Skip to content
Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Warum wir bei Gefühlen analog und digital unterscheiden sollten

In meinen Artikel zur Kommunikation wie auch zur Gefühlswelt des Menschen verwende ich die Begriffe „analog“ und digital".

Analoge Gefühle

„Analoge“ Neigungen, Gefühle oder Eindrücke sind für mich solche, die sich „im Fluss befinden“. Solange dies der Fall ist, lassen sich nicht genau beschreiben. Als Folge davon belassen wir sie oft im „fließenden“ Zustand. Was letztlich heißt: Solche Gefühle und Neigungen bewegen sich, und solange sie sich bewegen, verändern sie sich auch. Deshalb sprechen wir ja von „Emotionen“. Oder anders ausgedrückt: Als „analog“ bezeichnen wird Gefühle, die wir zwar empfinden können, die wir aber (noch) nicht beschreiben können.

Oder Kurz: Gefühle stehen analog. Lassen sich aber mit viel Mühe digitalisieren (beschreiben).

Analoge Kommunikation

Die analoge Kommunikation besteht darin, unvollkommene Botschaften zu übermitteln. Die meisten Säugetiere verfügen über diese Möglichkeit. Das heißt, auf diese Weise können Tiere mit Menschen, Menschen mit Tieren oder Menschen untereinander kommunizieren. Allerdings folgt auch die analoge Kommunikation bestimmten Gesetzen: Wenn Sender und Empfänger nicht über den gleichen Zeichensatz verfügen, gelingt sie oft nicht oder wird missverstanden. Daraus resultieren gelegentlich Probleme, die wir unter Menschen durch Worte und Sätze wieder begradigen können.

Das wäre dann die andere Seite der Kommunikation, die ich hier als „digital“ bezeichne. Das heißt „in Zeichen stehend“. Beide Arten der Kommunikation überlappen sich in der Realität – mindestens, solange wir uns mit unserem Gesprächspartner im gleichen Raum befinden. Sie können sich ergänzen oder widersprechen.

Wenn du Gefühle analog zu digital umsetzen willst

Die Umsetzung von analogen Gefühlen in Worte ist ausgesprochen schwer. Das betrifft vor allem Schriftsteller(innen) gegenüber Lesern/Leserinnen und allen Personen, die im Alltag Hilfe suchen und Hilfe anbieten. Wer hier etwas bewirken will, braucht nicht nur Zeit, sondern er/sie muss die geeignete Sprache finden, damit die Umsetzung gelingt.

Nun wisst ihr, warum ich „analog“ und „digital“ als Begriffe verwende – und nicht „verbal“ oder „nonverbal“ bei der Kommunikation. Über die Umsetzung von Gefühlen in Sprache werde ich noch mehr schreiben – hier oder anderwärts.

Der Bahnstreik als Ost-West-Auseinandersetzung?

Von der „ewig unzufriedenen“ Minderheit in „Mitteldeutschland“ wird der Streik der GdL gelegentlich auch als ein Kampf „Ost gegen West“ gesehen - so weit sind wir also bereits. Das Ganze, also der Staat, wird per „Deutsche Bahn“ plötzlich als „West“ verunglimpft, während der Gewerkschaftsboss der Lokführer gelegentlich als leuchtendes Fanal des „Ostdeutschen Widerstandes“ verherrlicht wird. Was nichts mit Sozialismus zu tun hat, sondern ausschließlich mit erfundenen Argumenten, die nach und nach in den neuen Bundesländern verbreitet werden.

Der Lokführer-Gewerkschaftsboss weiß offenbar, worum es bei Streiks geht. Er sagte kürzlich, es sei „der Sinn eines Streiks, dem Arbeitgeber zu schaden.“ Vorläufig schadet er dem weniger als der Bevölkerung und dem Rest der Wirtschaft. Und er schadet im Grunde jedem, der Bahn fährt - vor allem aber den vielen Arbeitnehmern, die eine abweichende Auffassung von „Streik“ haben.

Es ist an der Zeit, die Gewerkschaften auf ihre Verantwortung für das Ganze hinzuweisen: für die Wirtschaft, den Staat und die Bevölkerung. Und es ist an der Zeit, über neue Gesetze nachzudenken, die das Streikrecht wahren, ohne der Gesellschaft zu schaden.

