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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Es wird Zeit, einen Fehler einzugestehen - doch Minister Habeck zögert

Die mühevolle Debatte um die Wärmepumpen geht mir auf den Geist. Klar ist inzwischen: Da hat der Herr Habeck etwas angeleiert, ohne es zu Ende zu denken. Gut - das kommt vor. Aber: Wer anspruchsvolle Ziele setzt, muss alles und alle im Blicke haben, die davon betroffen sind. Theoretisch hätte der Herr Habeck (oder wer immer da etwas ausgeheckt hat) also eine Rückwärtsplanung machen müssen. Wenn also ab 2024 (oder zu jedem anderen ehrgeizigen Termin) etwas geplant ist, dann muss derjenige, der plant, zurückrechnen - und würde vermutlich darauf kommen, dass wir spätestens 2014 damit „hätten“ beginnen müssen. Haben wir aber nicht. Daran hat Herr Habeck keine Schuld, denn 2014 war Sigmar Gabriel der zuständige Minister - und im vierten Kabinett Merkel sogar Peter Altmaier - und die waren allesamt nicht „Grün“.

Minister Habeck hat sich geirrt - da wäre eine klare Ansage nötig

Habecks Versagen liegt daran, das Ziel so weit vorzuverlegen, dass es in der vorgesehene Zeit unerreichbar sein wird. Das hätte er wissen müssen und auch wissen können. Warum er es dennoch tat? Niemand weiß es - er selber vermutlich auch nicht. Aber er könnte jetzt sagen: „Ich habe mich geirrt - der Zeitrahmen ist zu kurz“. Das wird in der Regel honoriert, sogar von manchen seiner Gegner, aber darauf lässt er sich nicht ein.

Vergebliche Hoffnung auf Einsicht?

Nein, ich bin nicht über Nacht zum Umweltpolitiker geworden. Aber jeder, der irgendwann mal mit irgendeiner Planung von irgend etwas beschäftigt war. wird wissen, wovon ich rede. Und ich empfehle, das Interview mit dem Deutschlandfunk nachzulesen. Dort redet sich Habeck auf eine Art heraus, die am Bürger vorbeigeht. Einsicht sieht anders aus.

Quellen: MoPo udn Deutschlandfunk.

Mal wieder Dieter Nuhr

An sich bin ich ja ein geistiger Verwandter dieses Herrn Nuhr, der und „Nuhr im Ersten“ produziert und präsentiert. Allerdings hat der Mann seit einiger Zeit ein Problem: Er versucht, ebenso beständig wie unsinnig Umweltthemen ins Lächerliche zu ziehen - und dies insbesondere, wenn sie von Menschen vertreten werden, die jünger sind als er selbst.

Klar, diesen Fehler hat schon „Old Conny“ (1) gemacht, nur war jener wesentlich älter, wesentlich einseitiger und wesentlich starrsinniger als der Herr Nuhr.

Also, wenn ich dies mal bemerken darf: Mehr Humor, auch scharfer - aber nicht immer mit dem erhobenen Zeigefinger des Schulmeisters.

(1) Konrad Adenauer, einst deutscher Bundeskanzler (15. September 1949 bis 16. Oktober 1963, bekannt als Feind der Jugend und aller Veränderungen, die von ihnen ausgingen,

Bauern

Landwirtschaft, Gesundheit und Landschaft - wie geht das zusammen?
Landwirte – das ist keine Frage – müssen Geld verdienen können. Insofern ist die aktuelle Diskussion nötig, und die Proteste sind gerechtfertigt.

Auf der anderen Seite haben Landwirte jahrelang damit geworben, sie seine die eigentlichen Umweltschützer.

Genau das aber sind sie nicht mehr. Sie können die Umwelt nicht zugleich schützen und zerstören. Und insofern gehen die Proteste in die falsche Richtung.

Die Politik hat sich zu lange aufs Zuschauen beschränkt. Und nun werden Gesetzte erlassen, die von den Landwirten nicht verstanden werden, weil sie Einschränkungen am Einkommen bedeuten. Insoweit haben die Landwirte recht: Sie waren darauf nicht vorbereitet.

Doch sie können anderseits auch nicht sagen, davon nichts geahnt oder gewusst zu haben.

Einen Faktor sollte man berücksichtigen: Die deutschen Verbraucher kaufen überwiegend nicht „Qualität“ bei landwirtschaftlichen Produkten – sie kaufen „billig“, besonders beim Fleisch. Das kann so nicht weitergehen. Aber mit Traktor-Protesten und passiver Gewaltbereitschaft ändern die Bauern auch nichts.

Und die Politik? Sie muss transparent machen, wie die Zukunft aussehen soll. Ökonomie und Ökologie müssen in ein vernünftiges Verhältnis gebracht werden – und um das zu tun, brauchen wir einen Konsens zwischen Naturschutz, Naturnutzung, Verbraucherschutz und Politik.