Skip to content
Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Warum es keine allgemeine Normalität gibt

Eine Gesellschaftsordnung lebt davon, dass sie sich auf einen gewissen Bestand an Regeln verlassen kann. Die Frage ist allerdings, wie tief diese Regeln in das Leben der Bürger eingreifen. Wird zu viel reglementiert, so geht der Anspruch auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit verloren.

Viele Menschen glauben, dass „Normalität“ etwas ist, dass in Schriften einbetoniert wurde. Also etwa in Gesetze, Verhaltensnormen oder religiöse Vorschriften. In Wahrheit sind es aber „ungeschrieben Gesetze“, nach denen „Normalität“ beurteilt wird. Und diese wiederum sind Meinungen, die eine Gruppe von Menschen für sich gefunden hat. Das dürfen sie, solange es sie nicht stört, wenn andere nach ihren eigenen Richtlinien leben.

Was für dich normal ist, muss nicht für alle "ähnlich normal" sein

Was letztlich heißt: Was für mich persönlich, meine Familie oder die Gruppe, zu der ich mich rechne, „normal“ ist, muss für andere nicht zwangsläufig auch „normal“ sein.

Nehmen wir die Paarbeziehung, also etwas ganz Alltägliches, scheinbar „Normales“. Tatsächlich gibt es im 21. Jahrhundert kaum noch Paare, die in allen Ansichten über die Lebensführung „absolut identische“ Meinungen haben. Um zueinander zu kommen, müsste sie im Grunde „verhandeln“, was absolut sein muss und was auch anders sein kann.

Manche tun es. Andere aber legen sich darauf fest, dass sie den Wohnort niemals verlassen werden oder den sozialen Status niemals ändern wollen. Wenn sie glauben, einer Gruppe anzuhängen, bezeichnen sich als “Heimatverbunden“ oder als „Familienmensch“ oder beharren auf gleiche Bildungsstandards oder gesellschaftliche Konventionen.

Wer in einem „späteren Lebensalter“ zu suchen beginnt oder erneut auf der Suche ist, wird diesen Konflikt kennen. Gelöst wird er zweckmäßigerweise dadurch, dass die Gemeinsamkeiten festgestellt und bewertet werden. Sind die Gemeinsamkeiten groß genug? Und kann das neue Paare mit den Unterschieden leben?

Die Gesellschaft braucht Übereinkünfte - keine aufgesetzte "Normalität"

Genauso verhält es sich mit der „Normalität“ in der Gesellschaft. Üblicherweise gibt es Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Bewertung von Wirtschaft, Politik und Sozialwesen. Manchmal steht uns ein Mitglied unserer „Ausrichtung“ näher, und wir wenden uns dann an jene Frau oder jenen Mann. Wenn wir aber einen Makler, Handwerker oder Gemüsehändler suchen, werden wir unsere Ausrichtung vergessen und auf die Qualität achten.

Es ist also normal, flexibel zu handeln du zu denken.

Wenn du bis hierher gelesen hast und dir der Artikel gefallen hat, wäre es sehr freundlich von dir, den Inhalt weiterzuerzählen.

Wenn du eine weitere Meinung lesen willst: Deutschlandfunk.

Verlassen werden und das Wort "Warum"

In meinem Zettelkästchen schlummert noch die Dame, die wissen wollte, warum sich Menschen „auf Französisch“ verabschieden. Da die Franzosen das nicht so gerne hören und es eben auch politisch inkorrekt ist, hat man wohl „Ghosting“ erfunden. Jemand verschwindet aus deinem Leben, als wäre er ein Geist.

Zurück zur Frage, die ich für mein Blog ein wenig einfacher formuliert habe, damit niemand aufschreit:

Warum beenden manche Menschen eine Beziehung, ohne einen Grund zu nennen? Wie ticken sie? Fehlt es ihnen an Wertschätzung?

Die Frage fällt in eine Kategorie, die niemand mag. Da wird eine Frage mit „Warum“ in den Raum geworfen, die beantwortet werden soll, ohne irgendwelche Umstände zu kennen.

