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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Warum du in Wahrheit auf dich selbst angewiesen bist

Können in unsere Welt zwei Auflassungen zugleich richtig sein? Nein, sagen die Dogmatiker, die Kleriker und manche Wissenschaftler, wenn es ans „Eingemachte“ geht. Der Kern jeder Ideologie, auch wenn sie als „Religion“ oder „Wissenschaft“ markiert wird, scheint in Beton gegossen zu sein.

Die „ewigen“ Werte funktionieren nicht

Wir wissen, dass dies nicht uneingeschränkt funktioniert. Wir erleben es jeden Tag, gleich, ob wir uns Humanisten, Christen oder Sozialisten sind. Verharren wir im „Glauben“ an die ewigen Dogmen, dann ist es wahrscheinlich, zu scheitern. Also haben wir während unserer Entwicklung ein kleines oder auch größeres Netzwerk von Schlupflöchern entwickelt. Und ein Teil entstammt wahrhaftig der Natur, in deren System wir weiterhin eingebunden sind, solange es Menschen gibt.

Nur keine Natur – das Dilemma der „Geistesmenschen“

An dieser Stelle beginnen Dogmatiker, Ideologen und Kulturpäpste zu frösteln: „Die Natur? Die haben wir als Geistesmenschen doch längst überwunden?“ Nein, das haben wir nicht, denn wir können die Natur nicht überwinden, weil sie nach wie vor ein Teil von uns ist. Aber genau das wird von vielen sogenannten „Geisteswissenschaftlern“ bezweifelt. Nach ihrer Auffassung dürfen wir uns als fast alles deklarieren – außer, dass wir das Wesen der Natur in uns tragen. Das hat einen verborgenen Grund: Die Natur lehrt uns, dass wir uns situativ unterschiedlich verhalten müssen, um zu überleben.

Die „Psyche“ ist eine Verpackung mit Etikett

Die vielen Interpretationen der menschlichen Psyche, die uns ständig in neuen Verpackungen aufgetischt werden, sind in Wahrheit Konstruktionen, die aus Beobachtungen zusammengestellt wurden. Sie können selbstverständlich „richtig“ sein, solange wir die gleiche Sichtweise wie die Autoren haben. Nehmen wir mal Sigmund Freud. Nach ihm werden Erwachsene neurotisch, weil sie als Kind etwas erlebt haben, womit sie psychisch überfordert waren. Was Freud nicht sagt: Wie kann es sein, dass Erwachsen nicht neurotisch werden, die als Kind Ähnliches erlebt haben? Allein dieser Satz gilt unter Freudianern als Blasphemie.

Es ist nur ein Beispiel – wirklich. Alle psychologischen „Erkenntnisse“ haben einen gewissen Wahrheitsgehalt und zugleich einen Graubereich. Das Problem ist das Gleiche wie in der Religion: Die Dogmen gelten nicht für alle Zeiten, und sie können nicht das gesamte menschliche Handeln erklären.

Und was bedeutet das für DICH?

Letztlich heißt dies für dich:

1. Nimm nicht an, dass etwas richtig ist. Alles kann richtig oder falsch sie und ist abhängig von der Situation, in der du lebst und vom Ziel, dass du erreichen willst.
2. Setze deine Erfahrung und dein Selbstvertrauen ein, wann immer es dir möglich ist. Die meisten Menschen lernen anhand von Erfahrungen, was gut oder schlecht für sie ist.
3. Überprüfe jeden Rat und jede Theorie, die man dir übermittelt, auch wenn sie von einem „Fachmann“ (einer „Fachfrau“) kommt. Sollte der Rat falsch sein, zieht sich der Ratgeber schnell aus der Affäre. Du aber musst mit dem Ergebnis leben.

Da draußen wartet die Realität auf dich, und du weißt nie, was als Nächstes passiert. Also brauchst du Erfahrungen, wie du mit der jeweils nächsten Situation umgehen kannst.

