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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Andrea Nahles – die SPD hatte einfach nichts Besseres

Andrea Nahles – die SPD hatte einfach nichts Besseres

Die Presse verhält sich gegenüber der SPD ungefähr so wie eine frustrierte Mittvierzigerin, die den besten Mann sucht, aber mit keinem guten Mann zufrieden ist. Also, da ist Frau Nahles. Nun heißt es, sie sei nicht die beste Wahl, ja, sie würde die Wähler „verschrecken“. Ob sie die beste Wahl ist, wird sich zeigen. Aber was, ihr Clowns von der Bürgerpresse, ist denn die „Beste Wahl“? Lest doch mal nach, was ihr bisher über die SPD und ihre Obermacker geschrieben habt – na? Erst hochgejubelt, dann heruntergeputzt.

Also, was wäre die beste Wahl? Wer kann eine zerstrittene Partei einen, die in Wahrheit gar nicht mehr weiß, wo sie hingehört? Was ist die SPD? Sozialistisch? Sozialdemokratisch? Oder eben nur „sozial“? Oder gar nicht, weil sie Hartz IV verantwortete?

Wenn Frau Nahles gegen die schnatternden Genossen, die immer alles Mögliche wollen und alle etwas anderes, dann muss sie mit einem eisernen Besen kehren und die Partei disziplinieren. Das heißt: intern diskutieren, nach außen mit einer Stimme sprechen. Dabei muss Hartz IV vorläufig ausgespart werden – das Wort benötigt ohnehin keiner. Neue soziale Ziele für die Republik wären ja nicht schlecht. Neue Bildungsziele auch nicht. Nur muss die SPD das mal in eine Form gießen. Was kann die SPD für die Ärmsten der Armen tun? Was kann sie daran tun, dass die Wirtschaft boomt und er Arbeiter davon profitiert? Wie kann sie die Leistungsträger fördern und denjenigen, die jetzt und hier gerade nichts leisten können, mit besseren Ressourcen ausstatten? Wie soll sich Chancengleichheit zeigen, wenn man über „Kinderarmut“ redet, aber nicht über die Förderung kindlicher Talente?

Wer ständig auf den alten Sozi-Themen herumhackt, der darf sich nicht wundern, wenn das Volk sich gelangweilt abwendet. Ob mit oder ohne Frau Nahles.

Gehört Bayern (noch) zu Deutschland?

Kreuze gehören zu Deutschland, wie wir aus Autobahnkreuzen, Straßenkreuzungen sowie Kreuzungen bei Pflanzen und auch bei Tieren unschwer entnehmen können. Und schließlich lernen wir in der Fahrschule, was ein Andreaskreuz bedeutet.

Kreuze sind also ein Beispiel deutscher Identität. Warum sollte man sie dann nicht als Staatssymbole verwenden? Und so geht dann der bayrische Staat daran, „im Eingangsbereich aller bayerischen Dienstgebäude“ künftig ein Kreuz aufzuhängen. Nicht irgendein Kreuz, ihr verfluchten Heiden, also kein Foto vom Autobahnkreuz München-Süd. Es muss schon ein Christenkreuz sein.

Das ist – das weiß jeder Bayer – keine Unverschämtheit, sondern, und da zitiere ich mal Herrn Söder, der ja jetzt Ministerpräsident in Bayern ist. Der hat nämlich in bayrischer Heimatkunde immer gut aufgepasst und weiß, dass ein Kreuz „nicht ein Zeichen einer Religion“ ist, sondern ein „Bekenntnis zur Identität Bayerns“.

Woraus sich die Frage ergibt, ob Bayern eigentlich zu Deutschland gehört oder zur (vermutlich katholischen) Kirche. Denn das Kreuz ist ein Symbol der Christen und nicht das Symbol Bayerns.

Und natürlich ist auch die Frage, womit sich ein Bayer eigentlich identifizieren muss, wenn er ein Dienstgebäude des Freistaats betritt. Mit seinem Deutschsein, mit seinem Bayrischsein oder mit seinem Gebetbuch?

Verdi blockiert das Leben einer Stadt

Ach, das Streikrecht – wir schön. Und je leichter es sich einsetzen lässt, umso besser. Man bestreikt Kommunen. Die haben die Eigenschaft, sich kaum wehren zu können und stets nur knappe Mittel zu besitzen. Lohnforderungen der Gewerkschaften sind Gift für den Haushalt, der von vornherein begrenzt ist.

Aber man hat ja recht. Und recht hat, wer das Streikrecht hat – und also kann Verdi einfach loslegen, um das Leben von Städten zu blockieren. Wie jetzt in Leipzig geschehen - und anderwärts.

