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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Wenn ihr euch als Paar brandmarkt …

Maschinelle Übersetzungen sind nach wie vor ein Beispiel für die Möglichkeit, Lacher zu verbreiten. Zum Beispiel, wie man sich als „Paar brandmarkt“. (The two of you could brand yourself as a couple).

Ich lese gerade ein neues Online-Magazin: Thred. Man behauptet, eine deutsche Version zu besitzen, die sich als maschinell übersetzte Original-Version erweist.

Ein paar hakelige Sätze weiter lese ich dann:

Mit einer ziemlich wichtigen Hürde bedeutet das Kommen zu einem Date, dass es an der Zeit ist, Ihre Persönlichkeit zu präsentieren.


Na schön – Thred – ein Text, schnell und schludrig in englischer Umgangssprache in den Computer hineingehackt, kann möglicherweise gar nicht besser übersetzt werden. Dabei ging es der Autorin eigentlich darum, den „Verfall des Verliebens“ zu beklagen. Der Originaltext lautete:

With one rather important hurdle down, arriving on a date means it’s time to showcase your personality.

Übrigens fehlt auch im Originaltext der Bezug dazu, welche Hürde denn nun fallen muss.

Ächz, stöhn, keuch, pust … das waren noch Zeiten, nicht wahr? Man nannte solche Begriffe scherzhaft „Erikative“ nach der Übersetzerin Erika Fuchs. Frau Fuchs übersetzte vor langer, langer Zeit Bildgeschichten ins Deutsche. Ja, es ging um Walt Disneys Micky Maus. Übrigens damals noch als „Walt Disney’s Micky Maus verkauft.

Jetzt aber Schluss. Sonst grinst noch jemand über mich und fragt sich vielleicht, woher ich noch Micky-Maus Hefte kenne.

Dieter Nuhr - der Schulmeister bürgerlicher Normalität?

Über den Kabarettisten Dieter Nuhr gibt es viele Meinungen: Die einen halten ihn für einen konservativen Prediger einer schulmeisterlich vorgetragenen bürgerlichen „Normalität“. Andere sehen in ihm die Ikone eben jener „schweigenden Mehrheit“, die in Dieter Nuhr (endlich?) ihr Sprachrohr findet. Auf mich wirkt er gelegentlich etwas oberlehrerhaft, gepaart mit den üblichen versteckten Gemeinheiten, die man als Schüler oft an seinen Lehrern hasst. Angeblich, so sagen viele, soll er sogar Minderheiten diffamieren. Schon das wäre ich anderer Meinung: Wenn überhaupt, dann diffamiert er selbstherrliche Frauen und Männer, die sich öffentlich als „Ikonen“ aufspielen. Und er ist den „Grünen“ nicht grün - auch das ist typisch für bürgerliches Gedankengut.

Nun hat Jan Böhmermann ihn persifliert. Ob es gut oder schlecht war - es ist eben Kabarett.

Und was ich noch so dachte, stand dann schon im Magazin „Rolling Stone“:

Humoristen haben nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen ... und letztlich verstecken sie sich oft ... hinter der so genannten Kunstfreiheit, obwohl es eben doch nur um das Anschließen an Stimmungen zugunsten oder zum Nachteil bestimmter gesellschaftlicher Gruppen geht.

Und genau diese Gruppen sind für Kabarettisten eben besonders interessant. Das mag man noch tolerieren, doch ist die Frage, on man dabei so selbstherrlich auftreten muss. Und das vereint letztlich den Herrn Nuhr und den Herrn Böhmermann.

Tollkühne Demonstration der Gewerkschaftsmacht

Nun lassen sie wieder die Muskeln spielen: Die mächtigen Gewerkschaftsbosse von Organisationen, ohne die Staat und Gesellschaft verloren wären. Und genau diese Machtposition nutzen sie und die gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmer aus.

Man kann das mit dem Streikrecht begründen, das theoretisch fast alle haben, die sich abhängig durch das Erwerbsleben schlängeln.

Man kann es aber auch als tollkühne Demonstration der Gewerkschaftsmacht bezeichnen. Gedient wird damit am Ende niemandem - und die Mehrheit der Geschädigten wird am heutigen Streiktag aus Arbeitnehmern anderer Branchen bestehen.

Frauentag ohne Feindbilder – geht das?

Frauentag ohne Feindbilder – geht das? Eine Betrachtung zum Frauentag 2023. Er findet in wenigen Tagen (8. März) statt. Und er hat sich gewandelt - jedenfalls international.

Im Grunde bin ich skeptisch gegen Feiertage, die eines der beiden biologischen Geschlechter herausstellen. Die „Solidarität“ muss dann mühsam herbeigeredet werden, es sei denn, „man“ baut Feindbilder auf.

Das funktionierte einst ganz gut: Der Feind war männlich, mithin Patriarch. Zudem war er in geheimnisvolle Seilschaften eingebunden und sowieso kapitalistisch verseucht. Und neuerdings auch noch von weißer Hautfarbe.

