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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Du, dein Erfolg, deine Partner und wie Machiavellismus dir helfen kann

Können Frauen Tendenzen zum Machiavellismus haben? Hast du sie vielleicht auch? Und was bedeutet dies für dich, wenn du sie hast? Dieser Artikel sagt dir weit ab vom psychologischen Mainstream, warum es gut ist, den Fakten zu folgen und Ideologien zu meiden - und dennoch anerkannt zu werden.

Die neue Diskussion über Lust und Liebe hat abermals die Psychologie in die Arena gebracht. Narzissmus, Machiavellismus und noch mehr werden damit zu Fakten der Persönlichkeit – jedenfalls aus der Sicht der Psychologie, die immer weiter in unseren Alltag vorstoßen.

Der neue Psycho-Trend: Dunkle Triaden und ihre angeblich negativen Persönlichkeitsmerkmale

In den letzten Jahren wurde der Machiavellismus besonders populär, nachdem es zwei kanadische Psychologen geschafft haben, eine eigene Bezeichnung für unsere „negativen“ Persönlichkeitsmerkmale zu schaffen: die „Dark Traits“. Sie werden auch als „Dunkle Triaden“ bezeichnet, und eine davon ist der „Machiavellismus“, der ebenfalls eine Konstruktion aus mehreren angeblich „negativen“ Eigenschaften ist.

Um es vorwegzunehmen: Der Philosoph Niccolò Machiavelli (1469 bis 1527) wurde von einem amerikanischen Psychologen als Namensgeber für die neue Theorie benutzt. Und auch dies vorab: Der Machiavellismus ist nicht wirklich „negativ“, beinhaltet aber Eigenschaften, die von vielen Zeitgenossen als „negativ“ eingestuft werden.

Die reine Theorie, wie die Psychologen sie sehen

Die Theorie sieht eine Machiavellistin oder einen Machiavellisten etwa so, wie in dieser verkürzten Definition (1):

1. Er(sie) legt wenig Wert auf (enge) persönliche Beziehungen.
2. Er(sie) fühlt sich nicht an übliche ethische Regeln gebunden.
3. Er(sie) orientiert sich überwiegend an Realitäten.
4. Er(sie) orientiert sich selten an Ideologien.


Das alles kannst du glauben oder auch nicht – aber welche Vorteile hättest du davon, wenn du es dennoch versuchen würdest?

Erster Rat: ein gutes Netzwerk statt viele enge Einzelbeziehungen

Kaum Wert auf enge persönliche Beziehungen zu legen, ist eine psychologische Interpretation – und sie taugt nicht viel. Was du als Führungskraft oder selbstständige Unternehmerin, aber auch als selbstbewusste Frau im Alltag benötigst, ist ein Beziehungsnetzwerk, auf das dich verlassen kannst. Es gibt einige Menschen, die ohne solche Netzwerke auskommen und einige, die in erster Linie beliebt sein wollen und deshalb starke Gefühle einsetzen.

Bei der Partnersuche hast du es wesentlich leichter, wenn du ziemlich sicher selber weißt, wer oder was gut für dich ist. Auch dein Partner (deine Partnerin) will wissen, wie du wirklich „tickst“ und nicht, wie gut du dich verstellen kannst.

Zweiter Rat: Ethische Regeln lassen sich ersetzen

„Ethische Regeln“ werden immer dann wirksam, wenn du keine eigenen Regeln hast. Deswegen solltest du versuchen, andere davon zu überzeugen, dass deine Regeln sinnreicher sind als allgemeine ethische Regeln.

In persönlichen, intimen Beziehungen, gelten ohnehin eher gemeinsame Vereinbarungen als feste Regeln. Besonders deutlich wird dies beim Sex: Was du und dein Partner miteinander tun, wird vereinbart – nicht vorausgesetzt.

Dritter Rat: Fakten sind wichtiger als Ansichten

Im Grunde ist selbstverständlich, dass sich Menschen an Realitäten orientieren. Die gesamte Evolution hat so funktioniert – und noch immer sind diejenigen am besten dran, die Fakten anerkennen und Realitäten beobachten.

