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Die Funktion des Joghurt-Bechers im Heizungssystem

Man kann ihn kaum übersehen - den Joghurtbecher
Da ist das Ferienhaus, frisch ermietet. Der Boiler sieht ein wenig merkwürdig aus, obgleich er trutzig die Wand schmückt. Doch im Rahmen der Installation hat man ein wichtiges Detail verbaut: Einen Joghurtbecher, der wie absichtslos an der Heizung hängt. Jener Becher ist auch der Grund für die erste Irritation: Ab dem zweiten Tag gab es kein heißes Wasser mehr. Die Agentur, über die ich das Objekt gemietet hatte, half schnell: Ein Techniker erschien in erstaunlich kurzer Zeit, sah sich Schaltkasten und Sicherungen an, überprüfte noch dies und jenes mehr, fand nichts. Doch als er das Gerät selbst in Augenschein nahm, befand er, dass es eine Art Ausschalter geben müsse und folgerte, dass man einen Ausschalter auch zum Einschalten benutzen könnte. Dieser allerdings versteckte sich hinter dem Joghurt-Becher. Ein Klick von kräftiger Hand tat dann das Wunder: es gab heißes Wasser.

Die Funktion des nämlichen Bechers sollte ich schnell entdecken. Denn wenn sich das Wasser im Boiler ausdehnt, weint dieser viele Tränen, und damit die nicht einfach auf den Boden fallen, hat man ein Rohr dafür angebracht, das die Tränen in Abwasser verwandeln soll- Und eben jenes Rohr endet, wie könnte es anders sein, im Joghurt-Becher. Wenn er voll ist, läuft er über. Muss man eben wissen und öfter mal hinschauen, wie hoch der Füllstand ist.

So weit die aktuellen Ereignisse, die ich mit Gelassenheit nehme - man kann sich ja nicht über alles aufregen. Und ich wollte schon immer einen Artikel mit Niveau schreiben - und sei es über den Füllstand eines Joghurtbechers.