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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Gebildete Menschen?

Ich beantworte gelegentlich noch Fragen. Und dies, obgleich zu den meisten Themen bereits alles gesagt ist. Und ich kenne die Quellen, auf die ich mich dabei im Zweifel verlassen kann.

Na schön – in den letzten Wochen habe ich einige Fragen gelesen, die in der gestellten Form gar nicht zu beantworten waren.

Sie kommen ganz simpel daher, so wie diese:

Welchen Einfluss hat Bildung auf unsere Lebensqualität?

An solchen Sätzen stört mich alles. Beginnen wir mal mit „welchen Einfluss“. Wir können getrost davon ausgehen, dass alles, was wir wissen und können, „Einfluss“ auf alles andere hat. Also auch Bildung. Ich frage schon gar nicht mehr, welche Bildung die Fragesteller eigentlich meine, um nicht spitzfindig zu wirken. Reicht die Bildung des Klempnermeisters, oder muss man zur gehobenen Bildungsschicht gehören, so mit dem obligatorischen Abitur und einem Bachelor?

Die Fragen schienen aus dieser Richtung zu kommen. Welche Bildung also? Was verstehen diese Fragesteller unter Bildung?

Das Zweite – wer ist eigentlich ständig „wir“? Und was ist dann „unsere Lebensqualität?“ Ob wir es täglich schaffen, uns von unserer Arbeit zu ernähren? Ob wir Trinkwasser abkochen müssen oder aus der Leitung bekommen?

Bleibt die Lebensqualität. Der Begriff ist an sich nicht falsch, wird aber absolut inflationär interpretiert. Sein Ursprung hängt eng mit der WHO zusammen, die ihn für alle Menschen einheitlich definiert hat. Was kaum einen modernen Wohlstandsguru daran hindert, eine eigene Interpretation hinzuzufügen.

Ja, und warum schreibe ich dies? Weil offenbar jede und jeder der Antwortenden schnell noch seine Definition von Bildung loswerden wollte. Was daraus entstand, waren zahnlose Interpretationen, warum Bildung so wichtig und wertvoll wäre. Aber nur selten wurde ein Zusammenhang hergestellt mit der „Lebensqualität“.

Ach so … es gäbe natürlich eine Antwort. Nämlich dann, wenn man die Zufriedenheit mit der Gesundheit in ein Verhältnis zur Bildung stellen würde. Das hat man wirklich getan – und selbst bei den Schwächen, die solche Erhebung haben: klare Fragen – klare Antworten.

Was für mich bleibt: Warum hinterfragen wirklich gebildete Menschen nicht wenigstens die Fragen, bevor sie ihre Meinungen dazu veröffentlichen?

Untersuchung (ausführlich)

Lebensqualität?

Und wieder schlägt der "Arbeiterführer" zu

Der Herr Weselsky zündelt wieder und der Bürger hat das Nachsehen. Doch halt - wenn sich im linksorientierten Berlin jemand mit einer Kamera auf den überfüllten Bahnsteig begibt, dann heißt es plötzlich, man habe „ganz viel Verständnis“ für die GDL. Und warum? Weil das Streikrecht das gute Recht der Arbeiterschaft zur Durchsetzung ihrer Forderungen ist.

Steht diese kleine Gruppe von Lokomotivführern überhaupt für „die Arbeiterschaft“? Es geht um 37.000 GDL-Mitglieder, also manipulieren die Wenigen die Massen. Und das Volk findet dies goldrichtig? Das kann doch nicht wahr sein.

Die Bahn? Ja, die Bahn - statt Bahncards erster Klasse „für eine begrenzte Zeit“ anzubieten, solle sie überlegen, wie sie mehr Lokomotivführer bekommen kann - und der Staat kann sicher auch dabei helfen.

Übrigens: Lokführer verdienen keinesfalls schlecht.

Die Kanzlerin, ihre Lieblingsmoderatorin und das letzte Gefecht

Heute, beim Frühstück, entfuhr mir ein Lapsus Linguae. Es kann sich natürlich auch um einen Freudschen Versprecher gehandelt haben. Die Zeitung aufschlagend und noch nicht wissend, was die Dame Merkel gestern der Dame Will erzählte, entfuhr mir doch: „Ist die Kaiserin nun völlig ...“ Das letzte Wort schreibe ich nicht, weil es lediglich zum Hausgebrauch geeignet ist.

Nun, es handelte sich um folgende versteckte Drohung an die Adresse der Länder:

Die Kanzlerin deutete an, dass der Bund tätig werden könnte, wenn die Länder nicht die nötigen Maßnahmen ergreifen sollten. Wenn dies nicht "in sehr absehbarer Zeit" geschehe, müsse sie sich überlegen wie sich das vielleicht auch bundeseinheitlich regeln lasse.


So etwas sagt man seiner Lieblingsmoderatorin (Anne Will, ARD) nicht, falls man es nicht ernst meinen sollte. In der ARD hieß es heute, Merkel habe „wie eine strenge Lehrerin“ gewirkt - was nur bedeuten kann, dass sie die Ministerpräsidenten für renitente Schüler hält. Ob das nun als „letztes Gefecht“ der Kanzlerin angesehen werden darf (oder gar soll)?

Allerdings wäre anzumerken, dass der Kaiserin neue Kleider abermals nicht viel wert sind: „Mehr Einschränkungen gleich weniger Infektionen“ ist deshalb nicht schlüssig, weil ohnehin niemand mehr das Infektionsgeschehen überblickt. Man vermutet die Mehr-Infektionen in den mittleren Jahrgängen - darüber gibt es Zahlenwerke. Aber was folgt daraus?

Vermutlich wird es in den nächsten Tagen mal wieder ein Riesengeballer mit Argumenten geben. Nur eine scheint mir sicher: Je mehr sich die Kanzlerin ein Denkmal als „eiserne Lady“ setzen will, um so schlechter werden die Chancen für die CDU.

Immerhin kann ich mich irren. Und ich weiß nicht einmal, ob ich mir das wünschen soll.