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Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Nein, ich schreibe nicht mit der Zunge

Das Seltsamste, was über mich in "20 Jahren Sehpferd" über mich verbreitet wurde, ist die Behauptung, ich würde "mit der Zunge eines fremden Unternehmens schreiben". Im übertragenen Sinne war damit gemeint, ich würde ein Unternehmen der Dating-Branche in meinen Artikeln begünstigen, weil sich auf meinem damaligen Blog eine Anzeige dieses Unternehmens befand.

Natürlich wusste die Dame als Ex-Redakteurin eines Rundfunksenders sehr wohl, dass jede Zeitung (und auch viele Rundfunksender, sogar öffentlich-rechtliche) Werbeeinnahmen benötigen. Allerdings lag die „aktive Zeit“ der Redakteurin schon längere Zeit zurück. Ich bezweifle, dass sie wusste, wie schwer es für heutige freie Journalisten ist, Geld zu verdienen.

Übrigens benötigt man als Journalist(in) heute wie damals ein gewisses Vertrauensverhältnis zu Firmen oder Personen in Firmen, um überhaupt an wahre Informationen zu kommen. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn die Dame ausgerechnet dies nicht gewusst hätte.

Doch trotz alledem: Mein Verhältnis zu der genannten Firma und noch einigen anderen war wegen der kritischen Berichterstattung in meinem damaligen Blog eher zwiespältig. Wer mit mir geredet hat, hat trotz und nicht wegen dieser Einstellung mit mir gesprochen.

Und nein, ich schreibe nicht mit der Zunge, sondern weiterhin mit einer Tastatur, Fabrikat Logitech. Und das ist keine Werbung. So wenig, wie meine Leser(innen) auf dem Blog „sehpferd“ Fremdwerbung finden werden.

Was wieder mal zeigt: Tatsachen schlagen Behauptungen. Aber Behauptungen können sehr entlarvend sein.

Wer ist sehpferd?

20 Jahre Sehpferd - 2002 bis 2022 und noch etwas mehr
Ich bin nicht unsichtbar, und ich verschleiere nichts. Ich schreibe, weil ich zeigen will, dass es andere Meinungen gibt als den Presse-Mainstream oder die dümmliche Quasselei in vielen der „neuen sozialen“ Medien. Ich war jahrelang dort registriert - aber seit einigen Jahren habe ich mich immer mehr davon distanziert. Deshalb kannst du mich auch nur über bestimmte (ganz neue) Medien erreichen. Und ich schreibe auch, weil Meinungs- und Gedankenfreiheit zu den höchsten Gütern der Nachkriegsgeneration gehören.

und du könntest auch dort sein ...

Am schnellsten geht es, wenn du Mitglied bei Mastodon bist (Klick aufs Logo, um es zu werden). Das ist ein lobenswertes soziales Netzwerk. Fragen beantworte ich auch auf Quora. Falls du beides nicht magst, kannst du mich auch über das traditionelle Medium E-Mail erreichen. iere mich einfach. Versuche gar nicht erst etwas anderes. Ich bei keine "Rampensau" und habe nicht überall "Accounts".

Journalist oder Professor? Irren können alle

Wenn ich etwas veröffentliche, dann meine ich es auch.Und mit jeder Taste, die ich bewege, versuche ich die Wahrheit zu schreiben. Ich lüge weder bewusst, noch um Menschen zu imponieren. Doch ich sage auch klar und ohne Ansehen der Person, was ich für falsch halte. Weder die Titel „Journalist(in)“ noch „Professor(in)“ schützen vor Irrtümern oder falschen Denkansätzen.

Selbstverständlich habe ich auch Schwächen und Fehler.

Wer selbst fehlerfrei ist, mag mich wegen eines Fehlers angreifen, der Rest darf den Fehler anmerken und mit mir darüber diskutieren.

Mein Lebensweg

Von der britischen Besatzungszone über die amerikanische Enklave, in Deutschland und die Welt … das ist mein Lebensweg. Und ich bin genau das, als was ich mich selber definiere.

Mein Berufsweg

Mein Berufsweg war noch etwas interessanter. Ich war lange Jahre technischer Kaufmann, habe aber in dieser Zeit bereits mit dem Schreiben begonnen und über Kommunikation und Problemlösungen doziert. Vorkenntnisse in Organisation und der Sog der Zeit brachten mich in die Welt der IT, und sie wieder sorgte dafür, dass ich nicht nur Deutschland bereiste, sondern auch einige andere Länder. Vor allem die skandinavischen Länder haben mich beeindruckt, aber durchaus auch die Republik Südafrika.

Im Unruhestand

Nach langen, aufregenden Berufsjahren, habe ich mich ganz auf das Schreiben konzentriert. Und meine Botschaft ist stets, für Gedankenfreiheit einzutreten. Dazu gehört auch, Arroganz und Bevormundung zu bekämpfen.

