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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Die Furcht der Blogger, vergessen zu werden

verblasst der strern der blogger?
Ich habe einmal kundgetan: Ich schreibe, also lebe ich. Und das ist es wirklich. Wenn ich schreibe, bin ich lebendig, folge den Linien eigener und fremder Gedanken und lasse dabei zu, dass die Gedanken der anderen in mein Hirn eindringen. Ein bisschen. Es bringt Lernerfolge und führt dazu, toleranter zu sein.

Muss ich etwas fürchten, wenn ich nicht mehr „blogge“?

Natürlich nicht. Ich kann immer noch in zurückliegende und aktuelle reale Welten eintauchen, auch in zukünftige. Gelegentlich ist es eben hübscher, in den Tag zu träumen, mit Frau und Hund herumzuspazieren oder gar nichts zu tun. Und ich bin „online“ wie „offline“ als Person sichtbar. Es ist nicht immer gut, sichtbar zu sein. Manchmal gibt es dumme Menschen, aber auch Frettchen und Nagetiere, die keine Ahnung haben, wie wie Autoren oder Redakteure denken. Sie verwechseln unsere Schreibe mit unserer Existenz.

Die Furcht, vergessen zu werden

Und mehr und mehr sehe ich in meinem Zettelkasten aka Feeds, wie viele Blogger, unter ihnen auch solche, die eigentlich begeistern, mit dem Bloggen oder ihrer Autorschaft hadern. Eine von ihnen schilderte ihre Ängste so (1):

Ich habe Angst, vergessen und bedeutungslos zu werden. Ich verbringe zu viel Zeit „online“, und ich komme auf die Idee, dass der einzige Weg, zu existieren, online ist. Wenn ich aufhöre zu bloggen … wird sich dann jemand an mich erinnern? Habe ich genug davon gemacht, dass es irgendjemandem gefallen würde, wenn ich nicht hier wäre? Habe ich so wenig Eindruck hinterlassen, dass es niemand merken würde, wenn ich mich vom Bloggen verabschieden würde?

Das Leben einer Person als Online-Existenz ist in der Regel nicht das gleiche wie das derselben Person als Offline-Existenz. So sollte es jedenfalls sein. Das Leben eines Sparkassen-Filialleiters besteht ja auch nicht ausschließlich aus seiner Existenz in der Sparkasse.

Und so kann man, denke ich, am besten leben und bloggen: Ein Teil der eignen Existenz entzieht sich dem Blog, ein anderer Teil wird in den Vordergrund geschoben. Es ist das Normalste auf der Welt.

(1) Zitat übersetzt. modifiziert und verfremdet, um niemandem zu schaden.

Eine Welt voller falscher Berater – und etwas über Blogs

Ich diene ... meinen Lesern - wem denn sonst?
Wenn jeder Berater wenigstens einmal im Leben in den Untiefen des Alltags gefischt hätte, wäre es besser um all diese sogenannten „Experten“ bestellt, die uns alles andrehen wollen, was sie reich und uns arm macht.

Besonders aktiv sind diese Berater in Bereichen, die sehr sensibel und manchem von uns peinlich sind: männliche Potenz, weibliche Verführungskraft, Gesundheit, Reichtum, Partnersuche und vieles mehr.

Berater sein heißt nicht unbedingt, etwas zu wissen

Wenn Sie ein Mann sind und keine Frau finden, dann bieten sich Ihnen sogleich „Experten“ an, die Ihnen DVDs, Bücher, Kurse oder Programme verhökern wollen. Sie alle haben vor allem ein Ziel: Mit ihren Produkten oder mit ihrem Handeln Geld zu verdienen. Nun ist „Geld verdienen“ nicht ehrenrührig – es sind die oft reißerischen Angebote von Single-Börsen, Single-Beratern , Dating-Experten oder Single-Experten. Ich will es auf einen Nenner bringen: Es gibt für kein individuelles Problem auf dieser Erde eine pauschale Lösung. Und für manche Probleme gibt es gar keine Lösung.

