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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Jetzt auf den Staat und die Demokratie besinnen

Ja, die Ampel lebt noch. Offenbar haben die Spitzen von Rot, Grün und Gelb im letzten Moment erkannt, dass es noch staatsmännische Vernunft gibt. Der Rüffel, der darin enthalten ist, geht an alle drei. Die SPD schielt wie immer drauf, dass die Bürger mit geringem Einkommen entschädigt werden – was immer kommen mag. Die Grüne Partei hatte sich mit den Wärmepumpen ein Ei gelegt, das nicht einmal bebrütet werden konnte. Wahrscheinlich wird die Presse heute beklagen, dass sie beim Umweltschutz eingebrochen ist. Und die FDP? Sie ist im Grunde ein politischer Sanierungsfall, hat sich aber offenbar im letzten Moment besonnen, dass sie nicht ausschließlich ihrer Klientel gegenüber verpflichtet sind.

Insofern – was möglich war, wurde getan, auch wenn es wenig ist, was „hinten heraus“ kam.

DIe Opposition - Konservative verharren ideenlos

Möglicherweise sollte man der CDU mehr Aufmerksamkeit schenken, die ja wirklich froh sein kann, nicht regieren zu müssen. Man maulte lautstark, wobei man sich Rückendeckung von der Springer-Presse holte. Sinnvolle Opposition geht anders. Wo sind denn die tollen Alternativen, die man von der Opposition erwartet? Wenn man schon den Kanzler angreift: Was ist mit dem Oppositionsführer, der doch angeblich so kompetent ist?

Der Bürger - wen soll er wählen?

Und der Bürger? Wen soll er in Zukunft wählen? Die SPD, die sich trotz aller Schlappen niemals wirklich erneuern konnte? Die profillose CDU mit ihrem bayrischen Anhängsel CSU, von deren Politik kaum jemand überzeugt ist? Doch wohl nicht die FDP oder gar Die Linke? Von der AfD will ich lieber gar nicht erst reden.

Was wir brauchen? Eine demokratische Offensive, die dem Bürger zeigt, wo er wirklich lebt, und was die Demokratie in unserem Land leistet. Jede der traditionellen Parteien sollte dafür sorgen, dass es sie gibt.

Der kindergartenähnliche Zank, den wir in den letzten Wochen ertragen mussten, nützt nur der Anti-Demokraten.

Tollkühne Demonstration der Gewerkschaftsmacht

Nun lassen sie wieder die Muskeln spielen: Die mächtigen Gewerkschaftsbosse von Organisationen, ohne die Staat und Gesellschaft verloren wären. Und genau diese Machtposition nutzen sie und die gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer aus.

Man kann das mit dem Streikrecht begründen, das theoretisch fast alle haben, die sich abhängig durch das Erwerbsleben schlängeln.

Man kann es aber auch als tollkühne Demonstration der Gewerkschaftsmacht bezeichnen. Gedient wird damit am Ende niemandem - und die Mehrheit der Geschädigten wird am heutigen Streiktag aus Arbeitnehmern anderer Branchen bestehen.

Frauentag ohne Feindbilder – geht das?

Frauentag ohne Feindbilder – geht das? Eine Betrachtung zum Frauentag 2023. Er findet in wenigen Tagen (8. März) statt. Und er hat sich gewandelt - jedenfalls international.

Im Grunde bin ich skeptisch gegen Feiertage, die eines der beiden biologischen Geschlechter herausstellen. Die „Solidarität“ muss dann mühsam herbeigeredet werden, es sei denn, „man“ baut Feindbilder auf.

Das funktionierte einst ganz gut: Der Feind war männlich, mithin Patriarch. Zudem war er in geheimnisvolle Seilschaften eingebunden und sowieso kapitalistisch verseucht. Und neuerdings auch noch von weißer Hautfarbe.

Frauentag 2023 - die etwas andere Sichtweise

Die schlechte Nachricht: Wir leben nicht mehr 1911, sondern 2023. Die Parolen, die damals galten, stimmen so nicht mehr. Der Marxismus hat versagt, die Seilschaften sind, was den westlichen, offiziellen und legalen Teil angeht, längst durchlöchert. Und Frauen haben inzwischen deutlich erkannt, wann und wie ihnen der Kapitalismus nützt.

Überhaupt machen Kampf- und Hetzparolen den Frauentag, Frauenkampftag oder Weltfrauentag nicht attraktiv. Und weil das so ist, hat man sich zum Frauentag 2023 etwas ausgedacht. Und zwar in der Zentrale, wo man offenbar schon moderner denkt als beim DGB (was mich kaum wundert).

Neues Motto - „Embrace Equity“

Denn das Motto für den Frauentag 2023 ist emotional, verständlich und nachvollziehbar, wenngleich es einer Utopie gleichkommt. Es heißt „Embrace Equity“. Das Wort „Equity“ steht für den fairen Anteil jedes Menschen an den verfügbaren Ressourcen – unabhängig von den Voraussetzungen, die er mitbringt. Darin schwingt ein Rest von Sozialismus mit, der sich in dem deutschen Begriff „soziale Gerechtigkeit“ niederschlägt. Diese ist zwar unerreichbar – aber es ist ein Versuch, Menschen in schlechteren Ausgangslagen die Möglichkeit zu geben, ähnliche Erfolge zu haben wie andere.

