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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Der Herr Hofreiter und sein Populismus

Die Gefahr. dass sich „ein Krieg hinzieht“ ist gegeben, daher ist die neuerliche pressewirksame „Expertise“ von Herrn Hofreiter völlig überflüssig. Im Gegenteil: Der Mann nervt mit seinem Streben nach Popularität. Ich empfehle ihm die Lektüre eines Artikels für Kinder über den Vietnamkrieg, der bekanntlich 20 Jahre dauerte - von 1955 bis 1975. Und falls die Version für Kinder nicht ausreicht, empfehle ich die Schilderung der Bundeszentrale für politische Bildung.

Und nein - ich schreibe nicht über Kriegshandlungen - mir geht es um die Darstellung Deutschlands in der Presse, die derzeit völlig aus den Fugen gerät.

Es wird dennoch Frühling

Es wird Frühling - und das ist wundervoll
Wie so viele Menschen, drängt es mich dieser Tage nach draußen. Dort komme ich auf hellere Gedanken als vor dem Bildschirm.

Alle Aufnahmen in diesen Tagen mit Sony XPERIA 5 III

Was sagte Wolodymyr Selensky der BBC?

In einem Interview der BBC mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky wurde von diesem behauptet, dass mache europäische Staaten „Geld auf der Basis von Blut machen“. (1) Dabei wurde Deutschland namentlich erwähnt. Neben dieser Formulierung fällt vor allem auf, dass der Präsident keinen Plan für einen künftigen Frieden hat, was angesichts der Lage verständlich ist, aber dennoch Fragen aufwirft.

Ich empfehle jedem, dieses Interview anzusehen und die Untertitel zu lesen. Der BBC-Reporter spricht englisch, und Herr Selensky antwortet zunächst in der Landessprache, die ins Englische übersetzt wird. Später gibt er die Antworten auf Englisch, sodass sich das Interview für viele von euch recht gut verfolgen lässt.

(1)im original: "How can you make money out of blood?"

Hinweis: Der Link wurde am 12.06.2012 ersetzt.

Den Krieg ausnutzen – tut es die Presse nicht längst?

Ich bekam heute eine E-Mail, durch die werbetreibende Blogger gewarnt werden, den Krieg auszunutzen, zu leugnen oder zu billigen.

So weit die Warnung an Blogger. Ich bin nicht betroffen, weil ich den Dienst nicht aktiv nutze.

Doch bei dieser Gelegenheit fällt mir auf, dass die deutsche Presse den Krieg übermäßig in den Vordergrund drängt. So weit es dabei um aktuelle Nachrichten und erschütternde Tatsachen handelt, ist das ihre Pflicht. Doch die Medienleute wissen auch, dass sich Fakten nur schwer vermarkten lassen. Spektakuläre Meinungen werden viel häufiger gelesen. Und genau dieser Eindruck bleibt bei mir hängen: Das wird der Krieg durchaus ausgenutzt, um an Popularität zu gewinnen. Markige Worte überall. Beim Grauen auf den Straßen kann man nicht übertreiben – bei Einschätzungen der wirklichen oder angeblichen „Lage“ aber schon. Zum Beispiel fordert ein großer Teil der Presse mehr Sanktionen, aber man sagt dem Bürger nicht, dass es für ihn Verzicht bedeuten würde. Im Gegenteil. Die nächste Stufe der Eskalation wird gleich nachgeschoben: Da muss der Staat eben ausgleichend eingreifen.

Wer trägt die Verantwortung? Wissenschaftler und Journalisten am Ende nie

Journalisten wissen bekanntlich alles besser. Eines der „Totschlagargumente“ ist derzeit, dass die Wissenschaft bewiesen hat, dass wir ohne russisches Öl, Gas und was sonst noch auskommen können. Was diese Journalisten nicht sagen: Solche Prognosen sind so hart auf Kante genäht, dass sie jederzeit platzen können. Und dann stünden nicht etwas die Journalisten in Hosen mit geplatzten Nähten da, sondern die Politiker. Und die Wissenschaftler? Die labern sich am Ende irgendwie heraus. Verantwortung übernehmen sie nicht, und sie fliegen auch nicht aus ihren Jobs heraus, wenn sich eine Prognose als falsch erweist.

Das Ego der Scholz-Gegner

Besonders unverschämt halte ich die Angriffe eines Herrn Hofreiter auf den Bundeskanzler. Offenbar fühlt er sich, nachdem er die Ukraine gemeinsam mit zwei anderen Abgeordneten besuchte, bereits als Wortführer einer Anti-Scholz-Bewegung. Das tut seinem Ego gut, bringt Deutschland aber gar nichts ein.

Wir haben genug zu tun - auch ohne ungebetene Ratschläge

Was wir tun können? Fast gar nichts, außer die Menschen aufzunehmen, die vor dem Krieg flüchten. Und wir können alles tun, damit sich der Krieg nicht ausweitet. Vielleicht könnten wir auch noch helfen, Frieden zu stiften. Damit hätten wir eigentlich genug zu tun.

Deutschland - das stabile Land der Liberalität und der Demokratie

Immer, wenn ich die Schwätzer höre, die vermuten, Deutschland sei keine Demokratie, dann merke ich, wie schwach es mit der politischen Bildung in unserem Land bestellt ist.

Um es klar zu sagen: Nur noch 6,4 Prozent der Weltbevölkerung lebt in einer vollständigen Demokratie.

Und bevor du zweifelst: ja, Deutschland gehört dazu und also auch Du als Deutscher. Und mit uns in Europa eine ganze Reihe nordischer Staaten und viele andere Länder der EU - leider nicht alle.

Kriterien dafür sind unter anderem, wie viel Pluralismus wir zulassen, ob unser Wahlsystem demokratischen Regeln entspricht, wie hoch die Bürgerbeteiligung ist und wie viele bürgerliche Freiheiten die Bevölkerung genießt.

Deutschland ist nicht perfekt - unsere Geschichte war es allerdings auch nicht

Dabei ist klar: Kein Land der Welt ist absolut perfekt, und manches Land ist kleiner als Deutschland - und manche Länder haben eine eindeutigere politische Kultur als Deutschland. Das mag daran liegen, dass unser Land (also Deutschland) einstmals zu viele Königreiche umfasste - und erst vor einigen Jahren vereinigt wurde.

Wenn es aber darum geht, wie demokratisch, liberal und verlässlich das Staatswesen ist, dann liegt Deutschland wahrhaftig im Feld der besten, recht nahe an den anderen deutschsprachigen Ländern wie Österreich und der Schweiz.

Macht also bitte mal Schluss mit den Behauptungen, wir hätten keine demokratischen Rechte, sein kein liberaler Staat oder litten unter einer autoritären Regierung.

Und wer es ständig tun, der sollte sich überlegen, ob er dem Staat, seinem Nachbarn, seiner Familie oder sich selbst damit Schaden zufügt.

Quelle (unter anderem) Wikipedia.

Hinweis:Ganz neu wurde der "Atlas der Zivilgesellschaft" durch Brot für die Welt veröffentlicht, den ihr als PDF nachlesen könnt. Demnach (auf etwas anderen Grundlagen) steht nun fest (Zitat):

Nur zwei Prozent der Weltbevölkerung leben in Staaten, in denen sie ihre Grundrechte auf Meinungsäußerung, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit uneingeschränkt ausüben können