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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Wie künstliche Dating-Partner dich ausforschen können - auch über deine sexuellen Wünsche

Im Grunde liest sich der folgende Pressetext nicht so, als ob er sehr brisant wäre:

Der in … (den) … ehrlichen Antworten enthaltene hohe Anteil an Emotionen, kognitiven Prozessen, Bindungs- und Sexualmotiven verdeutlicht, dass es der AI innerhalb kürzester Zeit gelingen kann, das Vertrauen der Singles zu gewinnen.

Eine Maschine baut Vertrauen auf

Es ging also darum, im Experiment festzustellen, ob ein Chatbot (Kommunikationsroboter, der auf KI-Basis arbeitet) Vertrauen aufbauen kann.

Nachdem ich darüber erfuhr, dass dieses Experiment gelang, habe ich mich gefragt, was dies bedeuten kann.

Zunächst einmal sind viele Menschen im Internet unterwegs, die nicht die geringste Ahnung von Kommunikation haben – weder theoretisch noch praktisch. Hinzu kommt, dass ein enorm großer Teil der Internet-Benutzer auf scheinbar harmlose Fragen von Fremden antwortet. Auf diese Weise werden nicht nur Telefonnummern, sondern auch E-Mail-Adressen ausspioniert.

Auf den Spuren von Eliza, dem ersten Chat-Bot

Die Chat-Bots, die das tun, werden alle darauf programmiert, diese Informationen zu sammeln. Man kann jedoch auch einen anderen Weg gehen und auf den Spuren von Eliza wandeln. Wem der Name nicht geläufig ist: Das war das erste Computerprogramm, das angebliche „künstliche Intelligenz“ nutzte, um einen Gesprächspsychotherapeuten zu simulieren. Obgleich das Programm damals aus technischen Gründen unglaublich einfach aufgebaut war, verblüffte es die Benutzer. Sie glaubten wahrhaftig, dass der „Therapeut“ im grauen Kasten ihnen Klarheit über ihr Verhältnis zu sich selbst und zu anderen klären konnte.

Chat-Bots nutzen ähnliche Kommunikationsmethoden wie Berater

Das Prinzip spielt in der „normalen“ Kommunikation eine entscheidende Rolle. Es beruht darauf, das Mitteilungsbedürfnis durch eine Frage anzuregen, ihn aufrecht zu erhalten und möglichst zu vertiefen. Die Idee ist, dabei wesentlich mehr und tiefer gehende Antworten zu bekommen, als nach Art der Fragestellung zu erwarten war. Der Berater oder Therapeut nutzt dabei die vorhandenen Möglichkeiten der Klienten, ihre Probleme selber in den Griff zu bekommen.

Eine sogenannte „künstliche Intelligenz“ kann so programmiert werden, dass sie ganz ähnliche Erfolge hat, doch kann sie auch genutzt werden, um Menschen „auszufragen“.

Partnersuchende geben oft alles von sich preis

Dabei können wir getrost davon ausgehen, dass ein partnersuchender Mensch froh ist, wenn er einen Chatpartner oder eine Chatpartnerin findet, die auf ihn oder sie vertrauensvoll wirkt. Üblicherweise merken die Teilnehmer nicht sofort, dass am anderen Ende ein Programm abläuft – und manche merken es nie. Sie sind ja im festen Glauben, dass der Partner aus dem gleichen Grund im Chat ist wie sie selbst. Das bedeutet aber auch, dass sie ihn für einen Menschen halten. Und nicht nur das – da ist Menschen, der ihnen „zuhört“ und sie in dem bestätigt, was sie sagen.

Das Prinzip ist übrigens nicht ganz neu. Es wurde einst erfunden, um dem berufsbedingt unwissenden Beichtvater Frageketten zu ermöglichen, um zu den intimsten sexuellen Geheimnissen des beichtenden Schäfchens vorzudringen.

Gut – ganz vergleichbar ist das nicht. Aber es zeigt doch, welche Kräfte zusammenkommen, wenn der Glaube, eine angebliche Autorität (ob Beichtvater oder Chatbot) und eine naive Person zusammenkommen.

