Die Eisbergtheorie – Fakt oder wissenschaftlicher Unfug?
Der erste Teil dieses Artikels ist reine Wissenschaftskritik - die Eisbergtheorie entbehrt jeder Grundlage.
Sehr vielen Menschen wird es bei der „Eisbergtheorie“ so gehen wir mir: Wir haben sie vernommen und bestaunt, aber nie hinterfragt. Als ich darüber zuerst hörte, wurde sie der Psychologie zugerechnet. Sie sollte dazu dienen, um das menschliche Bewusstsein zu illustrieren. Über der Oberfläche zeigt sich die Spitze des Eisbergs – winzig und sichtbar. Darunter aber befindet sich ein riesiges Gebilde – das Unterbewusstsein. Und ich hörte meine Lehrer raunen: „Seht mal, es ist viel größer und den meisten von euch weitgehend unbekannt.“
Interessant war noch, dass der Name Sigmund Freud immer wieder mit dem Eisberg verbunden wurde. Hatte er sie nicht erfunden, diese enorme Differenz zwischen „sichtbar“ und „unsichtbar“? Nein, hatte er nicht.
Was ist also mit diesem „Modell“?
Zunächst einmal ist die Betrachtungsweise falsch. Das, was man allgemein als "nicht bewusst“ bezeichnet, ist eine notwendige Quelle, um unsere Lebensbasis aufrechtzuerhalten. In vielen Fällen wirkt sie einfach, ohne dass wir das geringste davon bemerken: Sie ist sozusagen der Automat, der mit sehr wenig Energie alles reguliert, was uns die Natur mitgegeben hat und teilweise eben auch, was wir noch hinzugelernt haben. Solltet ihr jemals erlebt haben, dass euer Gleichgewichtsorgan nicht mehr richtig „tickt“, dann wisst ihr, wie anstrengend es ist, sich „bewusst“ zu machen, wo oben und unten ist.
Keine Maßstäbe für die Eisbergtheorie
Wie groß ist nun das gesamte Bewusstsein, und wie viel davon ist „oben“ oder „unten“? Mit Verlaub: Darüber wird ausschließlich Unsinn verzapft. Wir sind in keiner Weise in der Lage, den angeblichen „Eisberg“ zu vermessen. Wir haben keine Kenntnis davon, was wir dabei „messen“ oder „wägen“ können. Es gibt weder Werte noch Einheiten, die als Maßstab dienen könnten.
Also werden sie erfunden – und immer ist das, was unsichtbar ist größer, als das, was wir erkennen können.
Zahlenspiele statt Fakten
Wie groß ist das Verhältnis? Ist ein Siebtel unseres Bewusstseins oben, und sind demzufolge sechs Siebtel oben? Oder ist etwa die Theorie von Pareto anwendbar. Um es klar zu sagen: Sie ist nichts als eine weitere Spekulation, und sie geht davon aus, dass auf einem nahezu beliebigen Gebiet 20 Prozent der Informationen „offenliegen“. Weiterhin wird behauptet, dass 80 Prozent weitgehend verborgen sind. Dies ist eine äußerst fragwürdige Annahme, weil wieder keinerlei Kriterien für die Wahrheit verfügbar sind – weder für die 20 Prozent noch für die 80 Prozent. Und weder für gemessene noch für gewogene Werte.
Das Fazit für die Psychologie und die meisten anderen "Wissenschaften"
Das Thema „wie viel ist von unserem Denken und Fühlen sichtbar?“ Ist vielschichtig. Es wird von vielen Wissenschaftlern und Lehrenden vereinfacht, um es vermitteln zu können. Was dann „hängen bleibt“ ist leider oft kaum mehr als ein gewagtes Zahlenspiel ohne Grundlage. Also werfen wir die „Eisbergtheorie“ besser gleich auf den Müll. Sie ist weder richtig noch als Modell sinnvoll, sondern ein Spielzeug der Lehrenden. Und es dient leider dazu, immer wieder zu behaupten, dass unter den erkennbaren Realitäten noch ein morastiger Grund lauert, der wesentlich größer ist als das Offensichtliche.
Der zweite Teil - die Kommunikationstheorie wird hinterfragt
Im Zweiten Teil wird die Kommunikationstheorie kritisiert. Sie sollte eigentlich zum besseren Verständnis der menschlichen Kommunikation beitragen - inzwischen ist sie allerdings so sehr verkompliziert worden, dass ich persönlich sie für absolut überfrachtet halte. Unter anderem auch wegen der Eisbergtheorie.
Hinweise:
Dieser Beitrag darf zu Unterrichts- und Ausbildungszwecken verwendet werden.