Wie auch immer – es ist eine emotionale Aussage, eine Art Traum, der weit über die Frauenbewegung hinausgeht. So heißt es denn auch:

Geschlechtergerechtigkeit zu schaffen beschränkt sich nicht ausschließlich auf Frauen, die für die gute Sache kämpfen. Verbündete sind unglaublich wichtig, um den sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Aufstieg von Frauen zu ermöglichen.

Was letztlich heißt: Es reicht nicht, allen die gleichen Chancen zu eröffnen, sondern man muss ihnen auch dabei helfen, sie zu verwirklichen.

Hervorragende Webseite des Frauentags

Die Werbung dafür ist - für deutsche Verhältnisse – erstaunlich offen und vorurteilsfrei. Mehr dazu auf der Webseite, die schon an sich sehr beeindruckend ist.

Zitat und weitere Informationen: IWD.

Kommunikation beim Date - einfache Wahrheiten – frisch aufgetischt

Schon merkwürdig – sobald „Forscher von der Harvard Universität“ etwas veröffentlichen, glauben vereinzelte Zeitschriften, sie könnten über etwas Sensationelles berichten.

Nein, es ist nicht neu. Es ist auch nicht sensationell. Es entspricht ganz der uralten These:

Wer fragt, führt die Kommunikation an.

Und dann werden Weisheiten als „neu“ aufgetischt, die für mich ein ganz alter Hut sind. Ich zitiere aus einer der nahezu gleichlautenden Quellen (hier: 1):

Richten Sie den Fokus stattdessen auf die andere Person. Geben Sie ihnen das Gefühl, dass Sie daran interessiert sind, ihr authentisches Selbst zu sehen, und beginnen Sie mit den kleinen Dingen, um Vertrauen aufzubauen. Stellen Sie nach und nach persönlichere Fragen, halten Sie ihre Tonlage immer entspannt.

Das alles ist wahr, und es ist zugleich nichts Neues. Neu daran ist nur, dass es im Rahmen von Dating erneut „festgestellt“ wurde. Übrigens nicht gestern, sondern 2017. Die viel zitierte Autorin (2) des angeblichen „Originalartikels“ war übrigens spät dran. CNBC (3) veröffentliche ihn bereits früher. Die Original-Studie ist über HBS (4) erhältlich.

(1) Businessinsider von 2023.
(2) In Medium unter "Hello Love" 2018.
(3) CNBC von 2017.
(4) Original Harvard (Kurzfassung)

Auf der Suche nach Bösewichten? IT-Experten eignen sich immer ...

Na schön - die „einfachen Leute“ leiden. Und zwar unter jenen, die etwas zu organisieren verstehen, Pläne umsetzen können und am Ende etwas wirklich Funktionstüchtiges auf die Beine stellen werden. Etwas, das wirkliche Vorteile bringt. Nicht nur, aber eben doch auch für den Unternehmer. In der Vergangenheit haben meist Männer solche Aufgaben wahrgenommen. Das hat schon vor einiger Zeit die Feministinnen erregte. Mangels anderer „Täter“ macht man IT-Organisatoren dafür verantwortlich, dass heute alles anders ist als damals, als man den Lehrling noch tageweise mit der „Ablage“ beschäftigte.

Die „IT“ gilt ohnehin als Jobkiller - jedenfalls für Menschen, die einst einfach Büro- und Verwaltungsarbeiten durchführten. Zu Recht? Zu Unrecht? Ich urteile darüber nicht. Aber ich weiß, dass sich die heutige Büroarbeit nicht mehr in der Weise organisieren ließe, wie man dies bis etwa 1970 tat.

Und dann wären da noch die Programmierer - auch immer noch überwiegen Männer. Wenn das Wort „IT“ fällt, wird auch über sie geschimpft. Weil sie das, was in den jeweiligen Projekten an Code zu schreiben ist, nun mal umsetzen müssen. Sie tun dies, weil sie genau diese Arbeit besonders gut können.

Manche können beides - Software-Engineering und Programmcode schreiben. Und einige verstehen sich sogar auf die Materie, an der sie „eigentlich“ arbeiten.

IT-Schelte - die volksnahe Variante von Systemkritik

Oh ja - die IT wird beschimpft. Alle, die unser Leben verändern, werden bezichtigt, etwas zu zerstören - nicht nur IT-Spezialisten. Da draußen - also überall - befinden sich Menschen, die alles wollen, aber auf keinen Fall Veränderungen. Das verborgene Motto heißt: „Für mich soll alles toller werden, solange ich mich nicht verändern muss.“

Im Grunde können diese Personen ja selig damit werden, wenn sie wollen. Aber sie werden alle zu spät erkennen, dass sie sich verändern müssen, wenn es auch nur „so toll“ bleiben soll. Das kann man still beklagen oder Feindbilder aufbauen.

Und dann sind sie eben wieder dran, die Ideologen. Dann beschimpfen sie Menschen und Systeme.

Was ich noch zu sagen hätte? Hört damit auf. Es zeugt nicht von Klugheit. Sogar, wenn ihr Intellektuelle sein solltet.