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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Wenn Nacktheit den Tod bedeuten kann

Einstmals hatte der Mann bestenfalls eine Verlobte nackt in der Brieftasche

Wenn sich in Deutschland eine Frau nackt fotografieren lässt, Selfies von sich macht und sie an zweifelhafte Personen sendet – dann mag diese Tatsache eine Frau später demütigen. Selbst das wäre allerdings bereits der Beweis dafür, dass öffentliche Nacktheit in Deutschland als Makel angesehen wird - und es sind immer die Spießbürger, die sich dann das Maul fusselig reden.

So weit, so unschön. Niemand will entehrt werden, und keine Frau will als Schlampe durchs Internet getrieben werden. Doch die Psychologin Inam al-Asha aus Jordanien weist darauf hin, dass in der Gesellschaft, in der sie lebt, ein Aktfoto zum Tod führen kann. Sie sagte der BBC:

Und selbst wenn ihr Leben nicht physisch ausgelöscht wird, so ist sie sozial und beruflich erledigt. Die Leute meiden ihre Gesellschaft und am Ende ist sie geächtet und isoliert.


Sicher droht einer Frau, die sich vor der Öffentlichkeit (gewollt oder ungewollt) auszieht oder gar sexy posiert, in Deutschland nicht der Tod. Aber wird sie nicht ebenso verachtet, diffamiert und in die Schmuddelecke gestellt?

Und versuchen nicht allzu viel Frauen, sich damit zu veredeln, dass sie andere Frauen als Schlampen bezeichnen?

Hier schreibt sehpferd - schonungslos liberal.

Alternativlos - wie das Volk verdummt wird

Es mag sein, dass die Wissensbasis deutscher Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten nicht ausreicht, um eine „Alternative“ zu definieren. Schließlich wird mit dem Wort herumgeschleudert, dass sich die Balken biegen. Also sagen wir mal, wie es ist: Eine Alternative ist ein Weg, der den anderen ausschließt. Oder so: Ihr könnt eure Ausbildung nicht zugleich bei Meyer und Müller beginnen, sondern nur bei Meyer oder Müller. Und ihr könnt nicht Mandy und Tina zugleich heiraten, sondern entweder Mandy oder Tina. Trotzdem war eure Wahl nicht alternativlos, denn ihr hättet ja Tina, Mandy oder gar Chantal heiraten können.

So viel zu euch. Und nun mal zu Politiker und Lobbyisten: Das wirklich Schlimme an ihnen ist, dass sie wissen (sollten?) was eine Alternative ist, aber sich dumm stellen, so, als wüssten sie es nicht.

Denn bei Alternativen geht es, wie bei Mandy und Chantal, um eine Entscheidung für diesen oder jenen Weg, und wäre Mandy die einzige Frau, die auf deiner Robinsoninsel lebt, dann wäre Mandy also „alternativlos“, falls es ums Heiraten geht. Und das stimmt eigentlich auch nicht, denn alternativ könntest du auch allein bleiben. Und jetzt erschrick nicht: Alternativlos ist nur der Tod, und zwar für alle.

Alles andere im Leben ist nicht alternativlos. Und, so sagte Wikipedia:

Alternativlos ist ein politisches Schlagwort in der Bedeutung „keine Alternativlösung zulassend, keine andere Möglichkeit bietend, ohne Alternative.


Womit wir die Schelme (und Schelminnen) eigentlich schon enttarnt haben, die das Wort verwenden: Sie wollen uns suggerieren, dass es sich gar nicht erst lohnt, nach Lösungen eines bestehenden Problems zu suchen, weil sie ja die Lösung längst „alternativlos“ gefunden haben. Das ist zwar nicht die Wahrheit, klingt aber so, als hätte man sich etwas dabei gedacht.

Dabei gibt es immer und überall Alternativen, wenn Probleme gelöst oder Entscheidungen gefällt werden müssen. Entweder, man hat das Problem nicht ausreichend analysiert (was für Deutsche offenbar immer problematisch ist) , oder man befürchtet Schwierigkeiten, wenn man zu einer der gefundenen Alternativen übergeht.

