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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Der Mensch als Spielball der „geistigen“ Pseudo-Eliten?

Der Mensch ist ein Produkt der Evolution – er ist ein biologisches Wesen. Dieses Wesen hat in Millionen Jahren gelernt, sich sozial, emotional und körperlich so anzupassen, dass es auf seine Weise überleben kann.

Elite-Bashing auf der Basis falscher Eliten

Akzeptiert ihr den Satz? Ich könnte wetten, dass ein großer Teil Widerspruch einlegen würde. Die Einwände kommen zum größten Teil von jenen, die in Deutschland als „unzweifelhafte Eliten“ angesehen werden. In vielen Artikeln wird nun behauptet., dass „die“ Eliten nicht mehr mit der Wählerschaft, oder dem Volk als solches übereinstimmen. Daraus, so manche Theorien, resultiere das Phänomen des „Elite-Bashings“.

Wir brauchen kein Eliten-Bashing, sondern andere Eliten.


Die Auswahl der Besten - doch wer sind eigentlich die Eliten?

Möglicherweise könnte es ganz anders sein. Denn wenn von Eliten die Rede ist, sind zumeist die Menschen gemeint, die eine hochrangige Position in Wirtschaft oder Politik einnehmen. Die „geistigen“ Eliten vermuten viele (ohne es zu sagen) in der Philosophie, der Psychologie, der Soziologie und anderen Geisteswissenschaften, die „das Menschsein“ vereinnahmen wollen. Wir fragen gar nicht erst nach deren Berechtigung, das Menschsein zu definieren – wir nehmen sie als „gegeben“ hin.

Sieht man genau hin, so haben sich diese Wissenschaften in den letzten Jahrzehnten die Definitionshoheit über das „Menschsein“ erobert – und zwar nicht durch ihr Wissen und Können, sondern durch Hoheitsansprüche. Und wir „Laienwürstchen“ haben zu gelassen, dass sie es tun – übrigens in fast völligen Einklang mit der Presse.

Alles, was wir sind, verdenken wir der Evolution

Der Mensch als Produkt der Evolution mit all seinen Stärken kommt darin kaum noch vor. Vielleicht werdet ihr sagen: „Und mit all seinen Schwächen“. Unser Überleben im Alltag beruht aber nicht auf unseren Schwächen, sondern auf unseren Stärken. Und all diese Stärken sind wieder Erfolge der Evolution, die uns jede Sekunde dazu dienen, zu überleben. Und dies auch ohne Erklärungen durch Psychologen, Soziologen, Philosophen oder Theologen. Die genannten Gruppen arbeiten, wenn wir sie positiv sehen wollen, mit Modellen der Wirklichkeit. Das müssen sie, um die Lücken zu füllen, die von der Evolution nicht ausreichend abgedeckt wurden. Wenn wir sie negativ sehen, dann sind die ideologischen Monster gemeint, die von ihnen ständig ausgebaut (und sehr oft wieder verworfen) werden.

Wir benötigen andere Eliten - vor allem Naturwissenschaftlicher

Wenn wir die „Eliten“ wieder in dieser Weise sehen würden, wäre viel gewonnen. Deutschland ist eines jener Länder, in denen es kaum andere vermehrbare Ressourcen gibt als den Geist. Wenn wir es schaffen, ihn in Bildung und Ausbildung auf die Naturwissenschaften zu konzentrieren, dann wären wir besser auf die Zukunft vorbereitet. Das gilt für unser Wirtschaft, unser Ansehen und für die Probleme, die wir unter ungünstigen Bedingungen meistern müssen.

Hinweis: Ich habe Techniker (Ingenieure), Physiker, Chemiker, Kybernetiker, IT-Personal sowie Handwerker nicht ausdrücklich erwähnt - sie alle verdienen mehr Aufmerksamkeit.

Selbstmitgefühl - ein neues Psycho-Modewort ?

Ein neues Modewort erobert gerade die Psycho-Gesundheitsszene: „Selbstmitgefühl“.

Eine Krankenkasse (1) interpretiert das Wort so:

Es bedeutet, sich selbst gegenüber innerlich eine wohlwollende, liebevolle Haltung einzunehmen und sie auch in die Tat umzusetzen.

