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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Trollorlorgie auch Trollologie genannt

Als bekennender Erdhöhlenbewohner und gestandenes Kaninchen wurde ich gebeten, über die eigenartigen Geworhnheiten der Trolle zu schreiben. Eine Übersetzung aus dem trollonischen findet ihr am Schluss.

Im Gegensatz zu mir leben Trolle allerdings in bergigen Regiornen, namentlich in Norwegen und Schweden. Unabhängig von ihren übrigen Eigenschaften, die ich noch ausführlich beschreiben werde, sind Trolle Nachtwesen. Sie sind ausgesprochen Phortorphorb, was auf Trollonisch bedeutet, das Licht zu scheuen. Aus diesem Grund verstecken sie sich in ihren Trollhäusern, also höhlenartigen Gebilden ohne Tageslicht.

Größe der Trolle

Die kleinsten Trolle ähneln Vorgartenzwergen, nur haben sie deutlich längere Nasen, weshalb man sie auch als „Naseweise“ bezeichnet. Große Trolle nehmen oft riesenhafte Gestalten an. Bis heute ist unklar, ob sie genetische der gleichen Spezies angehören.

Geistige und mentale Fähigkeiten

Kleine Trolle gelten als nicht besonders intelligent, aber durchaus lästig. Manche sollen sogar liebenswert sein. Große Trolle wurden schon als intelligente Riesen identifiziert, wie beispielsweise der Trollkönig. Bei den übrigen Trollen wird gelegentlich vermutet sie hätten sogar eine akademische Ausbildung, jedoch könnte dies auch darauf zurückzuführen sein, dass sie geniale Korpierer anderer Lebewesen sind (z.B. von Menschen).

Geschlecht der Trolle

Je nach dem Land in dem sie leben, können sie männlich oder weiblich sein und sogar ihre Geschlechtsidentität wechseln. Tun sie dies, so nehmen sie wie mache andere Lebewesen auch die zugewiesene Identität vergleichbarer Menschenkinder an. Allerdings wirft dies Fragen der Metamorphorse und der Reprorduktion auf, die Trollorlorgen allzeit beschäftigt haben. Bekannt ist auch, dass Trolle oftmals ausgesprochen unter Homorphorbie leiden, doch sind die Gründe dafür ebenfalls unbekannt.

Krankheiten der Trolle

Die häufigste Erkrankung der Trolle ist die nach ihnen benannte Trollwut. Sie tritt immer dann auf, wenn sie sich unverstanden fühlen, und in diesem Zustand sollte man versuchen, ihnen aus dem Weg zu gehen. Ob es sich bei dieser Erkrankung auch um eine Störung des Hormornsystems oder um einen Überschuss an Bortenstoffen handelt, ist nicht bekannt, da Trolle noch nie daraufhin untersucht wurden.

Trollgeld

Vermutet wird, dass Trolle oft nicht arm sind, denn sie hängen ihr Geld in Dornbüschen auf, um es zu sonnen. Diese Tätigkeit müssen sie freilich des Nachts durchführen, sodass die Geldscheine tagsüber unbewacht sind. Es wird dennoch nicht empfohlen, Trollgeld zu stehlen, weil die Rache der Trolle fürchterlich sein soll.

Psyche der Trolle

Die mentalen Fähigkeiten werden unterschiedlich betrachtet. Trolle haben keine Psyche in unserem Sinne und behaupten, auch keine zu benötigen. Zeitzeugen berichten aber, dass sie auf bestimme Reize reagieren und dann mithilfe künstlicher Intelligenz vorgefertigte Satzfetzen hervorbringen. Dafür scheint es genügend Beweise zu geben.

Das Wunder der Verbreitung der Trolle

Nachdem sich Trolle in der Natur nicht vermehren können, haben sie offenbar einen Weg gefunden, menschliche Gestalt anzunehmen. Dabei ist umstritten, ob sie natürliche Menschen sind oder lediglich als virtuelle Bewornher eines abgegrenzten von Neu-Utgard angesehen werden müssen. Dafür spräche, dass es sich um eine Porpulation handelt, die sich beliebig vervielfältigen kann, sodass ein Exemplar zugleich an mehreren Orten gleichzeitig sein kann und überall unter einer veränderten Identität auftreten kann, was der Wissenschaftler Bilorkatiorn nennt, wenn es sich um zwei Orte handelt. Oder Multilorkatiorn, wenn sie es schaffen, an vielen Orten zugleich aufzutreten.

Inzwischen soll sogar schon Trollschulen und wahrhaftige Trollfabriken geben, in denen gelehrt wird, wie man sich trollend durch virtuelle Welten bewegen kann.

Ich selbst werde nun wieder meine Wohnhöhle (nein, nicht die Wornhöhle) aufsuchen und den Trollen wieder die virtuelle Welt überlassen - so wahr ich ein schreibendes Kaninchen bin.