Erinnerst du dich an die Eingangsfrage?

Sie lautete: „Können in unserer Welt zwei Auffassungen zugleich richtig sein?“

Ja, das können sie. Aber welchen Weg du gehen willst – das kannst nur du entscheiden.

Journalisten, Wissenschaftler und Verantwortliche - drei Welten

Genaugenommen grenzte das Gespräch mit Robert Habeck im Brennpunkt der ARD (Tagesschau) an überhebliche Besserwisserei der fragenden Journalistin, Ellen Ehni. Sie versuchte, den Wirtschaftsminister argumentativ an die Wand zu drücken. Das mag sie so gelernt haben, aber es waren fragwürdige Argumente, mit denen sie aufzutrumpfen versuchte. Denn dass „Deutsche Maßnahmen gegen Russland auch dann befürworten würden, wenn es zu Energieengpässen käme“ ist zwar ein Ergebnis einer Volksbefragung, wird dadurch aber noch nicht zu einer realistischen Einschätzung.

Solange Deutsche nicht direkt betroffen sind, erzählen sie viel. Und die deutschen „Robin Hoods“ werden die ersten, sein, die laut aufschreien, wenn es dabei „sozial ungerecht“ zugehen sollte - was vermutlich der Fall sein wird.

Vielleicht sollte man die Wirtschaftskompetenz doch lieber dem Wirtschaftsminister überlassen?

Übrigens: Die ebenfalls erwähnte Leopoldina macht sich keine Freunde, wenn sie nicht gründlich analysiert, bevor sie an die Öffentlichkeit geht. Es handele sich, so heißt es, um eine „Ad-hoc-Einschätzung“, und man spricht im Konjunktiv:

Engpässe könnten sich im kommenden Winter ergeben. Es bestünde die Möglichkeit, durch die unmittelbare Umsetzung eines Maßnahmenpakets die negativen Auswirkungen zu begrenzen und soziale Auswirkungen abzufedern.

Ja, so reden sie, die Wissenschaftler, wenn sie selbst nichts Genaues wissen. Und am Ende wird kein Wissenschaftler die Verantwortung für solche Sprüche übernehmen - wie es die Regel ist.

Zitate: ARD, Spiegel.

Kritik an den Eliten ist notwendig

In den letzten Wochen und Monaten wurden die „Eliten“ vielfach angegriffen - vor allem von jenen, die eigentlich selbst dazu gehören. Dabei wurde allerdings nicht beachtet, dass es nicht die Geld- und Machteliten sind, die sich auffällig in den Vordergrund drängeln, sondern auch Wissenschaftler.

Die Aussage „folgt der Wissenschaft“ ist in Wahrheit ebenso albern wie das Speichellecken der Feuilletonisten, wenn die „Geisteswissenschaften“ bejubelt werden. Auch andere Journalisten folgen oft dem Mantra, man könne nichts Falsches verbreiten, wenn man einen wissenschaftlichen Artikel veröffentliche. Ihn zu verstehen ist scheinbar nicht nötig, ihn im Original aufzurufen oft auch nicht.

Reden wir mal Tacheles.

Wissenschaftler und andere Akademiker sind notwendig, und wir befragen sie, wenn wir keine Lösungen finden und auf ihr Wissen und Können angewiesen sind. Aber die heutigen Pseudo-Eliten drängen sich schon vor, wenn sie noch gar nicht gefragt sind. Und das Schlimmste: Sie versuchen, uns einzuordnen, unterzuordnen und abzustempeln. Dabei sind solche Banalitäten wie das Gendern in der Sprache noch Lachnummern, die an Sandkastenspielchen erinnern. Nein, sie wollen „Liebe“ für sich vereinnahmen, legen Geschlechterdefinitionen fest und sagen uns zu allem Überfluss, wie sich Frauen und Männer verhalten sollen, wenn sie aufeinandertreffen.

