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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Wo ist eigentlich der "Osten"?

Manchmal sehe ich Spuren der Ost-West-Denkweise bei den Menschen jener Länder, die sich gerne als „der Osten“ darstellen.

Nun ist „der Osten“ für allen irgendwo anders. Zum Beispiel in Mpumalanga. Als alter Hansestädter habe ich noch etwas über „die Levante“ erfahren – das hat ungefähr die gleiche Bedeutung. Politisch hieß das „Nahost“, und „sollte es noch weiter östlich sein“, dann war es eben Fernost.

Der Osten? Den gibt es nicht wirklich

Nein – hier ist mitnichten der Osten. Ja, er kommt hier überhaupt nicht vor. Dieses Ostdeutschland ist Teil der westlichen Kultur, mit allem, was sie dankenswerterweise oder auch leider ausmacht. In ihr vermischen sich germanische, romanische und weitere Einflüsse, die sich im Lauf der Jahre zu dem zusammengemischt haben, was sie heute sind: westliche Lebensweisen.

In ihnen sind alle Menschen frei und gleich, können leben, wo sie wollen, mit wem sie wollen und wie sie wollen. Das ist westliche Kultur – und das ist mindestens ein Merkmal der Freiheit.

Neidhammel und Neidschafe

Ja, ich bin mir bewusst, dass Deutschland (auch die alte Bundesrepublik) eine besondere Spezies beinhaltet: die Neidhammel. Und damit es nicht immer der arme Hammel ist, der da gescholten wird: Und Neidschafe. Die Sätze purzeln nur so: „Warum hat dieser oder jener mehr als ich?“ „Warum gibt man jenen und nicht mir?“. Keiner dieser Sätze hat irgendeinen Nutzen.

Der Staat muss nicht für alles sorgen

Manchmal schwingt ein Hauch Sozialismus mit: „Der Staat muss dafür sorgen, dass …“ Es könnte zutreffen, aber zunächst sind die Bürger verpflichtet, für ihr Wohlergehen zu sorgen – jedenfalls in der westlichen Kultur.

Die Angst vor der freien Presse


Interessante ist, dass die neue, freie, unabhängige Presse oft diffamiert wird. Im Sinne mancher Deutscher hier in den neuen Bundesländern ist die Pressefreiheit schuld. Wie kann es sein, dass die Redaktionen entscheiden, was geschrieben wird? Einer der ersten Sprüche, die ich hier hörte, war: „Jetzt werden schon Kinder indoktriniert, indem die örtliche Zeitung kostenlose Exemplare an Schulen verteilt.“

Oh nein, diese Kinder wurden nicht indoktriniert. Sie lernen, wie eine freie Presse funktioniert. Und wie sie selber die Presse- und Informationsfreiheit für sich nutzen können.

Und damit haben sie inzwischen den entscheidenden Schritt gemacht: ein Stück Freiheit schätzen zu lernen.

Die neueste Masche: Fake-Jobangebote

Klar habe ich erkannt, dass kein Wort an dieser E-Mail der Wahrheit entsprach. Und nein, kein Headhunter geh wirklich so vor. Erst einmal der Text:

„Wir haben basierend auf Ihrer vorangegangenen Berufserfahrung in Ihrem jetzigen Unternehmen ein sehr beeindruckendes Feedback über Sie empfangen und möchten unser Interesse an einer Besprechung bezüglich der verfügbaren Stelle mitteilen.“

Ach nee ... für manchen klingt das verlockend, und möglicherweise geht er oder sie dann wirklich auf die „Website“, auf der die „verfügbare Stelle“ angeboten wird.

Alles läuft über Fake-Adresse in verschiedenen Länder. Deutschland, Frankreich, Spanien und Indonesien. Die Namen der Webseiten sind austauschbar, und die Fake-Mail-Adressen sind es ebenfalls - sie stimmen ohnehin nicht mit dem angeblichen „Anbieter“ überein. Die "Headlines" waren:

1. Hinterlassen Sie Ihre Spuren: Treten Sie unserem Team bei und gestalten Sie die Zukunft mit.
2. Ihr nächster Karriereschritt beginnt hier: Erforschen Sie Jobangebote bei uns.
3. Erfüllen Sie sich eine neue Herausforderung: Entdecken Sie Jobangebote bei unserer Organisation.
4. Verfolgen Sie eine neue Karrierechance: Treten Sie unserem Team von Spitzenleistern bei.


Teilweise landen sie in der Mailbox (nein, nicht im Spam, trotz zweier mächtiger Spamfilter) und manchmal gar drei derartige Mitteilungen am selben Tag.

Etwas eigenartige Gefühle bekam ich jüngst, als ich der Verbraucherzentrale einen ähnlichen Fall mitteilte (Phishing). Zwar war die Webseite der Zentrale hilfreich, auf den zahllose Fake-Accounts und Konten angegeben waren. Doch meine Mitteilung landete nicht etwa bei der Zentrale, wo sie hingehört hätte, sondern bei der „Verbraucherzentrale Thüringen“. Von dort bekam ich dann nach längerer Zeit (ca. 14 Tage) einen nichtssagenden Formbrief.

Die Frage ist letztlich: Wer wird sich noch an die Verbraucherzentrale wenden, wenn man dort nicht wirklich ernst genommen wird? Und wenn aktuelle Warnmitteilungen lediglich „in die Vorgangserfassung aufgenommen“ werden?

