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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Ist das Romantisieren der Ehe wirklich sinnvoll?

Wenn ich nach etwas frage, dann habe ich einen Grund. Wahrscheinlich erinnert ihr euch, dass ich kürzlich nach den Gründen für „feste Beziehungen“ zwischen zwei Menschen (hetero oder nicht) gefragt habe.

Später habe ich die Frage noch ein bisschen „auseinandergenommen“, und war nur intern. Und zwar so:

1. Was sind die Hauptgründe, eine Person näher kennenzulernen?
2. Sind es die gleichen Gründe, die dazu führen, zusammenzubleiben (egal für wie lange)?
3. Und führen eben diese Gründe auch oftmals zur Ehe?

Wir Menschen machen einen groben Fehler, sobald es sich um Liebesbeziehungen handelt: „Wir romantisieren etwas hinein.“ Dieser romantische Effekt soll verdecken, dass unser Zusammensein recht einfache Gründe haben kann. (1)

Einfache und verständliche Gründe, eine Ehe zu beginnen

Einer der Gründe ist ganz einfach: Beide wollen ein Gespann bilden, um gemeinsam den Wagen des Lebens zu ziehen. Vorerst ist noch nicht sicher, wohin beide gemeinsam gehen werden. Vorerst ist der Moment wichtig, das „Hier und Jetzt“.

Ein anderer Grund ist das „öffentliche Bekenntnis zueinander. Das Paar will zusammenleben und zusammenwohnen, und unter dem Namen durchs Leben gehen, der an der Haustür steht.

Schließlich suchen Paare nach einer Rechtsgrundlage für sich selbst und ihre Kinder. Das ist der eigentliche Sinn, warum es Ehen gibt.

Schließlich geht es darum, sich „niederzulassen“ und sich auch ökonomisch zu ergänzen. Wenn die Braut ein Grundstück besitzt oder der Bräutigam Handwerksmeister ist, können sie vielleicht zusammen ein Haus bauen. Und ganz sicher geht es oft um den Wunsch, gemeinsame Kinder zu haben.

Es gibt weitere Gründe für die Ehe - auch exotische

Es gibt andere, teils wenig bekannte Gründe. Manche Frauen hoffen auch heute noch auf „Versorgung“, manche Männer darauf, „häufig Sex zu bekommen“. Diese Blüten sind nicht ganz so exotisch, wie ihr vielleicht denkt. In vielen Ländern ist mit der Ehe eine „Aufwertung“ des sozialen Standes verbunden, und in typischen Einwanderungsländern wird geheiratet, um „endlich dazuzugehören“.

Ach - und Liebe?

Fragt ihr nun etwa: „Wie war das noch mit der Liebe?“

Zwischen etwas über 60 Prozent bis nahezu 90 Prozent der Verheirateten Personen geben an, „aus Liebe“ geheiratet zu haben. Das glauben sie ohne Zweifel, und diese Antwort wird auch immer „gerne genommen“.

Nur – all diese Menschen vergessen, dass sie auch andere Gründe für die Ehe hatten. Andere Hoffnungen, und manchmal sogar andere Erwartungen. Meist sind es Reste romantischer Vorstellungen, die mit in die Ehe gebracht werden, dort aber nicht erfüllt werden können.

Immerhin haben Paare heute die Möglichkeit, die Ehe ganz anders zu führen und mit Inhalten zu füllen als ihrer Ur- und Ururgroßeltern. Und wenn wir dies als Gesellschaftsordnung ein wenig als Errungenschaft „feiern würden“, dann wäre ich schon recht zufrieden.

(1) Wenn ihr Hinweise und Quellen sucht - in der Liebeszeitung steht mehr darüber.

Die merkwürdigen Folgen einer simplen Frage

Dieser Artikel ist sehr persönlich. Er handelt von seltsamen Erfahrungen, die auf eine Frage folgen können.

Ich hatte nicht damit gerechnet, was ich mit einer simplen Frage alles bewegen würde:

Was überwiegt heute, wenn jemand in Deutschland eine „feste Beziehung“ eingeht? Das Gefühl, der Verstand, die Ökonomie oder etwas anderes?