Agenda und Trollisch-Deutsche Übersetzung:

Geworhnheiten - Gewohnheiten.
Regiornen - Regionen (Gegenden)
Phortorphorb - Photophob (Lichtscheu)
Trollhäusern - Tollhäuser, nicht ethisch korrekt.
Trollkönig - literarische Gestalt - existiert in diesem Zusammenhang.
Korpierer - Kopierer (Vervielfältiger).
Metamorphorse - Metamorphose (Verwandlung)
Reprorduktion - Reproduktion (im Sinne von Nachfahren, Kinder zeugen)
Trollorlorgen -Trollologen (Trollforscher, gibt's eigentlich nicht).
Homorphorbie - Homophobie (Angst vor Homosexualität oder Homosexuellen)
Trollwut - Die Wut der Trolle, angelehnt an Tollwut.
Hormornsystem - Hormonsystem, existiert.
Bortenstoffe - Botenstoffe, existieren.
Trollgeld (existiert laut Grimms Wörterbuch).
Bewornher - Bewohner.
Neu-Utgard - Utgard, das Reich zwischen Menschen und Göttern, im Internet.
Porpulation - Population (Bevölkerung)
Bilorkatiorn - Bilokation (an zwei Orten zugleich sein)
Multilorkatiorn - Multilokation (an vielen Orten zugleich sein).
Trollschulen - Ausbildungsstätten für neue Trolle, die in Neu-Utgard arbeiten sollen. (Desinfomation verbreiten).
Trollfabriken - Trollschulen in großem Stil.
Wornhöhle - Wohnhöhle, sicherer Ort für Troll, Tier und Mensch.

Die Funktion des Joghurt-Bechers im Heizungssystem

Man kann ihn kaum übersehen - den Joghurtbecher
Da ist das Ferienhaus, frisch ermietet. Der Boiler sieht ein wenig merkwürdig aus, obgleich er trutzig die Wand schmückt. Doch im Rahmen der Installation hat man ein wichtiges Detail verbaut: Einen Joghurtbecher, der wie absichtslos an der Heizung hängt. Jener Becher ist auch der Grund für die erste Irritation: Ab dem zweiten Tag gab es kein heißes Wasser mehr. Die Agentur, über die ich das Objekt gemietet hatte, half schnell: Ein Techniker erschien in erstaunlich kurzer Zeit, sah sich Schaltkasten und Sicherungen an, überprüfte noch dies und jenes mehr, fand nichts. Doch als er das Gerät selbst in Augenschein nahm, befand er, dass es eine Art Ausschalter geben müsse und folgerte, dass man einen Ausschalter auch zum Einschalten benutzen könnte. Dieser allerdings versteckte sich hinter dem Joghurt-Becher. Ein Klick von kräftiger Hand tat dann das Wunder: es gab heißes Wasser.

Die Funktion des nämlichen Bechers sollte ich schnell entdecken. Denn wenn sich das Wasser im Boiler ausdehnt, weint dieser viele Tränen, und damit die nicht einfach auf den Boden fallen, hat man ein Rohr dafür angebracht, das die Tränen in Abwasser verwandeln soll- Und eben jenes Rohr endet, wie könnte es anders sein, im Joghurt-Becher. Wenn er voll ist, läuft er über. Muss man eben wissen und öfter mal hinschauen, wie hoch der Füllstand ist.

So weit die aktuellen Ereignisse, die ich mit Gelassenheit nehme - man kann sich ja nicht über alles aufregen. Und ich wollte schon immer einen Artikel mit Niveau schreiben - und sei es über den Füllstand eines Joghurtbechers.

Dis in Cis - oder die Schande, Weiß zu sein

Im Thronsaal des weißen Cis-Mannes
Einmal angestoßen, spielt die alte Leier von selbst: Nur Frauen können diskriminiert werden, und wenn Männer überhaupt diskriminiert werden können, das sind es jene, „die nicht in das Modell von weißer, heterosexueller cis-Männlichkeit passen.

Das wären dann außer Frauen aller Schattierungen vor allem dunkelhäutige, homosexuelle transgender-Menschen. Oder jedenfalls einige davon.

Wenn sich ein weißer, heterosexueller Cis-Mann nun beklagen sollte, dennoch diskriminiert, sexualisiert und abgewertet zu werden, oder falls er gar daran zerbrechen sollte, gilt (Zitat):

Ein heterosexueller Mann kann zwar durch dieses System gebrochen werden. Doch zugleich setzt es ihn auf einen Thron, von dem aus er diesen Frust weitergeben kann. Darin besteht der feine und doch bedeutende Unterschied. Wer hat die Macht, aus dem Sexismus heraus zu diskriminieren, und wer nicht?