Frauentag 2023 - die etwas andere Sichtweise

Die schlechte Nachricht: Wir leben nicht mehr 1911, sondern 2023. Die Parolen, die damals galten, stimmen so nicht mehr. Der Marxismus hat versagt, die Seilschaften sind, was den westlichen, offiziellen und legalen Teil angeht, längst durchlöchert. Und Frauen haben inzwischen deutlich erkannt, wann und wie ihnen der Kapitalismus nützt.

Überhaupt machen Kampf- und Hetzparolen den Frauentag, Frauenkampftag oder Weltfrauentag nicht attraktiv. Und weil das so ist, hat man sich zum Frauentag 2023 etwas ausgedacht. Und zwar in der Zentrale, wo man offenbar schon moderner denkt als beim DGB (was mich kaum wundert).

Neues Motto - „Embrace Equity“

Denn das Motto für den Frauentag 2023 ist emotional, verständlich und nachvollziehbar, wenngleich es einer Utopie gleichkommt. Es heißt „Embrace Equity“. Das Wort „Equity“ steht für den fairen Anteil jedes Menschen an den verfügbaren Ressourcen – unabhängig von den Voraussetzungen, die er mitbringt. Darin schwingt ein Rest von Sozialismus mit, der sich in dem deutschen Begriff „soziale Gerechtigkeit“ niederschlägt. Diese ist zwar unerreichbar – aber es ist ein Versuch, Menschen in schlechteren Ausgangslagen die Möglichkeit zu geben, ähnliche Erfolge zu haben wie andere.

Wie auch immer – es ist eine emotionale Aussage, eine Art Traum, der weit über die Frauenbewegung hinausgeht. So heißt es denn auch:

Geschlechtergerechtigkeit zu schaffen beschränkt sich nicht ausschließlich auf Frauen, die für die gute Sache kämpfen. Verbündete sind unglaublich wichtig, um den sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Aufstieg von Frauen zu ermöglichen.

Was letztlich heißt: Es reicht nicht, allen die gleichen Chancen zu eröffnen, sondern man muss ihnen auch dabei helfen, sie zu verwirklichen.

Hervorragende Webseite des Frauentags

Die Werbung dafür ist - für deutsche Verhältnisse – erstaunlich offen und vorurteilsfrei. Mehr dazu auf der Webseite, die schon an sich sehr beeindruckend ist.

Zitat und weitere Informationen: IWD.

Auf der Suche nach Bösewichten? IT-Experten eignen sich immer ...

Na schön - die „einfachen Leute“ leiden. Und zwar unter jenen, die etwas zu organisieren verstehen, Pläne umsetzen können und am Ende etwas wirklich Funktionstüchtiges auf die Beine stellen werden. Etwas, das wirkliche Vorteile bringt. Nicht nur, aber eben doch auch für den Unternehmer. In der Vergangenheit haben meist Männer solche Aufgaben wahrgenommen. Das hat schon vor einiger Zeit die Feministinnen erregte. Mangels anderer „Täter“ macht man IT-Organisatoren dafür verantwortlich, dass heute alles anders ist als damals, als man den Lehrling noch tageweise mit der „Ablage“ beschäftigte.

Die „IT“ gilt ohnehin als Jobkiller - jedenfalls für Menschen, die einst einfach Büro- und Verwaltungsarbeiten durchführten. Zu Recht? Zu Unrecht? Ich urteile darüber nicht. Aber ich weiß, dass sich die heutige Büroarbeit nicht mehr in der Weise organisieren ließe, wie man dies bis etwa 1970 tat.

Und dann wären da noch die Programmierer - auch immer noch überwiegen Männer. Wenn das Wort „IT“ fällt, wird auch über sie geschimpft. Weil sie das, was in den jeweiligen Projekten an Code zu schreiben ist, nun mal umsetzen müssen. Sie tun dies, weil sie genau diese Arbeit besonders gut können.

Manche können beides - Software-Engineering und Programmcode schreiben. Und einige verstehen sich sogar auf die Materie, an der sie „eigentlich“ arbeiten.

IT-Schelte - die volksnahe Variante von Systemkritik

Oh ja - die IT wird beschimpft. Alle, die unser Leben verändern, werden bezichtigt, etwas zu zerstören - nicht nur IT-Spezialisten. Da draußen - also überall - befinden sich Menschen, die alles wollen, aber auf keinen Fall Veränderungen. Das verborgene Motto heißt: „Für mich soll alles toller werden, solange ich mich nicht verändern muss.“

Im Grunde können diese Personen ja selig damit werden, wenn sie wollen. Aber sie werden alle zu spät erkennen, dass sie sich verändern müssen, wenn es auch nur „so toll“ bleiben soll. Das kann man still beklagen oder Feindbilder aufbauen.

Und dann sind sie eben wieder dran, die Ideologen. Dann beschimpfen sie Menschen und Systeme.

Was ich noch zu sagen hätte? Hört damit auf. Es zeugt nicht von Klugheit. Sogar, wenn ihr Intellektuelle sein solltet.