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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Das Unterbewusstsein

Das sogenannte „Unterbewusstsein“ ist nicht nur dem Psychologiestudenten, sondern auch jedem Bildungsbürger bekannt. Schließlich will jeder beweisen, dass er (sie) zu den „gebildeten Kreisen“ gehört.

Doch der glänzende Lack des Wortes ist längst verblichen. Man kann also einen Menschen, der das Wort ständig benutzt, um Gefühle, Regungen und Handlungen zu erklären, nicht mehr unbedingt als „gebildet“ bezeichnen.

Um es klar zu sagen: Das „Unterbewusstsein“ ist ein Modell, aber keine Tatsache. Und zudem ist ausgesprochen zweifelhaft, ob ein Bewusstsein, das ständig in „Habacht-Stellung“ ist, biologisch überhaupt sinnvoll wäre.

Wen diese Aussage wundert, und wer wenig Zeit hat, darüber ausführlich nachzudenken, sollte einen Blick in dieses Lexikon werfen.

Corona-Varianten

Die Presse ist ebenso schnell dabei, Horrormeldungen zu verbreiten wie auch die eher zurückhaltenden Experten zu Wort kommen zu lassen.

Im Grunde könnte man ja erst einmal nachsehen, welche Varianten des Corona-Virus derzeit aktiv sind und wo. Gegenwärtig werden vor allem Sensationsmeldungen über die „Omikron-Variante“ verbreitet, so nach dem Motto: Wir wissen zwar nichts, aber wir wollen die ersten sein, die darüber berichten. Das ist ganz schlecht für das Ansehen der Presse, wie ich meine. Immerhin hat die Tagesschau eine Information über die Hintergründe ins Netz gestellt.

Und wer es wirklich wissen will, der findet auch zutreffende Informationen. Wahrscheinlich werdet ihr ebenso überrascht sein wie ich auch, wie viele Corona-Varianten es bereits gibt.

Probleme lösen – mal ganz einfach erklärt

Eine der wenigen absolut zuverlässigen Methoden, Probleme einer Lösung nahezubringen, besteht darin, sich abweichende Fragen zu stellen.

Wir sind geneigt, bei Lösungen nach dem „Wie“ zu fragen. Beispielsweise fragen viele Partnersuchende: „Wie muss ich auftreten, um Eindruck zu machen?“

Viele Menschen erkennen an diesem Satz nicht einmal den Fehler, der erst durch eine Gegenfrage deutlich wird: „Mit welcher deiner Eigenschaften willst du denn beeindrucken?“

Nun kommt der/die Partnersuchende in Erklärungsnot: Meist stellt sich heraus, dass er/sie diese Eigenschaften weder kennt, noch einordnen kann. Das geht nicht nur Partnersuchenden so, sondern jedem, der seine Eigenschaften nicht kennt … neben viele anderen auch Bewerbern.

All diese Menschen wundern sich, dass sie nichts über ihr Potenzial, also die Sammlung von „Was“ wissen. Und das ist fatal, denn:

1. Wenn ich nicht weiß, was ich in mir trage …
2. … kann ich auch nicht sagen, wie ich es hervorbringe …
3. … und ich kann nicht ermessen, welche Bedeutung es für mein Gegenüber haben könnte.

Letztendlich versagen viele dieser „Potenzial-Analphabeten“. Sie mögen alle die passenden „Bewerber(innen)“ gewesen sein, aber sie verstanden das ABC der Realität nicht: Was ist es, wie wirkt es sich aus und welche Bedeutung hat es?

Ich habe kürzlich das Beispiel einer „negativen Dating-Karriere“ benutzt. Die Protagonistin gerät in einen Teufelskreis, weil sie die falschen Fragen stellt, beispielsweise: „Was kann ich an mir ändern, um …“ „was mache ich falsch, wenn“ oder „warum reagieren die anderen immer so und so auf mich?“

Fragen sind nie „falsch“. Aber sie klingen falsch, wenn jemand nicht weiß, wie er ist (bevor er etwas ändert) oder wie es wirkt, was jemand tut (statt zu fragen „was ist falsch?“).

Oder, mal ganz einfach: Es ist besser, zu wissen, welchen Gesichtsausdruck du hast statt zu fragen, wie du dein Gesicht vorteilhafter schminken kannst.

Unvernunft und Corona in Deutschland

Dieser Tage wurde ich provokativ gefragt, warum die geimpften Menschen so „fahrlässig“ wären, einfach ihre Privilegien zu nutzen.

Im Grunde bewegt unser Land eine ganz andere, wesentlich ernstere Frage, auch wenn sie selten gestellt wird: Können wir mit „einem Drittel ungeimpfter Personen“ durch die Pandemie kommen?

