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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Da war noch – der neue Fernseher

Bescheiden im Format sollte er sein, aber zukunftssicher. Zwar geben viele dem „normalen“ Fernsehen kaum noch Chancen, aber ich habe nun mal eine Sattelitenschüssel und sehe über Astra und Hotbird fern. Dazu kommt noch SAT>IP. Die brauche ich für eine externe Station. Zudem bin ich einer der wenigen, die in meiner Stadt klaglos DVB-T2 empfangen können.

Irgendwann und viel zu früh hatte der Bildschirm meines "alten" Fernsehgeräts einen lästigen Defekt, und nach wirklich reiflicher Überlegung „durfte“ ich dann eine neue „Flimmerkiste“ erwerben.

Also wurde verglichen, überlegt, gewählt und verworfen, bis schließlich der Entschluss stand: Den nehmen wir!

Warum eine Fernbedienung nicht einfach eine Fernbedienung ist

In der Tat war es ein respektables Modell, es ließ sich schnell in Betrieb nehmen und – und ja, da war da noch die Fernbedienung. Aufladbar mit Licht und USB, minimalistisch im Aussehen. Und weil ich gerade nicht viel Lust hatte, das „Feintuning“ einzurichten, verschob ich dies und vertraute darauf, dass eine Fernbedienung ja nun wirklich nur eine Fernbedienung ist.

Ich weiß nicht, ob ich jemals geschrieben habe, wie alt ich bin. Ich kann zwar eine Maus bedienen, und ich habe sogar schon einmal einen Leihwagen mit Joystick gefahren. Aber eine Taste war für mich bisher immer eine Taste. Du drückst sie, und dann passiert etwas.

Nun passierte auch tatsächlich etwas, als ich die Taste drückte, von der ich glaubte, sie sei für die Lautstärke verantwortlich. Nach rechts und links geschoben – nicht passiert. Gedrückt … Ton weg. Lange gedrückt – plötzliche ein Menü, aber keine Änderung der Lautstärke.

Wenn ihr mich jetzt nach der Bedienungsanleitung fragt – es gab keine. Auf der Herstellerseite kann man sich lange aufhalten – das hat man sich wohl so ausgetüftelt, damit der Kunde etwas kauft, statt den Service zu belästigen. Also auf ein Knöpfchen am Bildschirm geklickt, auf dem stand, dass die Beschreibung heruntergeladen werden könnte, was – zumindest bei mir – zu vielen weiteren irreführenden und sinnlosen Klicks führte.

Drittanbieter versuchen, sich durch die Hintertür einzuschleichen

Einer dieser lästigen „Drittanbieter“ wusste offenbar nur zu gut, dass es nicht leicht war, die richtige Information zu finden, und bot sie per PDF an. Mit „Anmeldung“ – auch so ein Trick, um an E-Mail-Adressen zu kommen. Jedenfalls war die Information, wenn sich Mühe gab, online zu finden - umschalten in Lesemodus, und die Webseite gab plötzlich reinen Text statt ständig wechselnder lästiger Werbung von sich.

Ach ja - ich sagte wohl, dass ich nicht mehr der Jüngste bin und normalerweise nie einen Joystick benutze. Den kann man nämlich in mehrere Richtungen bewegen - und siehe: Eine Taste ist keine Taste mehr, und die Änderungen laufen nicht über rechts und links, sondern über „oben“ und „unten“. Womit zumindest dies Rätsel gelöst war.

Übrigens: Falls ihr noch eine alte, konservative Fernbedienung desselben Herstellers besitzt, die „so Tasten“ hat, die man mit dem Finger herunterdrücken muss – die funktionieren auch noch.

Mal wieder ein Paketdienst

Ja, es ist wieder passiert. Der Paketbote von „diesem anderen Paketdienst“, der das Paket bringen sollte, klingelte entweder an der falschen Klingel oder war frei von Durchblick. Kein Problem, da war ja das Kärtchen mit dem frommen Spruch, es wäre noch nie so einfach gewesen, Pakete zu empfangen.