Singles - Vorsicht, wenn ihr ausgefragt werdet

Das Fazit all dessen: Vorsicht vor Chatbots – nicht, weil sie Fragen stellen. Sondern weil die Gefahr besteht, dass sie Antworten dokumentieren, archivieren und weitergeben können.

Quellen:
Eliza (und andere Vorfahren der Chatbots): Wikipedia.
Pressemeldung und Zitate aus "Presseportal".
Ausführliche Informationen bitte nachlesen auf: bsi.ag
Eine Kritik ähnlicher Art erschien bereits in der "Liebeszeitung".

Die schreckliche Vereinnahmung des Einhorns

Ein Einhorn weiß selbst, dass es eines ist
Kann man ein Einhorn vereinnahmen? Ach, ihr fragt euch, was ein Einhorn eigentlich ist, nicht wahr?

Es ist kein Fabeltier - es geht um die Lust

Nein, es ist nicht das Fabeltier. Es ist eine junge Frau, die ihre sexuellen Lüste daraus bezieht, ein Hetero-Paar aufzusuchen, wobei in der Regel gegenseitige Wünsche zwischen allen drei Beteiligten erfüllt werden.

Von der Beschreibung des Einhorns zur Ideologie

Nahezu alle Menschen, die keiner politischen, sozialen oder sexuellen Weltanschauung angehören, sagen in diesem Fall: „Aha, die machen einen Dreier.“ Wer es präziser formulieren wollte, könnte sagen: „Ganz klar - dabei handelt sich dabei um einen MFF-Dreier, bei dem die Geschlechterschranken aufgehoben wurden“. Nach der offiziellen leseweise ist es eine sexuelle Begegnung zwischen einem festen, heterosexuell veranlagten Paar und einer bisexuellen Frau, die dazukommt.

Soweit die Manie, alles zu etikettieren. Doch tatsächlich ist es kaum mehr als die Lust an einer erotischen Begegnung zu dritt. Welche sexuellen Präferenzen das Paar hat, von dem alles ausgeht, steht in Wahrheit gar nicht fest. Es sind Zuschreibungen. Und dazu gehört auch, den weiblichen Gast als „bisexuell“ zu bezeichnen. In Wahrheit handelt es sich um eine heteroflexible Person, die in dieser konkreten Situation Handlungen vornimmt, die man „bisexuellen“ Frauen zuschreibt.

Die Vereinnahmung des Einhorns

Nun kommen zwei Gruppen ins Spiel, die solche sinnlichen Begegnungen gar nicht mögen – und erstaunlicherweise handelt es sich nicht um konservativ-bürgerliche Moralisten.

Nun allerdings mischen sich zwei Fraktionen ein: Die einen sind die Polyamourösen, die anderen die LGBT-Gemeinschaften.

Den Vertreter der Polyamorie missfällt, dass es sich nicht um eine „echte Liebesbeziehung“ handelt, sondern um eine kurze Begegnung. Eine solche böte aber keine wirkliche Erfüllung – und damit ist ihr Urteil gefällt. Warum sie sich in das Thema einmischen? Vermutlich, weil sie sich für alle sexuellen Beziehungen zuständig fühlen, die über zwei Person hinausgehen.

Die LGBTQ- Bewegung fühlt sich ebenfalls zuständig und beklagt vor allem die Würdelosigkeit, mit der das „Einhorn“ angeblich behandelt wird. Sie behaupten, dass solch ein weibliches Einhorn „wie ein Sexobjekt behandelt wird“, das „halt mal ausprobiert wird.“ Die Kompetenz, dies zu sagen, entnehmen sie dem Schutz homosexueller oder bisexueller Frauen, von denen sie annehmen, dass sie in Wahrheit eine Freundin suchen.

Der Griff nach der Definitionsmacht

Fragt ihr euch, worum es wirklich geht?

Offensichtlich beanspruchen beide Gruppen die Definitionsmacht für den Begriff „Einhorn“. Eine Gruppe meint, dass sie definieren müsste, was eine echte amourös oder erotische Beziehung zwischen mehr als zwei Personen ist.

Die andere Gruppe versteht sich als Hüter der sexuellen Definitionen. Eine Frau, die sich gelegentlich mit einem Paar trifft, muss ihrem Schema entsprechen. Sie kann nicht einfach sagen, sie sei „heteroflexibel“, und sie sollte von anderen möglichst nicht so betrachtet werden.