Das Blogsterben - inzwischen im Internet auch ein Beratungsthema

Neulich habe ich (zuerst in englischer, dann in deutscher Sprache) nach dem „Blogsterben“ beziehungsweise nach den Gründen gefahndet, warum Menschen Blogs aufgeben. Dabei fand ich sofort Suchmaschineneinträge, in denen „Experten“ Hilfe anboten. Und wieder ist es genauso, wie es auch bei den übrigen Themen ist: Es ist wesentlich einfacher, mit Ratgeber-Seiten wirtschaftlichen Erfolg zu haben als mit dem Rat, den sie verkünden.

Das Blogsterben - eine Folge des Verdrängungswettbewerbs?

Das Blogsterben ist ein bekanntes Phänomen. Es beruht allerdings im Wesentlichen darauf, dass sie kapitalstarken Verleger einerseits und die ebenso aggressiv tätigen sozialen Netzwerke das private Blog in den Hintergrund drängen.

Nun ist es nicht schade, wenn Lieschen „Lulu“ Bloggerbeispiel nicht mehr auf ihrem Blog posten will, mit wem sie ins Bett geht oder aufwacht und ob es die gleiche Person war. Sie ist (dankenswerterweise) dahin abgewandert, wo man sich dafür interessiert.

Private und unabhängige soziale oder politische Blogs - versinken sie im Schlick?

Doch die vielen Blogs, die tatsächlich noch einen Sinn haben – und sei es nur, um persönliche Konflikte aufzubereiten und zu teilen, die versacken im Schlick der Ignoranz.

Politik? Freiheit? Gesellschaftliche Konflikte? Ach, bitte nicht. Es gibt inzwischen eher eine „Presse-Berichtserstattung“ über die Fake-Datings im Privatfernsehen als ausführliche Dokumentationen, was ein Austritt aus der EU bedeuten würde.

Stattdessen – Schwätzer allenthalben. Wissen ist Macht - nichts wissen macht nichts und mitreden kann man überall, nicht wahr?

Ich bin Blogger - ich diene keinem Herrn

Nun gut. Ich bin Blogger. Ich diene niemandem außer meinen Lesern. Und das finde ich inzwischen wirklich anerkennenswert. Da klopf ich mir mal selbst auf die Schulter.

Das Medium BLOG ist in Gefahr, zu verschwinden

Niemand hätte uns vor 15 Jahren prophezeit, dass unser wundervolles neues Medium, das Blog, auch Weblog genannt, einmal zur Bedeutungslosigkeit heruntergestuft würde.

Die Verleger haben schnell geschaltet und Blogs vereinnahmt

sehpferd - urgestein in blogs
Natürlich haben uns die Zeitungsverleger erheblich zugesetzt: Kaum haben sie erkannt, dass sie ihre Meinungsbeiträge auch in Blogs fassen können, schon haben sie den Widerstand gegen Blogger aufgegeben und es selbst getan. Manche Verleger haben Blogger motiviert, nunmehr für die „seriöse“ Presse zu schreiben – andere haben neue Magazine gegründet, die so gut wie ausschließlich von Bloggern mit Inhalt gefüllt wurden. Der letze Schrei in der Branche: Großverlage bauen Zeitschriften im BLOG-Format mit Boulevardnachrichten auf. Was der Großmama die „bunte Presse“ ist, ist der Tochter das Internet-Magazin mit großen Bildchen, das aussieht, als wäre es ein aktuelles Magazin.

Soziale Medien - die Massen gegen die Individualisten

Den Löwenanteil am Niedergang der Blogs haben allerdings die sogenannten „Sozialen Medien“, die nicht nur unter einem Namen laufen, sondern unter vielen. Primitiv, populistisch und scheibchenweise wird mit ihrer Hilfe wenig informiert und viel manipuliert – völlig unkontrollierbar. Nicht einmal die traditionellen Medien oder die Gesellschaftspolitik, weder die verkrusteten Pseudo-Eliten noch die modernen technischen Eliten schaffen es, sie in die Schranken zu weisen.

Es gibt sie noch, die „erfolgreichen Blogger“ – allerdings haben sie sich größtenteils inzwischen an den Kommerz angehängt oder sind völlig kommerziell ausgerichtet.

Macht weiter, Blogger ... bietet den Datenkraken die Stirn!

