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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

KI – Fluch oder Segen im Service anhand eines Beispiels

Etwas scheint nichts zu klappen. Die mitgelieferte Fernbedienung weigerte sich beharrlich, ihr Batteriefach freizugeben. Doch dies gelang schließlich durch die Magie eines geeigneten Daumens. Irgendwie drücken, irgendwie schieben. Dann funktioniert das Gerät, doch lassen sich wesentliche Werte für den Betrieb nicht verändern.

Einfaches Problem? Hersteller-Service anfragen? Na klar … die müssen ja wissen, was es sein könnte,

Das Gespräch begann … nun - in erster Linie damit, dass ich die Telefon-Nummer suchte. Viele Internetanbieter scheuen Telefonkontakte wie die Pest. Es gibt zwei hervorragende Wege, diese zu verschleiern: Entweder dadurch, dass man sie irgendwo versteckt oder aber, dass man diese Kontakte durch „KI“ erschwert. Oder beides.

Die KI meldet sich

Die KI meldet sich mit freundlicher weiblicher Stimme, sagt, wie sie sich nennt und fragt (selbstverständlich): „Wie kann ich Ihnen helfen?“ Das allerdings hat sie nicht gelernt – sie arbeitet Fragenkataloge ab. Dazu gehört, dass ich ihre hauseigene Bestellnummer wissen muss. Nur dann kann sie meine Anfrage beantworten. Da ich nur die Bestellnummer des Versandhauses habe, kann sie es nicht.

Schade eigentlich.

Doch ich versuche es weiter, schildere das Problem. Es wäre leicht zu lösen gewesen, wenn dich die Langtexte in der Bedienungsanleitung gelesen hätte. Hatte ich aber nicht. Es handelt sich um eine Statusmeldung – und sie war nur im Text zu finden.
Ich konnte das Problem später dadurch lösen, dass ich den Netzstecker zog und ihn nach einer Weile wieder einsteckte. (Alter IT-Trick aus einer Fernsehserie, mir auch als „norwegische Methode“ bekannt.

Die KI-Dame versteht Wörter, aber keine E-Mai-Adressen

Es ging noch eine weiter mit der KI-Madame. Sie wollte meine Handy-Nummer, weil „die Technik“ mich noch einmal anrufen würde. Die AI war also zu dumm um, mein Problem zu verstehen. Immerhin klappte es mit der Wiederholung der Telefonnummer – auf die allerdings mindestens innerhalb der nächsten zehn Stunden kein Anruf einging.

Größere Schwierigkeiten gab es mit der E-Mail-Adresse. Sie wurde auch beim dritten Versuch nicht verstanden, weder nach der Wort- noch nach der Buchstabenmethode.

Fazit: Eine künstliche Intelligenz gegenüber dem Kunden einzusetzen, ist risikoreich, vor allem, wenn sie schlecht programmiert ist. Ich nenne die betreffende Firma nicht, aber ich weiß, dass sogar einige IT-Unternehmen fragwürdige AI-Chatbots im Einsatz habe.

Appell

Liebe Firmen, die ihr etwas verkauft: Der Service macht den Unterschied, ob man ein Produkt oder eine Dienstleistung in Anspruch nimmt. Wartet also nicht, bis euer Umsatz in den Keller geht, sonder sorgt zeitig für einen vernünftigen Service.

Der Juni – ja, ich bin wieder da … mit und ohne KI

Der Juni – ja, ich bin wieder da …

Politik

Nein, ich habe mich nicht aus dem Internet zurückgezogen. Obgleich es mir angesichts der politischen Entwicklungen in den USA, in Israel und einigen anderen Staaten dieser Erde zeitweilig die Sprache verschlagen hat. Liberale und gestandene Demokraten haben es eben schwer in dieser Zeit.

Suchmaschinen und KI

Das Thema „KI“ (AI) galoppiert den Politikern ohnehin davon. Naive Benutzer reden bereits davon, wie toll die KI in der Suchmaschine ist, möglichst noch sprachgesteuert.

