Merkel war etwas Überzeugender als Schulz. Aber in 60 Sekunden lässt sich nicht viel sagen - zumal es auch schon zuvor an Inhalten fehlte. Alles in Allem: Zeitverschwendung für Informierte wie für Uniformierte. Für Informierte, weil sie's ja täglich lesen und für Uninformierte, weil die wesentlichen Fragen zu kompliziert waren, um sie im einer solchen Veranstaltung abzuhandeln. Mir fiel noch auf, dass Herr Schulz die Bildungskarte nicht ausspielte.
Am Ende wurde alles ein bisschen chaotisch. Man redet noch kurz über die Polizei, die einen schweren Job hat. Schulz hat gerade sein Schlusswort. Ziemlich dürftig. Niemand wird deswegen SPD wählen, denke ich.
Man kann die meisten Fragen nicht mit "ja" oder "nein" beantworten. Dieser Anspruch ist Unsinn. Dadurch werden die Antworten zum Kasperletheater.
Was bleibt vom Brutto als Netto beim Arbeitnehmer? Man redet viel von Kitas und vom Kindergeld. Wenn Steuergerechtigkeit angesprochen wird, muss es um etwas mehr gehen als um Kinder. Das ist Populismus von allen Seiten, sowohl von Seiten der Journalisten wie auch der beiden Kandidaten.
Die Kanzlerin findet klare Worte - ob es die Worte sind, die wir hören wollen, ist fraglich. Es geht darum, ob die "angeschmierten" Verbraucher entschädigt werden. Der Vertrauensverlust ist nach wie vor groß - das wissen beide Kandidaten. Der Schaden für die Wirtschaft, die von der Automobilbranche ausgeht, ist eklatant. Auch das sagen beide.