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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Tatort: wenn der Klischee-Penner Sicherheitsdienst spielt

Das Fernsehen (ARD) ließ den Tatort „Der König der Gosse“ heraus – und wie so oft, war das Ganze eine Zumutung. Hier das Volk, dargestellt durch drei klischeebehaftete Obdachlose aka Penner, dort der kapitalistische Ausbeuter mit dem feinen Anzug und der Luxuswohnung. Wie so oft wird Hass gegen das frei Unternehmertum geschürt, was gewissen rechten und linken Kreisen ganz gut in den Kram passen dürfte. Und natürlich steckt darin jenes Körnchen Wahrheit und Aufklärungsarbeit, das sich der „Tatort“ schuldig zu sein glaubt. Nur kommt es leider zu häufig vor, dass Unternehmer im „Tatort“ als Bösewichte dastehen.

Kurz und gut: Der Unternehmer stellt drei der Herren Obdachlosen als „Security“ ein – warum auch immer. Die werden bei einem Edelitaliener außer Gefecht gesetzt, und dennoch sehen sie wenig später, wie ihr Gönner über ein Brückegeländer geschmissen wird. Danach wird ein bisschen Katz-und-Maus damit gespielt, wer wem was zutrauen kann. Das war es eigentlich schon.

So richtig kann man sich mit dem, was da als Krimi vermarktet wurde, nicht zufriedengeben. Die Nebenhandlungen nehmen inzwischen zu viel Raum ein und wirken völlig absurd und letztendlich ebenso klischeehaft. Der Chef macht einer anderen Kriminalistin den Hof, die allerdings verheiratet ist. Das dient leider nur als Gag und Füller, denn wirkliche Konflikte entstehen daraus nicht. Ach ja – der Sohn einer Kriminalistin klaut Farbe im Baumarkt – das arme Kind wollte doch nur die Wand neu streichen. Die andere setzt aus unerklärlichen Gründen ihre Partnerschaft aufs Spiel – und verliert. Dabei gewinnt sie allerdings ein Ermittlungsergebnis und beweist, dass Obdachlose ganz nett sein können. Womit die Klamotte komplett wäre – nur dass man nicht so richtig lachen kann.

Es sei denn, mal wollte zeigen, dass Kriminalisten weder über wirksame Wertsysteme verfügen noch ihr Leben in den Griff bekommen – ebenso wie die drei Obdachlosen. Dann allerdings wäre der Moralin-Schuss nach hinten losgegangen.

Der SPIEGEL brachte es auf den Punkt.
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Einigkeit und Recht und Freiheit

Die Menschen, die längst Einigkeit und Recht und Freiheit im vereinten Deutschland genießen, sind still und freuen sich über das Erreichte.

Und die anderen?

Sie reden uns ein, dass alles falsch ist, was seit der Wiedervereinigung passiert ist. Sie lassen Sprüche auf Marktplätzen ab, die so schlimm sind, dass man sich nur schämen kann. Sie motzen unflätig über die Einheit, die Regierung, ja sogar über den Bundespräsidenten. Sie verherrlichen klammheimlich die DDR („es war nicht alles schlecht“) und auch die ehemalige Sowjetunion.

Nein – es handelt sich nicht um Extremisten. Es sind Bürger, die man in ostdeutschen Städten auf jedem Gemüsemarkt findet. Sie wissen nicht viel von der Welt, begreifen die Ökonomie nicht – ja, sie sehe nicht einmal, wie viel Informationen ihnen fehlen, um das heutige Deutschland zu begreifen.

Es ist schade. Dabei würde es reichen, in ein Lob auf Einigkeit und Recht und Freiheit auszubrechen – das würde diese Menschen auszeichnen.

Kuscheltier

Perfekter Partner Kuscheltier?
Ich habe es Jahr um Jahr geliebt. Schließlich, am Ende seiner Existenz, nahezu ohne Fell und mit rissigen Nähten, habe ich mich von ihm getrennt.

Es ist kein so großer Verlust“, haben die Erwachsenen gesagt, „du wirst bald Menschen kennenlernen, die du lieben kannst und mit denen du auch als Erwachsener kuscheln kannst – und richtige Gespräche führen.“

Und dann habe ich gelernt, wie mühevoll und spröde es sein kann, Menschen zu finden, die lieben können und kuscheln und sinnvolle Sätze von sich geben.

Sehen Sie – und später habe ich mir gedacht: Dieses Kuscheltier, damals, das konnte ich immer lieben und es war immer kuschelbereit. Und es konnte sinnvolle Sätze sagen.

Wahrscheinlich glauben Sie mir das mit den sinnvollen Sätzen nicht. Sollten Sie Christ sein oder einen Hund haben, dann ahnen Sie wahrscheinlich, dass man auch mit Kuscheltieren sprechen kann.

Falls Sie jetzt verwirrt sind oder ärgerlich - macht nichts. Kaufen Sie sich einfach ein schickes Kuscheltier und reden Sie mit ihm darüber.
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