Was, wenn wir die Frage mit „wahrscheinlich nicht?“ beantworten würden? Wäre des den Impfgegnern „völlig wurscht?“ Und falls die Antwort „Ja“ wäre, würden sich dennoch jeden Tag, der jetzt vergeht, aus der Verantwortung herauszustehlen udn sich auf ihre „Freiheitsrechte“ berufen?

Was bedeutet „Verantwortung“ jetzt?

Eine der verborgenen Fragen wäre natürlich: Geht es wirklich „ausschließlich“ um das „Drittel von Impfverweigerern“? Oder geht es sowohl bei Geimpften wie auch bei Ungeimpften darum, sich nicht aus purem Leichtsinn oder aus Vergnügungssucht in Gefahr zu begeben? Beides zeugt nicht unbedingt für Gemeinsinn oder Verantwortungsbewusstsein. Und währen die „Durchimpfung“ messbar ist, kann die Verantwortungslosigkeit so wenig gemessen werden wie der Leichtsinn.

Mehr Impfwillige sind wichtig - auch Konsequenz bei 2G

Immerhin gibt es gegenwärtig deutlich mehr „Impfwillige“, oder sagen wir mal, Menschen, die sich nun doch (endlich) impfen lassen.

Der folgende Dialog mag typisch dafür sein:

Patient: Ich brauche einen Impftermin!

Rezeptionistin: Wie haben bereits eine lange Warteliste, deshalb kann ich Ihnen heute noch nicht sagen, wann wir sie impfen können. Aber Sie können jederzeit zum Impfzentrum gehen, wenn Sie sofort geimpft werden wollen.

Patient: Ich will ja gar nicht geimpft werden, aber ich verliere meinen Job, wenn ich mich nicht impfen lasse.


Weniger Impfverweigerer und mehr Vernunft sind gefragt

Deutschland wird mit einem Restsatz von Impfverweigerern durchaus aus der Pandemie herauskommen - andere Länder haben dies schon bewiesen. Die Frage ist aber, mit viel Unvernunft, Eigensinn und bewusster Risikoignoranz wir rechnen müssen - und dabei müssen wir auch auf jene achten, die bereits geimpft sind.

Mansplaining

Der Begriff „Mansplaining“ ist ein Produkt des Feminismus. Gemeint ist die simple Tatsache, dass ein Mensch mit schwachen Kenntnissen jemandem mit deutlich besseren Kenntnissen etwas erklären will. Das nervt – na klar. Aber nerven kann jeder Mensch, der dauernd glaubt, etwas erklären zu müssen.

Was dahinter steht?

Die Zeiten männlicher Schlaumeier sind vorbei

Jahrzehntelang haben männliche Schlaumeier geglaubt, Frauen wüssten nicht viel vom Leben, von gesellschaftlichen Zusammenhängen, technischen Prozessen und vielen anderen Dingen. Sie meinten, sie könnten damit „punkten“, weil sie ja so klug wären.

Diese Zeiten sind längst vorbei. Wenn wir (als Männer) heute etwas erklären wollen, dann fragen wir vorher nach, wie der Kenntnisstand unserer Gesprächspartner ist und ob überhaupt ein Erklärungsbedarf besteht.

Wissen Frauen alles besser?

Was allerdings, wenn ich die bessere Erklärung habe? Oder eine ganz andere? Was, wenn ich das, was eine Frau vorträgt, für falsch oder wenig durchdacht halte?

Wenn die Kommunikation nicht mehr stattfinden darf, weil eine Frau anderer Meinung ist als ein Mann, dann hat das nichts mit „Mansplaining“ zu tun, sondern mit Intoleranz.

Womansplaining

Und ja, ich bin einmal „gewomansplaint“ worden. Jene Dame hatte einen anderen Ansatz von Kommunikation als ich (und nie was von Watzlawick gehört). Es war für mich nicht schlimm, weil ich damals eine Fülle von Menschen kannte, die „rechthaberisch“ meine Kenntnisse anzweifelten.

Aber es hat mir gezeigt, dass weder Dummheit noch Klugheit an ein Geschlecht gebunden ist. Und jemanden „in den Boden labern“ mit Halbwissen – das kann jede und jeder.

Nun – insofern ist es eine absolute Frechheit, von „Mansplaining“ zu sprechen. Wer wirklich etwas weiß, muss es nicht ständig jemandem erklären. Das tun nur Menschen, dies ich wichtigmachen wollen. Und ich tue es im Grunde nur dann, wenn mich jemand danach fragt.