Zitat aus "WiWO

Wie künstliche Dating-Partner dich ausforschen können - auch über deine sexuellen Wünsche

Im Grunde liest sich der folgende Pressetext nicht so, als ob er sehr brisant wäre:

Der in … (den) … ehrlichen Antworten enthaltene hohe Anteil an Emotionen, kognitiven Prozessen, Bindungs- und Sexualmotiven verdeutlicht, dass es der AI innerhalb kürzester Zeit gelingen kann, das Vertrauen der Singles zu gewinnen.

Eine Maschine baut Vertrauen auf

Es ging also darum, im Experiment festzustellen, ob ein Chatbot (Kommunikationsroboter, der auf KI-Basis arbeitet) Vertrauen aufbauen kann.

Nachdem ich darüber erfuhr, dass dieses Experiment gelang, habe ich mich gefragt, was dies bedeuten kann.

Zunächst einmal sind viele Menschen im Internet unterwegs, die nicht die geringste Ahnung von Kommunikation haben – weder theoretisch noch praktisch. Hinzu kommt, dass ein enorm großer Teil der Internet-Benutzer auf scheinbar harmlose Fragen von Fremden antwortet. Auf diese Weise werden nicht nur Telefonnummern, sondern auch E-Mail-Adressen ausspioniert.

Auf den Spuren von Eliza, dem ersten Chat-Bot

Die Chat-Bots, die das tun, werden alle darauf programmiert, diese Informationen zu sammeln. Man kann jedoch auch einen anderen Weg gehen und auf den Spuren von Eliza wandeln. Wem der Name nicht geläufig ist: Das war das erste Computerprogramm, das angebliche „künstliche Intelligenz“ nutzte, um einen Gesprächspsychotherapeuten zu simulieren. Obgleich das Programm damals aus technischen Gründen unglaublich einfach aufgebaut war, verblüffte es die Benutzer. Sie glaubten wahrhaftig, dass der „Therapeut“ im grauen Kasten ihnen Klarheit über ihr Verhältnis zu sich selbst und zu anderen klären konnte.

Chat-Bots nutzen ähnliche Kommunikationsmethoden wie Berater

Das Prinzip spielt in der „normalen“ Kommunikation eine entscheidende Rolle. Es beruht darauf, das Mitteilungsbedürfnis durch eine Frage anzuregen, ihn aufrecht zu erhalten und möglichst zu vertiefen. Die Idee ist, dabei wesentlich mehr und tiefer gehende Antworten zu bekommen, als nach Art der Fragestellung zu erwarten war. Der Berater oder Therapeut nutzt dabei die vorhandenen Möglichkeiten der Klienten, ihre Probleme selber in den Griff zu bekommen.

Eine sogenannte „künstliche Intelligenz“ kann so programmiert werden, dass sie ganz ähnliche Erfolge hat, doch kann sie auch genutzt werden, um Menschen „auszufragen“.

Partnersuchende geben oft alles von sich preis

Dabei können wir getrost davon ausgehen, dass ein partnersuchender Mensch froh ist, wenn er einen Chatpartner oder eine Chatpartnerin findet, die auf ihn oder sie vertrauensvoll wirkt. Üblicherweise merken die Teilnehmer nicht sofort, dass am anderen Ende ein Programm abläuft – und manche merken es nie. Sie sind ja im festen Glauben, dass der Partner aus dem gleichen Grund im Chat ist wie sie selbst. Das bedeutet aber auch, dass sie ihn für einen Menschen halten. Und nicht nur das – da ist Menschen, der ihnen „zuhört“ und sie in dem bestätigt, was sie sagen.

Das Prinzip ist übrigens nicht ganz neu. Es wurde einst erfunden, um dem berufsbedingt unwissenden Beichtvater Frageketten zu ermöglichen, um zu den intimsten sexuellen Geheimnissen des beichtenden Schäfchens vorzudringen.

Gut – ganz vergleichbar ist das nicht. Aber es zeigt doch, welche Kräfte zusammenkommen, wenn der Glaube, eine angebliche Autorität (ob Beichtvater oder Chatbot) und eine naive Person zusammenkommen.

Singles - Vorsicht, wenn ihr ausgefragt werdet

Das Fazit all dessen: Vorsicht vor Chatbots – nicht, weil sie Fragen stellen. Sondern weil die Gefahr besteht, dass sie Antworten dokumentieren, archivieren und weitergeben können.

Quellen:
Eliza (und andere Vorfahren der Chatbots): Wikipedia.
Pressemeldung und Zitate aus "Presseportal".
Ausführliche Informationen bitte nachlesen auf: bsi.ag
Eine Kritik ähnlicher Art erschien bereits in der "Liebeszeitung".