Der Rest versucht, sich irgendwie „über Wasser zu halten“. Das Ausweichen auf andere Medien ist so gut wie unmöglich – man gerät sofort in die Falle, entweder doch dem Auftraggeber nach dem Munde reden zu müssen oder man verfängt sich bei irgendwelchen Datenkraken und Copyright-Räubern.

Und was nun? Good bye, Blog? Das würde heißen, die garantierte Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit einzuschränken.

sehpferd heute - noch immer jung
Wer sich im Internet zu schwierigen Fragen „informieren“ will, muss (je nach Suchmaschine und Trickreichtum) erst einmal 90 – 95 Prozent Datenmüll, Werbung und Krypto-Werbung ansehen, bevor er eine zutreffende Information bekommt. Statt Wahrheit gibt es erst einmal Werbung, statt Informationen Verwirrung.

Muss das so sein? Nein, es müsste nicht so sein. Es ist so geworden, weil die Datenkraken und wohlhabenden „Beeinflusser“ dieser Erde inzwischen ihre Imperien unzerstörbar aufgebaut und sich jeder Kontrolle entzogen haben. Und dazu haben wir als Internetnutzer alle einen erheblichen Anteil geleistet – leider.

Ob es einen Weg hinaus gibt? Na klar – weiterbloggen und sich ebenso ernst wie konsequent den Verführungen der Schlangenbeschwörer zu widersetzen. Ich blogge. Und ich stehe dazu.

Blogs und Kommerz

Es ist sehr interessant, ein Blog zu führen – besonders für Künstler, Schriftsteller und Journalisten, die jenseits des Mainstreams sagen dürfen, was sie wirklich denken. Mein Blog ist da ein bisschen atypisch, aber ich führe das Blog gerne, um den Gedanken des liberalen, aber kritischen Geistes im Internet aufrechtzuerhalten.

Es ist keinesfalls ehrenrührig, für sich zu werben, sein Geschäft zu bewerben oder Waren zu bewerben. Aber es ist durchaus fragwürdig, wenn mehr als die Hälfte der Blogbeiträge (manchmal sogar nahezu alle) nur den Zweck dienen, Provisionen zu kassieren.

Oftmals sind es die Blogger selbst, die nach PR-Artikel gieren und diese willfährig veröffentlichen – dann aber sind es auch PR-Firmen, die versuchen, Blogger zu verführen. Es ist ja nicht einmal so, dass Blogger (wie andere Redakteure auch) gelegentlich über Produkte oder Dienstleistungen berichten – im Bereich der Kultur ist es sogar die Regel. Die Gratis-Werbung für Bücher, Musiker, Sänger, Bühnenstücke oder Filme ist durchaus Bestandteil der Berichterstattung – sogar in öffentlich-rechtlichen Medien.

Doch seit einiger Zeit gibt es neue Goldgräber – Suchmaschinen mit dem Nebeneffekt der Produktwerbung, verdeckte PR-Artikel in Online-Medien, und vor allem die PR-Schleuder „Soziale Netzwerke“.

Vor allem Letztere verführen dazu, die Moral absinken zu lassen. Der Gedanken dahinter: „Wenn die Großen Millionen an Kohle mit ihren Netzwerken absahnen, dann will ich wenigstens 100 oder 1000 Euro pro Monat mit meinem Blog machen.“

Womit wieder bewiesen ist: Das Internet der Massen verdirbt die Moral – aber nicht durch Sex und Co. – sondern durch Menschen, die Informationsfreiheit und Gewinnstreben zu einem undurchsichtigen Brei verkochen.

Meine einfachen und wirksamen Fotografie-Tipps

Sinnliche Schönheit mal ganz anders
Ich fotografiere – mit Unterbrechungen – seit 65 Jahren. Wen es interessiert: Da war eine Agfa Clack, eine Praktika, eine Pentax, eine Mamiya Mittelformat und eine Nikon. Seit einigen Jahren fotografiere ich digital und habe dafür inzwischen die richtigen Geräte gefunden.

Meine Tipps?

