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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Was ist Kommunikation wirklich?

In einfacher Sprache erklärt - Kommunikation
Kommunikation ist der Austausch von Informationen. Unter Anwesenden besteht die Kommunikation aus dem Verhalten und den Worten, die ausgesucht werden. Die Informationen können Fakten, Appelle oder Gefühle sein. Oftmals ist es eine Mischung aus mehreren Faktoren.

Sender und Empfänger

Kommunikation - das Grundmodell, stark vereinfacht
Die Person, die eine Information (auch Nachricht genannt) sendet, heißt „Sender“, während die Person, an die sie gerichtet wird, „Empfänger“ genannt wird. Während eines Gespräches wechseln „Sender“ und Empfänger“ ständige die Rollen. Um zu kommunizieren, müssen beide einander verstehen. In der Nachrichtentechnik, aus der die Theorie stammt, sagen wir, „sie müssen über den gleichen Zeichenvorrat verfügen“.

Nonverbale Kommunikation - Übernommen aus der Evolution

Die Evolution hat Menschen mit einem grundlegenden System von Mimik und Gestik ausgestattet, mit dem wir ohne Worte kommunizieren können. Mithilfe dieses Systems können wir auch mit Tieren kommunizieren oder mit Menschen, die sich nicht in unserer Sprache auskennen. Diesen Teil nennt man in der Schule auch „nonverbale Kommunikation“, in der Nachrichtentechnik eher „analoge Kommunikation“.

Was die Sprache für die Kommunikation bedeutet

Wir Menschen verfügen zusätzlich über die Sprache, die wir ursprünglich entwickelt haben, um sicherer und zuverlässiger zusammenzuarbeiten. Die Kommunikation, die daraus entsteht, nennt man in einer „gehobenen Sprache“ auch „verbale Kommunikation“, während man in der Nachrichtentechnik sagt, dass es sich um „digitale Kommunikation“ handelt.

Unterstreichen und Verwirren

Beide Formen der Kommunikation können gleichzeitig auftreten. Zum Beispiel können die Worte durch Gesten unterstrichen werden, um den Worten mehr Nachdruck zu verleihen. Beide können einander aber auch widersprechen. Dann kommt eine verwirrende Botschaft beim Empfänger an.

"Es ist unmöglich, nicht zu kommunizieren" - paradox oder sonnenklar?

Es ist aber auch möglich, ausschließlich „verbal“ oder „nonverbal“ zu kommunizieren. Beispiel für solche „verbale“ Kommunikation findet ihr jeden Tag und überall. Wie aber ist es mit der “nonverbalen Kommunikation“?

Sie findet tatsächlich spontan statt, sobald wir einem Menschen begegnen. Wie schon gesagt, ist dies ein Überbleibsel der Evolution. Der bekannte Psychologe Paul Watzlawick hat dazu den Satz geprägt, „Es ist unmöglich, nicht zu kommunizieren“. Der Vorgang kann mit den Mitteln der Kybernetik erklärt werden. Stark vereinfacht bedeute dies:

Sobald du jemandem begegnest, überlegst du, was du von ihm/ihr denken sollst. Entsprechend veränderst du dein Verhalten in Mimik, Gestik oder Körperhaltung. Dies wieder veranlasst die andere Person, darauf zu reagieren – meist ebenfalls mithilfe der Körpersprache.

Quellen der Verfahren und Möglichkeiten

Wer nach authentischen Informationen über Kommunikation sucht, der findet sie in deutscher Sprache am besten bei Friedemann Schulz von Thun, der ein Verfahren lehrt, das besonders alltagstauglich ist.

Sinnvolle, verständliche und leicht anwendbare Verfahren findet man bei Eric Berne, der die Gesprächssituation recht lebensnah vermittelt und bei der Sprach- und Kommunikationstrainerin Vera F. Birkenbihl. Von beiden gibt es entsprechende Bücher. Sehpferd hatte bereits zuvor die Verfahren besprochen, die Kommunikationstrainer verwenden.

