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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Warum soll ich Menschen zuhören, deren Worte hohl klingen?

Diese blühte schon im März - mittlerweile hat sie fast ein Dutzend Knospen
Falls ihr mich fragen solltet, warum ich derzeit keine Stellung beziehe zur CDU, zu Herrn Spahn, Frau Merkel, Herr Laschet oder Herrn Söder: Die reden alle viel zu viel, sagen aber viel zu wenig aus. Hohlworten zuzuhören ist Zeitverschwendung für mich. Und für die anderen? Sie brauchen Vernunft, Zuversicht und Impfstoff, kein Geschwafel.

Ich höre den Fernsehgesichtern einfach nicht mehr zu, und ich weiß auch nicht, zu wem sie eigentlich sprechen. Zu mir jedenfalls nicht.

Und solange das so bleibt, höre ich lieber Jazz aus dem Radio, beobachte das Wachstum meiner Passionsblumen und schreibe für die Menschen, die sich wirklich für das Leben interessieren.

Laschet, der Brückenmann

Nur noch über die Brücke ...
Die CDU gibt in der Corona-Pandemie ein Bild des Jammers ab. Das mag teilweise am Virus liegen, das sich eigentlich nie um das gekümmert hat, was Politiker oder auch Wissenschaftler weissagten. Andererseits liegt es aber auch an denjenigen Politikern, die immer wieder sinngemäß herumtröteten:

Wir müssen jetzt noch einmal durch das dunkle Tal, den siehe, bald werden wir das Ende des Tunnels erreichen.
Falls ihr euch noch erinnert: Daraus wurde nichts. Nach Weihnachten sollte die Welt schon wieder erstrahlen wie zuvor, was leider scheiterte. Dann wurde uns mitgeteilt, dass es nur noch eines kurzen, überschaubaren Zeitraums bedürfe - und spätestens Ostern sei alles wieder wie im Paradies.

Nun war zwar schon Ostern, aber vielleicht waren die Damen und Herren ja orthodoxen Glaubens - da ist Ostern später.

Eine Brücke, eine Brücke ...

Nun also kommt der Mann aus NRW, der sich einbildet, mal Kanzler werden zu können. Und der weiß, dass wir nicht durch einen Tunnel, sondern über eine Brücke gehen müssen. Darbend, versteht sich. Von zwei oder drei Wochen war die Rede bei dem Herrn aus NRW. Übrigens hat ihm der eine oder andere Redakteur deutlich hörbar Beifall geklatscht, und der Mann aus München hat sogleich die Urheberschaft dafür reklamiert.

Woher nimmt denn nun Herr Laschek die Zeitspanne? Das sagt er dem Morgenmagazin:
Wir erkennen, dass schon in ganz kurzer Zeit 20 Prozent, danach 30, 40 Prozent der deutschen Bevölkerung geimpft sind.

Die „ganz kurze Zeit“ haben und die CDU-Fernsehgesichter schon oft versprochen. Und wie kommen diese Zahlen zustande?

Äh , ach so ... irgendwie. Ich schreibe dies zu einer Zeit, in der die Impfquote (Erstimpfungen) bei 12,6 Prozent liegt. Das wäre schon angebracht, mal „Butter bei die Fisch“ zu geben, lieber Herr Laschek.

Über sieben Brücken musst du gehen ... wie kommt mir nur dieser Schlager in den Sinn?

Kompetenzen in Zeiten des Virus

Dieser Tage machen viel von sich reden ... vom allgegenwärtigen SPD-Mitglied mit Virologenvergangenheit bis zum Professor mit Immunologenvergangenheit.

Da ich irgendwie eben doch auf „twitter“ bin, bekomme ich von dort auch immer wieder „Larifari-Informationen“, die andere ohne Zweifel als "fake news" identifizieren würden. Wie sagte doch einst der Radio-Bremen Redakteur Jochen Grabler? (liegt schon etwas zurück, ist aber gleichwohl gültig):

16 Jahre sind im Wissenschaftsbereich Jahrhunderte.

Oh, ich bin seit ziemlich genau 15 Jahren (welch Zufall) nicht mehr aktiv in der Welt der professionellen, industriell genutzten Software unterwegs - doch ich sitze immer noch auf dem Hochsitz, um zu beobachten, was heute möglich ist.

Sollte mich das als „ausgemachten IT-Spezialisten“ auszeichnen? Auf keinen Fall würde ich wagen, mich heute als solchen zu bezeichnen. Dann müsste ich ja wenigstens wissen, wo sich das Modul befindet, in das ich eingreifen wollte. Weiß ich aber nicht. Und insofern halte ich die Klappe, wenn von derartiger Software die Rede ist.

Sollten vielleicht einige Leute auch tun, wenn von aktuellen medizinischen Entwicklungen die Rede ist, oder?