Das Wort wird dabei als Gegenteil von „Selbstkritik“ gebraucht. Der Begriff selbst geht auf den britischen Psychologe Paul Gilbert zurück. Er definiert diese Form von Mitgefühl als „Gespür für das Leiden in sich selbst und bei anderen, mit der Bereitschaft, es zu mildern und zu verhindern.“

Selbstmitgefühl - werden Paarbeziehungen dadurch verbessert?

Neuerdings wird behauptet, dass sich „Selbstmitgefühl“ positiv auf Paarbeziehungen auswirkt. Angeblich wurde diese von Forschern der Universität Bamberg hinreichend belegt.

Für mich bleibt die Frage, ob neue Wortschöpfungen in der Psychologie wirklich eine Bedeutung oder einen Nutzen haben.

Mein Vorschlag: informiert euch selbst.

(1) Zitat hier: TKK
Smartup News : Forschung (Bamberg)
Wikipedia (en): Worterklärung des ursprünglichen Begriffs self-compassion
Deutsch (verständlich): Quarks
Unzweifelhaft Kompetent: Stangl.

Deutschland und KI – die Politik pennt

Noch zu Zeiten der Biden-Administration fiel folgender Satz in den USA:

Die Frage ist: Wird künstliche Intelligenz zu unseren Gunsten funktionieren oder wird sie eher gegen uns eingesetzt? … und der Unterschied zwischen „dafür“ und „dagegen“ ist die … (Frage), ob Amerika in Sachen KI weltweit führend ist oder ob wir dies China überlassen.

Darin schwingt ein wenig Polemik mit – denn wie KI eingesetzt wird, ist im Wesentlichen davon abhängig, wie Regierungen, Organisationen und Wirtschaftsunternehmen damit umgehen.

Deutschland verschläft die Bedeutung der KI


Deutschland fällt bei KI zurück - trotz der Absichtserklärungen

Unzweifelhaft hingegen ist: Deutschland spielt dabei bestenfalls eine Nebenrolle – wenn überhaupt. Wir haben das Feld der Politik längst emotionalen Themen, ideologischen Ausrichtungen und populistischen Aussagen überlassen.

Würde in Deutschland jemand den „Anschluss an die internationale Entwicklung der KI“ fordern oder diese fördern wollen, würde er/sie nicht einmal gehört – geschweige denn, gewählt. Natürlich wird die Politik widersprechen, aber es geht nicht um Absichtserklärungen, sondern um Fakten.

Halbherzige Umsetzung von Beschlüssen

Die deutschen Regierungen haben immer wieder behauptet, den Anschluss an den Wettbewerb (2) um die Technologie zu suchen. Doch was nur halbherzig und zögerlich umgesetzt wird, kann nun einmal keinen Bestand (3).

Ich persönlich sehe in diesem entscheidenden Punkt nicht einmal ernsthafte Bemühungen der Politik - geschweige denn eine Wende.

(1) ny1 .
(2) bmbf.
(3) tagesschau

Gendern allgemein, politisch und für die Bundestags-Wahl 2025

Gendern allgemein, politisch und für die Wahl 2025 - ich argumentiere aus der Sichtweise des Journalisten und Kommunikationslehrers. Dies ist der erste Teil von zwei Teilen zum Thema

Im ersten Teil dieses Artikels stellen wir im Blog "sehpferd" das „Gendern“ oder die „gendergerechte Sprache“ vor und geben Hinweise auf weiterführende Quellen.

Das Rind und wir

Beim Rind ist die Sache klar: Sie ist eine Kuh, er ist ein Bulle oder ein Stier. Wenn wir mit ihnen kommunizieren wollen, benutzen wir die Körpersprache – manche Landwirte verstehen sich hervorragend darauf.

Wollten wir hingegen mit ihnen reden und dabei alle meinen, dann könnten wir sagen, „liebe Rindviecher“ oder auch „Liebe Rinder“.

Und die Menschen? Nach meiner bescheidenen Meinung wird überhaupt nur in linkslastigen Kreisen, vorzugsweise an deutschen Universitäten eifrig “gegendert“. Im Alltag ist den Leuten völlig gleichgültig, außer bei der direkten Ansprache einer Gruppe. Da sagt man schon sinnvollerweise: „Sehr geehrte Damen und Herren“ – wobei die anwesenden Exzellenzen und Eminenzen meist ungegendert davonkommen. (Das ist Eminenzen sicher sinnvoll, bei Exzellenzen jedoch diskutierbar).

