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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Sehpferd-Fans?

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Ich war mir nicht klar, wie viel Fans ich habe – und sie lassen sich sogar mein Markenzeichen auf die Haut tätowieren.

Das stimmt leider nicht, aber es ist doch eine nette Idee, Fans zu haben, nicht wahr? Sind Sie eine(r)?

Mehr Seepferde bei Tumblr.


Dating – ohne künstliche Moral

nicht jede absicht ist sofort erkennbar
Wenn einsame Frauen auf einsame Männer treffen, dann wollen sie gewöhnlich nicht darüber reden, ob die Erbschaftsteuer gerecht oder ungerecht ist. Klartext: Dann wollen sie etwas voneinander. Das „voneinander wollen“ kann alles sein: von einer Affäre über eine Beziehung bis zur Ehe. Und noch viel mehr, was ich aus Gründen der Schicklichkeit hier nicht schreiben werde, jedoch will ich anmerken, dass in letzter Zeit viele Frauen von diesem lächerlichen Machwerk „50 Shades of Grey“ angezeckt sind.

Bleiben wir doch mal bei dem, was einsame Menschen voneinander wollen. Sie wollen entweder sanfte Geborgenheit oder jede Faser ihres Körpers mit Lust füllen. Oder beides. Entfernte Glückszustände, wie sie diese beispielsweise in einer Beziehung, einer Hochzeit oder einer Familie erhoffen, sind ihnen in diesem Moment scheißegal. Fall sie ihnen doch nicht ganz egal sein sollten: Dann ist ein Date, gerade so in modernes Date aus Online- oder App-Aktvitäten, nicht sonderlich dafür geeignet. Ob sich ein Mensch „eignet“, um eine Beziehung auszubauen, merken Sie – wie könnte es anders sein – erst, wenn Sie es mit ihm versuchen.

Wie er sich anfühlt, oder wie „es“ sich anfühlt, während man das Bett aktiv miteinander teilt, können Singles hingegen immer feststellen. Und wirklich: Das Ganze bekommt auf diese Weise überhaupt erst einen Sinn. Bedürfnisse sind da, und man könnte sie sich gegenseitig erfüllen – das weiß jede Frau und jeder Mann vorher – und er/sie weiß auch, ob dazu die Bereitschaft besteht. Und? Nun kann man es entweder tun oder nicht. Das ist alles.

Bedürfnisse sind nicht "gut" und nicht "schlecht"

Was soll daran „gut“ oder „schlecht“ sein? Warum gilt Enthaltsamkeit beim Date als positiv, warum das Aufkommen der natürlichen Lust als negativ? Im Grunde ist das alles nicht als Blödsinn. Ich sage es mal deutlich: Eine Frau, die den richtigen Zeitpunkt für die Erfüllung ihrer/seiner Lust nach der Heiratschance kalkuliert, ist nicht mehr wert als jede andere Frau, die ihren Körper in einer Art Tauschhandel anbietet.

Dates sind – Versuche. Und Frauen wie Männer dürfen immer und überall „nein“ zu allem sagen – auch ohne Begründung. Das war es, was ich heute zu sagen habe. Und wenn Sie so denken und handeln würden, dann ginge es Ihnen wahrscheinlich besser, falls sie gerade auf Dating-Tour sind.

Bild aus "La Vie Parisienne" (historisch)

Unzuverlässige Wörter: Homosexualität

Herzlich gerne verführt?
Unworte werden schnell angeprangert – wenn sie aus dem Volk oder aus dem Pressebereich kommen. Doch was ist eigentlich, wenn ein Unwort aus dem Wissenschaftsbereich kommt? Es klebt dort fest wie Kaugummi unter der Sohle. „Homosexuell“ ist an sich kein Unwort, aber ein unzuverlässiges Wort.

Der Wortteil „Homo“ kommt aus dem griechischen und bedeutet „gleich“, wie etwa in „Homogen“. Mit dem Wort „sexuell“ aus dem Latein hinzugefügt, heißt es also „Gleichgeschlechtlich“. Und insgesamt gesehen klingt es sehr gebildet. Weil das so ist, sagt der Bildungsbürger eben nicht „schwul“, sondern „homosexuell“.