Erst die Grundlagen erlernen - meistens reichen sie aus

Vorsicht ist immer geboten, wenn von “guter“ oder „besserer“ Kommunikation gesprochen wird. Wer die Grundlagen nicht verstanden hat, der kann auch die angeblich existierenden „goldenen Regeln“ nicht umsetzen.

Probleme lösen – was steckt dahinter?

Gibt es eine Methode, auftretenden menschliche Alltagsprobleme oder Organisationsprobleme zu lösen?

Ja, sie gibt es. Ich beschreibe hier im Groben, wie das funktioniert.

Wann haben wir Probleme?

Salopp gesagt, haben wir Probleme, wenn uns die Lösungen fehlen. Richtiger wäre: Sobald die Ereignisse „aus dem Ruder laufen“ merken wir, dass wir „Probleme haben“.

Oder mal ganz neutral:

Wir haben ein Problem, wenn wir erkennen, dass unsere wirklichen Umstände nicht so ablaufen, wie wir es uns vorstellen.

Und dazu sagte der Fachmann: Der Zustand, wie er sein soll („Sollzustand“), entspricht nicht den Gegebenheiten („Ist Zustand“).

Oder knapper: Sollzustand und Istzustand weicher voneinander ab.

Warum haben wir nicht ständig Probleme?

Private Probleme mit Körper, Geist und Emotionen meldet uns unser Gehirn nur dann, wenn es „nicht weiterweiß“. Normalerweise ist das Gehirn durchaus in der Lage, fast alle Probleme „automatisch“ zu lösen.

Manchmal fehlen dem Gehirn Informationen, und dann signalisiert es dir: „Hallo. Mensch, du musst Nachsteuern.“ Es kann aber auch sein, dass es mehrere, unterschiedliche Lösungen gibt, die deinem Gehirn bereits bekannt sind, die es aber als gleichwertig ansieht.

Die Gesamttheorie der Probleme

Nach der Auffassung von Paul Watzlawick, der sich sehr mit Problemen und Lösungen beschäftigt hat, gibt es drei Arten von Problemen, die ich der Vollständigkeit halber nennen will.

- Probleme, die sich durch „mehr desselben“ lösen lassen.
- Probleme, die nur „etwas anderes“ gelöst werden können.
- Probleme, die voraussichtlich nicht gelöst werden können.


Wenn ich hier von Problemen spreche, dann sind es meist solche, für die im Moment keine Lösungen gefunden wurde und die nicht mit „mehr desselben“ gelöst werden können.

Bildhaft könnte man sagen, dass es einen Knoten zwischen Problem und Lösung gibt, der aufgelöst werden muss.

Wie löst man eigentlich Probleme?

Probleme, die im Moment schwer lösbar sind, müssen zunächst ausführlich beschreiben werden – sonst kann man sie weder selbst noch mithilfe anderer lösen. Die Beschreibung sollte in diesem Fall einem Schema folgen, das man Soll-Ist-Vergleich nennt. Ist der Knoten einfach zu lösen, so gibt es oft schon während der Beschreibung „Spontanlösungen“. Lässt er sich nur schwer lösen, so benötigst du eine Methode, mit der du „das Problem befragen“ kannst. Der Kern liegt dann darin, möglichst viele Fragen zu „was ist“ zu stellen. Also mach dem wann, wie, wo und anderen Fragen, die man „Offene Fragen“ nennt.

Gute Fragen sind der Schlüssel zur Lösung

Die eigentliche Kunst ist dabei, möglichst viele Fragen zu finden und zu beantworten. Erst dann kannst du daran gehen, neu zu beschreiben, wie es „eigentlich sein sollte“. Am Ende ergibt sich daraus ein Ist-Soll-Vergleich.

Eine Faustregel besagt, dass die Ergebnisse umso sicherer zur Lösung finden, je mehr sinnvolle Fragen du gefunden hast. Das gilt besonders für schwierige Probleme, bei denen es oft mehrere Lösungswege gibt. Sogenannte Spontanlösungen sind typisch für Probleme, bei denen eine einfache Denkblockade dafür verantwortlich war, keine Lösung zu finden.

Die Wahrheit - neu definiert?