Bei der Partnersuche ist es der Markt, der bestimmt, mit wem du dich jetzt verbinden kannst. Du kannst eine Weile am Markt vorbei suchen oder Zufälle entscheiden lassen: Das ist ein Spiel. Die Marktgegebenheiten sind die Realität.

Vierter Rat: Meide Ideologien – finde eine eigene Anschauung

Fast alle Menschen verfolgen bestimmte Ideologien, und genau genommen ist „keine Ideologie anzuerkennen“, auch eine Ideologie. Es ist relativ einfach, aus dieser Zwickmühle herauszukommen, denn Ideologien sind nichts als Weltanschauungen, die von vielen Menschen geteilt werden, weile es bequemer ist, als eine eigene Anschauung zu haben. Sobald du begonnen hast, eigene Wertsystem und eigene Weltanschauungen zu haben, kannst du dich von Ideologien lösen.

Wenn du auf Partnersuche für dein Privatleben gehst, benötigst du eine Person, die selbst ein intaktes Wertesystem außerhalb von Ideologien besitzt. Es muss nicht deinem Eigenen entsprechen, aber es sollte damit kompatibel sein.

Fünfter Rat (außer der Reihe) Respekt statt Beliebtheit

Als Managerin, Vorgesetzte oder selbstständige Unternehmerin wirst du kaum darauf setzen, in der Beliebtheitsskala die höchsten „Likes“ zu erreichen. Es reicht völlig aus, wenn dich deine Mitarbeiter(innen) oder entsprechende andere Personen anerkennen.

Die Frage ist nun oft, ob das auch für persönliche Beziehungen gilt.

Die Person, mit der du ständig außerhalb deines Jobs zusammen sein willst, zusammen sein willst, soll Partner(in), Freund/Freundin, Geliebter/Geliebte und Ruhepol sein. Dazu ist nötig, dass er/sie dich, deine Tätigkeit und die wichtigsten Persönlichkeitsmerkmale akzeptiert. Im Grunde gilt: du bist nur als Gesamtpaket zu haben.

Befürchtungen ausräumen

Nach Meinung der Psychologen, die den Machiavellismus als „schädlich“ einstufen spielt das Wort „Manipulieren“ eine große Rolle. Nach ihrer Meinung schützt „Mitgefühl“ vor Manipulation. Ähnliches gilt für ethische Regeln. Behauptet wird, dass Menschen, die diese Regeln nicht anerkennen, zu Manipulationen neigen. Ferner würde die „pragmatische Sicht“, also die Konzentration auf Fakten, schädlich für das Zusammenleben mit Menschen sein, die nicht so privilegiert sind wie du. Und schließlich behauten sie, dass es positiv sei, sich an vorherrschenden Ideologien zu orientieren.

Ein letzter Rat: sei standhaft – erweise dich als Person

Das Wichtigste an einer selbstbewussten, erfolgreichen Person ist stets, dich selbst zu akzeptieren. Natürlich hast du Schwächen – und vielleicht sogar wirklich manchmal „dunkle Seiten“. Je mehr du davon kennst und akzeptierst, umso besser. Aber du hast auch Persönlichkeitswerte, um die dich andere beneiden. Letztlich ergibt die Gesamtheit aller Gedanken, Gefühle, Handlungen und Verhaltensweisen ein Bild von dir – das Bild eines Menschen, einer Frau und einer Managerin oder Unternehmerin.

Oder mit anderen Worten: Du bist du, und das ist völlig in Ordnung.

(1) Ausführlich und zum Nachlesen im Dorsch.
Recherche: sehpferd. Das im Text verwendete Gedankengebäude entspricht nicht den üblichen psychologischen Ansichten.

