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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Die neueste Masche: Fake-Jobangebote

Klar habe ich erkannt, dass kein Wort an dieser E-Mail der Wahrheit entsprach. Und nein, kein Headhunter geh wirklich so vor. Erst einmal der Text:

„Wir haben basierend auf Ihrer vorangegangenen Berufserfahrung in Ihrem jetzigen Unternehmen ein sehr beeindruckendes Feedback über Sie empfangen und möchten unser Interesse an einer Besprechung bezüglich der verfügbaren Stelle mitteilen.“

Ach nee ... für manchen klingt das verlockend, und möglicherweise geht er oder sie dann wirklich auf die „Website“, auf der die „verfügbare Stelle“ angeboten wird.

Alles läuft über Fake-Adresse in verschiedenen Länder. Deutschland, Frankreich, Spanien und Indonesien. Die Namen der Webseiten sind austauschbar, und die Fake-Mail-Adressen sind es ebenfalls - sie stimmen ohnehin nicht mit dem angeblichen „Anbieter“ überein. Die "Headlines" waren:

1. Hinterlassen Sie Ihre Spuren: Treten Sie unserem Team bei und gestalten Sie die Zukunft mit.
2. Ihr nächster Karriereschritt beginnt hier: Erforschen Sie Jobangebote bei uns.
3. Erfüllen Sie sich eine neue Herausforderung: Entdecken Sie Jobangebote bei unserer Organisation.
4. Verfolgen Sie eine neue Karrierechance: Treten Sie unserem Team von Spitzenleistern bei.


Teilweise landen sie in der Mailbox (nein, nicht im Spam, trotz zweier mächtiger Spamfilter) und manchmal gar drei derartige Mitteilungen am selben Tag.

Etwas eigenartige Gefühle bekam ich jüngst, als ich der Verbraucherzentrale einen ähnlichen Fall mitteilte (Phishing). Zwar war die Webseite der Zentrale hilfreich, auf den zahllose Fake-Accounts und Konten angegeben waren. Doch meine Mitteilung landete nicht etwa bei der Zentrale, wo sie hingehört hätte, sondern bei der „Verbraucherzentrale Thüringen“. Von dort bekam ich dann nach längerer Zeit (ca. 14 Tage) einen nichtssagenden Formbrief.

Die Frage ist letztlich: Wer wird sich noch an die Verbraucherzentrale wenden, wenn man dort nicht wirklich ernst genommen wird? Und wenn aktuelle Warnmitteilungen lediglich „in die Vorgangserfassung aufgenommen“ werden?

Nachtrag: Zwar gibt es eine Webseite der Verbraucherzentrale, in der über "Phishing" berichtet wird. Doch der Kontakt zu den zuständigen Mitarbeitern konnte erst nach einer Rückfrage bei der Zentrale ermittelt werden. Kürzlich teilte mir das Juraforum mit, dass auf deren Webseite ausführliche Informationen über Phishing zu finden sind.

Änderungen vom 26.05.2023

Fake News - in der Untergrund-Szene gleich "Meinungsfreiheit"

Falschinformationen sind ein Garant für die Meinungsfreiheit? So ähnlich konnte man es dieser Tage auf „Twitter“ lesen - jedenfalls dort, wo sich Impfgegner, Corona-Leugner und Rechtspopulisten versammeln. Angegriffen wird das Weltwirtschaftsforum. Dies hat zwar etwas mit „Wirtschaft“ zu tun, ist aber eine unabhängige Stiftung. Sie will derzeit insbesondere verhindern, dass gesundheitliche Falschinformationen über bestimmet „alternative“ Medien verbreitet werden, die teils eigens zu diesem Zweck gegründet wurden. Der größte Teil der bewussten Fehlinformationen wird allerdings über sogenannte „soziale Medien“ verteilt.

Wer dem zustimmt, worauf das WEF hinauswill, wird sofort bezichtigt, die Meinungsfreiheit einschränken zu wollen. Das allerdings ist purer Humbug.

Es lohnt sich, im Original nachzuschauen:

Eine der größten Herausforderungen für die Online-Sicherheit ist die Verbreitung von Gesundheitsfalschinformationen, insbesondere in Bezug auf Impfstoffe. Untersuchungen haben gezeigt, dass eine kleine Anzahl einflussreicher Personen für den Großteil der Anti-Impf-Inhalte auf sozialen Plattformen verantwortlich ist. Diese Inhalte scheinen ein breites Publikum zu erreichen.

Tatsache ist, dass sich immer weniger Menschen versuchen, sich objektiv zu informieren und im Internet nur Beiträge suchen, die ihre Voreingenommenheit abdeckt. Weder Studenten noch „fertige“ Akademiker scheinen davor gefeit zu sein. Allein diese Meldung müsste eigentlich ein Alarmsignal für alle sein, die den Tatsachen oder wenigstens den größten Wahrscheinlichkeiten verpflichtet sind.

Es ist richtig, dass die Informationsfreiheit geschützt werden muss. Um sie geht es allerdings gar nicht, sondern darum, welcher Schaden durch pseudowissenschaftliche Artikel angerichtet werden kann. Er ist schon jetzt enorm.