Nur in Diktaturen und anderen Regimen, in denen die Presse und die Wissenschaft gemaßregelt werden, gibt es eine einzige Wahrheit. Je nach dem Grad demokratischer und liberaler Haltung trifft dies auch auf westliche Demokratien zu: Die freie Presse wird an der Berichterstattung gehindert. Das heißt, die Regierungen versuchen, eine der möglichen „Wahrheiten“ zu unterdrücken. In der Folge wird dann gesagt, sie seien tendenziös. Undeutsch, unamerikanisch, unethisch - alles ist möglich.

Die entsprechenden Parteien oder leider auch manchmal Regierungen gestattet sich diese „Umkehrung“ – und kaum jemand kann sie stoppen.

Deutschland - Liberale, Demokratiefeinde, Fanatiker und Ideologen

Bisher hat uns der liberale Staat die Chance der Presse- und Informationsfreiheit garantiert. Die Anti-Liberalen und Demokratiefeinde waren auch im Nachkriegsdeutschland aktiv - unter demokratischem Deckmantel. Aber es gab mutige Menschen, die sich der damaligen bürgerlich-katholischen Ideologie widersetzt haben.

Heute gibt es Parteien, die für sich in Anspruch nehmen, „bessere“ Wahrheiten zu vertreten. Sie halten nunmehr die Mehrheit der freien Presse für „linkslastig“, beschimpfen ARD und ZDF als „Staatsfernsehen“ und nennen alles „Lügenpresse“, wenn Medien nicht ihre Meinungen widerspiegeln.

Wahrheiten können vielfältig sein

Es ist an der Zeit, dies zu sagen – und zu lehren: Wahrheiten können sehr unterschiedlich sein.

Wahrheiten entstehen unter Menschen durch Kommunikation

Wenn wir uns fragen, warum das so ist, müssen wir an die Ursprünge des Menschseins zurück. Wir Menschen sind so groß, vielfältig und bedeutend geworden, weil wir unser Wissen und Können zusammengeführt haben - vermittels der Sprache. Jeder von uns profitiert davon, und jeder Forscher wird diesen Satz bestätigen.

Herrschsüchtige, Ideologen und religiöse Eiferer

Die Menschen, die von Herrschsucht, Ideologien und teilweise auch von ihrer Religion angetrieben werden, sehen das nicht so. Für sie gilt „die Wahrheit“, die sich in ihren Hirnen eingenistet hat. Oder jene. Die sie gerne hätten, weil sie glauben, „bessere Menschen“ zu sein.

Die offenkundigen und heimlichen Machthaber in Regierungen und Universitäten

Der gegenwärtige Streit um die Wahrheit ist eine Frage, die von den tatsächlich Mächtigen ebenso gestellt wird wie von manchen „Wissenschaftlern“, und zahllosen Intellektuellen, die als ihre Propheten auftreten. Letztere zwingen uns, gender-neutral zu schreiben, die Realitäten „soziale weichzuspülen“ und ideologische Begriffe einzuführen, wie etwa „Woke“ oder „heteronormativ“ .

Für mich ist klar, dass sehr viele dieser Frauen und Männer von einem extrem ideologischen Standpunkt argumentieren, der eng mit extremem „Linkssein“ verbunden ist. Die andere Seite, also jene, dir wir eher rechts verorten, argumentiert aus einer anderen Ideologie, das einstmals als „gesundes Volksempfinden“ bezeichnet wurde.

Psychologie wird in Dummgeschwätz umgewertet

Schon heute wandert jeder ursprünglich „psychologische“ Begriff barrierefrei in die Sprache ein – und wird dort beliebig umgewertet. Die Wahrheiten aus den Naturwissenschaften werden hingegen verachtet und als minderwertig angesehen. Man tut geradezu so, als sei der Mensch eine Konstruktion der Philosophie, und nicht etwa ein Naturwesen mit besonderen Fähigkeiten.

Und nun: Es gibt mehrere Wahrheiten – und falls wir eine endgültige Wahrheit wollen, ist ein Dialog nötig. Dazu müssten wir (alle, ja alle) aber zunächst unsere Ideologie-Korsetts ablegen. Und ob das gelingt? Da habe selbst ich Zweifel.