Um es klar zu sagen: Die Suchmaschinen sind – mit oder ohne KI – alles andere als zuverlässig. Das mag noch gehen, wenn es um die Aufreihung von Sehenswürdigkeiten geht, aber kaum noch, wenn es darum geht, Hintergründe zu erforschen. Teils fehlen die Ressourcen im Internet, teils werden Mainstream-Seiten bevorzugt und drittens wäre da noch die Vermarktung der Suchinteressen. Momentan versuche ich Duckduckgo.

Neues zu KI bei Sehpferd

Auch ich benutze KI – zum Beispiel, um historische Fotos zu verbessern. Die Ergebnisse sind durchaus brauchbar, solange das Ausgangsfoto nicht zu klein ist und die Kamera bei der Aufnahme auf die richtige Entfernung eingestellt war. Wenn das erledigt ist, gehe ich an die Nachbearbeitung – KI kann nicht alles. Uneigennützig verrate ich, dass ich „Final2x“ benutzt habe. Die Technik dieses Produkts eignet sich vorzüglich, um normal oder reichlich belichtete Fotos, die ursprünglich mit Kleinbildkameras aufgenommen wurden, wirklich sinnvoll aufzupolieren. Tipp: Nach der KI versuchen, Schwarz-weiß-Bilder aufzuhellen – wenn du Glück hast, siehst du Details, die vorher nicht zu sehen waren.

Hinweis: Grundsätzlich werbe ich nicht für Produkte, um damit Geld zu verdienen. Die Tipps entsprechen meiner Erfahrung.

Was einmal nur Kino war, wird durch KI gefährliche Realität

Ki-Verführerin
Die Liebe zu künstlichen Menschen wurde nicht erst gestern erfunden. Eine lange Spur von Erzählungen führt von Pygmalion bis zur Jetztzeit, in der sich Menschen in Kunstgestalten verlieben.

Untote als Verführer(innen)

In der Welt der bewegten Bilder sahen wir zunächst einige durchaus charmante männliche „Untote“, die sich zumeist Damen näherten, um sie ins Verderben zu führen. Nicht immer stand Vlad Dracul Pate für den verführerischen Blutsauger – auch die Gräfin Bathory wurde als Vorbild genommen, wie der Film „Les lèvres rouges“ zeigt.

Vom Untoten zum Maschinenmenschen – im Kino

Bald sahen wir die Verfilmung der „Frauen von Stepford“, bei denen biologische Frauen durch maschinelle Stellvertreterinnen ersetzt wurden. In „Westworld“ wurden sogar weibliche Roboter als Prostituierte gezeigt. In neuester Zeit entspringen diese Figuren in Filmen allerdings dem Internet. Zunächst ist die künstliche Geliebte sie nur als Stimme vorhanden, etwa in „Her“, ein Film, in dem sich ein Schriftsteller in die Stimme des Avatars „Samantha“ verliebt (2012). In anderen Produktionen, die ebenfalls von der KI und ihren Möglichkeiten beeinflusst wurden, treten sie tatsächlich in das „reale Leben“ hinein. Selbst im „Tatortreiniger“ gab es eine solche Folge (2020) mit dem weiblichen Roboter „Emma 206“.

Emotionale Bindungen mithilfe von KI

Und heute? Ich zitiere:

„KI-Begleiter, die darauf programmiert sind, emotionale Bindungen zu knüpfen, sind nicht mehr auf Filmdrehbücher beschränkt. Sie sind hier und agieren in einer Umgebung, die den Gesetzen des ‚Wilden Westens‘ entspricht.“

Möglicherweise beruhigt es dich, dass diese Gestalten nur virtuell existieren – sie kommen also nicht plötzlich in voller Lebensgröße aus dem Bildschirm heraus und fragen, wo dein Schlafzimmer ist.

