Skip to content
Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Der ärgerliche Jargon der Soziologen

Die Sprache der Soziologen hat mit der deutschen Sprache gewisse Ähnlichkeiten, dient aber im Wesentlichen dazu, elitär zu wirken. Dieses Machwerk (Rezension) stammt aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen. Untersucht wird ein Teil der Literatur des Dichtermusikers Ernst Theodor Amadeus Hoffmann.

(Ina Henke) ... untersucht aus der Perspektive der Queer und Gender Studies, was Hoffmann’sches (und romantisches) Erzählen im Wesentlichen charakterisiert: das Oszillieren zwischen Fiktion und Faktizität (...) Die Untersuchung der unzuverlässigen und metafiktionalen Erzählsituationen tangiert diesen Aspekt jedoch oftmals marginal.


Herzlichen Glückwunsch, Uni Duisburg! Glücklicherweise tangiert (berührt) mich das Thema nur marginal (am Rande).

Heldenverehrung für den Literatur-Papst?

Wie ihr vielleicht wisst, halte ich Feuilletons für einen notwendigen Teil der Zeitungen, der leider aber elitär durchseucht ist. So musste ich heute lesen:

Für den Freitagabend ist die Kabarettistin Lisa Eckhart ins "Literarische Quartett" geladen, die Sendung, die einst das Lebenswerk Marcel Reich-Ranickis krönte.


Was ist denn das? Elitäre Heldenverehrung für den Mann, der einst als „Literatur-Papst“ gefeiert wurde? Niemand bezweifelt die Verdienste und das Temperament von Herrn Reich-Ranicki. Aber Achtung - wir leben im Jahr 2020, und inzwischen gab es eine Modernisierung des Formats - und neue Gedanken über Literatur, Satire und Eliten.

Fakten gefällig?

Wer nachsehen möchte, wer jemals zu den Gästen gehört und welche Bücher besprochen wurden, der darf gerne nachsehen - Wikipedia hat alles fein säuberlich aufgezeichnet. Übrigens: Meinungsfreiheit gilt für alle - für den Autor Maxim Biller wie für die Autorin Lisa Eckhart.

Meinungsmache?

Ich nehme an, dass der Meinungsbeitrag der „Süddeutschen“ auf Emotionen beruht. Er erschien dort in der Rubrik Medien/Antisemitismus. Leider kann ich dazu nichts sagen, da ich den Artikel dank der Abo-Schranke der „Süddeutschen Zeitung“ nicht lesen dufte.

Kultur ist eben nicht für jeden gedacht, nicht wahr?