Beide Gruppen bekommen durch die Medien sehr viel Resonanz, sodass es bisweilen so scheint, als würden sie bestimmen können, wie Beziehungen zu bewerten sind.

Das können sie aber nur, solange die Medien nachplappern, was dort behauptet wird. Die Frage bliebt, ob die Mehrheit der Gesellschaft ihnen folgen sollte.

Das Geheimnis intimer Fragen

Das Geheimnis intimer Fragen ist eigentlich keines. Viele Menschen benutzen die Techniken ständig - sei es beruflich oder aus purer Neugierde. Und da sind wir schon mitten im Thema.

Darf man, soll man, muss man intime Fragen stellen?

Manchmal ist es Neugierde, dann aber wieder betrifft es die Beziehung, die man zueinander hat – und gelegentlich ist es die reine Provokation.

Was sind eigentlich „intime Fragen“?

Das Internet mit seinen Besserwissern ist, wie immer, überaus auskunftsfreudig – aber leider treffen die Suchmaschinen nicht den Kern. Ich fand zwischen sieben und einigen Hundert intime Fragen, die zu Fragekatalogen zusammengestellt wurden. Aber du musst lange suchen, bis du zu glaubwürdigen und gesicherten Ergebnissen kommst. Nach Meinung von Experten sind intime Fragen eher „sensitive“ Fragen, die stark verallgemeinert als heikel, beschämend, peinlich oder sexuell übergriffig oder in der sozialen Situation unverträglich sind.

Der / die Befragte und der Blick auf die Sexualität

Wenn wir die Fragen zur Sexualität isolieren, wird dies deutlicher: Es kommt darauf an, wer sie stellt, wie sie gestellt werden, welche Absichten jemand damit verfolgt und welche Konsequenzen die Antworten für den Befragten möglicherweise haben könnten. Der Befragte selbst hat in der Regel ein gewisses „Fenster“, in das er oder sie andere schauen lässt, aber auch Momente, in denen er/sie die Jalousien wieder herunterlässt.

Die Situation im Gespräch

In ziemlich vielen Situationen ist es nötig, „die Fassade fallen zu lassen“, um dem Gesprächspartner oder der Partnerin einen gewissen Einblick in das Intimleben zu gewähren. Üblicherweise teilen Freundinnen oder Freunde Gedanken, die sie anderen verheimlichen. Soweit die Liebe betroffen ist und Sexualität ins Spiel kommt, teilen Paare ohnehin einen Teil der Intimität – und doch gibt es weiterhin Geheimnisse voreinander. Manchmal sind Menschen eher bereit, sich einer völlig fremden und emotional nicht beteiligten Person zu öffnen - etwas einem Berater oder Therapeuten.

Unter festen Paaren sind alle Fragen nach sexuellen Praktiken, Gedanken und Fantasien „intim“, die beide noch nicht geteilt haben. Werden die Fragen „offen, ehrlich und wahrheitsgemäß“ beantworte, so kann dies positive, negative oder gar keine Veränderungen nach sich ziehen. Wer dies weiß, wird vorsichtig und zurückhaltend Fragen und nicht „mit der Tür ins Haus fallen“.

Wer die Fragen stellt, führt die Kommunikation

In der Kommunikation fällt auf, dass sich viele Menschen durchaus öffnen, wenn die Fragen offen gestellt werden, als „Was denkst du über …“, „Wie ist es bei dir, wenn …“ oder ähnlich. Oftmals wird auch ein Trick verwendet: Dann beginnst du an der „Oberfläche“ und redest per „manche Menschen“ oder „man“. Wenn der andere drauf „anbeißt“, führst das Gespräch dann aber in die Tiefe, indem du einen kleinen Bereich deines eigenen Intimlebens freilegst und dann danach fragst, wie dies bei deinem Gesprächspartner ist. Falls du das schaffst, erfährst du mit der Technik des „aktiven Zuhörens“ mehr, als du jemals gefragt hast.

