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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Das WLAN und das Feld mit dem Häkchen

Wo ist der Haken zum bestätigen?
Passiert ist mir das schon häufiger in Hotels: WLAN gefunden. Passwort richtig eingegeben - keine Verbindung zum Internet. Der Betreiber empfiehlt, einen Browser meiner Wahl zu verwenden, um die endgültige Anmeldung zu ermöglichen. Dann hätte ich Internet. Nachdem dies mit meinem Standardbrowser nie klappt, weil das Feld mit dem Häkchen dort nicht sichtbar ist, half früher immer der Browser eines Konkurrenten, oder noch eines weiteren Konkurrenten.

Wo ist das Häkchen zum Bestätigen?

Diesmal leider nicht. Ich wurde gebeten, die Geschäftsbedingungen zu akzeptieren, fand aber kein Feld dafür. Nicht bei dem ersten Browser und auch bei keinem seiner Brüderchen und Schwesterchen. Nicht einmal beim Lieblingsbrowser des Software-Marktführers.

Nun gut, nach etwa 20 vergeblichen Versuchen, das Häkchen zum Glück unter der Aufforderung zur Bestätigung zu finden, unternahm ich einen Versuch rechts vom Text immer im Blindflug, denn das Feld wurde niemals sichtbar. Doch dann - oh Wunder! Ein Blindklick links vom Text und ich bekam das Recht, ins Internet vorzustoßen, von wo ich dies hier schreibe. Das Häkchen konnte ich im Übrigen auch im Erfolgsfall nicht sehen.

Bild: Originalansicht, nach einer Fotografie vom Bildschirm - jedoch wurde der Hotelname überschrieben.

Probleme lösen – ganz einfach?

Fragt mal euren Nachbarn, ob er jemals darüber nachgedacht hat, wie man Probleme löst. Oder fragt euch selbst … Na?

Ich höre die Funkstille bis hierher.

Problemlösungstheorie - alles viel zu kompliziert?

Wer sich in ein modernes Lexikon hineinwagt, wird oft von der „Wissenschaft“ erschlagen. Lexika versuchen heute, präzise zu sein, indem sie sich bemühen, alles „akademisch“ aufzubereiten. Was letztlich dazu führt, dass kein Mensch mehr durchblickt. Allerdings fand ich dort auch den Satz:

Problemlösen ist das, was man tut, wenn man nicht weiß, was man tun soll.

Der einfache Satz enthält bereits die ganze Wahrheit, denn die Problemlösungstheorie beginnt damit, dass sich unerwartet zeigt, dass es keine Lösungen mehr gibt. Probleme treten nämlich vor allem dort auf, wo die automatischen Lösungen versagen oder das Repertoire von bewährten Eingriffen ausgeschöpft ist. Oder verschärft:

„Probleme entstehen, wenn du keine Lösungen mehr hast.“

Keine Lösungen mehr?

Was wieder heißt: Wir brauchen eine Lösung, die etwas anderes bedeutet als „weiter so wie bisher“. Aktuellen Probleme lassen sich üblicherweise nicht mit „Lösungen erster Ordnung“ (1) bekämpfen, also nützt „mehr desselben“ nichts – wir brauchen eine Lösung, die noch nicht versucht wurde, also „etwas anderes“.

Die reine Theorie ist nun, mit Hilfe eines Vergleichsschemas herauszufinden, was ist und was sein soll – um dann nach einer Lösung für die Stabilität des jeweiligen Systems zu sorgen. Das ist eigentlich schon alles.

Ist ein System zu kompliziert, benutzt es keiner gerne

Das alles klingt schrecklich kompliziert – und deswegen weigern sich viele Menschen, solche Systeme zu nutzen. Es dauert zu lange, man verzettelt sich zu leicht, die Schritte sind viel zu aufwendig … all das hört man von solchen Systemen.

Ist es wahr?

Ja und nein. Wer ein System verinnerlicht hat, kann Probleme vielleicht nicht „auf einem Bierdeckel“ lösen, aber auf einem gewöhnlichen Notizblock schon. Man braucht keine großen Teams oder zeitraubende Meetings, und die vielen Schritte lassen sich oft abkürzen.