Ohne Mandat - wie "Wissenschaftler" uns entwerten

Diese Leute haben kein Mandat, dies zu tun. Sie übertölpeln uns einfach mit ihren großspurigen, oft unverständlichen Reden, die man mit Fug und recht als „Hohlgeschwätz“ einstufen würde, wenn sie keine „Akademiker“ wären.

Oh nein, dies ist kein Lob auf das Parteienspektrum von Rechts, und auch nicht auf das von Links. Beide versuchen, aus ihren ultrakonservativen oder auch links sozialistischen Ideologien eigene Regeln für das zu definieren, was „Gut und richtig“ ist.

Nein - dies ist ein Tadel an jene „Eliten“, die keinen Tag verstreichen lassen, um Behauptung an Behauptung zu reihen, um damit Menschen und Umstände zunächst abzustempeln, und in der Folge abzuwerten.

Was wir wirklich von der Wissenschaft wollen

Ich gehe zurück an den Anfang. Klar brauchen wir Wissenschaftler und Eliten. Die Frage wäre, ob wie allen nachlaufen sollten, die sich in den Vordergrund drängen und sprechen, bevor wir ihnen Fragen gestellt haben. Ich schlage vor, diese als „Wissenschaftskasper“ und Pseudo-Eliten zu bezeichnen.

Ei hoppla, das ist nicht „sozial korrekt“ und aus der Sicht der Gender-Ideologie sowieso falsch. Aber eine weibliche Form von „Kasper“ ist mir unbekannt.

Der klassifizierte Mensch

Was hat dieser Ort (Portmeirion) mit dem Artikel zu tun? Nachdenken hilft ...
Ist es möglich, einen Menschen eindeutig zu klassifizieren? Wer schon einmal versucht hat, Kategorien für irgendetwas aufzustellen, der weiß, wie schwer es ohnehin ist. Die größten Schwierigkeiten tauchen immer dann auf, wenn etwas „dazwischen“ liegt. Und mancher hat schon erlebt, dass er blau sieht, wo andere „grün“ sehen.

Die alten Griechen und das, was in der Mitte liegen mag

Um wie viel schwerer ist es dann, „Charaktereigenschaften“ oder „Persönlichkeitseigenschaften“ zu klassifizieren? Versucht wurde es immer wieder, zum Beispiel von den Griechen: Sanguiniker, Phlegmatiker, Melancholiker und Choleriker wurden erdacht. Doch wenn man sie grafisch darstellt, wird man finden: Eigentlich liegen die meisten von uns „irgendwie im Mittelfeld“. Das klingt plausibel, und ich habe es schon als Schüler begriffen.

Hier das - dort das - der Etikettenschwindel

Als die Psychologie die Klassifizierungen neu definierte, verfiel sie in das gleiche Schema. Eine Persönlichkeit, so dachte man, müsse ein Leitmotiv haben – und dieses vermutete man zwischen zwei Extremen: „Introvertiert“ einerseits und „Extravertiert“ andererseits. Und so entstanden zahlreiche Modelle, die alle darauf beruhen: Der Baum der grundlegenden Eigenschaft „Introvertiert“ wie auch sein Gegenstück bekamen Äste, wieder aus einem Eigenschaftspaar gebildet. So wurden aus den zwei Stämmen wundersame Gebilde mit jeweils acht Ästen, also insgesamt 16 Kategorien.

Der alte Lehrer, der mir einst erklärt hatte, dass wir uns alle irgendwie im Mittelfeld von vier Eigenschaften befinden würden, hätte vermutlich sein weises Haupt geschüttelt. Da sind also 16 Bäume, und auf einem von ihnen wohnst du? Er ist dein Lebensraum und Lebensinhalt?

Wissenschaft, Leichtsinn oder Unsinn?

Ich hätte mich sofort gefragt: Wie meschugge können Leute eigentlich sein, sich so etwas ausdenken?

