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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Selbsttäuschung

Was haben manche Gurus gemeinsam mit Finanzberatern, Ratgeberautoren, Sektengründern und sogar Betrügern?

Die Antwort ist ernüchternd:

Sie täuschen sich in sich selbst, indem sie andere täuschen. Und der Erfolg, andere zu täuschen, verstärkt ihre Selbsttäuschung.

Die meisten (sicher nicht alle) wollen zu Anfang gute Menschen sein. Sie glaubten an die Prinzipien, die sie irgendwo aufgegriffen haben. Sie wollten das Beste geben, was sie hatten, und wussten doch, dass die Sache einen Haken hat.

Denn das, was sie rieten oder taten, funktionierte entweder nur für kurze Zeit oder bei sehr wenigen Menschen. Nach einiger Zeit ahnten oder wussten sie, was sie mit ihrem Rat anrichten würden. Aber sie blieben dabei. Sie wollten um jeden Preis gute Menschen bleiben, die nur immer das Beste gegeben haben.

Die System wackeln - und die Grundlagen sind oft windig

Geld, Macht und Erfolg sind die Angebote, manchmal auch Glück und Liebe. Beim Geld wird am deutlichsten, dass die Konzepte wacklig, windig oder gar kriminell sind. Und dennoch werden immer wieder „verdeckte Schneeballsysteme“ angeboten und weitergetragen.

Beim Erfolg ist es ähnlich – aber die Verluste sind nicht so hoch. Wer Erfolgskonzepte verkauft, sieht sich oftmals als „Retter der Loser“. Das ist nicht schwer zu verstehen, denn die Schöpfer solcher Systeme fühlen sich als Verkünder geheimer Lehren, ähnlich wie Esoteriker und Religionsfanatiker. Sie müssen daran glauben, dass ihre Lehren funktionieren, denn sie haben nichts in der Hand, was dies belegen könnte.

Wie falsche Beweise konstruiert werden

All dies Leute werden dir jetzt sagen: „Oh doch, ich habe Beweise dafür….“ Sie werden die ein paar Namen nennen, und sie lügen dabei nicht einmal, sondern verfallen der Täuschung, die sie selber inszeniert haben. Ja, Herr X. oder Frau Y. konnten nach dem Buch, das man ihm/ihr sandte oder dem Kursus, den er/sie besuchte, einen Erfolg vorweisen. Nur ist keinesfalls sicher, auf dies auf die Methode zurückzuführen war, trotz der Methode wirkte oder ganz andere Ursachen hatte.

Bewiesen ist eigentlich nur: Wer sich bewusst ist, ein bestimmtes Problem zu haben, und sich sinnvoll damit beschäftigt, hat mehr Chancen, es auch zu lösen als jemand, der nichts daran tut.

Lösungen kommen von innen

Was wir oft vergessen, ist dies: Lösungen für Probleme kommen nicht von außen, sondern von innen. Und das auch nur, wenn man die eine oder andere Werkzeugkiste öffnet, die zu Lösungen führt.

Die Gurus und all die anderen, Pfarrer wie Lebensberater, wissen dies natürlich auch. Aber sie würden sich selbst und ihren „Überbau“ infrage stellen, wenn sie es zugeben würden. Und Selbsttäuschung ist das beste Mittel, um mit sich im Einklang zu bleiben.

Ich las einen Artikel der BBC von David Robson. Er enthält zahllose Facetten zur Selbsttäuschung und bietet wesentliche tiefere Einsichten.

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