Die richtigen Fragen sind der Schlüssel zum Erfolg bei Problemen

Ich selbst vermarkte solche Systeme nicht, und ich werbe auch nicht dafür. Aber ich weiß, dass sich viele Probleme dadurch lösen lassen, den Weg „mehr desselben“ zu verlassen. Dazu benötigt man eine Art Analyse, die meist mit einem Fragenkatalog beginnt. Und manchmal geschieht etwas Merkwürdiges: Schon im ersten Schritt der Analyse wird deutlich, wodurch das Problem entstanden ist. Das ist einfach zu erklären, denn in der Problemanalyse werden Fragen gestellt, die zuvor niemals gestellt wurden. Und sobald über diese Fragen nachgedacht wird, kann die dauerhafte Lösung oft blitzschnell gefunden werden.

Mein Artikel soll ein Denkansatz für viele von euch sein. Ich plane nicht, hier einen Lehrgang zu veröffentlichen. Aber ich weiß, dass viele von euch fremde Probleme in wenigen Minuten lösen müssen – und das auch können.

(1) nach "Lösungen" von Paul Watzlawick, John H. Weakland und Richard Fisch.

Verlassen werden und das Wort "Warum"

In meinem Zettelkästchen schlummert noch die Dame, die wissen wollte, warum sich Menschen „auf Französisch“ verabschieden. Da die Franzosen das nicht so gerne hören und es eben auch politisch inkorrekt ist, hat man wohl „Ghosting“ erfunden. Jemand verschwindet aus deinem Leben, als wäre er ein Geist.

Zurück zur Frage, die ich für mein Blog ein wenig einfacher formuliert habe, damit niemand aufschreit:

Warum beenden manche Menschen eine Beziehung, ohne einen Grund zu nennen? Wie ticken sie? Fehlt es ihnen an Wertschätzung?

Die Frage fällt in eine Kategorie, die niemand mag. Da wird eine Frage mit „Warum“ in den Raum geworfen, die beantwortet werden soll, ohne irgendwelche Umstände zu kennen.

Wer eine Analyse versucht, kommt beim Begriff „manche Menschen“ nicht weiter. Es gibt sie, die rücksichtslosen Zeitgenossen, Frauen wie Männer. Es gibt auch weibliche wie männliche Feiglinge. Und es gibt - ja wirklich - Frauen und Männer, die nur ungern darüber diskutieren würden, was sie getan oder unterlassen haben.

Die Fragen - zu hoch aufgehängt

Fehlt es ihnen an Wertschätzung? Haben sie kein Einfühlungsvermögen? Ja, es könnte sein.

Beginnen wir mal mit der Wertschätzung - das ist ein relativ komplizierter Begriff. Jemand schätzt einen anderen, und ihm oder ihr wird dabei ein Wert zugemessen. Der Wert verblasst, und es gibt kaum noch Gründe, die Beziehung weiterzuführen. Die Frage ist letztlich, welchen Wert jemand an dem/der anderen geschätzt hat, und warum gerade dieser Wert entschwunden ist.

Und das Einfühlungsvermögen? Es muss ja einmal vorhanden gewesen sein, aber das Entschwinden deutet nun darauf hin, dass es nun nicht mehr vorhanden ist. Reden wir mal Klartext: Wer einen anderen / eine andere verlässt, hat immer einen Grund. Möglicherweise hat er /sie sogar so viel Einfühlungsvermögen, um zu sehen, wie schwer es der /dem anderen fällt, damit umzugehen. Aber er will sich nicht in diese Diskussion einlassen.

Warum, warum, warum ...

Kommen wir zurück zum „Warum“. Die Frage wurde, wie die meisten solcher Fragen, mit Vorurteilen oder Vorverurteilungen beantwortet. Ein Teil vermutet Persönlichkeitsmängel bei der Person, die entschwand. Sie wird großzügig mit Attributen wie Feigheit, Egoismus, Unfähigkeit bedacht. Doch die Wahrheit ist: Niemand weiß es genau - weil niemand die Situation kennt.