Das Magazin "Sehpferd" schrieb zum psychologischen Teil des Begriffs vor einiger Zeit unter dem Titel "Das Unbewusste".
Sehr vielen Menschen wird es bei der „Eisbergtheorie“ so gehen wir mir: Wir haben sie vernommen und bestaunt, aber nie hinterfragt. Als ich darüber zuerst hörte, wurde sie der Psychologie zugerechnet. Sie sollte dazu dienen, um das menschliche Bewusstsein zu illustrieren. Über der Oberfläche zeigt sich die Spitze des Eisbergs – winzig und sichtbar. Darunter aber befindet sich ein riesiges Gebilde – das Unterbewusstsein. Und ich hörte meine Lehrer raunen: „Seht mal, es ist viel größer und den meisten von euch weitgehend unbekannt.“
Interessant war noch, dass der Name Sigmund Freud immer wieder mit dem Eisberg verbunden wurde. Hatte er sie nicht erfunden, diese enorme Differenz zwischen „sichtbar“ und „unsichtbar“? Nein, hatte er nicht.
Was ist also mit diesem „Modell“?
Zunächst einmal ist die Betrachtungsweise falsch. Das, was man allgemein als "nicht bewusst“ bezeichnet, ist eine notwendige Quelle, um unsere Lebensbasis aufrechtzuerhalten. In vielen Fällen wirkt sie einfach, ohne dass wir das geringste davon bemerken: Sie ist sozusagen der Automat, der mit sehr wenig Energie alles reguliert, was uns die Natur mitgegeben hat und teilweise eben auch, was wir noch hinzugelernt haben. Solltet ihr jemals erlebt haben, dass euer Gleichgewichtsorgan nicht mehr richtig „tickt“, dann wisst ihr, wie anstrengend es ist, sich „bewusst“ zu machen, wo oben und unten ist.
Keine Maßstäbe für die Eisbergtheorie
Wie groß ist nun das gesamte Bewusstsein, und wie viel davon ist „oben“ oder „unten“? Mit Verlaub: Darüber wird ausschließlich Unsinn verzapft. Wir sind in keiner Weise in der Lage, den angeblichen „Eisberg“ zu vermessen. Wir haben keine Kenntnis davon, was wir dabei „messen“ oder „wägen“ können. Es gibt weder Werte noch Einheiten, die als Maßstab dienen könnten.
Also werden sie erfunden – und immer ist das, was unsichtbar ist größer, als das, was wir erkennen können.
Zahlenspiele statt Fakten
Wie groß ist das Verhältnis? Ist ein Siebtel unseres Bewusstseins oben, und sind demzufolge sechs Siebtel oben? Oder ist etwa die Theorie von Pareto anwendbar. Um es klar zu sagen: Sie ist nichts als eine weitere Spekulation, und sie geht davon aus, dass auf einem nahezu beliebigen Gebiet 20 Prozent der Informationen „offenliegen“. Weiterhin wird behauptet, dass 80 Prozent weitgehend verborgen sind. Dies ist eine äußerst fragwürdige Annahme, weil wieder keinerlei Kriterien für die Wahrheit verfügbar sind – weder für die 20 Prozent noch für die 80 Prozent. Und weder für gemessene noch für gewogene Werte.
Das Fazit für die Psychologie und die meisten anderen "Wissenschaften"
Das Thema „wie viel ist von unserem Denken und Fühlen sichtbar?“ Ist vielschichtig. Es wird von vielen Wissenschaftlern und Lehrenden vereinfacht, um es vermitteln zu können. Was dann „hängen bleibt“ ist leider oft kaum mehr als ein gewagtes Zahlenspiel ohne Grundlage. Also werfen wir die „Eisbergtheorie“ besser gleich auf den Müll. Sie ist weder richtig noch als Modell sinnvoll, sondern ein Spielzeug der Lehrenden. Und es dient leider dazu, immer wieder zu behaupten, dass unter den erkennbaren Realitäten noch ein morastiger Grund lauert, der wesentlich größer ist als das Offensichtliche.
Der zweite Teil - die Kommunikationstheorie wird hinterfragt
Im Zweiten Teil wird die Kommunikationstheorie kritisiert. Sie sollte eigentlich zum besseren Verständnis der menschlichen Kommunikation beitragen - inzwischen ist sie allerdings so sehr verkompliziert worden, dass ich persönlich sie für absolut überfrachtet halte. Unter anderem auch wegen der Eisbergtheorie.
Hinweise:
Dieser Beitrag darf zu Unterrichts- und Ausbildungszwecken verwendet werden.
Das Magazin "Sehpferd" schrieb zum psychologischen Teil des Begriffs vor einiger Zeit unter dem Titel "Das Unbewusste".