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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Deutschland und KI – die Politik pennt

Noch zu Zeiten der Biden-Administration fiel folgender Satz in den USA:

Die Frage ist: Wird künstliche Intelligenz zu unseren Gunsten funktionieren oder wird sie eher gegen uns eingesetzt? … und der Unterschied zwischen „dafür“ und „dagegen“ ist die … (Frage), ob Amerika in Sachen KI weltweit führend ist oder ob wir dies China überlassen.

Darin schwingt ein wenig Polemik mit – denn wie KI eingesetzt wird, ist im Wesentlichen davon abhängig, wie Regierungen, Organisationen und Wirtschaftsunternehmen damit umgehen.

Deutschland verschläft die Bedeutung der KI


Deutschland fällt bei KI zurück - trotz der Absichtserklärungen

Unzweifelhaft hingegen ist: Deutschland spielt dabei bestenfalls eine Nebenrolle – wenn überhaupt. Wir haben das Feld der Politik längst emotionalen Themen, ideologischen Ausrichtungen und populistischen Aussagen überlassen.

Würde in Deutschland jemand den „Anschluss an die internationale Entwicklung der KI“ fordern oder diese fördern wollen, würde er/sie nicht einmal gehört – geschweige denn, gewählt. Natürlich wird die Politik widersprechen, aber es geht nicht um Absichtserklärungen, sondern um Fakten.

Halbherzige Umsetzung von Beschlüssen

Die deutschen Regierungen haben immer wieder behauptet, den Anschluss an den Wettbewerb (2) um die Technologie zu suchen. Doch was nur halbherzig und zögerlich umgesetzt wird, kann nun einmal keinen Bestand (3).

Ich persönlich sehe in diesem entscheidenden Punkt nicht einmal ernsthafte Bemühungen der Politik - geschweige denn eine Wende.

(1) ny1 .
(2) bmbf.
(3) tagesschau

Digitalisierung, KI und Wahl – das umständliche Thema

Das Wahlross schreibt hier über einige Kernthemen für Deutschlands Zukunft - diesmal über Digitalisierung, künstliche Intelligenz und etwas über die Medienkompetenz.

Digitalisierung


Eines der wichtigsten Zukunftsthemen das nicht verschoben werden kann und für Deutschland eine enorm große Bedeutung hat, ist die Digitalisierung. Mit ihr und dem Einsatz von KI sind Veränderungen für alle Menschen in diesem Land verbunden – egal, wen du wählst und was du dazu meinst. Ein Teil davon wirkt sich bereits aus – ein anderer Teil dümpelt vor sich hin.

Bürger(innen) wollen Pläne statt Ankündigungen

Das eigentliche Problem beider Themen ist nicht, was die Parteien darüber denken, sondern eher das, was dabei tatsächlich herauskommen könnte. Ein Teil der Aussagen über KI und Digitalisierung betrifft die Wirtschaft, ein anderer Teil jedoch die Möglichkeit der Bürger und Bürgerinnen, kurze Wege zu Ämtern, Behörden, Betrieben und Dienstleistern zu finden. In einem dritten Teil geht es darum, das Informationsrecht und die freie Meinungsäußerung zu garantieren und dennoch grobe Verfälschungen zu entlarven. Zumindest das letztgenannte Thema wird ausgesprochen kontrovers diskutiert.

Abseits von allen ideologischen Winkelzügen geht es hauptsächlich darum, was den Bürger(innen) im Endeffekt nützt. Nützlich ist am Ende allerdings überwiegend:

- Was Zeit und Aufwand spart.
- Was Handlungen vereinfacht.
- Was bürokratische Hürden überwindet.
- Was dem Wohlergehen im weitesten Sinne dient.
- Wie man vermeiden kann, dass Falschinformationen digital verbreitet werden.

Wer diese Sätze verinnerlicht, wir bald feststellen, dass es nicht darauf ankommt, was sich die Autoren von Parteiprogrammen ausgedacht haben. Wesentlich wichtiger als die Ankündigung ist die Ausführung. Was letztlich heißt: Wann, wie und mit welchen Mitteln wollte ihr als Partei dies erreichen?

Ihr werdet bald herausfinden, dass Worte billig sind, die Umsetzung hingegen Probleme bereitet. Es reicht eben nicht, zu behaupten, man würde die Digitalisierung „vorantreiben“, sondern die Frage ist, mit welchen Mitteln man welche Ziele bis wann erreichen will.

