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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Goldener Dunst über dem großen Teich

Erst die Sonne überzieht die weißen Schleierfäden mit Gold
Es ist drei Uhr. Der Hund mault, ihn drückt etwas hundisches. Schlaftrunken, doch mit der nötigen Aufmerksamkeit des frühen Spaziergängers durchaus ausgestattet, erreiche ich den großen Teich. Auf seiner Oberfläche drängen sich weißliche Fäden nach oben, die nach und nach goldig glänzen. Ja, ich habe meine "Kamera" dabei, der Hund bleibt, nach längeren Zureden, durchaus abwartend stehen, udn ich kann in Ruhe diese Fotos machen.
Und noch einmal aus der Nähe

Natur, Psychologie, Esoterik und eine unsinnige Frage

Ich beobachte sehr oft, wie der Teil der Psychologie, der an Esoterik grenzt, immer mehr zur neuen Religion verkommt. Neu ist das nicht. Aber damals, zu Zeiten von Freud und Jung, beschäftigten sich lediglich ein paar gelangweilte Damen der Gesellschaft mit diesem Teil der „neuen Wissenschaft“, die voller Spekulationen war.

Ja – und heute? Für mich ist erschreckend, wie sehr das „biologische Selbstverständnis“, aus dem heraus unsere Spezies vor mehreren Millionen Jahren entstanden ist, in den Hintergrund tritt. Die letzte große Veränderung in unserer Entwicklungsgeschichte begann mit einer Revolution, auf die nach wie vor unsere Kultur aufbaut. Man nennt sie die „neolithische Revolution“, aber sie war mehr als nur die „Jungsteinzeit“.

Was freut dich oder quält dich?

Nach und nach lernten wir, uns selbst zu betrachten – und als wir dies konnten, haben wir begonnen, unser Dasein zu lenken. Und wir konnten und fragen, wer wir sind und warum uns etwas erfreut oder quält. Doch nach und nach stellten wir uns weitere Fragen, die über unsere Lebzeiten hinaus gingen. Dies alles ist abgedeckt durch Religion einerseits und Philosophie andererseits.

Und die Psychologie? Sie ist ohne Zweifel eine Notwendigkeit. Wer in schweren Zweifeln über ich selbst ist oder unter seinem Verhalten leidet, braucht sie. Und denjenigen, die mehr über sich selbst wissen wollen als andere, hilft die Psychologie.

Die esoterische Gefahr

Allerdings hat sie eine gefährliche Tendenz. Es ist das unendliche, mühevolle und oft selbstzerstörerische Graben nach einem Geheimnis, das in uns wohnt, und dass es zu wecken gilt. Am Ende dieses Prozesses stellen die meisten von uns fest: So etwas gibt es nicht – man darf aber glauben und hoffen. Das ist eine sehr vernünftige Einstellung.

Warum? Weil es mich drängt, es zu tun ...

Womit ich am Ende dieser kurzen Betrachtung bin. Ich wurde mehrfach in meinen Leben gefragt: „Warum tust du dies oder jenes?“ Ich dachte, ich täte es, weil ich ein freier Mensch wäre. Das reichte mir als Begründung. Seither habe ich Kaufleuten, Künstlern und anderen engagierten Menschen dieselbe Frage gestellt. Und eine Antwort fand ich besonders klug: „Weil es mich drängt, es zu tun.“

Seht mal, dies muss wirklich als Antwort reichen. Denn diese Antwort ist ehrlich, sachlich und ohne falsches Pathos. Was ich sonst hörte, waren Interpretationen, die sich mehr oder weniger fremd anhörten. Und da drängte sich mir der Verdacht auf, dass man den Antwortgebern etwas eingeredet hat.

Wo ist eigentlich der "Osten"?

Manchmal sehe ich Spuren der Ost-West-Denkweise bei den Menschen jener Länder, die sich gerne als „der Osten“ darstellen.

Nun ist „der Osten“ für allen irgendwo anders. Zum Beispiel in Mpumalanga. Als alter Hansestädter habe ich noch etwas über „die Levante“ erfahren – das hat ungefähr die gleiche Bedeutung. Politisch hieß das „Nahost“, und „sollte es noch weiter östlich sein“, dann war es eben Fernost.

Der Osten? Den gibt es nicht wirklich

Nein – hier ist mitnichten der Osten. Ja, er kommt hier überhaupt nicht vor. Dieses Ostdeutschland ist Teil der westlichen Kultur, mit allem, was sie dankenswerterweise oder auch leider ausmacht. In ihr vermischen sich germanische, romanische und weitere Einflüsse, die sich im Lauf der Jahre zu dem zusammengemischt haben, was sie heute sind: westliche Lebensweisen.

In ihnen sind alle Menschen frei und gleich, können leben, wo sie wollen, mit wem sie wollen und wie sie wollen. Das ist westliche Kultur – und das ist mindestens ein Merkmal der Freiheit.

Neidhammel und Neidschafe

Ja, ich bin mir bewusst, dass Deutschland (auch die alte Bundesrepublik) eine besondere Spezies beinhaltet: die Neidhammel. Und damit es nicht immer der arme Hammel ist, der da gescholten wird: Und Neidschafe. Die Sätze purzeln nur so: „Warum hat dieser oder jener mehr als ich?“ „Warum gibt man jenen und nicht mir?“. Keiner dieser Sätze hat irgendeinen Nutzen.

Der Staat muss nicht für alles sorgen

Manchmal schwingt ein Hauch Sozialismus mit: „Der Staat muss dafür sorgen, dass …“ Es könnte zutreffen, aber zunächst sind die Bürger verpflichtet, für ihr Wohlergehen zu sorgen – jedenfalls in der westlichen Kultur.

Die Angst vor der freien Presse


Interessante ist, dass die neue, freie, unabhängige Presse oft diffamiert wird. Im Sinne mancher Deutscher hier in den neuen Bundesländern ist die Pressefreiheit schuld. Wie kann es sein, dass die Redaktionen entscheiden, was geschrieben wird? Einer der ersten Sprüche, die ich hier hörte, war: „Jetzt werden schon Kinder indoktriniert, indem die örtliche Zeitung kostenlose Exemplare an Schulen verteilt.“

Oh nein, diese Kinder wurden nicht indoktriniert. Sie lernen, wie eine freie Presse funktioniert. Und wie sie selber die Presse- und Informationsfreiheit für sich nutzen können.

Und damit haben sie inzwischen den entscheidenden Schritt gemacht: ein Stück Freiheit schätzen zu lernen.