Wunschkonzert des BSW - ein Blick auf die Wahlplakate

Zunächst einmal: Wahlwerbung ist Werbung, und sie hat denjenigen Wahrheitsgehalt, den Werbung üblicherweise hat – ein Hauch von Wahrheit, über den eine imposante Hülle gestülpt wurde. Das gilt auch jetzt: Wahlwerbung ist in erster Linie Werbung. Dennoch lohnt es sich, einen Blick auf die Plakate zu werfen. Es ist den reine Zufall, dass ich mit dem BSW beginne. Die Plakate fielen mir heute auf, weil sie dem Slogan „unser Land wünscht sich ...“ folgen.

Wunschkonzert per Wahlplakat

Unser Land wünscht sich … ja, unser Land. Irgendwie erinnert mich das an „dieses unser Land“, das einst Helmut Kohl als Leerfloskel von sich gab. Das Land wünscht sich gar nichts. Menschen wünschen sich etwas, hoffen auf etwas, glauben etwas. Die meisten wissen viel zu wenig, um wirklich mitreden zu können.

„Friede“ als Streitthema

Beginnen wir mal mit dem „Frieden“. Frieden wünschen sich alle, die darunter leiden, ihn nicht zu haben. Wer Frieden stiften will, muss über eine ungeheure Kompetenz verfügen und ein guter Diplomat / eine gute Diplomatin sein. Ich lese, dass sich „unser Land Frieden wünscht“.

Die Menschen in unserem Land haben gegenwärtig Frieden, aber sie sind Teile eines Konflikts, der nicht von Deutschland ausgeht. Das weiß das BSW, und die „alten Parteien“ sind nicht „taub“ - sie wissen es auch.

Die angebliche „Kompetenz“

Dann wäre da noch die „Kompetenz“ – Kompetenz heißt „Zuständigkeit“ – und zuständig ist jeder Bürger, jeder Amts- und jeder Mandatsträger. Manchmal wird Menschen die Kompetenz abgesprochen – aber zunächst gehen wir davon aus, dass die Menschen kompetent sind und genügend Weitblick haben.

Links-Dauerthema Gerechtigkeit

Die Gerechtigkeit? Das ist ein recht bekannter Spruch der meisten linken Gruppierungen. Er wird immer dann aus der Schublade geholt, wenn sich eine Gruppe ungerecht behandelt fühlt, und das kann jede sein. Die Aussagekraft ist gleich null.

Populärthemen Bildung und Gesundheitswesen

Unser Land verdient angeblich mehr Lehrer und Ärzte. „Verdienen“ ist hier wohl der falsche Ausdruck. Ja, wir hätten gerne mehr Lehrer und mehr Ärzte – aber beide Probleme lassen sich nicht per Dekret lösen. Es ist ein langer Weg dorthin – das wissen alle, die sich schon einmal mit dem Thema beschäftigt haben. Die „alten Parteien“ wie auch die „neuen Parteien“.

Sicherheit – das heikle, widersprüchliche Thema

Es geht gerade so weiter … das Land verdient mehr Sicherheit. Das wäre mit mehr Polizisten auf Streife und mit mehr Überwachung der Bürger zu realisieren. Da wären doch zwei Fragen: Woher nehmen „wir“ die Polizisten und wer kontrolliert diejenigen, die uns dann wohl zwangsläufig mehr per Video kontrollieren würden? Und da folgt noch ein Einwand: Wenn es keine aktive Landesverteidigung geben soll, ist die Sicherheit ebenfalls in Gefahr.

Immer wieder die Rente – doch wo bleiben die Pläne?

Die Rente – ach die Rente … ja klar ist sie ein Thema. Aber nicht unser Land verdient diese Rente, sondern gegenwärtig sind es vor allem die Rentenempfänger. Und ihnen stehen immer weniger Einzahler entgegen. Man müsste, man sollte … klar. Aber dann bitte her mit den Plänen, detailliert durchgerechnet.

Wohnungen, Mieten, Versprechungen und leidige Fakten

Die Wohnungen ? Die Mieten? Hat man „Links“ jemals vom Wohnungsmarkt gehört? Von Baukosten, Bauvorschriften und Amtsschimmeln? Es gilt wie immer: Worte bauen keine Wohnungen.