Unterschiede in der Wirkung - Digitalisierung und KI-Anwendungen

Die Themen „digital“, KI (AI) gehören ohne Zweifel zusammen. Allerdings solltet ihr wissen, dass „Digitalisierung“ ein einfaches, wirksames Werkzeug ist, um Zeit und Aufwand zu sparen. Natürlich ist es auch möglich, damit Unheil anzurichten – aber dagegen gibt es viele Mittel. Die KI (AI) hingegen kann Menschen in hohem Maße beeinflussen und tatsächlich auch missbraucht werden, um Menschen zu verleiten – ohne dass eine Person am „anderen Ende“ sitzt.

Reizthema Medienkompetenz

Das eigentliche Reizthema ist der Versuch, zutreffende Meinungen von unzutreffenden zu trennen. Das betrifft allerdings in gleichem Maße Zeitungsleser(innen) und alle Menschen, die Radio hören, fernsehen, soziale Medien nutzen oder in Suchmaschinen unterwegs sind. Der beste Schutz ist in diesem Fall Medienkompetenz – etwas, das heute in der Schule gelehrt wird, für viele Erwachsene aber neu ist.

Kurz: Das Thema Information- und Meinungsfreiheit gehört zwar auch in die Diskussion um digitale Medien – es ist aber außerhalb dieser Medien genauso präsent.

Informiere dich gründlich - bestehe auf Antworten

Und du? Erstens: Mach dich schlau. Dann frage deine Abgeordneten oder Kandidaten getrennt nach ihren Plänen zur Digitalisierung, zur KI und – zur Medienkompetenz.

Falls sie nur das Parteiprogramm herunterbeten, weißt du, dass sie nicht viel darüber wissen. Dann frag sie einfach, ob sie dir einen kompetenten Partner nennen können, der sich mit den Themen wirklich auskennt und verständliche Antworten geben kann.

Hinweis: "KI" und "AI" sind Begriffe identischen Inhalts.

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Wie künstliche Dating-Partner dich ausforschen können - auch über deine sexuellen Wünsche

Im Grunde liest sich der folgende Pressetext nicht so, als ob er sehr brisant wäre:

Der in … (den) … ehrlichen Antworten enthaltene hohe Anteil an Emotionen, kognitiven Prozessen, Bindungs- und Sexualmotiven verdeutlicht, dass es der AI innerhalb kürzester Zeit gelingen kann, das Vertrauen der Singles zu gewinnen.

Eine Maschine baut Vertrauen auf

Es ging also darum, im Experiment festzustellen, ob ein Chatbot (Kommunikationsroboter, der auf KI-Basis arbeitet) Vertrauen aufbauen kann.

Nachdem ich darüber erfuhr, dass dieses Experiment gelang, habe ich mich gefragt, was dies bedeuten kann.

Zunächst einmal sind viele Menschen im Internet unterwegs, die nicht die geringste Ahnung von Kommunikation haben – weder theoretisch noch praktisch. Hinzu kommt, dass ein enorm großer Teil der Internet-Benutzer auf scheinbar harmlose Fragen von Fremden antwortet. Auf diese Weise werden nicht nur Telefonnummern, sondern auch E-Mail-Adressen ausspioniert.

Auf den Spuren von Eliza, dem ersten Chat-Bot

Die Chat-Bots, die das tun, werden alle darauf programmiert, diese Informationen zu sammeln. Man kann jedoch auch einen anderen Weg gehen und auf den Spuren von Eliza wandeln. Wem der Name nicht geläufig ist: Das war das erste Computerprogramm, das angebliche „künstliche Intelligenz“ nutzte, um einen Gesprächspsychotherapeuten zu simulieren. Obgleich das Programm damals aus technischen Gründen unglaublich einfach aufgebaut war, verblüffte es die Benutzer. Sie glaubten wahrhaftig, dass der „Therapeut“ im grauen Kasten ihnen Klarheit über ihr Verhältnis zu sich selbst und zu anderen klären konnte.

Chat-Bots nutzen ähnliche Kommunikationsmethoden wie Berater

Das Prinzip spielt in der „normalen“ Kommunikation eine entscheidende Rolle. Es beruht darauf, das Mitteilungsbedürfnis durch eine Frage anzuregen, ihn aufrecht zu erhalten und möglichst zu vertiefen. Die Idee ist, dabei wesentlich mehr und tiefer gehende Antworten zu bekommen, als nach Art der Fragestellung zu erwarten war. Der Berater oder Therapeut nutzt dabei die vorhandenen Möglichkeiten der Klienten, ihre Probleme selber in den Griff zu bekommen.