Wer eine Analyse versucht, kommt beim Begriff „manche Menschen“ nicht weiter. Es gibt sie, die rücksichtslosen Zeitgenossen, Frauen wie Männer. Es gibt auch weibliche wie männliche Feiglinge. Und es gibt - ja wirklich - Frauen und Männer, die nur ungern darüber diskutieren würden, was sie getan oder unterlassen haben.

Die Fragen - zu hoch aufgehängt

Fehlt es ihnen an Wertschätzung? Haben sie kein Einfühlungsvermögen? Ja, es könnte sein.

Beginnen wir mal mit der Wertschätzung - das ist ein relativ komplizierter Begriff. Jemand schätzt einen anderen, und ihm oder ihr wird dabei ein Wert zugemessen. Der Wert verblasst, und es gibt kaum noch Gründe, die Beziehung weiterzuführen. Die Frage ist letztlich, welchen Wert jemand an dem/der anderen geschätzt hat, und warum gerade dieser Wert entschwunden ist.

Und das Einfühlungsvermögen? Es muss ja einmal vorhanden gewesen sein, aber das Entschwinden deutet nun darauf hin, dass es nun nicht mehr vorhanden ist. Reden wir mal Klartext: Wer einen anderen / eine andere verlässt, hat immer einen Grund. Möglicherweise hat er /sie sogar so viel Einfühlungsvermögen, um zu sehen, wie schwer es der /dem anderen fällt, damit umzugehen. Aber er will sich nicht in diese Diskussion einlassen.

Warum, warum, warum ...

Kommen wir zurück zum „Warum“. Die Frage wurde, wie die meisten solcher Fragen, mit Vorurteilen oder Vorverurteilungen beantwortet. Ein Teil vermutet Persönlichkeitsmängel bei der Person, die entschwand. Sie wird großzügig mit Attributen wie Feigheit, Egoismus, Unfähigkeit bedacht. Doch die Wahrheit ist: Niemand weiß es genau - weil niemand die Situation kennt.

Aus der Sicht der Feinsinnigen und Lernbegierigen sieht der Vorfall so aus:

Wenn ich als Partner verlassen werde, will ich eine Erklärung, die ich logisch nachvollziehen kann. Denn aus meinen Fehlern könnte ich lernen oder etwas wieder glätten. Vielleicht kann ich etwas an mir verändern.

Jeder kennt diese Haltung: Es liegt vielleicht an mir, dass dies oder jenes „schiefgelaufen“ ist. Dazu habe ich einen Rat, der weit über das Thema hinausgeht:
Wenn etwas einmal passiert, dann frage dich nach dem „Wie“. Wenn es dir mehrfach in ähnlicher Weise geschieht, frage nach dem „Warum“ und suche dir Hilfe bei Freunden oder Experten. Und stelle dich darauf ein, dein Leben zu verändern.
Die Verschleierung der Wahrheit durch "warum?"

Kommen wir zurück zum „Warum“: Jede Trennung kann irgendwie erklärt werden. Die Frage nach dem „Warum“ erlaubt Antworten in allen Varianten, aber die meisten davon verschleiern die Wahrheit. Es könnte durchaus sein, dass die „wahre“ Wahrheit viel zu peinlich wäre, um sie gegenüber dem Ex-Partner zu äußern - für beide.

Wenn du es wärst - was würde sich für dich ändern?

Und letztlich - was würde sich ändern, wenn der wahre Grund vom Himmel fiele? Was, wenn du erfahren würdest, dass ein ganzes Leben auf einer viel zu instabilen Basis steht? Was, wenn klar würde, dass du dir selber etwas vorspielst?

Vielleicht würdest du es gar nicht glauben, weil derjenige, der es dir sagt, längst bei dir „untendurch“ ist?

Dann könntest du dich erneut fragen: „Warum sagt er mir solche Dinge?“ Und vielleicht ins nächste Forum gehen und dort nachfragen. Und wieder Antworten bekommen, die für dich - gar nichts wert sind. Also - nimm meinen Rat an: Lass es bleiben, öffentlich nach dem „Warum“ zu fragen, das deine Befindlichkeit ausgelöst hat.

Hinweis: Die Zitate wurden teilweise "sinnerhaltend verändert". Meine Original-Antwort wurde bewusst nicht zitiert.

