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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Rechtstrend in Deutschland - wer verantwortet ihn?

Deutschland droht, was in mehreren Staaten der EU schon die Regel ist: ein gewisses „Wohlwollen“ für rechte Parteien, Strömungen und Gruppierungen.

Wer einen Vergleich sucht: In Schweden wurde die rechtspopulistische Partei „Schwedendemokraten“ mit 20,5 Prozent der Stimmen ins Parlament gewählt.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung (SPD-nahe) hat nun festgestellt, dass nun auch die deutsche Bevölkerung den „Hang nach rechts“ entdeckt hat.

Demnach haben 2022/2023 etwa 8,3 Prozent der Befragten ein „gefestigtes“ rechtes Weltbild. Zusätzlich befinden sich etwa 20,1 Prozent der Befragten im „Graubereich“, was letztlich bedeutet, dass sie zumindest teilweise mit rechtsextremistischen Ideen sympathisieren.

Der Anteil des Graubereichs bildet seit Jahren das Potenzial für die Wahl von rechtsorientierten Parteien. Er lag 2014 und 2018 schon einmal bei etwa 16 Prozent der Befragten, sank 2020/2021 aber auf 12 Prozent ab.

Kopflose Parteien - einer der Gründe für den Drang nach rechts?

Interessant dabei ist, dass nahezu alle Parteien derzeit Probleme mit ihren „Köpfen“ haben. In der Sozialdemokratie wegen des Hick-Hacks um die Führung der vergangenen Jahre. Die CDU/CSU machte den gleichen Fehler – das Hick-Hack um die Führung in der Post-Merkel-Ära führte von einer Fehlentscheidung zur nächsten – und der „große Wurf“ steht auch weiterhin aus. Und wenn der Herr Merz dem Herrn Scholz „Führungsschwäche“ attestiert, sollte er erst einmal vor der eigenen Haustür kehren. Ich gebe zu, einmal Hoffnung in diesen Herrn Merz gesetzt zu haben – sie ist allerdings schneller verpufft als meine Sympathie für die FDP.

Was soll die Bevölkerung von zwar ausreichend selbstherrlichen, letztlich aber profillosen politischen Köpfen denken? Und was ist mit den Parteien, die teils immer wieder ihre Lieblingsthemen, dann aber auch ausgesprochen Luxusthemen drehen? Wundert sich jemand, wenn die Menschen darüber politikverdrossen werden? Und nein - ich nehme keine Partei aus. Das Blaue vom Himmel herunter zu lügen ist ebenso frevelhaft wie das Rote Reich des Sozialismus zu verkünden.

Alle wissen, was sich ändern muss

Was sich da ändern muss? Klarere Ansagen. Konkretere Pläne. Glaubwürdigere Absichten. Und vor allen Dingen: Transparenz.

Aber wem sage ich das?

Nach einem Hinweis von "Correctiv" gelesen in einem Beitrag des Deutschlandfunks.
Schwedische Rechtsextreme, Wahlen.

Gender-Forschung – Einwände und Argumente

Der rechte Rand der CDU kämpft gegen Genderforschung –die AfD tut es auch, und viele andere wissen zwar nicht, worum es geht, haben aber einen inneren Widerwillen gegen diese junge und im Grunde „selbst ernannte“ Wissenschaft. Sie hat den Makel, sich nach außen hin als seriös und faktenbasiert darzustellen, während sie innerlich mehrheitlich von Ideologien geprägt ist.

Anmerkungen zu Forschung und Lehre

Es gibt zahlreiche Anmerkungen. Zum einen ist die Forschung und Lehre auch dann frei, wenn ihre Vorbilder oder Adepten ideologisch motiviert sind. Schließlich wird auch nach wie vor über die Segnungen des Sozialismus in der Zukunft geforscht, obgleich die Vergangenheit nicht dafür spricht. Ähnliches gilt auch für andere Ideologien.

Zweitens kann eine Wissenschaft durchaus einen Segen als Nebeneffekt haben: Psychotherapie basiert zwar im Ursprung auf märchenhafte Annahmen und Vermutungen, Meinungen und Täuschungen, und dennoch können manche Psychotherapeuten helfen, die Lebensqualität zu verbessern.

Geisteswissenschaften wollen oft nicht objektiv sein

Der Knackpunkt bei allen Geisteswissenschaften ist ja: Wie objektiv kann man als Geisteswissenschaftler sein, wenn man sehr wenig messen, wägen und beweisen kann? Und die Antwort fällt meist so aus: Man kann es nicht. Ja es wird behauptet, Objektivität sei nicht einmal wünschenswert, denn wichtig sei die „Lebensbedeutsamkeit“, die freilich jeden Tag, an dem wir aufstehen, ein wenig schwankt. Der Philosoph Jürgen Habermas versteigert sich zu der Behauptung:

In Wahrheit ist aber das Wissen über die scheinbar objektive Welt der Tatsachen transzendental (1) in der Vorwissenschaftlichen gegründet.


Damit taucht er freilich in die Welt der philosophischen Allchemie ab. Und nun können wir auch zur Genderforschung zurückkehren: Dort versucht man, biologische Grundlagen zu umgehen und ein merkwürdig verklärtes Bild eines „sozialen Geschlechts“ aufzubauen, um einen Gegensatz zum „biologischen Geschlecht“ zu schaffen. Demnach werden die Geschlechtseigenschaften der Persönlichkeit in der Gesellschaft und aus der Kultur heraus aufgebaut.

Ein alter Hut, neu aufgesetzt

Im Grund wird dabei ein alter Streit neu befeuert: Werden die Geschlechtereigenschaften der Erwachsenen durch die Erziehung (Eltern, Kultur und Gesellschaft) oder durch die Gene geprägt?

Die Macht der Natur wird unterschätzt

Die Frage ist müßig, denn sie werden durch die Gene geprägt und später in die eine oder andere Richtung gelenkt – teils ohne Zweifel durch die Erziehung. Später dann aber auch durch das eigene Bewusstsein, das in den freien Willen mündet, etwas zu tun oder zu unterlassen. Selbstverständlich könnet man durch eine dämonisch oder kriminell angelegte Gehirnwäsche versuchen, Jugendliche in die eine oder andere Richtung „umzulenken“, aber wer täte das schon? Einen Jungen zu feminisieren oder ein Mädchen zu maskulinisieren gelingt zudem nicht ohne Weiteres, weile es für die Natur einfacher ist, das einmal angelegte Geschlecht auszubauen, als es zu verändern. Die Natur handelt viel ökonomischer, als es sich manche der Eierköpfe vorstellen können, und die Gene verleiten das Gehirn dazu, die Körperchemie zu aktivieren – das mächtigste Werkzeug der Natur, um sexuelle Verhaltensweisen hervorzubringen.

Und so bleibe ich bei der Auffassung, bei der Genderforschung würde neben manchem Sinn auch viel Unsinn produziert. Forschen sollen sie dennoch – aber ein bisschen mehr Realitätsnähe und eine deutliche Entideologisierung würde dieser Wissenschaft wirklich nicht schaden.

(1) Vornatürlich, vor dem Erfahrbaren liegend
Zitat aus: Habermas - Technik und Wissenschaft als „Ideologie“ Frankfurt 1970