Skip to content
Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

WordPress als Wiki?

Ich versuche gerade, WordPress als „Wiki“, in diesem Fall als Lexikon-Software einzusetzen. Ich habe verschieden Arten probiert, um annähend das gleiche Ergebnis zu erzielen wie mit traditioneller Wiki-Software, bin aber vom Ergebnis enttäuscht. Die Handhabung als Administrator oder Autor ist komplizierter, die Darstellung eher behäbig.

Weiß es jemand besser? Hat jemand eine grandiose Idee?

Ich bin gespannt auf Vorschläge.

Gewalt

Dies ist eine Deutschstunde, kein politischer oder juristischer Beitrag. Nachdem ich dies gesagt habe, komme ich zur Sache: Das Wort „Gewalt“ wird in Deutschland ständig missbraucht, um es in „Brutalität“ oder „Brutale Gewalt“ umzumünzen.

Was ist „Walten“?

Zunächst müssten wir mal klären, was „walten“ ist. Da fällt dem Volksmund allerdings eine, dass jemand „Schalten und Walten“ kann, wie er will. Oder um es etwas klassischer zu sagen:

Macht über etwas haben, regieren, besitzen, sich einer Sache annehmen.

Walten bedeutet also, ein Machtmittel in der Hand zu halten, also ist Gewalt das Ergebnis, das aus diesem Machtmittel erwächst.

Gewalt - ohne "gut" und "böse"

Wer jetzt sagt, „oh, das ist aber negativ“ liegt falsch. Die Gewalt über sich selbst nicht zu verlieren, sondern in allen Situationen zu behalten, ist ohne Frage positiv zu bewerten. Und im Grundgesetz steht immerhin, dass „alle Gewalt vom Volke ausgeht“, und um die Demokratie zu sichern, gibt es die „Gewaltenteilung“.

Die Ausübung von Gewalt

Naturgemäß setzt die Ausübung von Gewalt im Umgang mit Erwachsenen eine Vereinbarung voraus. Ist sie nicht vorhanden, wird die Sache brenzlig, denn dann kommt es drauf an, ob die betroffenen Personen die Ausübung von Gewalt als unerlaubten Eingriff in ihr Leben verstehen. Erst dann ist der Umstand des Übergriffs erfüllt: Du konntest weder damit rechnen, dass ein Übergriff stattfindet, noch hast du ihn als für die Situation angemessen akzeptiert, und es handelte sich auch nicht um einen Notfall oder eine Situation, in dem es einen übergeordneten Wert geht.

Faustregel: Gewalt liegt immer dann vor, wenn das Walten eines anderen ohne seine Einwilligung, ohne plausiblen Grund oder ohne eine Berechtigung eingeschränkt wird.

Beispiel Notfall: Jemand versucht, dich wiederzubeleben. Er übt Gewalt über dich aus, weil du selbst keine Einwilligung mehr geben kannst.

Beispiel übergeordneter Wert: Dein völlig betrunkener Kumpel will in sein Auto einsteigen. Täte er das, würde er sich und andere gefährden. Der übergeordnete Wert veranlasst dich, sein Walten einzuschränken:

Beispiel Akzeptanz: In einem psychologischen Seminar wird von dir ein ungewöhnliches Verhalten erwartet. Wenn du bleibst, obgleich du ohne Nacheile gehen könntest, findest du die Situation als angemessen.

Beispiel nicht damit rechnen müssen: Du gehst nach einem sehr harmonischen Date noch in seine (ihre) Wohnung. Dort angekommen sagt er/sie: „Nun leg schon deine Klamotten ab, du willst es doch auch.“ Mit dieser Wendung muss er/sie nicht rechnen: Da versucht jemand, Gewalt auszuüben.

Beispiel Zustimmung: Dein Partner möchte Sex. Wenn du nicht auf irgendeine euch beiden bekannte Weise zustimmst, ist es ein Übergriff. Das heißt, du teilst dem anderen mit, dass er jetzt und hier und für diesen Zweck bereit bist, auf den Schutz seines Körpers zu verzichten.