Gefährliche Schnittstelle - Chat-Bots und naive Internetbenutzer(innen)

Und doch sind sie eine Gefahr. Denn im Internet ist es nicht unüblich, Beziehungen zunächst „online“ zu knüpfen. Kritische Internet-Benutzer wissen dies und lassen sich nicht auf „Online-Intimitäten“ mit Chat-Bots und Avataren ein. Andere Nutzer sind jedoch naiv. Sie glauben, auf einem Dating- oder Flirt-Portal ausschließlich auf Menschen zu treffen. Manche Benutzer(innen) fühlen sich sogar „unwohl“, wenn sie zu „zu direkt“ angesprochen werden oder die Gefühlslage der anderen Person von der eigenen abweicht. Nun kommt der Chat-Bot ins Spiel: Ob der Roboter einen „Er“ oder eine „Sie“ spielt, ist gleichgültig. Sein Programm erzeugt passende Emotionen. Und er gibt „positives Feedback“ bei den Gefühlen, die ein naiver User oder eine naive Userin mit „ihm“ teilen möchte.

Kunstmenschen zum Verlieben und für virtuelle Sexspiele

Inzwischen gibt es solche Bots überall – manche dienen nur dazu, die Userin oder der User immer wieder auf das entsprechende Portal zu locken. Um dort sinnliche Gefühle zu erleben. Andere versuchen, den Usern und Userinnen vertrauliche Daten zu entlocken. In jüngster Zeit wurden solche Bots sogar darauf programmiert, als sexuelle Verführerinnen zu agieren. Zwar verführen sie nur „virtuell“, aber die entsprechenden Dialoge können mit der Person verbunden und in Datenbanken gespeichert werden. Aus solchen Daten lassen sich jederzeit Persönlichkeitsprofil erstellen – und in gewissen Portalen eben auch mit allen sexuellen Bedürfnissen, die dort eingesammelt wurden.

Quellen: Soweit das Kino betroffen ist - "Immoral Tales - Sex and Horror Cinema", London 1995.
Weitere Quellen: Online Personal Watch, im Original bei Bloomberg und ausführlicher (alles in englischer Sprache) bei technologyreview. Weitere Medien, z.B. Liebeszeitung.


Deutschland und KI – die Politik pennt

Noch zu Zeiten der Biden-Administration fiel folgender Satz in den USA:

Die Frage ist: Wird künstliche Intelligenz zu unseren Gunsten funktionieren oder wird sie eher gegen uns eingesetzt? … und der Unterschied zwischen „dafür“ und „dagegen“ ist die … (Frage), ob Amerika in Sachen KI weltweit führend ist oder ob wir dies China überlassen.

Darin schwingt ein wenig Polemik mit – denn wie KI eingesetzt wird, ist im Wesentlichen davon abhängig, wie Regierungen, Organisationen und Wirtschaftsunternehmen damit umgehen.

Deutschland verschläft die Bedeutung der KI


Deutschland fällt bei KI zurück - trotz der Absichtserklärungen

Unzweifelhaft hingegen ist: Deutschland spielt dabei bestenfalls eine Nebenrolle – wenn überhaupt. Wir haben das Feld der Politik längst emotionalen Themen, ideologischen Ausrichtungen und populistischen Aussagen überlassen.

Würde in Deutschland jemand den „Anschluss an die internationale Entwicklung der KI“ fordern oder diese fördern wollen, würde er/sie nicht einmal gehört – geschweige denn, gewählt. Natürlich wird die Politik widersprechen, aber es geht nicht um Absichtserklärungen, sondern um Fakten.

Halbherzige Umsetzung von Beschlüssen

Die deutschen Regierungen haben immer wieder behauptet, den Anschluss an den Wettbewerb (2) um die Technologie zu suchen. Doch was nur halbherzig und zögerlich umgesetzt wird, kann nun einmal keinen Bestand (3).

Ich persönlich sehe in diesem entscheidenden Punkt nicht einmal ernsthafte Bemühungen der Politik - geschweige denn eine Wende.

(1) ny1 .
(2) bmbf.
(3) tagesschau

Digitalisierung, KI und Wahl – das umständliche Thema

Das Wahlross schreibt hier über einige Kernthemen für Deutschlands Zukunft - diesmal über Digitalisierung, künstliche Intelligenz und etwas über die Medienkompetenz.