Eigentlich müsste es also heißen: „Ich habe mich so und so aus diesen und jenen Gründen für Mandy entschieden“ … wie bei Mandy und Chantal. Und nicht: Die Entscheidung für Mandy war alternativlos.

Meistens steht ohnehin dahinter: Wer „alternativlos“ sagt, meint „wie könnt ihr Laienwürstchen und ihr dummes Volk überhaupt wagen, die Großartigkeit meines Geistes und meiner Fähigkeiten anzuzweifeln?“ Es ist also elitär. Oder auch:

Das Wort suggeriert sachlich unangemessen, dass es bei einem Entscheidungsprozess von vornherein keine Alternativen und damit auch keine Notwendigkeit der Diskussion und Argumentation gebe.


Nun wird die Sache transparent, nicht wahr? „Alternativlos“ benutzen nur Leute, die uns über ihr Motive im Unklaren lassen wollen. Die anderen erklären, warum sie sich in der einen oder anderen Art entschieden haben.

Zitate aus Wikipedia.

Knickt der Gesundheitsminister vor der Apothekerlobby ein?

Nach Presseberichten hat der CDU-Gesundheitsminster Hermann Gröhe „Experten beauftragt, ein Gesetz vorzubereiten, das den Versand von rezeptpflichtigen Medikamenten untersagt.“ Der angeblich „objektive“ Hintergrund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshof (EuGH), der am 19. Oktober in einer für manche Presseleute „überraschenden“ Entscheidung die Preisbindung für rezeptpflichtige Medikamente im grenzüberschreitenden Versandhandel aufhob.

Inländer-Diskriminierung befürchtet

Noch ist nicht sicher, ob das vom Minister ins Visier genommene neue Gesetz auch die inländischen Versandapotheken betrifft, die ja überwiegend „ganz normale Apotheken“ mit einem zweiten Standbein sind. So hat denn auch der der Vorsitzende des Verbandes der deutschen Versandapotheken gleich interveniert, indem er sagte, „es könne nicht sein, dass es nach dem EuGH-Urteil zu einer Inländerdiskriminierung komme."

Alternativlos kommt den konservativen Apothekern schnell über die Lippen

Doch als wäre die offenkundige Intervention des Gesundheitsministers zugunsten der deutschen, stationären Apotheken noch nicht genug, da setzen die Apotheker auch schon nach. Mit der bekannten Ausschließlichkeitsfloskel der deutschen Bundeskanzlerin bemerkte ein Verbandssprecher der Stationärapotheker: „Ein Verbot des Versandhandels ist alternativlos.“

Versandhandel - böser Handel?

Klar, das wünschen sich viele: keine Buchversender mehr, keine Medikamentenversender, am besten überhaupt kein Versandhandel. Und mancher wäre froh, wenn dafür irgendwo einen Minister hätte, der dazu Gesetzänderungen plant. Auch auch von das Wort „Verbraucherschutz“ geht den Apothekern leicht übe die Lippen: Schließlich schützen sie die Verbraucher. Ob vor niedrigeren Preisen oder vor der Versorgungssicherheit, ist keinesfalls entschieden.

Geringer Marktanteil der Versender

Und von „ungezügelten Marktkräften“ kann auch nicht die Rede sein, denn viele Kunden lösen ihr Rezept nach wie vor ganz brav in der örtlichen Apotheke ein. Das beweist im Übrigen auch die Statistik – denn verschreibungspflichtige Medikamente gehen deutlich seltener über die Paketpost als über die Ladentheke. Experten gehen von 1,5 Prozent des Gesamtumsatzes an verschreibungspflichtigen Medikamenten aus.

Und deshalb soll die Versorgung gefährdet sein? Da lachen ja die Hühner.

Und im Übrigen: Die meisten Medikamente müssen nicht gleich nach dem Arztbesuch beim Patienten sein – und auch bei den meisten Versandapotheken steht der Paketbote spätesten am übernächsten Tag vor der Tür.

Zitat und Informationen: MDR und RP Online.

Lesen Sie hier über sogenannte "Zuzahlungen" zu Lasten der Patienten.