Eine sogenannte „künstliche Intelligenz“ kann so programmiert werden, dass sie ganz ähnliche Erfolge hat, doch kann sie auch genutzt werden, um Menschen „auszufragen“.

Partnersuchende geben oft alles von sich preis

Dabei können wir getrost davon ausgehen, dass ein partnersuchender Mensch froh ist, wenn er einen Chatpartner oder eine Chatpartnerin findet, die auf ihn oder sie vertrauensvoll wirkt. Üblicherweise merken die Teilnehmer nicht sofort, dass am anderen Ende ein Programm abläuft – und manche merken es nie. Sie sind ja im festen Glauben, dass der Partner aus dem gleichen Grund im Chat ist wie sie selbst. Das bedeutet aber auch, dass sie ihn für einen Menschen halten. Und nicht nur das – da ist Menschen, der ihnen „zuhört“ und sie in dem bestätigt, was sie sagen.

Das Prinzip ist übrigens nicht ganz neu. Es wurde einst erfunden, um dem berufsbedingt unwissenden Beichtvater Frageketten zu ermöglichen, um zu den intimsten sexuellen Geheimnissen des beichtenden Schäfchens vorzudringen.

Gut – ganz vergleichbar ist das nicht. Aber es zeigt doch, welche Kräfte zusammenkommen, wenn der Glaube, eine angebliche Autorität (ob Beichtvater oder Chatbot) und eine naive Person zusammenkommen.

Singles - Vorsicht, wenn ihr ausgefragt werdet

Das Fazit all dessen: Vorsicht vor Chatbots – nicht, weil sie Fragen stellen. Sondern weil die Gefahr besteht, dass sie Antworten dokumentieren, archivieren und weitergeben können.

Quellen:
Eliza (und andere Vorfahren der Chatbots): Wikipedia.
Pressemeldung und Zitate aus "Presseportal".
Ausführliche Informationen bitte nachlesen auf: bsi.ag
Eine Kritik ähnlicher Art erschien bereits in der "Liebeszeitung".

Das Geheimnis künstlicher Dummheit

Ich finde es schrecklich merkwürdig, dass es bereits einige Dutzend sehr positive gehaltene Erläuterungen zur KI gibt - zur künstlichen Intelligenz. Einige sind dankenswerterweise so einfach gehalten, dass sie sogar jemand versteht, der nie ein Programm geschrieben hat. Die Autoren behaupten dabei stets, sie seien aufrichtige Berichterstatter - und erstaunlicherweise glauben sie das selbst.

KI verblüfft - künstliche Dummheit auch

Tatsächlich gibt es mehrere Möglichkeiten, mit KI zu verblüffen: einmal diejenige, das Wesentliche aus einer Fülle von Quellen auszufiltern und die Essenz dann zu präsentieren. Dazu benötigt man in erster Linie eine solide Basis von Kriterien, ausgezeichnete Programme und qualifiziert bestückte Datenbanken. Es gibt noch mehr Anwendungen, natürlich. Aber ich schreibe hier ja kein Buch.

Die andere Möglichkeit besteht darin, mit einem mager ausgestatteten Algorithmus große Datenbanken aller Art zu durchwühlen, um ihnen „Ähnlichkeiten“ festzustellen. Beliebt sind ähnliche Produkte, wie etwa Bücher, Tonträger oder technische Artikel. Irrtümer spielen dabei kaum eine Rolle – irgendwelche Treffer gibt es immer. Ähnlich ist es bei Menschen: Die beste Besetzung die ausgeschriebene Stelle wird mithilfe von Vergleichen ermittelt - hoffen wir mal, dass der Personalchef und seine IT-Berater die richtigen Kriterien fanden. Die geeignetsten Ehe-, Beziehungs- oder Liebespartner werden ebenfalls anhand von Ähnlichkeiten ermittelt - wobei ich mich Frage, woher man die Daten für solche Ähnlichkeiten bezieht. Wer nachfragt, wird abgewiesen: Firmengeheimnisse und ganz viel Psychologie – natürlich. Psychologie macht sich immer gut.

Das Geschäft mit angeblichen Ähnlichkeiten

Wenn du Laie, Kunde, User, Klient oder so etwas bist, wirst du meist nicht einmal argwöhnisch. Obwohl es sehr viel wahrscheinlicher ist, mit künstlicher Verblödung in Kontakt zu kommen als mit künstlicher Intelligenz. Das Geschäft mit den „Ähnlichkeiten “ beruht darauf, dass ziemlich simple Programme, die zudem noch mit fragwürdigen Inhalten ausgestattet sind, in großen Datenbanken wühlen, um die Ergebnisse einzufangen.