Heute bezeichnet man mit Homosexualität die Veranlagung, ausschließlich dem gleichen Geschlecht sexuell zugeneigt zu sein. Das ungebildete Volk nennt einen Mann, der so ist, einen „Homo“. Keiner im Volke würde jemals „eine Homo“ zu einer homosexuellen Frau sagen – was schon darauf hinweist, dass „Homo“ im Volksmund immer männlich ist. Ja, man wird sogar von vielen oberschlauen Dummbacken belehrt, wenn man „homosexuelle Frauen“ oder „schwule Frauen“ sagt. Diese seien, so heißt es dann, „lesbisch“, vulgär auch „Lesben“.

Es ist unglaublich schwer, einem Menschen den Unterschied zwischen „Gleichgeschlechtlichkeit“ und „gleichgeschlechtlichen Handlungen“ zu erklären. Der Volksmund ist sich fast sicher: Wer gleichgeschlechtliche Handlungen ausführt, ist auch ein Homosexueller. Das ist zwar Blödsinn, aber eine weitverbreitete Meinung.

Die Festlegung auf „Homosexuell“ oder „Heterosexuell“, die sowohl von konservativen und klerikalen Kreisen wie auch von den Vereinigungen der Schwulen und Lesben gefordert wird, ist allerdings fragwürdig geworden. Durch die Konfrontation, insbesondere im Erziehungsbereich, kam es in der Vergangenheit zu erbitterten Kämpfen zwischen der LGBT-Bewegung und Gutmenschengruppen, die klerikalen Kreisen nahestanden. Diese wären unnötig gewesen, wenn beide Seiten anerkannt hätten, dass es neben der Bestimmung auch die Wahlmöglichkeit gäbe.

Heißt im Klartext: Neben „geborenen“ Homosexuellen gibt es auch Menschen, die aus purer Lust an der Sexualität mal Frauen, mal Männer lieben - oder jedenfalls ihre Lust auf diese Weise ausüben. Zwar handelt es sich dabei oftmals um Frauen, aber das mag daran liegen, dass Frauen ihren Freundinnen ohnehin körperlich näher kommen als Männer ihren Freunden.

Wer hat das Wort verzapft?

Ganz klar: Karl Maria Benkert, Schriftsteller. Er prägte den Begriff, und später übernahm ihn der Psychiater Richard Fridolin Joseph Freiherr Krafft von Festenberg auf Frohnberg, der sich „von Ebing“ nannte. Neben der männlichen Homosexualität („mannmännliche Liebe“) interessierten ihn auch andere „Abweichungen“, wie etwa Sadismus und Masochismus, Themen, zu denen der eitle Freiherr viel Unfug verzapft hat. In seiner Folge dann die Wissenschaftler, Psychiater und Psychologen, die den Begriff einfach benutzten.

Was ist so interessant an „Homosexualität“?

Vor allem ist interessant, dass viele Menschen vorgeben, sie nicht verstehen zu können, und sie deshalb Wissenschaftler befragen, die es auch nicht wirklich wissen. Im Grunde ist es so: Wer sich als „Homosexuell“ definiert, der ist es auch. Wer sich hingegen als „Heterosexuell“ definiert, kann es entweder sein oder auch nicht. Das Einzige, was ein Heterosexueller von sich sicher sagen kann, ist „bisher nur sexuelle Kontakte mit dem anderen Geschlecht gehabt zu haben.“ Oder vielleicht „sich nicht bewusst zu sein, auch das gleiche Geschlecht zu begehren.“ Es ist, wie es ist: Die meisten Menschen kamen bislang mit „Abweichungen“ von Blümchensex nicht in Berührung – und sie blieben deswegen im Mainstream. Das gilt für „homosexuelle Handlungen“ ebenso wie für „Paraphilien“, wie sexuelle Abweichungen heute im Wissenschaftsjargon genannt werden.