Spaziergänger und Menschen auf der Flucht

Es ist schon eine merkwürdige Welt: Jeden Montag versammeln sich Menschen, die als „Spaziergänger“ getarnt sind, um ihre „Freiheitsrechte“ zu verteidigen. Zugleich fliehen in der Ukraine Menschen vor den Bomben und Einkesselungen, um tatsächlich ihr Leben und ihre Freiheit zu erhalten. Allein dies ist schon befremdend genug.

Vergaß ich zu erwähnen, dass sich die Spaziergänger gegen jede Form einer Impfpflicht wehren?

Dann muss ich wohl auch erwähnen, dass wir mit heutigem Datum in Thüringen 8.152 Corona-Neuinfektionen hatten - die höchste Anzahl, die es in Thüringen jemals gab. Und sie stieg in den vergangenen Tagen so erheblich an, dass Sorgen durchaus angebracht sind.

Wenn du täglich wissen willst, wie es bei COVID in dienem Bundesland aussieht - Arcgis.

Das Leben und der Sinn desselben

Betrachtungen zum Leben
Wer ständig mit dem eigenen Leben hadert, dem empfehle ich, einmal ein Krankenhaus zu besuchen. Mein Anlass war diesmal vergleichsweise harmlos und ich erwartete im Grunde, dort Menschen mit ähnlich Erkrankungen anzutreffen, die zwar einen Eingriff erfordern, aber nicht wirklich bedrohlich sind.

Indessen erwies sich dies als Trugschluss. Es gibt wahrhaftig schwere Leiden, und ich bewundere die Menschen, die sie mit großer Geduld und sogar noch ausgesprochener Zuversicht ertragen.

Und dann hörte ich wieder das Gerede der Straße: „Bei jenem habe ich einen 500-Euro-Schein gesehen, der kann so etwas aber gar nicht verdienen.“

Was ist der vermeintliche 500-Euro-Schein gegen den täglichen Kampf, unter widrigen Umständen dennoch ein halbwegs erfreuliches Leben zu führen? Müssen wir nicht jene bewundern, die sich selbst respektieren als das, was sie sind, auch wenn ihr Leben noch so schwierig sein mag?

Ich wurde danach zufällig gefragt, was denn „der Sinn des Lebens sei“. Natürlich habe ich gleich mal gekontert, ob die Frager so etwas nicht „eine Nummer kleiner“ hätten. Hatten sie nicht – aber ich weiß, was meine Sinne des Lebens sind … und meine Unsinne des Lebens. Wahrscheinlich erkennst du den Plural – denn „ein Sinn“ ist mir viel zu wenig.

Mein Tag am Sonntag

Premieren sind im hiesigen Theaterzelt immer um 18 Uhr, und die Operette, dreiaktig, erwies sich als Langläufer. Nun glaubt nicht, ich sei ein Operettenliebhaber – mitnichten. Also, diesmal eher mit Vettern als mit Nichten. Indessen – es war ein herrlicher Klamauk mit Musik. Falls ihr mich kennt – ich hasse die schrillen und überlauten weiblichen Stimmen, besonders im Duett. Aber auch das hielt sich in Grenzen, und überhaupt: „Das muss so“, hat mir mal ein Opern- und Operettenliebhaber erzählt.

Sollte ich mir daraufhin auf „One“ noch den versäumten „Polizeiruf“ antun?

Nein, nein, ich wollte den „Jack the Ripper of Rostock“ nicht wirklich sehen. Deshalb habe ich schon abgewürgt, als sich der Polizei-Mann im Revier mit einer Flasche Rum vergnügte. Dabei soll das sozusagen das einzige Highlight gewesen sein. Nicht der Rum, sondern der anschließende Dialog (nicht mit der Flasche Rum).

Und so konnte ich vermeiden, am Ende des Tages enttäuscht zu werden.

Ich frage mich sowieso, ob die Menschen diese Fernseh-Kriminalfilme wegen der Schauspieler, der Ermittlercharaktere oder wegen der Storys sehen wollen. Die Kritiker sprechen immer so auffällig davon, wie toll doch die Schauspieler waren – was offenbar daran liegt, dass sie besser sind als diejenigen, die in den Vorabendserien Sätze aneinander verlesen.

Na gut, ich kann’s auch nicht besser. Und Krimis kann ich schon gar nicht schreiben.