Wenn du gezielt nachfragst oder versuchst, tief in die Gefühle deines Partners (deiner Partnerin) abzutauchen, ist es mit der anfänglichen Offenheit allerdings meist vorbei. Also Vorsicht, wenn die Bereitschaft zur Offenheit in eine Blockade umschlägt.

Grundsituationen und Schieflagen

Was ich hier beschreibe, gilt für zwei Standardsituationen: Entweder beide Partner sprechen emotional, intellektuell oder sozial auf Augenhöhe. Oder aber einer von beiden ist ein anerkannter Experte, der sich auf Gesprächsführung versteht. In beiden Fällen wird das Gespräch mindestens aufschlussreich sein.

In anderen sozialen Lagen, in denen der mächtigere Partner jemanden ausfragt oder eine Zwangssituation (Beichte, Verhör) besteht, gelten andere Regeln. Provozierende Fragen werden typischerweise nur gestellt, wenn man jemanden „bloßstellen“ will. Eine Ausnahme bilden erotische Partyspiele oder frivolen Rollenspielen zu zweit (erotische Verhöre oder Beichten).

Besondere Vorsicht bei Lebens- und Ehepartnern

Was am Schluss zu sagen bleibt, ist dies: Für Liebes- oder Ehepartner gelten besondere Bedingungen, weil ihr Sexualleben durch ehrliche Antworten (insbesondere zu Fantasien) in eine Schieflage geraten könnte.

Das mag der Grund sein, warum oftmals mit einer „Wahrheit zweiter Wahl“ geantwortet wird, also nicht mit einer Lüge, sondern mit einem Ausweichmanöver.

Referenz: Der Autor war früher Dozent für Kommunikation

Gender und Geschlecht

Beide Wörter, „Gender“ und „Geschlecht“, haben ähnliche Wurzeln und ähnliche Bedeutung und sie werden in gleichem wie auch in unterschiedlichem Zusammenhängen gebraucht.

Im englischen entspricht „Gender“ (1) einerseits dem Wort „Sex“, das dort für „Geschlecht“ steht, andererseits aber auch dem Begriff „Art, Gattung, Sorte“. Im Deutschen wird „Geschlecht“ auf für „Herkunft“ verwendet. „Gender“ und „Geschlecht“ sind also nahezu bedeutungsgleich. Oder besser: Sie waren es.

Gender, Geschlecht, Sex

Das Wort „Gender“ wurde zunächst vom genaueren englischen Begriff „Sex“ abgespalten, um einen Freiraum für neue Sichtweisen zu schaffen. Das geschah hauptsächlich in den Jahren 1980 - bis heute (2020).

Während der Begriff „Geschlecht“ eher aus den Naturwissenschaften kommt und hauptsächlich zwischen „Frauen“ und „Männern“ unterscheidet, gilt „Gender“ heute eher in den Geisteswissenschaften, um das „soziale Geschlecht“ zu beschreiben. Dabei wird versucht, das biologisch gesicherte Wissen als „bloße Ansicht“ zu beschreiben:

... unsere Auffassung von dem, was biologisch ist, (hängt) ganz erheblich davon ab ..., was wir sozial als solches ansehen.

Spekulationen, Grundlagen und Selbstbestimmung

Unabhängig von dieser Kontroverse zwischen Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften ist unbestritten, dass die Eigenschaften eines Menschen nicht ausschließlich durch das Geschlecht gegeben sind, sondern sich im Laufe eines unbewusste und bewussten Lernprozesses entwickeln. So erreichen Frauen Kompetenzen, die einst nur Männern zugeschrieben wurden und Männer solche, die man früher allgemein Frauen zuschrieb. Man spricht in diesem Fall aber allerdings eher von der „Persönlichkeitsentwicklung“.

Gleich, anders oder was denn nun?

Die Frage, inwieweit Frauen und Männer „gleich“ oder „unterschiedlich“ sind, kann außer der Medizin (Gehirnforschung, Biochemie) heute niemand schlüssig beantworten. Alle anderen Auffassungen aus der Psychologie, Soziologie oder auch aus der Ökonomie spiegeln lediglich Auffassungen wider, die sich schnell ändern können. Mit anderen Worten: Die Entwicklung geht eigene Wege, und jede einzelne Person empfindet sich als mächtig genug, selbst zu wissen, was sie denken oder fühlen soll. Das heißt aber auch: die Wissenschaftler, die ständig neue Begriffe schaffen und dann selbst ihre Bedeutung definieren, erreichen kaum noch jemanden.

