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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

CDU ohne Kompass? Oder SPD mit Realitätsverlust?

Die Überschrift über eine Meldung des ZDF verblüfft: „SPD-Chefin Esken will ohne CDU regieren.“ Was da ein bisschen stört, ist das Wort „regieren“. Denn die SPD wird demnächst weder im Bund noch in Sachsen-Anhalt „regieren“ - es sei denn als Juniorpartner in einer irgendwie gearteten Koalition.

Was denn nun ? Ein Gedankenfehler der Reaktion? Oder ein neuer, wirrer Gedanke der maroden SPD?

Nein, nein, auch die ZEIT titelte: „Saskia Esken strebt Regierung ohne CDU an“. Also will sie die Regierung übernehmen? Und weil das im Bund mangels Mehrheit wohl kaum möglich ist, in Sachsen-Anhalt?

Da ist es auch nicht möglich, egal, ob man „neuen“ oder „neuesten“ Wahlprognosen glaubt.

Ach, am Ende des Tages denke ich bei aller Zurückhaltung: arme SPD. Weniger Realitätsverlust wäre wirklich ein Zugewinn.

Der gekippte Jugendbuchpreis

Katholiken haben eine eigenartige Auffassung von der Wirklichkeit - jedenfalls, wenn sie „Würdenträger“ sind.

Gerade haben sie die Empfehlung für den katholischen Jugendbuchpreis gekippt. Vergeben werden sollte er für das Buch „Papierklavier“ der Autorin Elisabeth Steinkellner. Die Deutsche Bischofskonferenz begründete ihre Entscheidung damit, dem Buch fehle „christliche Lebenshaltung.“

Christliche Lebenshaltung?

Christliche Lebenshaltung? Das Wort befremdet, weil selbst der Religionsstifter kein „Konzept für die Lebenshaltung“ hinterlassen hat. Er war auch weit davon entfernt, so etwas zu tun. Die Gesellschaft der damaligen Zeit war im Wandel. Das Land war besetzt, die alte Werte schwanden, und eine Erneuerung war geboten. Das ist die Realität - nicht das, was die römische Kirche daraus konstruiert hat.

Die Gesellschaft der heutigen Zeit ist ebenfalls im Wandel. Übrigens nicht erst seit gestern. Viele Menschen suchen nach Antworten für die Zukunft. Dass sie diese Antworten vom Katholizismus bekommen werden, ist sehr unwahrscheinlich.

Sehpferd: wenige Sätze zur individuellen Freiheit

Falls du dich fragst, für was „ich brenne“: für die Freiheit des Individuums, sich selbst zu definieren.

Wer jetzt frohlockt, dem wiederhole ich den wichtigsten Ausschnitt aus dem Satz: „sich selbst“.

Immer noch froh?

Seht mal, wenn ich weißhäutig, norddeutsch, liberal, heterosexuell oder introvertiert bin, dann darf ich mir diese Attribute zuschreiben. Selbst, wenn dies alles zutrifft, darf mich niemand zwingen, mich so einzuordnen.

Das ist sie, die berühmte Freiheit des Individuums – sich gar nicht einzuordnen, sondern einfach als Person zu existieren.

Mein Beitrag zum Thema, etwas ausführlicher, Liebe, Freiheit, Sehpferd. Sehpferd - das Jubiläum.