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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Wie sich bloggende Damen nennen

Dieser Artikel handelt davon, wie sich bloggende Damen nennen - oder jedenfalls einmal nannten. Dabei war das Wort „Miss“ sehr beliebt, weil es zu Wortspielen anregte.

Einstmals gab es in Österreich eine Bloggerin namens „Miss Understood“, die ziemlich berühmt wurde - auf Deutsch etwa „Miss Verstanden“. Beide Namen kamen in Blogs und Kolumnen häufiger vor, sodass ich am „Erstgeburtsrecht“ der Wienerin zweifle.

Der Witz an all diesen Namen ist ja, dass sie immer doppeldeutig sind. Besonders lustig finde ich:

Miss Behagen
Miss Erfolg
Miss Geschick
Miss Gelaunt
Miss Gunst
Miss Vergnügen

und

Miss Verstehen.


Wobei ich kaum jemanden zugetraut hätte, sich „Miss Gunst“ zu nennen – gibt es aber trotzdem.

Die Idee mit der Doppelbedeutung von Miss als „Fräulein“ und dem Wortteil „Miss-“ für „fehlerhaft“ beziehungsweise „schlecht“ (un-) hat diese Wortspiele ausgelöst.

Fehlt eigentlich nur noch „Miss Fallen“ – der Name ist nicht nur zweideutig, sonder noch weitaus vieldeutiger.

Es gibt sie noch, die Missen

Vor Jahren habe ich einige Male über Damen geschrieben, die sich zu „Missen“ küren lassen wollten. Inzwischen haben mich die Missen und Misters nicht mehr die Bohne interessiert.

Doch dieser Tage rauschte die Wahl (dank der Regionalzeitung) wieder an mir vorbei. Siegerin wurde allerdings nicht die Thüringerin Natali Greko, sondern die Stuttgarterin Nadine Berneis. Die Leipzigerin Anastasia Aksak belegte immerhin Platz drei. So wurde auch der Osten bedacht.

Das Lustigste für mich ist der immer wieder auf den Markt geworfene Satz:

Vorstellungsrunden in Bademode werde es künftig nicht mehr geben. Sie passten nicht mehr in die Zeit.


In „Bademoden“ waren die Damen natürlich dennoch zu sehen – dafür gab es ein extra Foto-Shooting. Aber Hauptsache, sie haben nicht „in Bademoden“ auf der Bühne gestanden.

There’s no business like show business. Und wer sich zur Schau stellt, der stellt sich eben zur Schau. Alles andere ist aufgesetzte Wohlanständigkeit, die aus dem Zeitgeist hervorgeht.