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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Die deutsche Kanzlerin und Mr. Trump

Da wundern sich Journalisten doch tatsächlich, wenn die deutsche Kanzlerin dem US-amerikanischen Präsidenten Bedingungen für die Zusammenarbeit nennt. Selbstverständliche Bedingungen, wie ich beifügen muss. Zitat:

Auf der Basis dieser Werte biete ich dem künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, eine enge Zusammenarbeit an.


Ja, wer denn sonst? Europa verkennt oft, wie wichtig der „alte Kontinent“ für alle ist – in Ost und West. Und Deutschland eignet sich hervorragend als Vermittler – zumal, falls die Briten eines Tages wirklich „hart aussteigen“ und daher zu einem vernachlässigbaren Faktor in Europa werden.

Und abgesehen davon – die Werte „Demokratie, Respekt vor dem Recht sowie der Würde des Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder politischer Einstellung“ sind eigentlich selbstverständlich – sogar für Trump.

Ich habe dieser Tage zahlreiche Stellungnahmen gelesen, die aus anderen Teilen der Welt kommen. Was wird beispielsweise aus dem Dauerkrisenherd Nahost? Was wird aus den Ländern Afrikas? Selbst China ist extrem verunsichert, und die Sicherheit Putins ist nur gespielt, denn auch er weiß nicht, was der neue Präsident für seine Nation und für die Welt erbringen wird.

Trump findet eine gespaltene Nation und eine geschwätzige Welt vor. Er wird bald erfahren, was Fakten in der Politik bedeuten. Und auch er wird an der Globalisierung nicht vorbeikommen. Die Vision, in den USA Produkte herzustellen, die jetzt noch aus China kommen, scheitert an dem berühmten „kleinen Mann“, dem amerikanischen Arbeiter. Er wird keine teuren und lohnintensiven US-Produkte kaufen, wenn er preiswerte Chinaprodukte kaufen kann.

Donald Trump ist eine „Blackbox“, meint die Kanzlerin. Wer weiß, was das ist, weiß auch, wie man einer solchen Box „beikommt“: Man beobachtet das, was rauskommt. Und da sind wir ja alle mal gespannt.

Die bösen Folgen der Leichtgläubigkeit einer Postfrau

Meine über alle Maßen leichtgläubige (und eigentlich unzumutbare) Postzustellerin hat offenbar allerlei Briefe mit dem Vermerk:

Empfänger unter der angegebenen Adresse nicht zu ermitteln


zurückgehen lassen. Glücklicherweise verfügen die meisten meiner Partner über eine meiner E-Mail-Adresse, die öffentlich nicht genutzt wird, und die dann zu einer Rückfrage führte.

In einem Gespräch mit dem Versender ergab sich, dass „ich nicht der Einzige“ war, dem es so erging. Die Adresse existiert, ist sogar gut ausgeschildert, aber der Zusteller blickt nicht durch. Was erneut die Frage aufwirft, welche Anforderungen die Deutsche Post eigentlich an einen Postzusteller stellt.

Trump – Präsident der zweifelhaften Gefühlswelt Amerikas

Vom liberalen Standpunkt aus finde ich nicht nur den Wahlsieg von Herrn Trump schockierende, sondern auch den Zustand einer Nation, die uns einst lehren wollte, was uns an politischer Bildung und Kultur fehlt. Wir haben unsere Lektion gelernt – doch die Bürger der Vereinigten Staaten von Nordamerika haben sie vergessen.

Europa muss jetzt zusammenhalten - auch gegen Rechts- und Linkspopulisten

Vom europäischen Standpunkt aus sollte Trumps Sieg eigentlich bedeuten: Nur ein starkes, einiges Europa kann das weltpolitische Gegengewicht auf dieser Seite der Welt bilden. Aber da sind all diese Rechtspopulisten, die anderer Meinung sind – ebenso wie die Linkspopulisten. Sie versuchen, Europa zu zerstören - und diejenigen, die nicht rotzblöd sind, wissen genau, was sie da tun.

Dubiose Gefühle statt kühler Überlegung - darin liegt die Gefahr

Was wirklich schmerzt, ist etwas viel Schlimmeres. Wenn alle nur noch auf irgendwelche dubiosen „Gefühle“ setzen, dann öffnen wir alle – nicht nur die US-Amerikaner – den Populisten Tür und Tor. Und ob es nun um Amerika geht oder Europa: Am Ende schauen Arbeiter, Angestellte, Beamte und Selbstständige auf das Geld, was ihnen noch in der Kasse bleibt, wenn sie Steuern und Angaben entrichtet haben. Man wird sehen, wie lange es dauert, bis der „arme weiße männliche amerikanische Arbeiter“ entdeckt, dass auch ein Trump ihm keinen Goldesel schenken wird.

Der Kardinalfehler aber liegt darin, dass Frau Clinton und ihre Partei sich nicht bewusst waren, wie dringend viele US-Amerikaner nach neuen Wegen und besseren Lösungen suchen, als das ewige „mehr desselben“.

Drohen in Deutschland ähnliche Verhältnisse?

Und letztlich trifft dies auch für Deutschland zu: Frau Merkel ist vom gleichen Schlag: wenig Änderungen, dafür mehr von ihren bekannten bekannten Strategien, die immer wieder auf „mehr desselben“ hinauslaufen, während die Zukunft bewusst vernebelt wird.
Kategorien: liberal sein | 0 Kommentare
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