Nachtrag: Zwar gibt es eine Webseite der Verbraucherzentrale, in der über "Phishing" berichtet wird. Doch der Kontakt zu den zuständigen Mitarbeitern konnte erst nach einer Rückfrage bei der Zentrale ermittelt werden. Kürzlich teilte mir das Juraforum mit, dass auf deren Webseite ausführliche Informationen über Phishing zu finden sind.

Änderungen vom 26.05.2023

Die mit den langen Fingernägeln

In den frühen Morgenstunden des heutigen Tages stand die Siegerin des ESC fest: Die mit den langen Fingernägeln und den merkwürdigen hautfarbenen Klamotten. Die aus Schweden - klar.

Heute um 8 Uhr (CET) fragte ich mich jemand, was die Frau eigentlich gesungen hatte und aus dem Gedächtnis konnte ich nur antworten: „Irgendein Lied, vermute ich“.

Das Lied (Tattoo) hat die Leute angeblich vom Stühlchen gerissen. Na denn. There's No Business Like Show Business.. Und klar, die Show muss weitergehen - ich habe allerdings vergessen, warum.

Ärgernis Paywalls - reißerische Titel und belanglose Texte

„Paywalls“ sind eine Unverschämtheit. Und ja doch, ich bin mir darüber klar, dass Journalismus in Deutschland die Meinungsfreiheit sichert und deshalb Geld kosten darf.

Nun - irgendwann hatte eine Verlagsgruppe die Idee, man können doch reißerische Titel verwenden. In den News-Portalen tauchen dann nur diese Titel sowie Fragmente des ersten Absatzes auf. Klickt man sie an, stehen da ein paar dumme Sprüche mit der Aufforderung, die Zeitung zu abonnieren. Da es sich teils um Regionalzeitungen handelt, ist es absoluter Bullshit, das wirklich zu tun. Es war ja dieser Artikel, der interessierte, nicht das Provinzblatt.

Der Trick mit der Überschrift

Lieder handelt es sich oft um Zeitungen und Zeitschriften, die zwar überwiegend seriösen Journalismus betreiben, sich aber nicht scheuen, ebenfalls zum Trick der „populistischen Überschrift“ zu greifen. Diese wird dann über Nachrichtenportale verbreitet, zu denen sowohl andere Journalisten wie auch gewöhnliche Leser Zugang haben, Wenn man dahinter überhaupt einen brauchbaren Text findet, dann entspricht er oft nicht der Überschrift.

Immerhin stellte „Correctiv“ jetzt fest:

Paywalls erschweren im Netz den Zugang zu hochwertigen journalistischen Inhalten. Geködert von interessanten Überschriften, stoßen Sie auf Bezahlschranken, die ausgrenzen und Ihnen Informationen verweigern.

Die Presse tut sich keinen Gefallen mit Paywalls

Gut, das sagt „Correctiv“ - und natürlich haben die Redakteurinnen/Redakteure dort recht. Aber es sind auch bei „seriösen“ Zeitungen oft die Artikel, die nicht „so toll recherchiert“ sind. Sprich: Beiträge, die ausgesprochen einseitig sind und/oder kritiklos Meinungen verbreiten - zum Beispiel solche aus dem Wissenschaftsgraubereich. Dann und wann regt sich dabei der Verdacht, dass genau diese Artikel eigens auf den Publikumsgeschmack getrimmt sind. Wäre das so, dann wäre es mit „serösem“ Journalismus nicht weit her.

Quelle: Rundschreiben von Corretiv an interessierte Leser.

Es wird Zeit, einen Fehler einzugestehen - doch Minister Habeck zögert

Die mühevolle Debatte um die Wärmepumpen geht mir auf den Geist. Klar ist inzwischen: Da hat der Herr Habeck etwas angeleiert, ohne es zu Ende zu denken. Gut - das kommt vor. Aber: Wer anspruchsvolle Ziele setzt, muss alles und alle im Blicke haben, die davon betroffen sind. Theoretisch hätte der Herr Habeck (oder wer immer da etwas ausgeheckt hat) also eine Rückwärtsplanung machen müssen. Wenn also ab 2024 (oder zu jedem anderen ehrgeizigen Termin) etwas geplant ist, dann muss derjenige, der plant, zurückrechnen - und würde vermutlich darauf kommen, dass wir spätestens 2014 damit „hätten“ beginnen müssen. Haben wir aber nicht. Daran hat Herr Habeck keine Schuld, denn 2014 war Sigmar Gabriel der zuständige Minister - und im vierten Kabinett Merkel sogar Peter Altmaier - und die waren allesamt nicht „Grün“.

Minister Habeck hat sich geirrt - da wäre eine klare Ansage nötig

Habecks Versagen liegt daran, das Ziel so weit vorzuverlegen, dass es in der vorgesehene Zeit unerreichbar sein wird. Das hätte er wissen müssen und auch wissen können. Warum er es dennoch tat? Niemand weiß es - er selber vermutlich auch nicht. Aber er könnte jetzt sagen: „Ich habe mich geirrt - der Zeitrahmen ist zu kurz“. Das wird in der Regel honoriert, sogar von manchen seiner Gegner, aber darauf lässt er sich nicht ein.

Vergebliche Hoffnung auf Einsicht?

Nein, ich bin nicht über Nacht zum Umweltpolitiker geworden. Aber jeder, der irgendwann mal mit irgendeiner Planung von irgend etwas beschäftigt war. wird wissen, wovon ich rede. Und ich empfehle, das Interview mit dem Deutschlandfunk nachzulesen. Dort redet sich Habeck auf eine Art heraus, die am Bürger vorbeigeht. Einsicht sieht anders aus.

Quellen: MoPo udn Deutschlandfunk.