Wahrscheinlich werdet ihr jetzt sagen: aber das waren doch Wissenschaftler, Leute, die lange studiert haben, um solche Themen zu beforschen und zu veröffentlichen?

Das frage ich mich auch. Und ich versuche sogar dann und wann, solchen Theorien etwas Positives abzugewinnen. Doch was soll bitte „Konkretes“ aus Theorien kommen, deren Grundlagen so schwammig sind? Und ja, es mag daran liegen, dass ich mal IT-Organisator war. Und da gilt: Shit in – Shit out.

Die Suche nach Gegensätzen

Die Puristen dieser Erde behaupten, dass es zu einem Zustand immer auch einen Gegensatz geben würde, und sie wollen die Welt möglichst darauf reduzieren.

Da ich nicht so recht in das Schema „Christ“ passe, wurde ich schon ein „Heide“ genannt. Das ist ein Beispiel dafür, wie die Mehrheit die Minderheit etikettiert. Üblich ist neuerdings, dass die Minderheit die Mehrheit definiert. Menschen, die diversen sexuelle Strömungen anhängen, haben für sich selbst den Begriff „Queer“ gefunden. Das ist ihr gutes Recht. Aber ist es auch ihr Recht, sozusagen als Revanche, die anderen Menschen als „CIS“ zu bezeichnen? Haben sie überhaupt ein Recht, andere zu etikettieren?

Neulich wurde ich gefragt, ob es einen wirklich korrekten Gegensatz zu „Veganern“ gäbe. Nun kenn ich den Unterschied zwischen Veganern und Vegetariern, und sie können sich nennen, wie sie wollen. Sie könnten sich auch einfach über das definieren, was sie essen oder nutzen. Das wäre oft hilfreicher als das Etikett.

Doch nun muss eben das „Gegenteil“ her. Demnach wäre ein „Karnist“ das Gegenteil zum Vegetarier, aber es passt den Veganern nun wieder nicht recht, obgleich eine ihrer Protagonistinnen (Melanie Joy) ihn für das Gegenteil von „Veganismus“ hält. Das Ganze ist plumpe Ideologie und zudem logischer Unsinn. Denn unter dieser Voraussetzung würde sich ein Karnist ausschließlich von Fleisch ernähren. Der Trick aller Ideologen wir auch für diesen Begriff angewendet: Karnismus wird als Ideologie bezeichnet, Veganismus als Normalität.


Die Über-Ideologie besteht allerdings darin, dass es zu jeder Haltung oder Einstellung einen Gegensatz geben müsse. Die angebliche Logik, die dahintersteckt, ist eine veraltete Betrachtungsweise. So wie bei Volkmar Sigusch:

Wenn es Transsexuelle gibt, muss es logischerweise auch Zissexuelle geben.

Jener Herr Sigusch begründet das im typischen Gelehrtendeutsch, das ich euch hier ersparen möchte.

Ähnlich erging es den „Heterosexuellen“, die erst durch den Begriff „Homosexuelle“ zu solchen wurden. All diese Begriffe sollen verhindern, dass irgendjemand auf die Idee käme, die überwiegende Anzahl als „normal“, zu bezeichnen, denn innerhalb der Ideologie der Gegensätze wären sie dann „unnormal“.

Abweichungen sind weder "Unnormal" noch sind sie "Gegensätze"

Das soll natürlich nicht sein. Niemand, der sich als etwas bezeichnet, was abweicht, ist deswegen unnormal. Er ist nur anders, und das „Anderssein“ ist oft schwieriger als das „Sosein“ - nicht nur in der Sexualität. Würde jeder sagen, wie er ist und was es für ihn bedeutet, würden wir genauer wissen, was er fühlt und denkt. Klebt er/sie sich ein Etikett auf, so wissen wir gar nichts über die Person, sondern schauen auf ihr Etikett. Ob wird das wirklich wollen? Ich bezweifle es.