1. Nie an der Lichtstärke sparen

Der erste Fotografie-Rat beim Kauf: Sparen Sie niemals an der Lichtstärke. Fall Sie finanziell sparen müssen, sparen Sie am Zoom. Billige Zoomobjektive haben schlechte, teils wechselnde Lichtstärken. Das bedeutet: Sie können nicht mehr alles und alle bei natürlichem Licht fotografieren. Denken Sie bitte einen Moment daran, dass ein Foto ein Lichtbild ist und Sie ein Lichtbildner sind.

2. Kaufen Sie nicht „teuer“ – kaufen Sie gut

Noch mal zum Kauf einer Kamera: Teuer ist überflüssig. In meiner Jugend habe ich teures Equipment gekauft – manchmal war es von Nutzen, manchmal nicht. Und ich sage Ihnen verbindlich: Heute eine Spiegelreflexkamera mit Wechselobjektiv zu kaufen, heißt Geld zum Fenster hinauszuwerfen – es sei denn, Sie wären auf Safari oder hätten ein Studio. Ich habe vor einiger Zeit einen weit gereisten Profi getroffen, der mit einer Bridge-Kamera fotografiert. Ich habe auch eine.

3. Lernen sie, die Kamera ruhig zu halten

Der beste Rat zum Verhalten: Lernen Sie einmal im Leben, wie man eine Kamera ruhig hält. Bei weniger als 1/50 Sekunden ist dies für die Qualität entscheidend, bei unter 1/100 Sekunden immer noch wichtig. Einatmen – Abdrücken, Ausatmen. Niemals starken Druck auf den Auslöser ausüben.

4. Vermeiden Sie Blitzaufnahmen

Der beste Fotografie-Rat: „Normale“, also eingebaute Blitze geben ein mieses, direktes Licht und erzeugen Lichtflecken – insbesondere auf der Haut. Indirektes Blitzen ist teuer und meist nicht nötig. Die „falsche“ Lichtfarbe von Glühbirnen, LEDs und anderem künstlichen „Gelichter“ lässt sich heute leicht korrigieren. Im Übrigen: dies Licht ist nicht „falsch“, sondern nur anders.

5. Verwenden Sie eine leichte Tele-Einstellung für Porträts

Der fotografische Porträt-Rat: Porträts mit Weitwinkel-Objektiven werden nur in der kreativen Fotografie eingesetzt – wenn aber eine Person „schön“ wirken soll, dann nehmen Sie eine leichte Tele-Einstellung.

6. Vergleichen Sie nie

Ich befolgte niemals den oft gehörten Rat, meine Bilder von „anderen“ beurteilen zu lassen. Die Bilder müssen Ihnen gefallen – das ist alles. Wenn Sie professionell fotografieren wollen, müssen Sie Qualitätsansprüche erfüllen, von denen Sie nur träumen können - es lohnt scih also nicht, sich mit Top-Fotografen zu vergleichen. Um gut fotografieren zu können, reicht es völlig, passende Motive und Brennweiten zu wählen. Übrigens: Ist Ihnen aufgefallen, wie viel „teures“ Equipment bei Beurteilungen erwähnt wird? Die meisten Bilder hätten Sie auch mit einer guten Handy-Kamera machen können. Ansonsten verweise ich auf Lichtstärke und die Qualität der Optik.

7. Glamour und Akt – nur für Profis

Oh – ein Rat für nackte Haut. Gute Porträtfotografen und (lachen Sie nicht) solche, die besonders interessante Blumenarrangements fotografieren können, dürfen sich gerne an Aktfotos versuchen. Alle anderen sollten die Finger davon lassen. Am schwierigsten ist es, jemanden „sexy“ zu fotografieren und dabei ästhetisch zu bleiben. Wenn Sie sich in Akt versuchen wollen: Das Licht so weich wie möglich halten – das wird nur gehen, wenn Sie Reflektoren verwenden. In Vergessenheit geraten sind "soziale Akte" - also Fotos von wenig bekleideten Menschen in ihrer üblichen Umgebung.

Ich hoffe, Sie konnten einen Nutzen aus diesen sieben bewährten Ratschlägen ziehen. Mit diesem Beitrag nehme ich an einem Wettbewerb teil.