Vorsichtshalber hatte man mir schon einen möglichen Ablageort mitgeteilt, gerade Mal über die Straße. Wäre schön gewesen, wirklich.

Doch das Paket war nicht dort. „Ist heute schon drei Mal passiert“, sagte der Herr beim Paketdepot in der Nachbarschaft, der ansonsten ganz freundlich war - diesmal allerdings sichtlich vom Tagesgeschehen mitgenommen. Kann ich ihm nicht verdenken.

Gegen Nachmittag dann die E-Mail: Ihr Paket liegt ... nun ja, einmal durch die halbe Stadt. Ich überlege, ob ich es dort wirklich hole. Man will ja „der Umwelt zuliebe“ nicht sinnlos durch die Stadt fahren, nicht wahr? Aber das Paket sinnlos nicht abholen? Das geht auch nicht.

Klar - der Bote hätte auch einfach das Paket abliefern können. Ich hatte dafür gesorgt, dass jemand zu Hause war. Und dann wäre ich zufrieden gewesen, der Paketdienst wäre entlastet worden und wir hätten alle CO2 gespart.

Ja, ich weiß, die Zusteller werden „ganz schlecht bezahlt“ und stehen „mächtig unter Druck“. Aber warum muss der Druck dann auf den Kunden abgewälzt werden?

Ihre Postleitzahl ist ungültig - Ärger beim Versandhandel

Irgendwo auf dieser Welt muss jemand auf eine Datenbank oder ein Verfahren zurückgreifen, das zumindest deutsche Postleitzahlen als „falsch“ bezeichnet, wenn sie mit „0“ beginnen.

Ich hatte das Problem schon einmal - und jetzt erneut bei einem Online-Händler.

Das Problem: Ich gebe eine Postleitzahl ein, zum Beispiel die von Schmölln, also: 04626. Die Information kommt sofort zurück: Falsche Postleitzahl - bitte wählen sie das Format xxxxx.

Das kann nur zwei Gründe haben: Entweder die Postleitzahl ist nicht in der Datenbank - dann wurde diese „vor der Einheit“ erstellt. Oder aber: Der Programmierer hat die Postleitzahl als „numerisch, unterdrücke führende Nullen“ definiert. Dann kommt von der „04626“ nur noch „4626“ an, und die ist natürlich ungültig, weil das System fünf Ziffern braucht.

Mal ehrlich: Üblicherweise breche ich solche „Verkaufsprozesse“ ab und kaufe woanders. Diesmal aber wollte ich es wissen ... doch so genau wusste niemand, wie man die Sache mit der „Null“ überspielt. Woher sollte es der arme Händler auch wissen?

Lange Rede kurzer Sinn: Der Chef rief mich abends an und wir vereinbarte den Kauf am Telefon. Und bevor ihr sagt: „Hättest du doch vor Ort gekauft ...“, dann sag ich mal: Das Produkt gibt es in dieser Qualität nur bei diesem Hersteller. Alles klar? Eigentlich nicht - denn wer macht sich schon die Mühe, drei Mal die Postleitzahl einzugeben und dann abgewiesen zu werden?

Konfektion und Gürtel - wie lang ist 95 cm?

Dieser Tage fragte ich mich, warum Gürtel, die angeblich für 95 cm „Halteumfang“ hergestellt wurden, alle so unterschiedlich lang sind. Einer von ihnen hängt im letzten Loch (von innen, nicht von außen), einer gerade mal im mittleren Loch. Manchmal stehen die Maße in Zoll drauf, aber ob nun 36 oder 38 aufgedruckt wird - irgendwie sind sie alle so verschieden, dass man sie am besten vor dem Kauf anprobiert.

Nachdem ich im Online-Handel einen Gürtel bestellt hatte, wurde ich gefragt, ob ich tatsächlich einen Gürtel von 95 cm wollte, denn das sei nicht die Länge. Die tatsächliche Länge, so hieß es, sei genau definiert, so mit der Gürtelschnalle und dem mittleren Loch. Oh Mann ... ist mir klar ... aber das erklärt nicht, wieso die Gürtel, die angeblich „Größe 95“ sind, dennoch alle so unterschiedlich groß sind.