Gendern oder nicht Gendern – ein Ansatz zur Diskussion

Bei der Frage nach dem Gendern mit „Sternchen“, „Unterstrich“. Doppelpunkt oder Binnen-I entstehen zunächst ungewohnte Wortgebilde, die nur textlich existieren, aber nicht im gesprochenen Wort. Beispiele dafür wären:

Leser*innen, Leser_innen, Leser:innen, LeserInnen.

Diese Kombinationen würden in einer Rede immer als „Leserinnen“ herauskommen, also „weiblich“ verstanden werden.

Argumente gegen das Gendern

Das häufigste Argument dagegen heißt „Verhunzung der Verständlichkeit“ in deutschen Texten aber auch „Ungenauigkeit, wer eigentlich gemeint ist“. Wenn du diesen Text hier laut vorliest, kommt eben immer „Leserinnen“ heraus.

Ein anderes Argument wäre, dass die selbst ernannten Eliten sich vom allgemeinen Volk abheben wollen.

(Auf dieser Webseite findet ihr weitere Argumente dagegen und dafür (1) .)

Die Befürworter bringen diese Argumente vor

Das Hauptargument heißt: „Sprache schafft Wirklichkeit“. Jemand, der sich in der Sprache nicht wiederfindet, verliert an Bedeutung.

Oft liest man auch: Genderzeichen zu verwenden, bedeutet, sich politisch zu positionieren und sich mit Menschen solidarisch zu erklären, die eine andere Geschlechterordnung wünschen.

Beim Abwägen beide Standpunkte fällt auf, dass die Argumente der Befürworter oft radikaler sind als die Argumente der Gegner. Zudem gilt der Satz „Sprache schafft Wirklichkeit“ negativ wie positiv - und er beinhaltet einen seltsamen Begriff von „der Wirklichkeit“. Unterstellt man, dass die Wirklichkeit durch Kommunikation entsteht (2), dann kann es, je nach Anzahl und Art der an der Kommunikation beteiligten Menschen, viele „Wirklichkeiten“ geben.

Der zweite Teil ivom Wahlross:

Im zweiten Teil gehen wir dann wirklich zur Bundestagswahl 2025 über und fragen uns, welchen Parteien das "Gendern" wichtig ist - aber auch, ob es überhaupt eine Bedeutung für die Wahlentscheidung haben kann.

1. Landezentrale für politische Bildung BW über Gendern.
2. Paul Watzlawick, "Wie Wirklich ist die Wirklichkeit. ", München 1976.
3. Diskussion über den Einfluss von Gendern beispielsweise im NDR.
4. Schreibweisen "gegenderte Leser" aus scribbr

In die Zukunft mit Freud und Jung?

Die Töchter der Bürger - ausgehfertig gegen 1912
Manchmal kommen in Foren Themen auf, die ich nicht einmal im Entferntesten für relevant halte. Zum Beispiel der Konflikt zwischen dem Herrn Freud, Sigmund, und dem Herrn Jung, Carl Gustav.

Meist glaubt jemand, einer von beiden habe etwas gesagt, was unglaublich wichtig wäre – und der jeweils andere habe es widerlegt.

Wenn wenigstens die Zuweisungen und Zitate stimmen würden – es ginge noch. Oftmals aber werden reine Annahmen zu religionsähnlichen Gebilden erhoben. Da Entstehen plötzlich Eisberge in unserer Persönlichkeit, die später hinzugefügt wurden – soweit zu Annahmen über Freud. Und die Persönlichkeit selber kann durch Test sicher kartografiert werden, so die entsprechenden Annahmen zu Jung.

Magier in einer völlig anderen Welt?

Könnten wir vielleicht damit beginnen, einmal einen Blick in die Zeit von Freud oder Jung oder jedem anderen frühen Psycho-Magier zu schauen? Kann man einer jungen Studentin oder einem jungen Studenten überhaupt noch klar machen, wie die bürgerliche Gesellschaft jener Zeit funktionierte? Wird darauf überhaupt noch Bezug genommen? Welche Annahmen beider (und vieler anderer) entstammen der Zeit, sind gar typisch für sie?

Waren nicht alle, Therapeuten wie auch Klienten, in ein Leben eingebunden, das für uns heute gar nicht mehr vorstellbar ist?