Aus der Sicht der Feinsinnigen und Lernbegierigen sieht der Vorfall so aus:

Wenn ich als Partner verlassen werde, will ich eine Erklärung, die ich logisch nachvollziehen kann. Denn aus meinen Fehlern könnte ich lernen oder etwas wieder glätten. Vielleicht kann ich etwas an mir verändern.

Jeder kennt diese Haltung: Es liegt vielleicht an mir, dass dies oder jenes „schiefgelaufen“ ist. Dazu habe ich einen Rat, der weit über das Thema hinausgeht:
Wenn etwas einmal passiert, dann frage dich nach dem „Wie“. Wenn es dir mehrfach in ähnlicher Weise geschieht, frage nach dem „Warum“ und suche dir Hilfe bei Freunden oder Experten. Und stelle dich darauf ein, dein Leben zu verändern.
Die Verschleierung der Wahrheit durch "warum?"

Kommen wir zurück zum „Warum“: Jede Trennung kann irgendwie erklärt werden. Die Frage nach dem „Warum“ erlaubt Antworten in allen Varianten, aber die meisten davon verschleiern die Wahrheit. Es könnte durchaus sein, dass die „wahre“ Wahrheit viel zu peinlich wäre, um sie gegenüber dem Ex-Partner zu äußern - für beide.

Wenn du es wärst - was würde sich für dich ändern?

Und letztlich - was würde sich ändern, wenn der wahre Grund vom Himmel fiele? Was, wenn du erfahren würdest, dass ein ganzes Leben auf einer viel zu instabilen Basis steht? Was, wenn klar würde, dass du dir selber etwas vorspielst?

Vielleicht würdest du es gar nicht glauben, weil derjenige, der es dir sagt, längst bei dir „untendurch“ ist?

Dann könntest du dich erneut fragen: „Warum sagt er mir solche Dinge?“ Und vielleicht ins nächste Forum gehen und dort nachfragen. Und wieder Antworten bekommen, die für dich - gar nichts wert sind. Also - nimm meinen Rat an: Lass es bleiben, öffentlich nach dem „Warum“ zu fragen, das deine Befindlichkeit ausgelöst hat.

Hinweis: Die Zitate wurden teilweise "sinnerhaltend verändert". Meine Original-Antwort wurde bewusst nicht zitiert.

Probleme lösen – mal ganz einfach erklärt

Eine der wenigen absolut zuverlässigen Methoden, Probleme einer Lösung nahezubringen, besteht darin, sich abweichende Fragen zu stellen.

Wir sind geneigt, bei Lösungen nach dem „Wie“ zu fragen. Beispielsweise fragen viele Partnersuchende: „Wie muss ich auftreten, um Eindruck zu machen?“

Viele Menschen erkennen an diesem Satz nicht einmal den Fehler, der erst durch eine Gegenfrage deutlich wird: „Mit welcher deiner Eigenschaften willst du denn beeindrucken?“

Nun kommt der/die Partnersuchende in Erklärungsnot: Meist stellt sich heraus, dass er/sie diese Eigenschaften weder kennt, noch einordnen kann. Das geht nicht nur Partnersuchenden so, sondern jedem, der seine Eigenschaften nicht kennt … neben viele anderen auch Bewerbern.

All diese Menschen wundern sich, dass sie nichts über ihr Potenzial, also die Sammlung von „Was“ wissen. Und das ist fatal, denn:

1. Wenn ich nicht weiß, was ich in mir trage …
2. … kann ich auch nicht sagen, wie ich es hervorbringe …
3. … und ich kann nicht ermessen, welche Bedeutung es für mein Gegenüber haben könnte.

Letztendlich versagen viele dieser „Potenzial-Analphabeten“. Sie mögen alle die passenden „Bewerber(innen)“ gewesen sein, aber sie verstanden das ABC der Realität nicht: Was ist es, wie wirkt es sich aus und welche Bedeutung hat es?