Migration als Wahlkampfthema – die Theorien reichen nicht

Bei der Migration stimmen viele Menschen mit dem BSW überein. „Weniger Migration“ ist denkbar, möglich und wahrscheinlich auch durchführbar. Nur hat die Sache einen Webfehler: Die Bürokratie mahlt viel zu langsam – und der Staat hat viel zu wenig Mitarbeiter, um den Verwaltungsaufwand auch nur halbwegs im Griff zu behalten. Übrigens geht es gar nicht um „die“ Migration“ – die benötigen wir ohnehin. Und weil das so ist, sollten sich die Politiker, die darüber reden, doch bitte mal die Kompetenzen aneignen, die sie dazu benötigen.

Werbung ist nur Werbung - Fakten wären allemal besser

Es gibt andere, ähnlich gestaltete Werbeplakate von anderen Parteien, hinter deren Aussagen nur wenig Fakten stehen. Teilweise werden die gleichen Themen behandelt, teils andere. Aber zu jedem Plakat, das ich irgendwo hängen sehe, frage ich mich, wie die Pläne aussehen, um sie zu verwirklichen. Oder: Wer soll was mit welchen Mitteln stemmen? Dies wäre wirklich einmal eine Frage der „Kompetenz“.

Hinweis: Ich habe die Aussagen des BSW, soweit möglich, mit demoskopischen Untersuchungen verglichen. Bei der allgemeinen Problemlösungskompetenz in der Politik wie auch in Wirtschaftsfragen sind die Werte ausgesprochen niedrig (5 Prozent oder weniger). Bei der der Dringlichkeitsfrage (was muss dringend gelöst werden?) bekommt das Bündnis ebenfalls wenig Punkte, weil einige der Themen nicht im Wunschkatalog der Befragten zu finden waren.

Die Zuweisung der „dringendsten Themen“ erfolgt aufgrund einer Umfrage unter etwa 80.000 Teilnehmern. Ende Januar 2025.

Über die Rolle von Wahlross als Wähler

Irrtum vorbehalten.

Eisbergtheorie und Kommunikationstheorie

Das aus der Psychologie bekannten „Eisbergmodell“ und seine Erweiterungen werden oftmals auch auf die Kommunikation angewendet.Die Theorien sind durchaus eingängig, aber dennoch unbrauchbar. Der Grund liegt wieder darin, dass die Wissenschaft hier keine eindeutigen Fakten zur Verfügung stellt. Die gesamte Konstruktion beruht auf der Annahme, dass nur ein kleiner Teil der Kommunikation „sichtbar“ wird, der größere Teil aber unsichtbar bleibt. Bewiesen werden kann dies durch die Kommunikation mit bekannten Zeichen. Haben Sender und Empfänger einer gleichen Zeichenvorrat oder sind sie lernfähige Systeme, die einen solchen Zeichenvorrat aufbauen können, so können sie ohne Störungen kommunizieren. Diese Fakten sind aus Nachrichtentechnik und Kybernetik bekannt und sie lassen sich auch auf menschliche Kommunikation anwenden.

Kommunikation von Grund auf

Wenn wir die Kommunikation von Grund auf betrachten, müssen wir uns mit so etwas „Einfachem“ wie der Bedeutung der Zeichen beschäftigen und annehmen, dass nur wenige Menschen den exakt gleichen Zeichenvorrat haben. Einfach ausgedrückt: Es geht darum, dass beide Partner die Worte und Sätze richtig verstehen, also auch die gleichen Vorstellungen davon haben. Das ist oftmals nicht so, und Menschen wie auch Maschinen nutzen bestimmte, einfache Methoden, um dies zu überprüfen.

Warum Kommunikation so kompliziert ist

Nachdem dies schon ein recht komplexes Thema ist – noch komplizierter wird alles, wenn wir auf Motivationen, Gefühle oder Absichten eingehen wollen. Manche Autoren trennen die Kommunikation deshalb in zwei Kanäle: verbal (digital) und nonverbal (analog). Digital (verbal) ist das, was ich in Worten ausdrücke, nonverbal heißt das, was als Gefühle vermittelt wird – willentlich oder zufällig, meist aber im Verhalten des anderen erkennbar. In der Praxis wird beides „vermischt“ wahrgenommen, das heißt, der Empfänger der Nachricht filtert aus, was für ihn bedeutsam sein könnte, unabhängig davon, ob er es verstanden hat oder nicht.

