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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Die schreckliche Vereinnahmung des Einhorns

Ein Einhorn weiß selbst, dass es eines ist
Kann man ein Einhorn vereinnahmen? Ach, ihr fragt euch, was ein Einhorn eigentlich ist, nicht wahr?

Es ist kein Fabeltier - es geht um die Lust

Nein, es ist nicht das Fabeltier. Es ist eine junge Frau, die ihre sexuellen Lüste daraus bezieht, ein Hetero-Paar aufzusuchen, wobei in der Regel gegenseitige Wünsche zwischen allen drei Beteiligten erfüllt werden.

Von der Beschreibung des Einhorns zur Ideologie

Nahezu alle Menschen, die keiner politischen, sozialen oder sexuellen Weltanschauung angehören, sagen in diesem Fall: „Aha, die machen einen Dreier.“ Wer es präziser formulieren wollte, könnte sagen: „Ganz klar - dabei handelt sich dabei um einen MFF-Dreier, bei dem die Geschlechterschranken aufgehoben wurden“. Nach der offiziellen leseweise ist es eine sexuelle Begegnung zwischen einem festen, heterosexuell veranlagten Paar und einer bisexuellen Frau, die dazukommt.

Soweit die Manie, alles zu etikettieren. Doch tatsächlich ist es kaum mehr als die Lust an einer erotischen Begegnung zu dritt. Welche sexuellen Präferenzen das Paar hat, von dem alles ausgeht, steht in Wahrheit gar nicht fest. Es sind Zuschreibungen. Und dazu gehört auch, den weiblichen Gast als „bisexuell“ zu bezeichnen. In Wahrheit handelt es sich um eine heteroflexible Person, die in dieser konkreten Situation Handlungen vornimmt, die man „bisexuellen“ Frauen zuschreibt.

Die Vereinnahmung des Einhorns

Nun kommen zwei Gruppen ins Spiel, die solche sinnlichen Begegnungen gar nicht mögen – und erstaunlicherweise handelt es sich nicht um konservativ-bürgerliche Moralisten.

Nun allerdings mischen sich zwei Fraktionen ein: Die einen sind die Polyamourösen, die anderen die LGBT-Gemeinschaften.

Den Vertreter der Polyamorie missfällt, dass es sich nicht um eine „echte Liebesbeziehung“ handelt, sondern um eine kurze Begegnung. Eine solche böte aber keine wirkliche Erfüllung – und damit ist ihr Urteil gefällt. Warum sie sich in das Thema einmischen? Vermutlich, weil sie sich für alle sexuellen Beziehungen zuständig fühlen, die über zwei Person hinausgehen.

Die LGBTQ- Bewegung fühlt sich ebenfalls zuständig und beklagt vor allem die Würdelosigkeit, mit der das „Einhorn“ angeblich behandelt wird. Sie behaupten, dass solch ein weibliches Einhorn „wie ein Sexobjekt behandelt wird“, das „halt mal ausprobiert wird.“ Die Kompetenz, dies zu sagen, entnehmen sie dem Schutz homosexueller oder bisexueller Frauen, von denen sie annehmen, dass sie in Wahrheit eine Freundin suchen.

Der Griff nach der Definitionsmacht

Fragt ihr euch, worum es wirklich geht?

Offensichtlich beanspruchen beide Gruppen die Definitionsmacht für den Begriff „Einhorn“. Eine Gruppe meint, dass sie definieren müsste, was eine echte amourös oder erotische Beziehung zwischen mehr als zwei Personen ist.

Die andere Gruppe versteht sich als Hüter der sexuellen Definitionen. Eine Frau, die sich gelegentlich mit einem Paar trifft, muss ihrem Schema entsprechen. Sie kann nicht einfach sagen, sie sei „heteroflexibel“, und sie sollte von anderen möglichst nicht so betrachtet werden.

Beide Gruppen bekommen durch die Medien sehr viel Resonanz, sodass es bisweilen so scheint, als würden sie bestimmen können, wie Beziehungen zu bewerten sind.

Das können sie aber nur, solange die Medien nachplappern, was dort behauptet wird. Die Frage bliebt, ob die Mehrheit der Gesellschaft ihnen folgen sollte.

Zum Protest der Landwirte – es geht vor allem um Geld

Ich sehe Plakate, die auf mich wie Zeugnisse des rechtsgerichteten Protestes wirken:

Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie düngen nicht – und wissen es trotzdem besser.

Die Frage ist nicht, wofür hier geworben wird, sondern wo einzelne Mitglieder der Gesellschaft das Unheil vermuten: bei den Grünen. Dort allerdings sitzt einer der Weitsichtigsten grünen Realpolitiker aus dem Chefsessel. Und als ich genau hinsah, wo der Ursprung des Spruchs lag, bin ich auf einen Beitrag von Christine Wernicke (freie Wähler) vom 1. Februar 2021 gestoßen – also vor etwa drei Jahren.

Wissen Politiker alles besser, obwohl sie angeblich keine Ahnung haben? Und können wir davon ausgehen, dass jeder Landwirt genau weiß, welche Folgen sein Tun und Unterlassen auf die Volkswirtschaft hat?

