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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Harte Worte der Presse und der CDU - mit welchem Sinn?

Die Heißsporne des Journalismus und der CDU waren sich heute einig: Das Parlament habe sich „würdelos“ verhalten, nachdem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Rede verlesen und Deutschland dabei auch kritisiert hatte.

„Würdelos“, „beschämend“, „peinlich“, „zum Fremdschämen“ waren weitere Attribute, die unsere Presse heute aus dem Arsenal ihrer Kommentatoren zauberte. Gemeint war das Verhalten der Ampel-Koalition, die Rede für sich wirken zu lassen - und eben nicht „zur Debatte zu stellen“. Aus meiner Sicht ein völlig vernünftiger Vorschlag.

Eine beeindruckende Rede - ohne Zweifel

Die Rede war beeindruckend, ohne Zweifel. Und sie war so emotional, dass viele mit recht von ihr berührt waren. Selenskyj ist nicht nur ein begabter Redner, der genau weiß, worauf er abzielen muss, sondern auch jemand, der weiß, wo die wunden Punkte der anderen Länder liegen.

Doch wie wäre es, seitens der CDU und vor allem der Presse mal einen Gang zurückzuschalten, wenn es um das Aufheizen von Emotionen geht?

Wir helfen - aber da lässt sich noch etwas verbessern

Und damit man mich gar nicht erst falsch versteht: Wir müssen den Menschen in der Ukraine helfen - und wir helfen ihnen am besten, indem wir jenen Asyl gewähren, die jetzt vor dem Krieg geflohen sind. Das ist eine große Aufgabe, der unsere Verwaltungen leider nicht gewachsen sind - wie gehabt.

Hier anzusetzen, wäre bei Weitem sinnvoller, als der Regierung „Vorschläge“ für ihr Verhalten zu unterbreiten.

Wo bleibt die Solidarität unter Deutschen?

Die Zeiten fordern von uns Solidarität. Solidarität würde heißen, dass alle an einem Ende des Taus ziehen, wenn es um Deutschland geht. Das tun sie aber nicht. Dabei pochen die meisten auf ihre höchst individuellen Motive, nach dem Motto: Hauptsache ich, Hauptsache wir, Hauptsache viel Tamtam.

Gewerkschaften und Eigensinn

Eine Frau will in Urlaub fahren - endlich. Mal Abstand nehmen von Corona, von Zwängen, vom Alltag. Geht nicht. Eine der üblichen Verdächtigen, diesmal die Gewehrschaft ver.di, fand angebracht, kürzlich am Flughafen zum Streik aufzurufen. Ach ja, die „Beschäftigten“, für die man ja die soziale Verantwortung beansprucht. Sehr interessant.

Impfen und der Erhalt der Volkswirtschaft

In einer Kleinstadt will jemand eine Pizza bestellen. Es geht nicht, weil der Pizzabäcker krank ist. Auf nicht absehbare Zeit. Und ungefähr zur selben Zeit läuft einer dieser „Laternenumzüge“ durch die Stadt: „Keine Impfpflicht“. Nicht so schlimm für den Pizzakunden - wenn nicht fast alle Branchen davon betroffen wären, dass der Krankenstand so hoch ist. Die Wirtschaft geht in die Knie - aber als „privat“ deklarierte Laternenumzüge sind ja viel wichtiger.

Chaos erzeugen und Forderungen stellen?

Lastwagenfahrer klagen über zu hohe Dieselpreise. Sie tun das sicher nicht für sich, sondern für ihre Hintermänner, die ihrerseits wieder Druck auf die Regierung ausüben wollen. Da blockiert man schon mal die Autobahn und sorgt für noch mehr Chaos, als es ohnehin schon gibt.

Den liberalen Staat unterstützen

Es geht nicht darum, was dabei „berechtigt“ ist und was nicht. Es geht darum, die Menschen zu vereinen. Und ich bin in Versuchung, Kennedy zu zitieren: „Frag nicht, was dein Staat für dich tun kann - frag, was du für deinen Staat tun kannst.“

Journalisten als Heißsporne

Manche Kommentatoren der Presse summen derzeit, als wäre Deutschland ein Bienenstock. Womit ich den Bienen sicherlich unrecht tue. Die müssen summen. Aber von den Damen und Herren Kommentatoren erwarte ich etwas weniger Selbstherrlichkeit und einen kühlen Kopf.

Journalisten, Wissenschaftler und Verantwortliche - drei Welten

Genaugenommen grenzte das Gespräch mit Robert Habeck im Brennpunkt der ARD (Tagesschau) an überhebliche Besserwisserei der fragenden Journalistin, Ellen Ehni. Sie versuchte, den Wirtschaftsminister argumentativ an die Wand zu drücken. Das mag sie so gelernt haben, aber es waren fragwürdige Argumente, mit denen sie aufzutrumpfen versuchte. Denn dass „Deutsche Maßnahmen gegen Russland auch dann befürworten würden, wenn es zu Energieengpässen käme“ ist zwar ein Ergebnis einer Volksbefragung, wird dadurch aber noch nicht zu einer realistischen Einschätzung.

Solange Deutsche nicht direkt betroffen sind, erzählen sie viel. Und die deutschen „Robin Hoods“ werden die ersten, sein, die laut aufschreien, wenn es dabei „sozial ungerecht“ zugehen sollte - was vermutlich der Fall sein wird.