Das kling alles höchst kompliziert, ist aber in der Praxis wesentlich einfacher.

Ausweitung des Gewaltbegriffs auf die Befindlichkeit

Heutzutage wird oft versucht, den Begriff der „Gewalt gegen jemanden“ zu erweitern. Der Schutz des Körpers wird auf die Psyche ausgedehnt - oder sogar auf den Schutz der jeweiligen Befindlichkeit. Insbesondere im Bereich der „sexuellen Belästigung“ werden oft bereits aufdringliche Blicke, Bemerkungen über den Körper oder „flotte Sprüche“ als Gewalt ausgewiesen.

Obgleich es absolut legitim ist, seine eigenen Begriffe von dem zu haben, was akzeptabel ist und was nicht, kann dabei aber nicht pauschal von „Gewalt“ gesprochen werden.

Ich weise darauf hin, dass ich hier keine juristischen Positionen vertrete. Wer mehr über die rechtliche Lage wissen will, muss einen Rechtsanwalt befragen.

Psycho-Tests haben keine Aussagekraft für das Eheglück

Psycho-Tests haben keine Aussagekraft über das zukünftige Eheglück - das ist seit langem bekannt, doch erst seit einigen Jahren gibt es eine Gewissheit, dass dies so ist.

Psycho-Tests, die feststellen sollen, ob ein Paar zusammenpasst, haben keinerlei Aussagekraft. Ebenso könnt ihr alle anderen Theorien in die Tonne kippen, die im Netz darüber verbreitet werden.

Dieser Auffassung ist jedenfalls der Züricher Professor Guy Bodenmann, der seine Überzeugung auf mit Forschungen des vergangenen 25 Jahre belegt (1)

Die Forschung der letzten 25 Jahre zeigt mit großer Übereinstimmung, dass es nicht Attraktivität, Persönlichkeitsmerkmale, Status und das Ausmaß der ursprünglichen Liebe zum Zeitpunkt des Eingehens der Partnerschaft sind, welche eine glückliche Partnerschaft über Jahre gewährleisten. Eine zufriedenstellende Partnerschaft zu führen, braucht Kompetenzen.

Wenn „Persönlichkeitsmerkmal“ (früher Charaktereigenschaften genannt) keine tragende Rolle für eine glückliche Partnerschaft spielen, sind alle diesbezüglichen Tests Makulatur. Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als das Partnervermittler sich nicht auf ihre angeblich „psychologisch begründeten“ Partnerübereinstimmungstests berufen können, aber noch mehr, dass die Entwicklung künstlicher Intelligenz für die Partnersuche, auf die vor allem die IT-Branche große Hoffnungen setzte, ebenfalls vom Tisch ist.

Augenwischerei mit C.G. Jung & Co

Schon seit langer Zeit war bekannt, dass es keine wirklich brauchbaren Kriterien für die psychologische Passung von Liebes- und Ehepaaren gab. Die in einschlägigen Papieren und Publikationen genannten Personen und Verfahren hatten kaum einen Bezug zum Thema: Weder Sigmund Freud noch Carl Gustav Jung, weder das Fünffaktorenmodell noch die Theorie von Myers und Briggs.

Als Ergänzung für psychologisch Interessierte wäre noch zu sagen, dass bereits der Grundsatz falsch sein könnte, Personen zunächst in „extravertiert“ oder „introvertiert“ einzuteilen und dann nachfolgend ihre übrigen Eigenschaften festzustellen.

Psychologische Auswahlkriterien schaffen keine glücklichen Ehen

Das alles heißt nicht, dass Attraktivität, Befindlichkeit, Persönlichkeit, Status und Liebe auf die Partnerwahl keine Auswirkungen haben. Die Aussage bedeutet nur: Niemand kann sichre voraussagen, dass eine unter diesen Voraussetzungen geschlossene Ehe „glücklich“ wird.