Ich habe kürzlich das Beispiel einer „negativen Dating-Karriere“ benutzt. Die Protagonistin gerät in einen Teufelskreis, weil sie die falschen Fragen stellt, beispielsweise: „Was kann ich an mir ändern, um …“ „was mache ich falsch, wenn“ oder „warum reagieren die anderen immer so und so auf mich?“

Fragen sind nie „falsch“. Aber sie klingen falsch, wenn jemand nicht weiß, wie er ist (bevor er etwas ändert) oder wie es wirkt, was jemand tut (statt zu fragen „was ist falsch?“).

Oder, mal ganz einfach: Es ist besser, zu wissen, welchen Gesichtsausdruck du hast statt zu fragen, wie du dein Gesicht vorteilhafter schminken kannst.

Das Gerangel um Intelligenzbegriffe

Auch ein Teesieb möchte intelligent sein: Es vermag immerhin die Flüssigkeit von den Teeblättern zu unterscheiden.
(Ulrich Schmitz, Computerlinguistik)

Bei verschiedenen Dating-Agenturen und „Online-Partnervermittlern“ werden sie bereits eingesetzt: neue Intelligenzbegriffe. Und all die „Neo-Gurus“, die uns versprechen, unsere Persönlichkeit genauer zu analysieren, sind inzwischen ganz wild darauf, uns sechs, sieben, acht oder gar zehn Formen der Intelligenz zu verkaufen. Es ist nicht auszuschließen, dass jeder Guru oder auch „Wissenschaftler“ uns demnächst „neue“ Formen der Intelligenz anbietet.

Der irrationale Faktor: jeder soll sich "intelligent" nennen können

Ursache ist ein irrationaler Faktor: Wer nicht über ausreichende logische Intelligenz verfügt, möchte auf einem anderen Gebiet glänzen. Dieser „Wettbewerb“ begann 1990 mit John D. Mayer - vielleicht sogar früher. Damals wurde die „emotionale Intelligenz“ als Begriff propagiert, obgleich sie keine Intelligenz, sondern eine Fähigkeit oder Veranlagung ist. Mit meinen Worten soll diese Fähigkeit keinesfalls abgewertet werden, sondern nur an den richtigen Platz befördert werden. Denn wenn „emotionale Intelligenz“ eine „Intelligenz“ wäre, dann könnten alle Fertigkeiten, Fähigkeiten und erfolgreiche Neigungen als „Intelligenz“ bezeichnet werden.

Willkürliche Intelligenzbegriffe zum Aussuchen

Die nächste „wissenschaftlich anerkannte“, wenngleich ebenso willkürlich gefundene „Intelligenz“ war die soziale Intelligenz“, die noch mehr als bloße Konstruktion aus verschiedenen Fähigkeiten und Verhaltensweisen gilt.

Seither sind alle Schleusen offen. Manche Sammlungen nennen die „eigentliche Intelligenz“, also die intellektuell beweisbare und nachvollziehbare Intelligenz nun eine „logisch-mathematische Intelligenz“, was viel zu kurz greift.

Hinzugefügt werden, je nach Autor(in):

1. Emotionale Intelligenz.
2. Soziale Intelligenz.
3. Sprachliche Intelligenz.
4. Räumliche Intelligenz.
5. Musikalische Intelligenz.
6. Intelligenz des Bewegungssinns.
7. Interpersonelle Intelligenz.
8. Zwischenmenschliche Intelligenz.
9. „Naturalistische“ Intelligenz. (Beobachtungsfähigkeit)
10. „existenzielle“ Intelligenz.

Einstufungen, um berufliche Erfolge abzusichern?

Die meisten dieser Einstufungen sollen auf den Erziehungswissenschaftler Howard Earl Gardner zurückgehen. Die „praktische“ Verwendung dieser Einstufung ist im Wesentlichen darauf ausgerichtet, mit bestimmten Veranlagungen den richtigen Beruf zu wählen.

Wenn ihr hier und heute das Wort „Intelligenz“ aussprecht, fragt euch bitte, ob es sich nicht viel mehr um eine Fähigkeit, Fertigkeit oder Veranlagung handelt.

Quelle: Gardner zur Einstufung.