Die Folgen für Verdi sind minimal, die Folgen für die Bewohner von Leipzig eklatant. Wahrscheinlich wird Verdi siegen, und die jeweiligen Kommunen werden unter dem Druck der Gewerkschaftsmacht einknicken. Die Beschäftigten, manche von ihnen am Limit arbeitend, andere im komfortablen beamtenähnlichen Status, werden sich freuen. Und doch: Ihre Bezüge werden ja nicht „erwirtschaftet“, sondern am Ende allen wieder aus den Taschen gezogen: Das Geld, das in die Lohntüte der Verdi-Mitglieder fließt, wird den Kunden der Kommunen früher oder später wieder aus der Tasche gezogen. Und Kunde der kommunalen Dienste ist nahezu jeder. Wen es trifft? Hauptsächlich den ärmeren Teil der Bevölkerung.

Ob’s Verdi interessieren wird? Nein, dort wird man müde lächeln – und auf das gute Recht verweisen, eine Stadt lahmlegen zu können.

Einfache Wahrheiten über das Kennenlernen

Wie lernen wir einander kennen? Indem wir Blicke, Gedanken und Gefühle austauschen. Und weil die Anderen zunächst Fremde sind, nähern wir uns vorsichtig an, versuchen, ob unsere Stärke ausreicht, um sich dem anderen notfalls zu widersetzen, und unsere Schwäche, um sich dem anderen möglicherweise hinzugeben.

Eher hingeben?

Das ist immer und überall so – die Hingabe kann in Geist, Emotionen und Körper angeboten werden, sie kann offen oder verdeckt zutage treten. Und sie ist eine Konsequenz, um dem anderen in seinen intimen Gedanken zu folgen und sich mit ihnen zu befreunden. Nein, es muss nicht der Körper sein. Intimität kann auch darin bestehen, seine Schwächen zu offenbaren und seine Geheimnisse zu teilen. Wichtig ist dabei, die Absichten des anderen zu kennen. Ein Berater oder ein Freund darf keine Absichten damit verbinden, Geheimnisse zu erfahren. Er darf sie vor allem nicht nutzen, um dem anderen zu schaden. Und wer sich selbst gedankenlos hingibt? Auch das gehört zum Leben, und es ist keine Schande.

Eher widersetzen?

Wann widersetzten wir uns? Wenn es scheint, als könne uns der andere körperlich, geistig oder emotionale angreifen. Männer mögen Machtspiele, und sie treten gelegentlich offen zutage. Zwei sehr selbstbewusste Männer auf Augenhöhe werden sich selten beharken, es sind eher die Wadenbeißer und Giftzwerge, die uns angreifen. Sie sind gemein, und das tut weh. Wir alle kennen den Angriff lästiger Vertreter(innen) auf unsere Geldbörsen. Geben wir ihnen nach? Meist nicht hoffe ich. Wir wollten sie eigentlich nicht kennenlernen – und sie nutzen uns nur aus. Das gibt es auch bei Liebespaaren. Nicht Gut? Das ist nicht die Frage. Die Frage ist, ob es so etwas gibt. Und so etwas gibt es. Also muss ich/du/er/sie/es drauf einstellen.

Mann, Frau, Körper, Geist, Psyche und mehr

Nehmen wir an, da wäre eine Frau und auf der anderen Seite ein Mann. Sie werden einander kennenlernen, wenn sie etwas anbieten können, das den anderen fasziniert: Es kann alles ein, was Körper, Geist und Psyche betrifft, aber auch die Macht oder das Einkommen. Wir können uns fragen, was daran ethisch richtig oder falsch ist. Und dennoch sollten wir zunächst zur Kenntnis nehmen: Ja, es gibt eine Art von „emotionalem Tauschhandel“, die sehr üblich ist und mit zahlreichen schönen und unschönen Namen bedacht wird, je nachdem, wie groß die Leidenschaft dabei ist. Und es gibt Arten des „gemischten“ Tauschhandels, die wir zumeist als „unseriös“ ablehnen.

Doch was ist normal? Etwas ganz Einfaches: Ich kann dir etwas geben, was dich interessiert – du kannst mir etwas geben, was mich interessiert. Das ist die einfache Formel für das Kennenlernen. Von Liebe muss man dabei nicht reden – aber es wäre natürlich für beide interessanter, wenn nun noch die Liebe dazukäme.

Fragen und Antworten

Antworten sind billig – da gehen 12 aufs Dutzend und eine kommt noch obendrauf. Fragen hingegen sind kompliziert – du musst zuvor dein Gehirn nutzen, um die richtigen und sinnvollen Fragen zu stellen. Dann musst du bereit sein, dich zu überwinden, auch unbequemen Fragen zu stellen. Und wenn alles fein herausgearbeitet ist, musst du auch noch darüber schreiben.

Es ist viel komplizierter, kluge, zutreffende und sinnreiche Fragen zu stellen als einfache Antworten zu geben. Antworten können vorgefertigt, plakativ, nicht zum Thema gehörig oder einfach dumm sein. Fragen hingegen verlangen Klugheit und Einfühlungsvermögen, Mut und Logik.

Main Rat an euch alle: Hört nicht denjenigen zu, die euch mit Antworten zuschütten. Spitz die Ohren für jene, die euch die richtigen Fragen stellen.

Sehpferd sieht es - Sehpferd hört es - Sehpferd weiß es