Nein, dieser Wust von Kauderwelsch kann nicht von mir stammen. Er wurde einem Gespräch mit einer einschlägigen Buchautorin entnommen. Aber vielleicht darf ich als heterosexueller, weißer CIS-Mann zu solchen Aussagen längst nicht mehr Stellung nehmen.

Ich lerne daraus: Jungs darf man „brechen“, weil sie anschließend auf dem Thron sitzen. Als Thron bezeichnete man früher auch die Toilettenschüssel. Vielleicht war ja die gemeint.

Mich verfolgt da gerade ein Gedanke: Das Buch, um das es geht, entstammt der Feder einer Professorin, die sich mit „Kritischer Weißseinsforschung“ („Critical Whiteness“) beschäftigt.

Ideologie als Wissenschaft?

Irgendwie erkenne ich persönlich noch die Grenze zwischen Wissenschaft und Ideologie. Und das ist nicht abhängig davon, ob jemand Weiß, heterosexuell oder „CIS“ ist, sondern vom klaren Verstand. Eigentlich, so denke ich nach wie vor, sollten schon Grundschüler zwischen Ideologien und Wissenschaften unterscheiden lernen. Später könnte es zu spät sein.

Die „Heute Show“ kann jetzt eigentlich weg

Die „Heute Show“ kann jetzt eigentlich weg - oder warum ich kein Magazin mit magerem Humor und reichlich Belehrungen will. Und ich habe mich gefragt, was wohl andre dazu meinen. Und nun bin ich verwundert.

Ach nee, jetzt muss Satire auch noch lehrreich sein. Meint jedenfalls der Medienexperte der Frankfurter Rundschau, Daniel Segler.

Der schreibt:

Das Niveau etwa der „Heute Show“ im ZDF ist eher besser geworden. Welke wird ernster, nimmt klarer Stellung zu gesellschaftlichen Missständen, wie etwa die durch Corona von Pleite bedrohten Kommunen. Da schlug er sich auf die Seite von Finanzminister Olaf Scholz („hat völlig recht“). Und kleidete das Argument in eine Satire über verödete Fußgängerzonen.
Ich halte mal dagegen: Die „Heute Show“ neigt seit einiger Zeit dazu, eher albern zu sein als satirisch. Nein, nein ... sie ist noch nicht so albern und witzlos wie die „Ladies Night“. Früher habe ich darüber noch gelegentlich lachen können - das war allerdings zu der Zeit, als Gerburg Jahnke noch moderierte. Jetzt wird nur noch Blödsinn auf die Bühne gebracht, und die Sendung erinnert mich irgendwie an den Humor bei Altennachmittagen.

Und: Mir ist nicht das Lachen vergangen. Aber wenn das Niveau einer Satiresendung sinkt, sollte man nicht schreiben, dass jetzt alles so richtig politisch geworden ist. Mir fiel auch auf, dass alles „politisch“ wurde, aber in einem belehrenden Sinn: Onkel Welke erklärt die Welt, die jetzt viel besser geworden ist und sagt euch auch, wer die Bösen sind - und wer die Guten.

Ach, so etwas ist Satire? Nein, danke.

Findelsatire – die britischen Hochtouren

Der Herr Javid, derzeit Finanzminister unter Herrn Johnson, der jetzt im UK Premierminister ist, sorgte bei mir für die aktuelle Findelsatire (Zitat):

Mit dem zusätzlichen Geld soll die größte öffentliche Kampagne aller Zeiten finanziert werden, um sicherzustellen, dass Einzelpersonen und Unternehmen für einen No-Deal-Brexit bereit seien.


Jede Dummbacke weiß, was alles nötig ist, um ein Haus zu planen und zu bauen. Ich persönlich weiß aus meiner langjährigen Erfahrung als IT-Organisator, wie viel Vorbereitungszeit ein umfassendes Projekt benötigt. Und die Herren Minister im Vereinigten Königreich glauben, nicht nur die Planung, sondern auch die Durchführung eines No-Deal-Brexits mit irgendwelchem „Hochdruck“ beschleunigen zu können.

Irland? Schottland? Die britische Wirtschaft? Alles kein Thema. Man muss nur sicherstellen, dass „alle bereit sind“. Fragt sich, was dann folgt: Bereit sein für was? Für Einschränkungen aller Art? Vielleicht für einen Niedergang der britischen Wirtschaft?

Gerade las ich, dass in Madagaskar ein Fahrzeug namens Karenjy gebaut wird – überwiegend in Handarbeit und (fast) ohne Bauteile aus dem Ausland. Dergleichen könnte man auch im Vereinigten Königreich bauen – in Handarbeit. Gut, ich sollte nicht zu satirisch werden. Immerhin hoffe ich persönlich noch, dass es im Parlament des Vereinigten Königreichs ein paar kluge Köpfe gibt, die wirklich wissen, was ein „No Deal“ bedeutet.