Das eigentlich neue an der Theorie von Professor Bodenmann ist vor allem, dass die „Wissenschaftlichkeit“ von Voraussagen über die Ehe angezweifelt wird. Bodenmann tut dabei etwas sehr segensreiches: Er gibt die Verantwortung an diejenigen zurück, die wirklich betroffen sind - in diesem Fall an das Paar selbst. Denn er wünscht sich, dass beide Partner über die Kompetenzen verfügen, eine glückliche Ehe zu führen - und falls sie diese noch nicht erworben hätten, so ließen sie sich erlernen.

(1) Guy Bodenmann, Psychologe, in: 'Stress und Partnerschaft', Zürich 2011

Die Folgen des Hotline-Ärgers: Fabrikat wechseln

Das Ergebnis schlechter oder nicht vorhandener Serviceleistungen, mangelhafter Funktion und anderer Mängel bedeutet letztendlich, das Fabrikat zu wechseln.

Offensichtlich gehen Servicemängel vielen Herstellern „am Arsch vorbei“ - und ich rede ausschließlich von namhaften Herstellern, die tatsächlich einen Service haben (oder das von ihren Hotlines behaupten).. Wenn ich ein Produkt aus China kaufe, dass aus unerfindlichen Gründen am deutschen Markt nicht angeboten wird, dann bin ich tolerant. Aber bei bedeutenden Herstellern mit großen Namen sehe ich mir eine Weile an, was sie mit mir (und offensichtlich auch mit anderen Nutzern) treiben, und wenn es an die Neuanschaffung geht, dann wechsle ich einfach.

So geschehen bei der Anschaffung eine neuen PCs. Ich war drauf und dran, das neue Modell beim alten Hersteller zu beziehen, als ich mich an einen Satz der Hotline-Dame erinnerte:

Wir können Ihnen keinen Service bieten, wenn sie eine Grafikkarte, die für das Gerät nicht vorgesehen ist, in ihrem Computer verwenden.

Das klingt sogar plausibel, ist aber Bullshit: Das würde bedeuten, dass nach jedem Modellwechsel der Grafikkartenhersteller keine Möglichkeit mehr besteht, das Gerät umzurüsten - und dies nicht bei einem Spielzeug, sondern bei einer Workstation.

Bei anderen Produkten ging’s mir ähnlich: Schreiben und Bilder sortieren geht auch mit anderen Produkten als jenen der „Marktführer“.

ich war ein paar Tage damit beschäftigt, alles neu einzurichten - aber jetzt bin ich (fast) so weit. Das Ergebnis ist in jeder Hinsicht beeindruckend, auch wenn ich noch hier und dort etwas nachbessern muss.

Esoterik und andere Pseudo-Wissenschaften

Seit einigen Tagen habe ich in der rechten Randspalte (falls du sie auf deinem Endgerät sehen kannst) einen Hinweis darauf, dass ich jeder Form von Esoterik kritisch gegenüberstehe. Esoterik ist für viele Menschen Religionsersatz oder auch Religionsbegleiter, denn Glaube und Aberglaube liegen eng beieinander.

Bei diesem Artikel geht es nicht um Christentum, Katholizismus, Reformation, Judentum oder etwas Ähnliches.

Nein, es geht um „selbstgeschusterte“ Pseudo-Religionen, die wir innerhalb und außerhalb der offiziellen Religionsgemeinschaften finden. Leider sind einige auch in die Psychologie eingegangen, sodass sich Wissenschaft und Aberglaube gelegentlich überlagern.

Esoterik ist die Religion der Lifestyle-Generation

Warum das so ist, glaubt Professor Detlef Pollack zu wissen. Er nimmt die Jetztzeit als Beispiel und begründet den „Boom“ der Esoterik so (1):

Weil der Haupttrend in den westlichen Gesellschaften zu einem flexiblen Glauben ohne starke institutionelle Bindung geht, der zu unserer freien Lebensführung passt.

Das würde bedeuten: Die westliche Gesellschaft folgt nicht mehr den „traditionellen“ Religionen - ja, sie kann es auch gar nicht, weil die verbreitetsten Religionen des Westens die Persönlichkeitsentwicklung weitgehend ausklammern. Das jedenfalls ist die Behauptung - aber sie unterschlägt, dass viele Menschen auch ganz ohne Religion und Aberglauben glücklich werden können.