Gestehen muss ich, dass ich absichtlich nicht nach „einer Ehe“ gefragt hatte – aber ich denke, das langjährige Beziehungen doch relativ oft in Ehen übergehen. Für die Frage benutzte ich ein Forum, auf dem ausgewiesene Fachleute oder fachkundige Laien Fragen beantworten können. Verstanden wird dies als Ergänzung zu Online-Lexika oder schwer auffindbaren wissenschaftlichen Untersuchungen.

Zunächst war ich überrascht von den vielen „oberflächlichen“ Meinungen – das ist nicht abwertend gemeint – aber von einem Frageforum erwarte ich doch etwas mehr. Denn die Frage „was überwiegt“ lässt keine andere Deutung zu, dass gewichtet werden sollte. Entweder aus der eigenen Erfahrung, aus der eignen Klientel heraus oder aus halbwegs vertrauensvollen Statistiken.

Ich gebe zu, dass diese Statistiken schwer zu finden sind und dass sie auch dann noch als fragwürdig angesehen werden können. Deswegen habe ich ja auch auf einem Portal gefragt, auf dem ich Experten und Expertinnen vermuten durfte.

Erstaunlicherweise war unter den Antworten kein einziger Hinweis auf solche Quellen. Wenn man etwas nicht weiß oder nirgendwo Hinweise findet, gibt es noch die Möglichkeit, Tendenzen und Hinweisen zu folgen. Denn im Grunde gilt die Neigungsehe (Liebesheirat) zwar immer noch als bevorzugte Form des Lebensglücks, doch sind andere Tendenzen seit Jahren im Gespräch. Dazu gehören vor allem Ehen, die vorwiegend auf gleichem sozialem Stand, gleichem Einkommen, oder gleichem Bildungsgrad fußen. Und nach wie vor spielen ökonomische Fragen, Mobilität und Kinderwunsch eine beachtliche Rolle.

Stattdessen nervte mich jemand mehrfach damit, warum ich nach den Eheschließungen in Deutschland gefragt hatte. Ja, warum? Weil ich vermute, dass Deutsche am besten wissen, was in Deutschland vor sich geht - woran ich nach meinen Erlebnissen nun aber zweifele.

Und nein, ich beabsichtigte nicht, alle 84 Millionen zu befragen. Zwei bis drei Kundige hätten mir gereicht.

Nachsatz: ich glaube, mir aus den Daten, die ich bisher anderwärts eingesammelt habe, dennoch ein Bild machen zu können.

Kompromisslos nackt: die Wahrheit über die Partnersuche

Kompromisslos nackt: die Wahrheit über die Partnersuche und die Liebe an sich
Es gibt eine Wahrheit über die Partnersuche - und sehpferd veröffentlicht sie
Wer unabhängig von Singlebörsen, Dating-Beratern, Influenzern und Psychologen berichten kann, hat zwei Vorteile.

Erstens kann er die Wahrheit dort suchen, wo sie zu finden ist: bei den Menschen, die wirklich betroffen sind. Und zweitens kann er die Quellen anzapfen, die andere nur mit der Kohlenzange berühren: Logik als Basis, Ökonomie als soziales Prinzip, aber auch unberechenbare Triebhaftigkeit und ein Gefühlsgemenge, das wir recht oberflächlich als „Liebe“ bezeichnen.

Als ich vor einigen Jahren begann, 60 Jahre Lebenserfahrung, 40 Jahre Beschäftigung mit der Partnersuche und 20 Jahre Online-Dating-Kenntnisse zusammenzufassen, hatte ich mir ein Ziel gesteckt, das ich inzwischen auf alle Theorien anwende:

Vermute nichts, glaube niemandem, und überprüfe ständig die Wahrscheinlichkeit der Aussagen.


Die Wirklichkeit der Menschen als Basis

Wer so vorgeht, bekommt ein anderes Bild der Wirklichkeit als jene, die sich „aus einer Profession“ heraus zu Wort melden. Jede Begegnung, sei sei sie von Begierde getrieben oder vom Wunsch, eine Ehe zu führen, schlägt sich in einem komplizierten, individuellen und nicht nachvollziehbaren Prozess nieder.

