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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Der gekippte Jugendbuchpreis

Katholiken haben eine eigenartige Auffassung von der Wirklichkeit - jedenfalls, wenn sie „Würdenträger“ sind.

Gerade haben sie die Empfehlung für den katholischen Jugendbuchpreis gekippt. Vergeben werden sollte er für das Buch „Papierklavier“ der Autorin Elisabeth Steinkellner. Die Deutsche Bischofskonferenz begründete ihre Entscheidung damit, dem Buch fehle „christliche Lebenshaltung.“

Christliche Lebenshaltung?

Christliche Lebenshaltung? Das Wort befremdet, weil selbst der Religionsstifter kein „Konzept für die Lebenshaltung“ hinterlassen hat. Er war auch weit davon entfernt, so etwas zu tun. Die Gesellschaft der damaligen Zeit war im Wandel. Das Land war besetzt, die alte Werte schwanden, und eine Erneuerung war geboten. Das ist die Realität - nicht das, was die römische Kirche daraus konstruiert hat.

Die Gesellschaft der heutigen Zeit ist ebenfalls im Wandel. Übrigens nicht erst seit gestern. Viele Menschen suchen nach Antworten für die Zukunft. Dass sie diese Antworten vom Katholizismus bekommen werden, ist sehr unwahrscheinlich.