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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Die Bahn als Geisterbahn ohne Plan

Komplettes Chaos in Halle: Keine der angezeigten Bahnen fuhr fahrplanmäßig - das hätten man in Halle wissen können
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Die Bahn, heute früh noch von mir mit Lob bedacht, ist in Wahrheit nicht auf besondere Situationen vorbereitet: Vor Ort stehen und sitzen unwissende Menschen, die zwar ihr bestes geben mögen, aber es nicht können, weil ihre eigenen Informationen falsch und unvollständig sind.

Geisterzüge werden angezeigt, verschwinden dann wieder ...


Sie geben deshalb mal diese, mal jene Auskunft und verlassen sich offensichtlich darauf, dass irgendwo und irgendwie schon jemand (eventuell sogar ihr überaus dusseliges Computersystem) etwas weiß.

Ich habe noch nie im Leben innerhalb einer Stunde so viele falsche und irreführende Informationen bekommen wie heute in Halle HBF. Es ist ein Zeugnis des Versagens, wie es schlimmer nicht ausgestellt werden kann.

Die Bahn ist offenbar in einem elenden Zustand – und in diesem Fall deutet alles auf ein durch und durch unfähiges Krisen-Management hin. Und die Verantwortung? Die wird sicher wieder auf Meister Frost geschoben.

Die Bahn – positiv überrascht

Die Bahn war heute sehr freundlich, indem sie mir sofort und ohne mit der Wimper zu zucken (Hat die Bahn Wimpern?) einen Zug umgebucht. Natürlich wegen einer Verspätung – aber selbstverständlich ist dergleichen ja nicht. Es hat mich überrascht, zumal der Alternativzug in vier Minuten abfuhr. Hat aber alles geklappt. Es gibt eben doch noch positive Erfahrungen.

Die Bahn – sichtlich, aber vergeblich bemüht?

Es ist Sonntag: Klar, an dem Tag zu arbeiten ist Mist. Nur muss man dies dem griesgrämigen Gesicht des Freiburger Käppi-Manns gleich ansehen? Immerhin hat die Bahn mich vom Luxus-ICE in einen Waggon mit Plüsch-Charme, stark verschlissen, verfrachtet. Die Antworten waren dann auch knapp und lakonisch: Nein, reservierte Plätze sind verloren. Er hätte auch gleich sagen können: „Frag doch nicht so blöd, du elendes Gepäckstück, das wir befördern.“

Ähnlich die Damen von der Fahrscheinkontrolle: heroisch, humorlos –und eine Entschuldigung? Ach, du liebes Bisschen! Man muss froh sein, irgendwo sitzen zu dürfen. Immerhin wurde die Frage nach Zeitungen beantwortet. Ja, man habe sie, aber es sei noch niemand dazu gekommen, sie zu verteilen. Immerhin – der Zug kam schon von Basel.

Oh! Frankfurt! Endlich, endlich Komfort, ein Bord-Bistro! Ja, ja, also. man hat dergleichen zwar, doch fehlt es offensichtlich am Speise-Ofen. Kaffee gab es, immerhin, und Croissants.

Na also. Man muss nicht verhungern bei der Bahn. Wenigstens ein Trost. Nun, ich nähere mich Erfurt. mal sehen, ob die Bahn die Strecke nach Leipzig diesmal meistert.

Nachtrag: Ja,die Strecke Erfurt-Leipzig wurde befahren - und - ich war pünktlich.

Leipzig–Erfurt-Basel

Von Leipzig nach Basel kann man jetzt theoretisch über Erfurt fahren – so, wie neulich die Kanzlerin, obgleich diese nur bis Erfurt fuhr. Nun sitze ich also im ICE - aber ach, dieser Zug war offenbar nicht für das neue Signalsystem vorgesehen – na so etwas – das konnte die Bahn ja vorher nicht wissen, nicht wahr?

Immerhin – die Bahn kündigten an, die Fahrkosten per Rückvergütung zu erstatten, wenn die Verzögerung mindestens 60 Minuten beträgt – was wohl der Fall sein wird. Glück im Unglück: Der Anschlusszug wäre auch nicht gefahren, wie gedacht: Er sollte mit zwei Zugteilen fahren, fuhr aber nur mit einem. Nun werde ich sehen, wann ich in Basel eintreffe.

Kofferablage

Nahezu jeder ICE hat eine Kofferablage – gut einsehbar, und vor allem noch gut erreichbar für Senioren, und dabei wesentlich sicherer als die Ablage über den Köpfen der Mitreisenden.

Das ältere Ehepaar (deutlich gegen 75 gehend, wenn nicht gar …) muss den „Überseekoffer“ natürlich auf die obere Gepäckablage wuchten. Das gelingt mithilfe einiger wackerer Japaner auch. Dann noch ein paar Tütchen und Kleidungsstücke, die zum Teil wieder herunterfallen. Am Ende gelang es ihnen, alles in der „Hutablage“ zu verstauen – und es blieb auch alles oben, solange ich im Zug war.

Und das war immerhin tröstlich.

Oh, ich fuhr diesmal zweiter Klasse – mitten im Weihnachtsrummel und auf kurzer Strecke. Mittlerweile hat mich das Büro wieder.