Auch die Suchenden selbst sind nicht frei von Irrungen und Verwirrungen. Ein großer Teil von ihnen muss heftig am Selbstbild rütteln, und bei einem anderen Teil steht das Weltbild auf schwankenden Füßen.


Neue Methoden, keine Beeinflussung, andere Ansätze

Zunächst will ich die Wahrheit enthüllen – und sie ist anders als das, was die Interessengruppen, Geschäftemacher, Wissenschaftler und Populisten euch ständig präsentieren. Denn wer die Wahrheit sucht, muss an die Graswurzeln: Natur, Kulturentwicklung, Kybernetik, Ökonomie und individuelle Lebensentwürfe. Soweit mir bekannt, hat dies noch niemand versucht.

Dabei bleibt nicht aus, dass ich dem einen oder anderen vor den Kopf stoßen muss – denn am Ende sollen ja Lösungen stehen.

Anders, als ursprünglich geplant, wird dies alles in einem nicht-kommerziellen, unabhängigen und werbefreien Blog verwirklicht. Er befindet sich teilweise noch im Aufbau, aber er wächst stetig. Er trägt den sinnigen Namen „LiebeBeziehungen“ läuft auf WordPress und wurde von mir bewusst schnörkellos gestaltet.

Nachtrag zur „Ehe für Alle“

Wie will man sie sehen, die Ehe?

Rein Formal? Steht heute im BGB

Rein Formal ist sie ein Vertrag, der auf eine ganz bestimmet Weise eingegangen wird und der weitreichende Konsequenzen hat. Seine Bedeutung kann im Bürgerlichen Gesetzbuch nachgelesen werden.

Historisch – Kirche und freie Vertragsgestaltung

Die Bedingungen, zu denen die Ehe geschlossen werden konnte, wurden vor Einführung des BGB meist vom Brautvater und dem Bräutigam ausgehandelt. In der Kirche gab sich das Paar dann das berühmte „Ja-Wort“, um den Vertrag zu bestätigen und damit das bestehende Verlöbnis in eine Ehe zu wandeln. Das änderte sich erst 1847 in Deutschland.

Kulturell und literarisch

Als Ehe gilt – kulturell wie auch literarisch – nur das rechtlich wirksame Bündnis zwischen Frau und Mann. Es ist aber kaum zu erwarten, dass durch die „Ehe für Alle“ bei zukünftigen Generationen Missverständnisse entstehen.

Kirchlich – katholisch ist es am kompliziertesten

Kirchlich spricht man eher von einer „Trauung“ als von einer „Eheschließung“. Das Ritual ist heute wie gestern das Gleiche: Durch das „Ja-Wort“ wird der Vertrag auch vor der Gemeinde geschlossen. Für die katholische Kirche ist die Ehe ein Sakrament. Die römisch-katholische Kirche beharrt darauf, dass die Ehe ein „Sakrament“ sei, das von den Eheleuten gegenseitig gestiftet wird.

Und nun?

Nun änderte sich für ganz wenige ganz viel und für den Rest der Bürger, die heiraten wollen, gar nichts. Fragt sich, warum SPD, Grüne und Linkspartei dieses Riesenbrimborium dafür veranstaltet haben. Und warum manche rechtskonservative und katholisch orientierte Abgeordnete der CDU/CSU so vehement dagegen wettern. Und viel Licht fällt dabei auch auf die katholische Kirche, die zwar intern Sakramente zu verteidigen hat, sich aber nicht als Hüter der deutschen Kultur aufspielen sollte – denn genau das steht ihr nicht zu.

Wenn der Herr Erzbischof spricht …

Ach nee, Herr Erzbischof Koch, was sagten Sie da?

Homosexuelle Paare können die volle Sexualität nicht leben.


Gegenfrage:

„Können katholische Geistliche die volle Sexualität leben?“

Ich sage: Erst wenn es jedem Priester möglich ist, zu heiraten und legale gemeinsame Kinder zu zeugen, sollte man sich über andere Beziehungen äußern. Und bis dahin: Bitte den Ball extrem flach halten. (Das könnte man auch drastischer sagen).