Mehr Ungenauigkeiten durch Gefühle?

Die Ungenauigkeit geht noch viel weiter: Manche Kommunikationslehrer sagen uns, dass es vier Wahrnehmungsebenen gibt. Das ist an sich nicht falsch, doch nun ergibt sich die Frage, auf welchen dieser Ebenen wir nicht verstanden werden – auf einer? Auf allen? Und kumulieren sich die Fehler dabei oder heben sie sich gegeneinander auf? Wer so weit gehen will, dieses komplexe Thema anzugehen, kann jetzt in den Überblick wechseln - und möglichst noch einmal hierher zurückkommen.

Denken und Fühlen - Elemente des Lebens und der Kommunikation

Für allen, die nicht so interessiert an Details sind, lautet die Frage oft: „Wie viel ist von unserem Denken und Fühlen in der Kommunikation erkennbar?“ Diese Frage führt dann zu den psychologischen und sozialen Umständen, unter denen solche Gespräche geführt werden. Und ich kann euch sagen: Das ist ein weites Feld … und es beinhaltet durchaus allerlei Fehlinterpretationen.

Zum Schluss noch zwei Hinweise

An dieser Stelle habe ich einen Hinweis. Gelegentlich hilft die Frage: „Was wolltest du mir damit sagen, als du …“. Hinterher bist zu entweder klüger als zuvor, was ich dir sehr wünsche. Oder du hast deinen Gesprächspartner durchschaut - was oft zu erheblichen Konflikten führt.

Ich verabschiede mich von meinen Leserinnen/Lesern dieses zweiten und letzten Teils zum Thema. Er darf zu Unterrichts- und Ausbildungszwecken verwendet werden.

Weitere verlässliche Information: Spektrum.

Die Eisbergtheorie – Fakt oder wissenschaftlicher Unfug?

Der erste Teil dieses Artikels ist reine Wissenschaftskritik - die Eisbergtheorie entbehrt jeder Grundlage.

Sehr vielen Menschen wird es bei der „Eisbergtheorie“ so gehen wir mir: Wir haben sie vernommen und bestaunt, aber nie hinterfragt. Als ich darüber zuerst hörte, wurde sie der Psychologie zugerechnet. Sie sollte dazu dienen, um das menschliche Bewusstsein zu illustrieren. Über der Oberfläche zeigt sich die Spitze des Eisbergs – winzig und sichtbar. Darunter aber befindet sich ein riesiges Gebilde – das Unterbewusstsein. Und ich hörte meine Lehrer raunen: „Seht mal, es ist viel größer und den meisten von euch weitgehend unbekannt.“

Interessant war noch, dass der Name Sigmund Freud immer wieder mit dem Eisberg verbunden wurde. Hatte er sie nicht erfunden, diese enorme Differenz zwischen „sichtbar“ und „unsichtbar“? Nein, hatte er nicht.

Was ist also mit diesem „Modell“?

Zunächst einmal ist die Betrachtungsweise falsch. Das, was man allgemein als "nicht bewusst“ bezeichnet, ist eine notwendige Quelle, um unsere Lebensbasis aufrechtzuerhalten. In vielen Fällen wirkt sie einfach, ohne dass wir das geringste davon bemerken: Sie ist sozusagen der Automat, der mit sehr wenig Energie alles reguliert, was uns die Natur mitgegeben hat und teilweise eben auch, was wir noch hinzugelernt haben. Solltet ihr jemals erlebt haben, dass euer Gleichgewichtsorgan nicht mehr richtig „tickt“, dann wisst ihr, wie anstrengend es ist, sich „bewusst“ zu machen, wo oben und unten ist.