Üblicherweise wissen die Inhaber kleiner Gehöfte nur das, was Agrarkonzerne auch wissen: Wie viel Geld sie verdienen und ob sie Gewinne machen. Der Rest wird oben draufgesetzt wie Zierrat. Etwa „Landwirte sind Naturschützer“. Das trifft leider nicht auf alle Landwirte zu, macht sich aber als Slogan vorzüglich.

Wenn wir „Städter ohne Ahnung“ die Landwirte, Genossenschaften und Agrarkonzerne ernst nehmen sollen, dann müssen die Bücher auf den Tisch. Erst dann wird man sehen, wer und was gefördert werden sollte.

Zwischengeschlechtliche Fronten

Wir Frauen
Haben uns verändert.
Und also müsst ihr euch verändern.

Falls
Ihr euch verändert –
Bleiben wir, wie wir sind.

Denn
Wir sind angekommen,
Und das ist gut für uns.

Und
Nehmt bitte hin,
Dass dies nicht verhandelbar ist.

...

Wenn wir Männer
Uns verändern,
Ändert sich für uns nichts.

Andernfalls
Bleiben wir, was wir sind,
Und nichts wird sich dadurch ändern.

Welchen
Sinn hätte es für uns,
Uns für euch zu verändern?

Also
Können wir warten,
Bis ihr wieder verhandelt.

Der Autor in einer anderen Realität

In den letzten zwei Wochen war ich hin und wieder in einer Realität, die mir relativ unbekannt war.

Die reale Welt

Dabei erfuhr ich, wie die Menschen hier mit ihren kleinen und großen Problemen umgehen: Einkommen, Mindestlohn, Schichtarbeit, wahrgenommene und nicht-wahrgenommene Chancen. Optimismus und Pessimismus, vor allem eigene Verantwortung. Um es in aller Kürze zu sagen: Ja, ich habe die Botschaften verstanden.

Die üblichen Schwierigkeiten des Berufsalltags

Und – ja, es gab auch Probleme, von denen ich schon mal gehört hatte: Codes ließen sich nicht einlesen, Geräte bockten, wenn sie miteinander synchronisieren sollten. Und ich erlebte selbst eine katastrophale Aufbereitung einer IT-Fehlermeldung. Letztlich auch ein Dauerthema: problematische Kommunikation – immer noch, immer wieder, fast überall.

Die Interpretationen der Zukunft

Alles eine Frage der Interpretation? Nein, nicht nur. Weiterhin sind die Menschen, die aktiv im Arbeitsleben stehen, optimistisch. Ganz anders als in den Umfragen. Wer jung ist, hofft auf die eigene Kraft und sieht die Zukunft in hellem Licht. Und diese Hoffnung ist nicht vergeblich, jedenfalls nicht mit ausgezeichneter Bildung, mehreren Fremdsprachen und Aufenthalten jenseits der Grenzen … kurz: Bildung und Mobilität zahlen sich aus.

Überall fehlt es an Personal

Und ja: Es gibt zu wenig Personal. In fast allen Branchen. Von der Gastronomie über die Pflege bis hin zum Baugewerbe. Fast alle sehen dies ein, denn wer aktiv im Beruf steht, egal an welcher Stelle, erlebt es ja täglich.

Das Fazit: Unzufriedenheit und lautes Klagen sind zweierlei

Und mit diesem Eindruck bin ich dann wieder in meine bekannte Realität zurückgekehrt. Ihr mögt daraus schließen, was ihr wollt, und ich sage es so:

Die Unzufriedenen sind nicht diejenigen, die sich beklagen. Es sind ganz offensichtlich andere. Und nach reiflichem Überlegen denke ich, dass die Neider und Aufwiegler eher zu den bessergestellten Personen im sozialen Spektrum gehören.

Gut und Schlecht

Immer wieder schreiben mir Foren-Leser, sie seine keine „schlechten Menschen“, weil sie Anhänger einer fragwürdigen Ideologie oder auch einer extremen politischen Ausrichtung folgten. Ein Teil dieser Menschen hat – ich staune wirklich – sogar etwas studiert.

Die Frage nach „Gut“ oder „Böse“ stammt aus dem Alten Testament und wird dort vorerst nur erwähnt. Was wir dann erfahren, ist das, was viele als „Sündenfall“ ansehen – das mag erklären, wer kann und mag. Jedenfalls gehört es zur Religionsgeschichte und für viele Menschen auch zum Glauben.

Seither jedenfalls versuchen viele Personen, „Gut“ und „Böse“ zu unterscheiden. Leider vergessen sie dabei, dass es nicht in erster Linie drauf ankommt jemandem oder etwas das Etikett „Gut“ einerseits und „Böse“ andererseits aufzukleben. Vielmehr kommt es darauf an, jemanden oder etwas zu verstehen, bevor das Urteil fällt.

Wenn ich mich recht erinnere (nur für Christen) soll der Religionsstifter sogar gesagt haben: „Wer von euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein.“ Das bedeutet letztlich, die eigenen Schwächen bei der Beurteilung mit einzubeziehen.

Und nun dürfen sich alle wundern, die glauben, ehrenwerter, seriöser oder gar moralischer zu sein als andere. Denn möglicherweise sind sie Heuchler. Und vielleicht finden sie sich auch nur großartig.