Vielleicht sollte man die Wirtschaftskompetenz doch lieber dem Wirtschaftsminister überlassen?

Übrigens: Die ebenfalls erwähnte Leopoldina macht sich keine Freunde, wenn sie nicht gründlich analysiert, bevor sie an die Öffentlichkeit geht. Es handele sich, so heißt es, um eine „Ad-hoc-Einschätzung“, und man spricht im Konjunktiv:

Engpässe könnten sich im kommenden Winter ergeben. Es bestünde die Möglichkeit, durch die unmittelbare Umsetzung eines Maßnahmenpakets die negativen Auswirkungen zu begrenzen und soziale Auswirkungen abzufedern.

Ja, so reden sie, die Wissenschaftler, wenn sie selbst nichts Genaues wissen. Und am Ende wird kein Wissenschaftler die Verantwortung für solche Sprüche übernehmen - wie es die Regel ist.

Zitate: ARD, Spiegel.

Zeitzeichen

Alle hoffen auf Frieden - und die Psyche durchziehen dunkle Wolken
Heute sagte jemand, „ich kann Ihnen keinen guten Morgen mehr wünschen, denn dies ist kein guter Morgen.“

Die Frage ist: Da ist die Welt, an der gerade herumgeschraubt wird - mit der üblichen Überheblichkeit der Selbstdarsteller. Das ist nicht neu, und es ist kein Wind, der aus einer Richtung weht. Aber immer stehen wir fassungslos davor. Und viele Menschen leiden, ohne dass wir es ihnen ansehen. Manche durch bittere Not an der physischen Grenze, andere durch dunkle Gedanken. Aber alle Menschen, die noch klar denken können, spüren diese innere Unruhe.

Kommen Sie gut durch die Zeit ...

Woanders und ein paar Schritte später wünschte man mir, ich möge „gut durch die Zeit kommen“. Bisher kam ich leidlich durch die Zeit. Ich war zu jung, um wirklich zu erfassen, was der Korea-Krieg bedeutete, oder der Ungarn-Aufstand von 1956. Sechs Jahre später kam die Kuba-Krise, in der ich zum ersten Mal die Furcht der Menschen im freien Westen erlebte.

Der emotionale Aufbruch der Jugend von 1968 gegen die „ewig Gestrigen“ in der Bundesrepublik Deutschland wurde überschattet durch die Ereignisse in der damaligen „CSSR“. Es war ein harter Rückschlag für die liberale Welt. Ja - und es war auch der Vietnamkrieg, der eine ganze Generation zermürbte. Jeder war froh, als er 1975 nach fast 20 Jahren endete.

Nun kommt sie zurück, die Bedrückung. Wir können ihr derzeit nur angemessen begegnen, indem wir jene, die auf der Flucht sind, angemessen ausstatten. Sowohl Berlin wie auch London und Paris müssen dies tun, und zwar nicht so zögerlich. Viele werden bleiben - und auch das sollte uns nicht erschrecken.

Was wir außerdem jetzt tun sollten, ist vor allem, uns auf unsere Werte zu besinnen. Westliche Werte beinhalten Freiheit, Demokratie und Menschenrechte. Da sind nicht irgendwelche Floskeln, sondern es ist die Grundlage unseres Lebens in Freiheit und Gleichheit.

Foto: © 2022 by sehpferd

Wahrheit wird ein kostbares Gut

Sehpferd will, dass die Wahrheit für jeden erkennbar wird
Schlimmer noch als zu lügen ist es, als Lügen erkannte Falschmeldungen zu verbreiten. Die sozialen Netzwerke werden weltweit dazu benutzt. Hinter diesen Lügen stehen Interessengruppen, denen es um Verwirrung, Verunsicherung und Agitation geht. Es gibt bereits Menschen, die so verblendet sind, nur noch den Netzwerken glauben zu schenken.

Mir geht es nicht nur darum, dass Lügen entlarvt werden - auch Übertreibungen und Verallgemeinerungen, Intellekte Überheblichkeit und Sektierertum sind gefährliche Waffen der Wahrheitsgegner.

Und bevor ihr protestiert: Meinungen sind frei, auch solche, die von der Mehrheit nicht geteilt werden. Lügen entstehen erst, wenn Meinungen in kühner Überheblichkeit als allgemeingültig verkauft werden.

Die schlimmsten Fälle von offenkundiger Propaganda aus allen Bereichen entlarven derzeit vor allem „Agence France Press“ (afp) und Correctiv.

Schaut doch bitte mal dahin, bevor ihr jenen glaubt, die Tatsachen frisieren, wie es ihnen gefällt. Und es sind nicht ausschließlich die „üblichen Verdächtigen“.

Die Grauzone der Faktenfälschung

Übrigens ist das „Mittelfeld“ zwischen Wahrheit und Lüge ein wahrhaft weites Feld - besonders bei reißerischer Werbung an den „Rändern des Internets“, aber auch in manchen „bunten“ Presseerzeugnissen. Das Problem dabei ist, dass sich deren Anbieter von Waren und Nachrichten geschickt durchlavieren, so dass man ihnen nicht „am Zeug flicken“ kann.