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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Schwätzer, Ethik und Künstliche Intelligenz

Nun sind sie alle aufgewacht – jene die sich gerne reden hören, wenn es um Moral, Ethik und sonstige Werte der Menschheit geht. Und sie stellen Fragen danach, wie „wir sicherstellen können, dass künstliche Intelligenz irgendwelchen ethischen, moralischen, manchmal auch religiösen oder positiv-ideologisch aufgefassten Lehren anderer Art folgt“.

Alle reden gerne mit, wenn es um Ethik und Moral geht ...

Mir kommt es so vor wie in der Küchenpsychologie: Endlich können mal alle mitreden. Eigentlich ist „mitreden wollen“ nicht einmal schlecht. Es zeigt zumindest, dass die Menschen sich für die Zukunft interessieren.

Na schön. Dazu müsste man halbwegs wissen, was Ethik ist, und ich liefere mal die Erklärung für Kinder – die ist wenigstens lesbar:

Die grundlegende ethische Fragestellung lautet: "Was soll ich tun?" Oder "Wie verhalte ich mich richtig?". Dabei geht es um Maßstäbe eines guten und gerechten Verhaltens und die Probleme und Konflikte, die sich aus den verschiedenen Interessen der einzelnen Menschen ergeben. Entscheidend sind dabei nicht nur die Taten des Menschen, sondern auch seine Absichten und die Gründe für sein Verhalten.

Die Diskussion um KI - warum sie möglicherweise Unsinn ist

Wer das gelesen hat, könnte sich eigentlich wieder hinlegen: Alle diese Fragen sind Entscheidungsfragen. Das „gute und gerechte Verhalten“ ist ja kein Magnet mit zwei Polen, sondern eine Skala, um allen „Gerechtigkeit“ zukommen zu lassen, wenn es denn möglich ist. Das wissen die Menschen recht gut. Und sie wissen auch, dass die eigene Sicht der Ethik dann und wann (und wahrscheinlich noch viel häufiger) von der Ethik des Mitmenschen abweicht.

In der Praxis muss man sich das so vorstellen: Du fährst einen Weg, den du kennst, und du weißt, dass jemand dringend auf ein Medikament wartet, das du bringst. Plötzlich kommst du an eine Stelle, in der Bäume quer über der Straße liegen. Du weißt, dass es eine Umfahrung gibt, allerdings führt sie über einen Feldweg, der nicht befahren werden darf. Was wirst du tun?

Ethik ist auch eine Frage der persönlichen Auffassung

Es muss nicht immer so dramatisch sein. Allerdings ist Ethik oft eine Auffassungsfrage. Darüber können Menschen diskutieren. Sie können auf hohe oder geringe Risiken setzen, unterschiedliche Ziele haben und dabei Wege gehen, die „gesellschaftskonform“ sind oder auch nicht.

Möglicherweise müssen sie sich rechtfertigen. Oder riskieren, verwarnt zu werden. Aber in jedem Fall waren sie frei, rationale oder auch emotionale Entscheidung zu fällen.

Und jetzt darfst du das mit einem Computerprogramm versuchen oder wenigsten sagen, wie es gemacht werden soll.

Viel Erfolg!

Zu den Begriffen: KI ist "künstliche Intelligenz" und zunächst nur die Nachbildung gewisser Aspekte der natürlichen Intelligenz auf dem Computer. "AI" ist das Gleiche, nur in englischer Sprache.

Hinweis: Eine Leserin sagte mir, dass ich bitte die richtige Definition von Ethik verwenden soll. Das ist nicht untypisch für Menschen, die stets die erste Definition annehmen, die ihnen Suchmaschinen anbieten. Ich kann nur davor warnen, dies zu tun.

Der eigensinnige Laptop und andere IT-Phänomene

In der IT gibt es keine Phänomene – natürlich nicht. Wann immer wir ein ungelöstes Software-Problem fanden, das nur sporadisch auftrat, musste der „Bug“ gefunden werden. Schließlich wollte man ja nicht, dass irgendein „User“ triumphierend feststellt, dass die IT einen Fehler gemacht hatte.

Nun gut – vielleicht werdet ihr euch erinnern, dass dies dennoch vorkam. Und auch bei der Hardware – zum Beispiel erinnere ich mich deutlich an einen sehr renommierten Hersteller, der den einzigen USB-Anschluss seines Laptops mit einer reduzierten Leistung ausgelegt hatte.

Den Stecker ziehen - die Universallösung?

Wenn es in der Technik Phänomene gibt, sind sie natürlich erklärbar. Außer, dass die „Norwegische Lösung“, wie wir sie intern damals nannten, eben nicht wirklich erklärbar ist. „Netzstecker ziehen, dann geht die Kiste wieder“. Funktioniert bei Routern, Web-Cams, manchen PCs, Druckern und bei vielem mehr. Klar kann das auch zu Schäden führen – deswegen soll man es ja nicht machen.

Der Eigensinn des Laptops

Ich schalte meinen Laptop an. Kurz nach der Anmeldung: Tote Hose schwarzer Bildschirm – nichts geht mehr. Da auf dem Ding keine Daten sind (alle auf dem Chip geparkt), ist es auch leicht möglich, auf einem anderen Computer weiterzuarbeiten.

Zwei Tage verbringe ich damit, mir die neuesten, teils stark überteuerten Produkte der „namhaften“ Hersteller anzuschauen. Drücke drei Mal am Tag auf den Einschalter, halte die ganze Kiste dann ans Ohr – keinerlei Geräusch, keine Vibration, gar nichts. Wenn’s soweit ist, funktioniert auch ein anderer Windows-Trick nicht mehr: Task-Manager aufrufen.

Auf dem Weg in den Müll - Lebenszeichen

Baue schließlich alles ab, um das Ding irgendwie zu entsorgen. (Nein, man kann diese Kiste nicht mit Bordmitteln öffnen). Kurz vor der endgültigen Entsorgung ein letzter Versuch: Kurzes Drücken des Startknopfs - der Laptop ist wieder da.

Wenn ihr ich jetzt fragt: „Warum?“, dann sage ich euch: Weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass einer seiner dicken Vorgänger sich ständig ohne Grund verabschiedete. Da half ein Staubsauger gegen die Hitzeerschöpfung durch verstopfte Lüftungslöcher.

Sendepause? Nein, nicht wirklich

Nein, ich war nicht wirklich fort. Es begann alles damit, dass meine etwas angejahrte Workstation fauchte wie Puff, der Zauberdrachen. Da sie sich auch nicht mit Süßigkeiten bestechen ließ, beschloss ich, mir eine neue Workstation zu leisten. Und da ich vom Service der Firma X ohnehin die Nase voll hatte, wechselte ich zu Firma Y.

Ich ahnte „irgendwie, dass diese alles mit Arbeit verbunden war, zumal ich auch noch ein Softwareprodukt wechseln wollte (oder musste, weil die Gewährleistung auf das alte Produkt nunmehr ablief).

Allerdings hatte ich nicht bedacht, mit wie vielen Problemen ich konfrontiert wurde - von den Verbindungsleitungen bis zur Änderung von Windows-Einstellungen. „Leicht zu konfigurieren“ sind offenbar nur Computer, bei denen alle peripheren Komponenten bestenfalls zwei bis drei Jahre alt sind.

Nun also bin ich mit teils neuen, teils alten Produkten wieder online, und ich versuche, euch wieder Nachdenkliches und Unterhaltsames zu servieren. Denn ich bin ja immer noch derselbe - oder dasselbe, nämlich Sehpferd - und dies seit 20 Jahren.