Außerdem stellte ich (ziemlich erstaunt) fest, dass manche Fabrikate in Online-Handel nur Gürtel ab 100 cm anbieten. Ei der Daus ... tragen all diese jungen, schlanken Männer eigentlich keine Hosengürtel mehr?

Bevor ihr euch wundert ... nein, das ist keine Herzensangelegenheit. Nur mal in den Raum geworfen. Hatte ich schon Oberhemden oder Sakkos erwähnt? Sollte ich vielleicht mal ...

Wenn die Antwort vor der Frage kommt

Mir ist nicht klar, ob es ein deutsches Phänomen ist – aber ich bekomme oftmals „Antworten“, zu denen ich noch keine Frage gestellt habe.

Die Sache hat eine Vorgeschichte, die ich unbedingt erzählen will. Sie ist so trivial, dass ich lange gezögert habe, die überhaupt zu veröffentlichen. Aber sie passiert in Deutschland täglich in ähnlicher Weise.

Also – ich versuchte, eine Frage zu klären. In einem Protokoll fehlten zwei Seiten, und da ich vermutete, dort könne etwas Wichtiges stehen, forderte ich das Protokoll zum zweiten Mal an. Wieder folgte auf die Seite eins die Seite drei. Ich rief also „meine Sachbearbeiterin“ an, die zu der Gruppe von Menschen gehört, die „an Sachen arbeiten“. Den Begriff „Kunde“ oder „Klient“ kennt man in manchen Firmen nicht – auch wenn man davon lebt, Kunden oder Klienten zu haben. Erneut die Frage, dann die Antwort: „Das wurde so archiviert“ – aber dann entdeckte die Dame doch noch die fehlenden Seiten – wie schön.

Als ich sie dann in Händen hielt, fiel mir auf, dass die Information, die ich suchte, im Dokument nicht enthalten war, also versuchte ich, die Versammlungsleiterin zu erreichen, die auch für das Protokoll verantwortlich war. Das ist ziemlich schwierig, aber es gelang letztlich.

Zunächst schilderte ich, um was es ging, wie ich es gelernt habe. „Das Protokoll zu … ich finde drei Geldbeträge, vermisse aber meinen … - ich hatte im Vorfeld auch nicht zugestimmt – muss ich nun noch etwas nachreichen?“

Das reichte, um eine Antwort in Gang zu bringen. „Es sei unerheblich, ob ich zugestimmt habe oder nicht, und juristisch sei die Sache so und so, da könne ich mich nicht widersetzen …“ es ging noch eine ganze Weile, bis ich den Redefluss unterbrechen konnte: „Das ist nicht das, was ich gefragt habe…“.

Gut - am Ende klärte sich die Sache … und stellte sich als für mich völlig irrelevant heraus.

Dein täglich Brot - vorgefertigte Antworten auf Fragen, die du gar nicht stellst

Das alles würde ich kaum jemals erwähnen, wenn sie nicht täglich vorkäme. Nein – nicht bei mir. Täglich werden Menschen in Deutschland nicht ernst genommen mit ihren Fragen oder Anliegen. Ist tatsächlich ein Mensch der Zuhörer, so bekommt man Antworten, bevor er die Frage begriffen hat. Antworten, die keiner braucht, weil sie nicht zur Frage passen. Wenn wir Pech haben, und unser „Gesprächspartner“ ist ein Bot (ein quasselnder oder schreibender Roboter), dann bekommen wir die Antwort, die irgendwo „für solche Fälle“ abgelegt ist. Ob sie passt oder nicht? Ist den Firmen scheißegal, die diese Bots einsetzen. Man hat ja eine Hotline … so, wie man in manchen kleinen Serviceunternehmen eben „Sachbearbeiter“ hat, die sich mit Sachen leidlich auskennen, aber nicht wissen, was ein Kunde ist.