Digitalisierung


Eines der wichtigsten Zukunftsthemen das nicht verschoben werden kann und für Deutschland eine enorm große Bedeutung hat, ist die Digitalisierung. Mit ihr und dem Einsatz von KI sind Veränderungen für alle Menschen in diesem Land verbunden – egal, wen du wählst und was du dazu meinst. Ein Teil davon wirkt sich bereits aus – ein anderer Teil dümpelt vor sich hin.

Bürger(innen) wollen Pläne statt Ankündigungen

Das eigentliche Problem beider Themen ist nicht, was die Parteien darüber denken, sondern eher das, was dabei tatsächlich herauskommen könnte. Ein Teil der Aussagen über KI und Digitalisierung betrifft die Wirtschaft, ein anderer Teil jedoch die Möglichkeit der Bürger und Bürgerinnen, kurze Wege zu Ämtern, Behörden, Betrieben und Dienstleistern zu finden. In einem dritten Teil geht es darum, das Informationsrecht und die freie Meinungsäußerung zu garantieren und dennoch grobe Verfälschungen zu entlarven. Zumindest das letztgenannte Thema wird ausgesprochen kontrovers diskutiert.

Abseits von allen ideologischen Winkelzügen geht es hauptsächlich darum, was den Bürger(innen) im Endeffekt nützt. Nützlich ist am Ende allerdings überwiegend:

- Was Zeit und Aufwand spart.
- Was Handlungen vereinfacht.
- Was bürokratische Hürden überwindet.
- Was dem Wohlergehen im weitesten Sinne dient.
- Wie man vermeiden kann, dass Falschinformationen digital verbreitet werden.

Wer diese Sätze verinnerlicht, wir bald feststellen, dass es nicht darauf ankommt, was sich die Autoren von Parteiprogrammen ausgedacht haben. Wesentlich wichtiger als die Ankündigung ist die Ausführung. Was letztlich heißt: Wann, wie und mit welchen Mitteln wollte ihr als Partei dies erreichen?

Ihr werdet bald herausfinden, dass Worte billig sind, die Umsetzung hingegen Probleme bereitet. Es reicht eben nicht, zu behaupten, man würde die Digitalisierung „vorantreiben“, sondern die Frage ist, mit welchen Mitteln man welche Ziele bis wann erreichen will.

Unterschiede in der Wirkung - Digitalisierung und KI-Anwendungen

Die Themen „digital“, KI (AI) gehören ohne Zweifel zusammen. Allerdings solltet ihr wissen, dass „Digitalisierung“ ein einfaches, wirksames Werkzeug ist, um Zeit und Aufwand zu sparen. Natürlich ist es auch möglich, damit Unheil anzurichten – aber dagegen gibt es viele Mittel. Die KI (AI) hingegen kann Menschen in hohem Maße beeinflussen und tatsächlich auch missbraucht werden, um Menschen zu verleiten – ohne dass eine Person am „anderen Ende“ sitzt.

Reizthema Medienkompetenz

Das eigentliche Reizthema ist der Versuch, zutreffende Meinungen von unzutreffenden zu trennen. Das betrifft allerdings in gleichem Maße Zeitungsleser(innen) und alle Menschen, die Radio hören, fernsehen, soziale Medien nutzen oder in Suchmaschinen unterwegs sind. Der beste Schutz ist in diesem Fall Medienkompetenz – etwas, das heute in der Schule gelehrt wird, für viele Erwachsene aber neu ist.

Kurz: Das Thema Information- und Meinungsfreiheit gehört zwar auch in die Diskussion um digitale Medien – es ist aber außerhalb dieser Medien genauso präsent.

Informiere dich gründlich - bestehe auf Antworten

Und du? Erstens: Mach dich schlau. Dann frage deine Abgeordneten oder Kandidaten getrennt nach ihren Plänen zur Digitalisierung, zur KI und – zur Medienkompetenz.

Falls sie nur das Parteiprogramm herunterbeten, weißt du, dass sie nicht viel darüber wissen. Dann frag sie einfach, ob sie dir einen kompetenten Partner nennen können, der sich mit den Themen wirklich auskennt und verständliche Antworten geben kann.

Hinweis: "KI" und "AI" sind Begriffe identischen Inhalts.

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