Keine Maßstäbe für die Eisbergtheorie

Wie groß ist nun das gesamte Bewusstsein, und wie viel davon ist „oben“ oder „unten“? Mit Verlaub: Darüber wird ausschließlich Unsinn verzapft. Wir sind in keiner Weise in der Lage, den angeblichen „Eisberg“ zu vermessen. Wir haben keine Kenntnis davon, was wir dabei „messen“ oder „wägen“ können. Es gibt weder Werte noch Einheiten, die als Maßstab dienen könnten.

Also werden sie erfunden – und immer ist das, was unsichtbar ist größer, als das, was wir erkennen können.

Zahlenspiele statt Fakten

Wie groß ist das Verhältnis? Ist ein Siebtel unseres Bewusstseins oben, und sind demzufolge sechs Siebtel oben? Oder ist etwa die Theorie von Pareto anwendbar. Um es klar zu sagen: Sie ist nichts als eine weitere Spekulation, und sie geht davon aus, dass auf einem nahezu beliebigen Gebiet 20 Prozent der Informationen „offenliegen“. Weiterhin wird behauptet, dass 80 Prozent weitgehend verborgen sind. Dies ist eine äußerst fragwürdige Annahme, weil wieder keinerlei Kriterien für die Wahrheit verfügbar sind – weder für die 20 Prozent noch für die 80 Prozent. Und weder für gemessene noch für gewogene Werte.

Das Fazit für die Psychologie und die meisten anderen "Wissenschaften"

Das Thema „wie viel ist von unserem Denken und Fühlen sichtbar?“ Ist vielschichtig. Es wird von vielen Wissenschaftlern und Lehrenden vereinfacht, um es vermitteln zu können. Was dann „hängen bleibt“ ist leider oft kaum mehr als ein gewagtes Zahlenspiel ohne Grundlage. Also werfen wir die „Eisbergtheorie“ besser gleich auf den Müll. Sie ist weder richtig noch als Modell sinnvoll, sondern ein Spielzeug der Lehrenden. Und es dient leider dazu, immer wieder zu behaupten, dass unter den erkennbaren Realitäten noch ein morastiger Grund lauert, der wesentlich größer ist als das Offensichtliche.

Der zweite Teil - die Kommunikationstheorie wird hinterfragt

Im Zweiten Teil wird die Kommunikationstheorie kritisiert. Sie sollte eigentlich zum besseren Verständnis der menschlichen Kommunikation beitragen - inzwischen ist sie allerdings so sehr verkompliziert worden, dass ich persönlich sie für absolut überfrachtet halte. Unter anderem auch wegen der Eisbergtheorie.

Hinweise:

Dieser Beitrag darf zu Unterrichts- und Ausbildungszwecken verwendet werden.

Das Magazin "Sehpferd" schrieb zum psychologischen Teil des Begriffs vor einiger Zeit unter dem Titel "Das Unbewusste".

Rundfunkbeitrag

"Informationsfreiheit" Anno 1938
An der Diskussion um den Rundfunkbeitrag beteiligen sich viele: Die AfD sowieso - für sie ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk das, was für den Stier das rote Tuch ist. Aber auch die Rechtsausleger der Christenunion wie auch einige konservativ orientierte deutsche Verleger, darunter recht namhafte, hassen kaum etwas mehr als ARD und ZDF.

Merkwürdigerweise ähneln sich die Argumente. Allüberall auf den Tannenspitzen blitzen jetzt die Gehaltslichtlein. Da werden Jahresgehälter zwischen 245 und 390 tausend Euro in den Ring geworfen, und da denkt sich Lieschen Müller: Boah … die sacken die Kohle ein und ich steh hinter dem Wursttresen.

Werdet doch Intendant ... es beginnt mit einem Volontariat

Das kommt gut an in Neid-Deutschland. Doch auch der Intendant war früher mal Volontär. Und an alle, sie sonst noch neidisch sind: Wer an die Spitze will, dem wird nicht geschenkt. Das gilt für alle - nicht nur für Journalisten.