Zum Nachlesen: Paul Watzlawick: "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?: Wahn, Täuschung, Verstehen" - gibt es bei deinem Buchhändler.

Der Texter und die künstliche Dummheit im Deckmantel der Intelligenz

In früheren Zeiten hatte ich eine Webseite, auf der ich mich als Texter auswies. Allerdings bin ich eigentlich freier Journalist, Diagonaldenker und Vertreter des Liberalismus. In früheren Zeiten war ich einmal technischer Kaufmann, und sehr lange Zeit in der IT-Branche tätig.

Nachdem die Unternehmer immer simplere, auf Suchmaschinen zugeschnittene Texte mit möglichst wenig Informationsgehalt verlangten, habe ich die Tätigkeit als Texter aufgegeben. Schon in der Zeit, bevor es KI gab, wurden Texte aus Konserven zusammengestoppelt: alles einseitig, alles positiv, alles sprachlich weichgespült.

Das ist genau das, was heute mit KI gelingt: in Sekunden, ohne jegliches Nachdenken, und zumeist äußeres einseitig. Die heutige Schreibhure heißt KI – kein Zweifel. Dabei ist KI im Grunde sehr sinnvoll und keinesfalls eine Hure. Es sind die Anwender, die sie dazu machen.

In einigen Jahren wird man Texte vermissen, die mit Weitsicht und menschlicher Intelligenz geschrieben wurden, denn schon heute sind KI-Texte oft strohdumm. Die Dummheit (Einseitigkeit) haben Menschen hineinprogrammiert – es ist kein Fehler der Maschine, die das Programm abspult.

Und die Anwender? Sie lesen begeistert Texte, die völlig sinnlos sind, weil sie aus „Vorhandenem“ aufgebaut und immer wieder variiert werden – so wie es früher die Groschenroman-Schreiber taten.

Ich hoffe, die gewöhnlichen „Nutzer“ des Internets verdummen dabei nicht völlig – aber sehr optimistisch bin ich in diesem Punkt nicht.

Die wahrhaftigste Wahrheit

Die Sektierer der heutigen Zeit haben Schwierigkeiten mit dem Begriff „Wahrheit“. Sie geben sich nicht damit zufrieden, dass es die Wahrheit“ über ein Thema nur in seltenen Fällen gibt, sondern sie suchen nach einer „absoluten“ Wahrheit.

Neulich sagte jemand, man müsse sich an die „Faktizität" halten. Das ist bildungssprachlich für „Nachweisbarkeit“ anhand von Tatsachen. Im Gegensatz dazu steht allerdings (gleichfalls bildungssprachlich) die „Logizität“, also eine Erklärung aus der Logik heraus.

Soweit der Text für alle „Klugscheißer“. Versuchen wir es jetzt mal ohne bildungssprachliche Schnörkel.

Die wahrhaftige Wahrheit existiert nicht

In der „wirklichen Wirklichkeit“ gibt es keine „wahre Wahrheit“, sondern immer nur die größtmögliche Wahrscheinlichkeit. Das gilt vor allem, wenn mit der Aussage über die Wahrheit auch Einschätzungen verbunden sind, und nicht nur, ob sie „richtig“ oder „falsch“ ist. Jede Bewertung verfälscht „die“ Wahrheit. Meine, deine oder gegebenenfalls unsere Wahrheit ist also immer ein wenig eingefärbt – manchmal sogar noch dann, wenn wir uns in den Grundzügen einig sind.

Die meisten Wahrheiten enthalten gewisse Restzweifel. Wir haben gelernt, damit zu leben. Möglicherweise haben wir auch erfahren, wie ungenau das „Nachmessen“ der Wahrheit ist, weil es keine Kriterien dafür gibt. Deshalb sagt man auch, dass es mutiger sein kann, das Bekannte zu bezweifeln als das Unbekannte zu erforschen. Die Kriterien für das Bekannte sind festgelegt, können aber falsch sein. Die Kriterien beim Beforschen des Unbekannten sind weitaus flexibler.