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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Keine Minute der Zeit für die Partnersuche verschwenden?

Ort für Männer, die keine Zeit haben ...
Manchmal verwundern mich Sätze, die sich mit dem Phänomen der Zeit beschäftigen. Dies ist ein Beispiel, das mir dieser Tage in die Hand fiel:

Bei der Partnersuche wollen die 20 bis 35 Jährigen keine Minute ihrer eng bemessenen Zeit verschwenden.


Oh – sie haben keine Minute Zeit zu verschwenden, um die Objekte ihrer Begierde aufzupicken, mitzunehmen, zu beurteilen, zu heiraten und zu schwängern? (Oder geschwängert zu werden?)

Oder geht es etwa darum, sich jemanden aufzugabeln, mit dem man (oder frau) die Nacht durchgehend vögelt, weil am nächsten Tag ohnehin keine Zeit mehr da ist, einander näher kennenzulernen?

Und wie helfen wir nun den armen Menschen „zwischen 20 und 35“, die keine Zeit zu „verschwenden“ haben?

Am besten, wir sagen den Männern, wo der Puff ist. Dort müssen sie keine Zeit verschwenden. Bei Escortdiensten auch nicht. Und dort gibt es auch Mietrammler für die Damen.

Der wundersame Wandel der Blogs zum reinen PR-Medium

Blogging - für wen und warum?
Blogs sind einst aus drei Gründen entstanden: der erste war, ein Logbuch über das eigene Leben, die eigenen Gefühle und Gedanken zu entwickeln, die auch andere interessieren könnten. Der zweite bestand darin, dem auch damals schon als verlogen geltenden Mainstream-Journalismus etwas entgegenzusetzen. Der dritte schließlich bestand darin Blödsinn in die Welt zu bringen, etwa warum Mozart göttlich ist oder die Weltrevolution kurz bevorsteht.

Blogs verkommen zu PR-Medien

Heute sind die „angesagten“ Blogs PR-Mittel, um nahezu kritiklos Produkte zu vermarkten – mal gegen direkte Bezahlung, mal mit dem Sponsoring durch Produkte und Anzeigen. Sicher bisweilen auch aus Geltungsbedürfnis, aber davon kann man auf Dauer nicht leben. Und diese Blogs richten sich nahezu ausnahmslos an Frauen, und und dabei ganz überwiegen an mode- und lifestylebewusste Frauen, mit anderen Worten: an Frauen, die Kohle haben.

Ein Blog ohne Kommerz und ohne Mode?

Ich kann – wie alle anderen auch – nichts dagegen tun, dass der Kommerz die Blogwelt durchflutet. Das Schema ist: Eine Frau empfiehlt der anderen, was gut für sie ist – ohne sie zu kennen. Das Prinzip, ein Mix aus Wirtschaftsinteressen, Fiktion, Illusion und „Entre Nous“-Gefühlen ist kaum noch zu stoppen. Die neuen Blogs sind sozusagen die „Frauenzeitschriften 2.0“, nur noch aufdringlicher und noch geschickter verpackter Werbung.

Habe ich dem etwas entgegenzusetzen?

Nein, natürlich nicht. Ich hoffe dennoch auf Leser – und sogar Leserinnen.