Corona - Neues Wort, neue Prozentzahl, neue Sprüche

Gerade ist ja jeder Viren-Experte. Und weil man von 35 auch noch abwärts zählen kann, haben sich einige Wissenschaftler drauf geeinigt, nunmehr ein neues Ziel festzulegen: 10 Prozent als Index-Wert.

Dabei geben sich die Wissenschaftler allerdings ebenso blauäugig wie Kanzlerin & Co., nur dass sie andere Strategien verfolgen Zitat T-Online:

(Frau... ) Brinkmann (... Virologin, 1 ...) warb beispielsweise für die "No Covid"-Strategie, zu der ihrer Meinung nach gehört: "Eine konsequent durchgesetzte Kontaktvermeidungsstrategie, um die Zahlen sehr schnell zu senken. Damit ließe sich die Sieben-Tage-Inzidenz zügig unter zehn drücken. Die Gesundheitsämter könnten wirklich wieder Infektionsketten nachverfolgen, und wir alle bekämen unser Leben zurück.

Das Blauäugige daran: „Die Kontaktvermeidungsstrategie“ ist schon da, von immer neuen Appellen der Virologen, Politiker und manchen Journalisten befeuert - aber sie ist weitgehend unwirksam. Und jede Zahl, mag sie nun aus diesem oder jedem Mund gequollen sein, verunsichert das Volk aus Neue.

Die neue Zahl heißt also: Sieben-Tages-Index unter 10

Wie schon gesagt, gehören einige wahrhaftige Wissenschaftler zu dieser 10-Prozent-Gruppe mit dem Motto "no-covid", die sich selber offensichtlich als Wissenschaftselite ansieht. Vor allem die Ökonomen unter ihnen stellen kühne Behauptungen über den Wirtschaftsstandort Deutschland auf - aus akademischer Sicht (Clemens Füst, Andreas Peichl). Solche Menschen denken immer „im Großen und Ganzen“, aber sicher nicht an die Existenzsorgen von Kleinunternehmern.

"Folgt der Wissenschaft" wird als Motto entwertet

Völlig unabhängig davon verunsichern wissenschaftliche Grabenkämpfe und Prestigediskussionen die Bevölkerung: Wenn der Index 50 ist, dann ist er fünfzig, wenn er 35 ist, dann ist er fünfunddreissig, und sei er nun 10, dann ist zehn. Ist er aber heute 50, morgen 35 und übermorgen 10 - dann fühlt sich das Volk von der Politik und der Wissenschaft buchstäblich verhöhnt. Und das völlig zu recht.

(1) Sie auch: NDR: "Mit diesem Kurs haben wir keine Chance". Worte der Virologin Brinkmann.

Die neue Koalition der Schlaumeier

Ich mag den neuen CDU-Vorsitzenden bekanntlich nicht sonderlich. Aber er sagt etwas Wahres, und zwar dies:

Man kann nicht immer neue Grenzwerte erfinden, um zu verhindern, dass Leben wieder stattfindet.

Und nun kommen all die Schlaumeier aus ihren Höhlen heraus und zeigen dem Herrn CDU-Vorsitzenden mal, was ein Oberlehrer so drauf hat.

Allen voran die Grünen, die dieser Tage in alte Oberschlaumeier-Positionen zurückfallen. Jedenfalls sagte eine gewisse Ricarda Lang:

Das Virus verhindert, dass Leben normal wieder stattfindet.

Nein, liebe Frau Lang: Ein Virus bewirkt, dass Menschen erkranken. Wann das Leben wieder „normal“ stattfindet oder wann wenigsten die demokratischen Strukturen wieder vollends in Kraft treten, entscheiden gegenwärtig die Regierungen.

Auch die SPD schimpft mal kräftig mit. Allen voran Herr Lauterbach, der gleich mal nachkartete:

Der Grenzwert von 35 wurde nicht 'erfunden“, sondern abgeleitet von dem höheren R-Wert der Mutation B117.

Ich wäre wirklich gespannt auf die Formel, von der er so etwas „abgeleitet“ hat. Irgendwann wir die Regierung Merkel uns sagen, dass der Grenzwert von 35 noch viel zu hoch sei und einen solchen von (Zufallsgerator an) ... (Zufallsgenerator ab) als „dringend erforderlich“ vorschlagen.

Was man dem Herrn neuen CDU-Vorsitzenden vorwerfen kann, ist lediglich, dass er (und viele andere) sich jüngst von den Hardlinern Angela Merkel und Markus Söder über den Tisch ziehen ließen, an dem er selber saß.

Wenn man etwas vereinbart, kann man nun mal nicht am nächsten Tag sagen: „Ach, das wer eben Mist.“ Oder kann man doch? Vielleicht denkt der neue Vorsitzende ja an Old Conny, ebenfalls CDU, einstmals Bundeskanzler. Der konnte es.

Zitate: WELT.