Wer braucht eigentlich Esoterik?

Hat Esoterik also eine Bedeutung für jeden von uns?

Wenn wir die Menschen betrachten, die der Esoterik anhängen, dann sind es meist Menschen, die mit ihrer gegenwärtigen Existenz nicht völlig zufrieden sind - sei es sozial, emotional oder auch intellektuell. Die Frage, inwieweit Frauen „aus ihrer Natur heraus“ empfänglicher für Esoterik sind, wird oft gestellt, kann aber nicht schlüssig beantwortet werden.

Etwas flapsig schreibt der STERN (2) (Wiebke Tomescheit) über esoterische junge Frauen:

Und selbst wir sehen langsam ein, dass wir nicht mehr viel machen können, um uns endlich zufrieden und ausgefüllt zu fühlen. Und da gibt es dann wohl nur noch eines: Höhere Mächte müssen ran.

Fremde Mächte in uns oder unsere Macht in uns?

Dazu muss man erst einmal glauben, dass es höhere Mächte gibt - oder man nimmt an, dass sie ins uns wohnen, wir sie aber bislang nicht erwecken konnten.

Die erste Annahme halte ich für unwahrscheinlich - sie entspricht nicht der Art, wie wir zum heutigen Menschen geworden sind. Wenn es so einfach wäre, sich einer „höheren Macht“ anzuschließen und durch diese Erfolge zu haben, dann würden wir keine „Mittler“ benötigen, um zu dieser Macht vorzudringen.

Nun sind es aber gerade die „Mittler“, die sich zwischen die „Mächte“ und uns drängen und entweder in gutem Glauben oder aus Geschäftssinn, auf die Bühnen des Lebens schwingen, um uns zu begeistern.

Vermittler - Krämer der höheren Mächte oder ihre Propheten?

Das heißt: Diese Vermittler behaupten, wir kämen nicht ohne sie an das Ziel, das wir uns gesetzt haben. Ein Teil von ihnen, der mir etwas sympathischer ist, versucht, die „verschütteten“ Kräfte der psychischen Selbstheilung zu reaktivieren, der andere Teil arbeitet mit Hokuspokus und Brimborium. Generell gilt dabei: Je intensiver der „Klient“ sich in die „Geheimlehre“ hineinziehen lässt, umso teurer wird es. Dabei geht es nicht um Kinkerlitzchen, sondern um erhebliche Geldbeträge.

Warum wir wirklich keine Esoterik brauchen

So gut wie sicher ist, dass wir alle über ein internes System verfügen, dass uns ermöglicht, einen großen Teil unserer Probleme geistiger, körperlicher und emotionaler Art zu lösen. Da es normalerweise automatisch funktioniert, müssen wir nur im Ausnahmefall eingreifen. Im emotionalen Bereich kennen wir positive, motivierende Impulse, die uns beflügeln, aber auch negative Impulse, die uns behindern und auf den Boden drücken. Selbstverständlich kann es sein, dass dieses System uns in eine Schieflage versetzt. Das alles ist aber kein Grund, an „übersinnliche Kräfte“ zu glauben, die auf uns wirken.

Insofern besitzen wir also alles an „Software“ für das Gehirn, was wir ein Leben lang benötigen. Esoterische Verfahren sind dazu nicht erforderlich - und wenn wirklich einmal etwas „schiefgeht“, dann hilft oftmals ein klärendes Gespräch mit einer Person unseres Vertrauens.

Müssen wir uns also doch um Esoterik kümmern?

Das wirklich einzige, was wir wissen, nennt der Volksmund „Der Glaube versetzt Berge“ - und allgemein wird dies als die Kraft angesehen, sich mit Geist und Gefühl für etwas zu engagieren, das man gerne erreichen würde. Diese Kraft hat viele Namen: Man nennt sie auch gerne Optimismus.

Zitate: (1) DIE ZEIT und (2) STERN.