Ein paar Cent fallen bei Empfehlungen immer ab

Der „Nutzer“ oder die „Nutzerin“ kann an all das glauben, alles ignorieren oder auch nur einen winzigen Teil beachten - das spielt keine Rolle. Irgendein Gewinn fällt für den Anbieter früher oder später ab. Und gelegentlich sogar für die Nutzerin oder den Nutzer, denn wo „Empfehlungen“ geschickt und halbwegs glaubwürdig platziert werden, schlägt auch der Zufall dann und wann zu.

Oh, ihr seid überrascht?

Dann lass ich euch mal eure Verblüffung.

KI – das unbekannte Wesen (und mit unbekanntem Inhalt)

Immer mehr Journalistinnen und Journalisten zweifeln an KI. Und manche nehmen nicht so einfach hin, was darüber behauptet wird. Sicher ist jedenfalls, dass es Firmen gibt, die damit das große Geld machen wollen.

Und nun zitiere ich mal (1,2):

Alle wissen, dass niemand weiß, worüber sie reden – weil KI ein kompliziertes Thema ist und für viele eine Blackbox.

Und je weniger alle wissen, umso mehr wird über KI geredet, ohne irgendetwas zu wissen. Das ist beinahe noch bedenklicher.

Was also ist KI wirklich? „Sehpferd“ ist verschiedenen Spuren nachgegangen und zu dem Schluss gekommen: Ja, es gibt künstliche Intelligenz - jedenfalls näherungsweise.

KI kann heute alles sein - hier ein paar Beispiele:

- Ein Begriff für Pseudo-Intelligenz, der nur aus wenigen Zeilen einfachsten Codes besteht.
- Ein Name für verschiedene Programme, deren einzige Intelligenz darin besteht, in einer Datenbank geeignete Datensätze auszusuchen und zu kombinieren.
- Ein Name für verschiedene Ansätze, aus mehreren Datenbanken, wissenschaftlichen Aufsätzen und anderen Quellen relevante Informationen abzugreifen und sie sinnreich zu kombinieren.
- Systeme, die versuchen, aus unterschiedlichen vorhandenen und neuen Informationen Schlüsse zu ziehen, sie zu überprüfen und anzuwenden.

Wenn ein absoluter Laie ein Programm benutzt, kann er zunächst nicht erkennen, welche dieser Methoden verwendet wurden. Zwar fallen heute nur noch wenige Menschen auf „Eliza“ herein, aber nahezu jeder „Chatbot“ arbeitet ähnlich. Chatbots werden zum Beispiel als Helfer bei Softwareproblemen oder als Lockvögel in Erotik-Portalen eingesetzt.

Fragt man echte Fachleute, so sagen sie überdeutlich, dass es „eigentlich“ noch keine künstliche Intelligenz gibt, die den Namen verdient.

Ich zitiere (3):

Tatsache ist, dass die meisten Technologien, die als „intelligent“ bezeichnet werden, nicht wirklich „klug“, sondern lediglich „gebildet“ sind. Der Unterschied besteht darin, dass Klugheit sowohl Intelligenz wie auch die Fähigkeit des Erkennens (Kognition) erfordert, wohingegen Bildung nur voraussetzt, die Informationen zu finden und sie zu nutzen.

Intelligenz erfordert mehr als Informationen sammeln zu können

Der Unterschied ist enorm, und ich kann euch allen versichern, dass der Journalist sich auch im Alltag „in die Sache hineindenken“ muss, wenn er einem klugen Artikel mit gesichertem Hintergrund schreiben will. Will er hingegen nur etwas „zusammenschustern“, so reicht sein Handwerkszeug: eine Suchmaschine, zwei Informationen zum Thema, und eine Tastatur.

Das Fazit für heute: KI ist nicht wirklich intelligent, aber durchaus lernfähig

Und ich? Mit meinen Themen wende ich mich an eine breite Öffentlichkeit, und das bedeutet: Ich kann nicht zu theoretisch schreiben. Und deshalb schreibe ich hier: Das meiste, was euch als „KI“ untergeschoben wird, sind Systeme, die in begrenztem Umfang lernfähig (oder anpassungsfähig) sind. Und manchmal sind sie wirklich primitiv.

(1) Zitiert nach einem Artikel in "Correctiv".
(2) Bei einer Blackbox ist bekannt, was an Daten hineingeht und herauskommt, aber nicht, wie das funktionieren könnte.
(3) Zitat aus Infoworld - einige Slangbegriffe wurden in Klartext übersetzt.