"Üppige" Altersversorgung und das Rückstellungsproblem

Punkt zwei ist die Altersversorgung. Sie wird zwischen den öffentlich-rechtlichen Sendern und und den Gewerkschaften ausgehandelt. Und nein, sie ist nicht willkürlich, sondern Gegenstand von Verhandlungen. Die ARD und das ZDF „leisten“ sich also keine Pensionssysteme. Die Kosten entstehen für Rückstellungen - diese machen vielen zu schaffen, nicht nur ARD und ZDF - auch dem Staat und anderen Organisationen. Vor allem für Staatsbeamte wird eine enorme Summe zurückgelegt, um die Pensionen zu finanzieren.

Regierungshörig? Stellr doch einen anderen Sender ein!

Der Vorwurf der „einseitigen, regierungshörigen Meinungsmache“ wird nahezu ausschließlich von der AfD erhoben. Er ist böswillig und entbehrt jeder Grundlage. Wer die ARD oder das ZDF nicht mag, kann jederzeit auf Nachrichtensender im In- und Ausland zurückgreifen. Andere sprechen (durchaus wie die AfD) von „Zwangsbeiträgen“. Sie mögen ihr Vokabular überprüfen.

Bewusst "schräge Sichtweise" auf ARD und ZDF
Informationen 2020: Eine kleine Auswahl gefällig?
Die Sichtweise auf die Bedeutung von ARD und ZDF ist „schräg“. Es kommt heute nicht mehr darauf an, wie viele Zuschauer ARD oder ZDF sehen, sondern wie viele sich über deren Medien informieren. Für die, die’s immer noch nicht wissen: ARD und ZDF gibt es auch im Internet und auf dem Smartphone.

Dummgeschwätz über die "Grundversorgung mit Nachrichten"

Es ist auch nicht richtig, dass die Grundversorgung der Bevölkerung aus Nachrichten besteht oder aus einem Gemenge von Nachrichten und Kultur. Die oft diffamierte Unterhaltung ist - wie bei den Zeitungen und Zeitschriften auch - ein Teil der Kultur. Im Link findet ihr den Rundfunkstaatsvertrag - er sagt mehr als die Meinung einzelner Redakteure und Kolumnisten.

Geld, Neid, Steuergelder und wenig Alternativen

Eigentlich ist es die Finanzierung, die von den Agitatoren aus Presse und Politik immer wieder in den Vordergrund gedrängt wird. Darin liegt eine gefährliche Meinungsmache: Zweckbindung hat den Vorteil, dass die Gelder nicht anderweitig verhakt werden können. Bei Steuerfinanzierung ist dies nicht gegeben.

Wer zahlt eigentlich bei anderen Modellen?

Werbung, Produktplacements, Gewinnspiele und Sponsoring, Bezahlfernsehen oder spendenfinanzierte Sendeanstalten sind andere Möglichkeiten. Sie werden in anderen Ländern durchaus eingesetzt - und teils eben auch in Deutschland. Teilweise hat dies sogar Sinn - in den USA gibt es zahlreiche Unterhaltungssender, die ihre (allerdings kleinen Etats) allein aus Hörerspenden finanzieren.

Muss so etwas wie das "Traumschiff" sein?

Doch wollen wir das alles? Man kann sich streiten, ob das Traumschiff mit Käpt'n Blaubär oder Käpt’n Silbereisen durch die Welt kreuzen muss - oder überhaupt. Aber: Unterhaltung in irgendeiner Form ist sogar in seriösen Magazinen und Wochenzeitungen enthalten. Und so tief, wie das Niveau in machen Produktionen der „Privatsender“ rutscht - so tief will allerdings kaum jemand sinken.

Die Kosten, ach ... die Kosten

Bleibt die Frage, ob die Kosten insgesamt zu hoch sind - darüber kann man reden. Aber dann muss man auch sagen, wo konkret sinnvoll gespart werden kann. Da reicht weder das Larifari, das uns seitens der „Wutbürger“ aufgetischt wird, noch der Blick nach Wolkenkuckucksheim: „Von den großen Medien- und Techgiganten“. Haben die nicht ihren Firmensitz im Ausland?

Bildquelle (oben): Wikimedia (mitte): Privat