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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Etwas über eine seltene Batterie: Leclanche SR850

Links eine PX1 (oder auch LR50), rechts die SR850
Die schöne Uhr eines Schweizer Herstellers hatte lange Zeit kaum Freunde unter den Uhrmachern, die sie in Deutschland im Schaufenster hatten. Denn zwar konnte man die Uhr in Deutschland kaufen – aber die Frage nach einer Ersatzbatterie wurde kleinlaut verneint. Nein, sie gäbe es nicht, hieß es vor über 30 Jahren bei einem bedeutenden Fachgeschäft in Stuttgart. In Wahrheit war man damals zu blöd und faul, die Batterie zu beschaffen, die es in der Schweiz immer noch gab.

Doch mit den Jahren wurde es auch in der Schweiz schwieriger, die Batterien zu bekommen. Taufrische gab es gar nicht mehr, und manchmal versuchten die Schweizer Uhrmacher, dem blöden Deutschen, der ohnehin nie wieder kommen würde, eine alte Batterie unterzujubeln. Einige schlaue Kerlchen verkauften damals (und vielleicht tun Sie’s heute noch) extrem teure Ersatzbatterien oder Adapter. Die Sache hat nur folgenden Haken: Manche Batterien schaffen gerade mal 160 mAh, während das Original gegen 1100 mAh schaffte. Und wer die Alternativen kaufte, musste zwischen 20 und 60 Euro zahlen – je nachdem, wo er die Ersatzbatterie erwarb. Ob diese überteuerten Batterien immer „frisch“ waren? Das lässt sich leider nicht sagen.

Nachdem die Uhr einige Jahre auf „zwölf stand“, fand ich eine Alternative. Die chinesische PX1. Sie hält bei mir mindestens ein Jahr, oft auch länger, ist unschlagbar preiswert, hat aber einen Haken: Sie ist außen nicht isoliert, wie das Original. Das bedeutet, dass sie schon beim Einsetzen einen Kurzschluss verursachen kann. Abhilfe schafft Tesafilm: Vorsichtig umwickeln, am Rand etwas überstehen lassen. Da die Batterie auch etwas kürzer ist als das Original, entsteht möglicherweise auch kein erwünschter Kontakt mehr zwischen Gehäuse und dem isolierten Oberteil der Batterie. Da hilft ein Kupfercent.

Ich hoffe, ich habe all jenen geholfen, die eine ähnlich schöne Uhr aus der Schweiz haben, die allein wegen der fehlenden Batterie nicht mehr in Betrieb genommen werden konnte.

Sarah Wagenknecht lobt Trump

Aha - Sarah Wagenknecht fördert die Satire über sie jetzt selber: Sie lobt den zukünftigen US-amerikanischen Präsidenten Trump und stellt fest, er habe „wirtschaftspolitisch noch mehr drauf als Sie“ (gerichtet an Frau Merkel). Sie begründete dies damit,

Dass staatliche Industriepolitik besser ist als billige Dienstleistungsjobs.


Staatliche Industriepolitik? Industriepolitik, das galt jedenfalls bisher, besteht aus einer unendlichen Reihe von Fehlschlägen. Denn die Politik reagiert normalerweise viel zu langsam und setzt auf beliebige Entwicklungen, die ihnen sogenannte „Wissenschaftler“ in die Ohren geblasen haben.

Allerdings kann Industrieförderung durchaus Sinn haben – beispielsweise beim Elektroautos oder bei erneuerbaren Energien. Doch Deutschland ist eben auch ein Beispiel für fragwürdige Industrieförderung, man denke an die Braun- und Steinkohleförderung. „Staatliche Industrieförderung“ ist also nicht „gut“ oder „böse“, sondern sie muss, sollte sie Sinn haben, mit Verstand angegangen werden.

Was nun Frau Wagenknecht und Herrn Trump betrifft, so irren beide: Die Industrieproduktion lässt sich nur mit extremen Niedriglöhnen wieder in die „alten“ Industrienationen zurückholen. Oder mit vollständig automatisierten Fertigungsstraßen, an denen nahezu nur noch Roboter arbeiten. Die allerdings haben einen Nachteil: Sollte sich der Wind drehen, und das Produkt nur noch mäßig nachgefragt werden, dann rentiert sich die Sache nicht mehr.

Nachdenken ist oft besser als billiger Sprüche, Frau Wagenknecht.