Skip to content
Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Europa, wir und etwas über Kommunikation

Niemand wird erwarten, dass ich zu den jüngsten Ereignissen im „Weißen Haus“ Stellung beziehe – und ich werde es auch nicht tun.

Indessen müssen wir Europäer uns klar sein, dass man uns aus der „großen Politik" ausgebootet hat. Und das können wir ändern: durch Einigkeit, gemeinsame Stärke und klarer Kante gegen anti-europäische und anti-demokratische Bewegungen innerhalb der EU. Es gibt sie bereits auch in Regierungen – und nicht alle haben eine „eindeutig nationalistische“ Ausrichtung.

Etwas viel mir noch auf: Die Kommunikation der Macht hat mit „der“ Kommunikation nichts mehr zu tun. Daran tragen alle Mitschuld, die „Kommunikation als Machtfaktor“ gelehrt haben und ihre Schüler dabei anwiesen, die Macht um jeden Preis zu gewinnen. Diese Unsitte zieht sich sogar in den privaten Alltag hinein – zum Beispiel bei der Partnersuche.

Um wenigstens dies klar zu sagen: Kommunikation ist der Austausch von Gedanken, Meinungen und Gefühlen in Augenhöhe – oder wenigstens gegenseitigem Respekt voreinander. Gute Kommunikationslehrer weisen allerdings drauf hin, dass ihre Seminarteilnehmer auch die rhetorischen Tricks der Gegenseite kennen müssen. Das ist keine Garantie dafür, das Gespräch zu wenden und zum normalen Umgang zurückzuführen, aber ein Hilfsmittel – sozusagen der „Notfallkoffer“.

Politiker, Parteien und Bürger – bringt Deutschland wieder nach vorn !

Das Wahlross geht in die Vorwahl-Pause. Zuvor noch ein kleiner Hinweis: Es nützt nichts, ständig die „Kanzlerkandidaten“ auf die Bühne zu bringen. Sowohl SPD als auch CDU brauchen fähige Menschen, die wirklich Sachverstand haben. Dabei hätten sowohl Scholz wie auch Merz die Chance, die fähigen Parteimitglieder der „zweiten Reihe“ vorzustellen. Es reicht ja nicht, zu sagen: „Dieser oder jener käme bei mir für das Amt nicht infrage“. Vernünftig wäre hingegen: „Ich will die besten Leute als Minister, und ich stelle sie schon jetzt vor.“

"Kanzler können" reicht nicht

Ob Friedrich Merz oder Olaf Scholz „Kanzler können“, ist eine Frage, die bestenfalls von der Boulevardpresse gestellt wird. Wichtig ist allein, dass die Partei (oder der Kandidat) Pläne im Gepäck hat, die sehr schnell und sehr effektiv umgesetzt werden können. Und wenn wir vom populistischen Blödsinn mal absehen: Das kostet zunächst mal Geld – sehr viel Geld, das noch gar nicht vorhanden ist.

Realismus statt Wunschkonzert

Egal, wer die Wahl gewinnt: Realismus ist angesagt. Und noch mehr Mut, die Bürger darauf vorzubereiten, dass von jedem Einzelnen etwas mehr erwartet wird, als es bisher für die Gesellschaft eingebracht hat. Das Wahlross hört immer wieder die Gebetsmühlen klappern: Die Politiker müssten mehr auf das Volk hören und die Wünsche des Volkes durchsetzen.

Mag sein, dass du, liebe Leserin und lieber Leser, das auch glaubst. Aber du bist auch Staatsbürger(in), Europäer(in) und Bewohner(in) eines Landes, das stets im Wettbewerb mit anderen steht. Insofern: Mach mit bei allen, die weltoffen und pro-europäisch sind – und die den Zug „Deutsche Wirtschaft“ wieder in Fahrt bringen wollen.

Mit der Bundestagswahl Europa stärken

Die Ereignisse der letzten Tage auf der Münchner Sicherheitskonferenz lassen nur einen Schluss zu: Stärken wir Europa. Unser Land kann einen wesentlichen Beitrag zur Stabilisierung der Wirtschaft beitragen – wählen wir also nach den Notwendigkeiten. Indem wir fest zu Europa stehen, stabilisieren wir auch Werte der Demokratie.

Jetzt Europa stärken


Wenn du demnächst wählen gehst: Denke dran, dass „Deutschland“ ein wesentlicher Faktor in Europa ist. Das ist vielen Parteien und Politiker(innen) nicht bewusst. Es reicht ja nicht, zu sagen „wir sind eine Industrienation“. Wir sind vor allem eine Exportnation. Und wir sind in der Lage, sinnvolle Innovationen zu entwickeln. Dazu gehört allerdings, dass wir die Naturwissenschaften höher einstufen und uns auf die Förderung wissenschaftlich/technischer Berufe konzentrieren.

Was sagte Wolodymyr Selensky der BBC?

In einem Interview der BBC mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky wurde von diesem behauptet, dass mache europäische Staaten „Geld auf der Basis von Blut machen“. (1) Dabei wurde Deutschland namentlich erwähnt. Neben dieser Formulierung fällt vor allem auf, dass der Präsident keinen Plan für einen künftigen Frieden hat, was angesichts der Lage verständlich ist, aber dennoch Fragen aufwirft.

Ich empfehle jedem, dieses Interview anzusehen und die Untertitel zu lesen. Der BBC-Reporter spricht englisch, und Herr Selensky antwortet zunächst in der Landessprache, die ins Englische übersetzt wird. Später gibt er die Antworten auf Englisch, sodass sich das Interview für viele von euch recht gut verfolgen lässt.

(1)im original: "How can you make money out of blood?"

Hinweis: Der Link wurde am 12.06.2012 ersetzt.

Ursula von der Leyen

Das Böse liegt oft im Guten, das Gute oft im im Bösen: Die Demokratie hat abermals Schaden genommen, weil die EU eine Kandidatin aus dem Hut zieht, die gar nicht zur Wahl stand: Ursula von der Leyen. Andererseits kennt sie sich besser in der Welt aus als dieser … na wie hieß er noch gleich – Kandidat der CSU.

Ganz schlecht dabei ist, dass man dbaei den fragwürdigen Demokraten aus Osteuropa nachgegeben hat. Denn das Schlimmste, was Europa gegenwärtig erlebt, ist der nationalistische Rechtsdruck, der zwar vor Deutschland nicht haltmacht, dessen antidemokratische Kräfte aber im Moment eher in Osteuropa beheimatet sind.