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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Wenn Männer wie kleine Jungs ermahnt werden

Ich lese: "Vielleicht brauchen die Parteien eine Frauenquote, um sich zu verändern."

Wer so etwas schreibt, der glaubt offenbar, dass Frauen automatisch die Welt verbessern, sobald sie an der Macht sind. Und dies würde bedingen, dass Frauen die besseren Menschen sind.

Ich bin es leid, solche Artikel zu lesen, aber ich habe es bis zum Schluss geschafft. Und das finde ich die Lösung, wörtlich zitiert liest sich das so:

Wenn man all diese Dinge zusammenfasst, bleibt der Schluss, Frauen wollen Veränderung schon sehr lange. Männer nicht. Und das ist ein Problem. Man kann es aber ändern. Männer können ihre Einstellung ändern.

„Frauen wollen Veränderungen schon sehr lange?“ Sie haben sie nicht nur, sie fordern sie für sich und ihre Töchter Tag für Tag erneut ein. Und sie haben damit durchaus Erfolg. Erfolg ist schön,denn er bringt Anerkennung und manchmal auch Macht und Ruhm.

Ich sage wahrscheinlich nichts Neues, wenn ich euch verrate: Schon das Leben im mittleren Management ist hart, und je weiter „nach oben“ man (oder frau) will, umso härter wird es. Ich kenne wahrhaftig genug Männer, die dem nicht gewachsen waren und aufgeben mussten.

Männer, liebe Frauen, sind nicht „das Problem“. Und ändern kann jeder alles, der gute Willens ist und dabei etwas zum gemeinsamen Fortschritt beiträgt. Aber das bedeutet nicht, dass Männer „ihre Einstellung ändern“ müssen. Sie können es - und sie tun es situativ in vielerlei Hinsicht.

Nur würden die Männer gerne sehen, wenn sie nicht ständig wie kleine Jungs dazu aufgefordert würden. Auf Dauer nervt das kolossal.

Zitate In der "Berliner Zeitung" nachzulesen.
Hinweis (Nachtrag) Nach heutiger Recherche kann der Artikel nicht mehr kostenfrei nachgelesen werden. In diesem Zusammenhang lege ich Wert auf die Tatsache, dass ich diese Zeitung in keiner Weise bewerbe und keine wirtschaftlichen Kontakte zu ihr unterhalte.

Emanzipation

Gelegentlich höre ich Menschen über Emanzipation und Feminismus reden. Frauen über 50, aufgewachsen in den 1980ern, in denen das Thema brisant war. Akademisch gebildet, belesen und selber erfolgreich. Verantwortlich für den Erfolg? Sie selbst, wer sonst? Statements auf Facebook und Twitter.

Wer snd die "anderen Frauen"?

Dann wieder lese ich von Frauen, die noch etwas unter 30 Jahre alt sind. Gefallsüchtig, modebewusst, nach außen gekehrt, aber innerlich unsicher. Einträge auf Instagram. Verantwortlich für den Misserfolg? Die Umstände, die Anderen. Nachzulesen in fast jeder Frauenzeitschrift.

Die Menschen sind nicht so, wie sie in den Medien erscheinen

Da ich seit mehr als 20 Jahren die Online-Dating-Szene beobachte, könnte ich noch mehr dazu sagen: Nichts ist, wie es scheint. Die Fassaden der Frauen, das was sie also „nach Außen tragen“, seien es Einstellungen, Gefühle oder Kleidung, haben wenig mit dem zu tun, was sie bewegt. Habe ich misogyne Tendenzen? Nein aber ich denke, dass es Irrtümer und Widersprüche gibt.

Geht es wirklich um eine Welt, wie sich Frauen vorstellen?

Frauen? Es geht gar nicht um Frauen. Es geht darum dass die Menschen heute auf eine Lebensreise gehen, in der sie auf eine ungeheure Vielfalt von Möglichkeiten stoßen, die aber alle verhandelt werden müssen. Die ständige Belastung, etwas zu wählen, abzuwählen oder zu versuchen, sich neu zu definieren, ist schwer zu erlernen.

Die meisten Frauen und Männer, die ich kennenlernen durfte, seien sie Akademiker(innen) oder nicht, bemühen sich um neue Wege, folgen aber im Zweifel lieber denen, die bequemer für sie sind.

Sagt selbst: Wie könnte es auch anders sein?