Warum sich das Wort "Gender" nicht durchsetzt

Außerhalb des akademischen Bereichs, der LGBT-Gruppen und anderen „Queeren“ Gruppierungen konnte sich das Wort „Gender“ nicht durchsetzen. Das liegt einerseits daran, dass es bildungssprachlich geprägt ist, andererseits aber auch daran, dass kaum jemand dem Sprachgebrauch der Soziologen folgen kann und will. Letztlich mag es auch daran liegen, dass gebildete Menschen sich nicht mehr „fremddefinieren“ lassen wollen, weil sie längst für sich selbst entschieden haben, wie sie sich definieren.

(1) Seit 1828 praktisch unverändert: Webster,
(2) Zitat und weitere Ausführungen zur abweichenden Auffassung; Genderkompetenz (PDF).

Ist Sexualität ein Thema für das Sehperd-Blog?

Wer über erotische Themen schreibt, die außerhalb der „gesellschaftlichen Norm“ sind (heißt de fakto: Nicht spießbürgerlich genug) wird schnell Opfer öffentlicher Kritik.

Sollte ich darüber nachdenken?

Falls Sie das meinen: Ich denke ständig darüber nach. Über Ihre Grenzen und über meine. Über das, was man schreiben darf und sollte. Dabei stelle ich immer wieder Unwissen und Halbwissen fest. Und fragwürdige Sichtweisen. Sie treten überall auf, aber in Fragen der Sexualität sind sie besonders verbreitet. Sexualität ist vor allem bilogisch und ökonomisch erklärbar. Und nicht durch fragwürdige „Wissenschaften“ wie die Psychologie, die sich nahezu überall einmischt, wo sie besser ihre freche Nase heraushalten sollte.

Darüber hinaus sorgen viele Journalisten und Journalistinnen dafür, dass immer mehr Halbwahrheiten verbreitet werden. Teils, um bestimmte Branchen zu sponsern, teils aus Unwissenheit – größtenteils aber aus Faulheit. Intensive Recherche kostet Kraft und Zeit. Und besonders unklar ist immer, wie die Lust eigentlich in die Organe kommt, über die sich Frauen und Männer ständig Gedanken machen: 90 Prozent von dem, was Sie darüber lesen, ist Bullshit.

So höflich ich auch zu sein versuche, und so zurückhaltend, wie es meiner Natur entspricht, gehört es doch zur Wahrheit, Menschen gelegentlich zu verletzen. Die Wahrheit kann peinlich sein, und sie kann schmerzen. Das hindert mich nicht, sie dennoch zu verbreiten.

Und weil ich viel über die Liebe schreibe: sie duftet nicht nur sanft nach Vanille und Aprikosen, sondern eben auch nach Sperma und Scheidenflüssigkeit. Sich ihr hinzugeben, ist immer und überall ein Abenteuer, und es birgt Lust und Gefahren. Typisch für die Verbildlichung der Lust sind all die Blödheiten, die im Namen der „Wissenschaft“ oder bestimmter Interessengruppen über die Partnersuche verbreitet werden. Mir gehen die Veröffentlichungen auf den Keks, die so tun, als sei „Partnersuche“ so etwas wie „Gottsuche“. So viele Fehleinschätzung einerseits und bewussten Lügen andererseits ertrage ich nicht. Partnersuche ist nahezu immer auch die Suche nach Lust. Wer das verleugnet, belügt sich letztendlich selbst.

Solange ich mich morgens im Spiegel ansehen kann, schreibe ich Ihnen, was ich für richtig halte. Und sage manches, was Sie empört. Fragen Sie sich doch einfach, warum es Sie empört. Und wenn Sie eine Antwort haben, dann sagen Sie mir, welche Antwort Sie für sich gefundene haben.

Dieser Artikel erscheint auf allen Webseiten, für die ich schreibe. Dieser Beitrag ist auf mein Blog "sehpferd" zugeschnitten.