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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Die Psychologie – feine Unterschiede im Begriff

Was ist Psychologie? Was behandelt sie und wie behandelt sie es? Die meisten von uns haben in der Schule wenig davon gehört, und was sie gehört haben, ist meist weniger als ein Blick aus dem Fenster.

Doch was sagen Lexika dazu? Um dies zu demonstrieren, habe ich diese drei einfachen Definitionen aus vielen anderen herausgesucht.

Die Psychologie ist die empirische Wissenschaft vom ...

Die Psychologie ist eine empirische Wissenschaft, die ...

Die Psychologie gilt als eine empirische Wissenschaft, die ...

Dann folgt eine recht pauschale Erklärung, nämlich dass es sich dabei um eine Lehre „vom Erleben und Verhalten des Menschen“ handelt.

Wenn du jetzt sagst: „Das ist ein weites Feld“, dann gebe ich dir recht.

Was Psychologie leisten kann - und was nicht

Auch viele Psychologen sind der Meinung (Zitat):

Das Erleben und Verhalten des Menschen ist eine sehr dehnbare Definition, schließt sie doch alles ein, was der Mensch ist, denkt, fühlt und im Handeln ausdrückt.

Das führt dazu, dass wir manchmal glauben (oder vielleicht auch glauben sollen), dass die Psychologie uns nahezu „alles“ erklären kann, was Menschen bewegt. Das ist mit Sicherheit falsch, denn vieles in unserem Denken und Fühlen spielt sich im Verborgenen ab. So ist „das Denken“ durch die Wissenschaft (nicht nur durch diese) nicht vollständig zu erklären. Und „die Gefühle“ beruhen auf einer eigenartigen Mixtur aus der Evolution, der Körperchemie und den Ereignissen, mit denen wir sie in Verbindung bringen. Und unser Handeln? Es folgt gelegentlich einem festen Plan, um bei anderer Gelegenheit spontan anders zu agieren. Warum das so ist, kann in vielen Situationen nicht vorhergesagt werden. Mal ist es das Spiel der Triebe, das uns antreibt – dann ist es wieder die Barriere des Verstands, der uns hindert.

Kurz: Die Psychologie ist nicht die einzige Wissenschaft, die versucht, dem Denken, Fühlen und Handeln auf die Spur zu kommen. Sie macht vielmehr Anleihen bei anderen Wissensgebieten, und sie folgt (was Psychologen nicht gerne hören) auch oft den Strömungen des Zeitgeistes. Dazu kommt, dass sie zahlreiche unabweisbare Annahmen enthält. Die meisten stammen aus längst vergangenen Zeiten. Dann und wann versucht man, Irrtümer zu beseitigen. Sie leben aber dennoch weiter, weil man die entsprechenden Autoren immer noch glühend verehrt.

Das Fazit? Hört genau hin, wer was sagt und welche Quellen es dafür gibt. Namen wie „Sigmund Freud“ oder „Carl Gustav Jung“ zu erwähnen, ist einfach und bedeutet letztendlich gar nichts.

Das ist alles, was ich in der Kürze der Zeilen zu sagen habe.