Kann ich etwas für euch tun? Habt ihr Wünsche an mich? Mein Unruhestand sagt ja aus, dass ich gerne noch tätig bin, wenn mich jemand darum bittet.

Mein Webname ist "sehpferd" - und ich bin einzigartig - ohne Übertreibung.

Hinweis: das Logo von Mastadon unterliegt dem copyright des Betreibers, Mastodon gGmbH.

Gebhard Roese: zu mir – aktuell im Jahr 2021

Bin ich euch zu jung? Das bin ich wirklich nicht ...
Ich kann nun auf viele Jahre zurückblicken. Nein - nicht mehr auf den schrecklichen Krieg. Aber durchaus noch auf seine Folgen und das, was damals aus Deutschland geworden war. Hunger, Kälte, Trostlosigkeit und Ruinen. Aber auch Hoffnung.

Deutschland? Ich wurde nicht in „Deutschland“ geboren, sondern in der Britischen Besatzungszone, die später zur „Amerikanischen Enklave der Britischen Besatzungszone“ wurde, Kraftfahrzeugkennzeichen „AE“.

Das Gedankengut der Nazis hatte sich noch nicht so recht verflüchtigt, aber das habe ich erst viel später bemerkt, denn zu dieser Zeit wusste ich noch nicht, was „Nazis“ waren. Wahrscheinlich hätte ich es nie erfahren, denn sowohl in der Grundschule wie auch auf dem Gymnasium hörte ich nichts davon. Und ich kann euch versichern: Ein junger Mann jener Tage aus einfachen Verhältnissen war an allem interessiert, aber bestimmt nicht an konservativem oder rechtsgerichtetem Gedankengut.

Mir reichten schon die Bürgersöhnchen, die sich für die neuen Eliten hielten. Ein schrecklich arrogantes Pack, das aber bereits auf seine Privilegien pochte. Es gab, das erfuhr ich bald, durchaus Tugenden in dieser Stadt. Aber eben auch Widersprüche und Verschleierungen.

Die Geschichte, in die ich hineingeboren wurde, der Staat, in dem ich aufwuchs, wurde mir erst wirklich deutlich, als ich in ein anderes Bundesland zog.

Und ich durfte ein anderes Leben kennenlernen, das zunächst nur anders war, aber nicht besser. Doch nach und nach wurde es auch besser. In den letzten Jahren in meiner Geburtsstadt hatte ich bereits ein technisches Wissen erworben, das mir weiterhalf. In der neuen Stadt begann dann auch ein neues Denken. Die üblichen Stellschrauben waren für mich Beruf, Wohnung und Beziehung, und ich bemerkte, dass ich all dies verändern konnte, wenn ich nur wollte.

Das Bewusstsein, Deutsch zu sein, wurde erst durch meine zahllosen Auslandsaufenthalte geprägt. Denn ob ich wollte oder nicht: Geschäftspartner und Privatleute sahen in mir „den Deutschen“, der dort, wo er sich befindet, eben auch Deutschland repräsentiert und nicht nur seine Heimatstadt oder gar „nur sich selbst“.

Seither sind viele Jahre vergangen, und ich bin nach zahlreichen Stationen wie Stuttgart, Südbaden, Kopenhagen, Manchester, Wien, Budapest, Johannesburg und anderen Städten in Thüringen angekommen.

Nun kann ich den Menschen all das zurückgeben, was ich einst bekommen habe. Den geschärften Verstand des kritischen liberalen Geistes meiner „eigentlichen“ Heimat, die Gelassenheit badischer Lebensweise, die Fähigkeit abzuwägen und zu differenzieren …

… und bevor ich mich jetzt verplaudere …

Kannst du etwas davon gebrauchen? Dann schreib mir.

P.S: Sehpferd feiert gerade "20 Jahre Sehpferd". Dazu demnächst mehr ... oder gleich hier.

Die goldenen Blogger unter sich

Als ich heute davon hörte, welche sogenannten „Blogger“ prämiert wurden und auf welchen Medien sie sich austobten, war ich zunächst schockiert. Das sollen Blogger sein?

Nun gut, vielleicht bin ich zu alt, zu begreifen, was ein Blog bedeutet. Kann durchaus sein. Ich bin vorsichtshalber gleich mal zur Siegerin gegangen, und ja, sie führt tatsächlich ein Blog. Letzter Eintrag, wenn ich richtig gelesen habe: 10. Januar 2020.

Na schön. Unter den Preisträgern sind Leute, die tatsächlich Blogs führen. Und ein paar ausgezeichnete Journalisten/Journalistinnen. Aber das ist nicht der Graswurzeljournalismus, aus dem Blogs einst entstanden sind.

Mein Blog - ist das jetzt ein Blech-Blog?

Wie soll ich das hier nennen? Ein Blech-Blog angesichts des Goldes? Oder gleich einen ein Anti-Blog-Blog? Das letzte Blog, das weder ein Produkt, noch eine Organisation, noch mich selbst hervorhebt?

Gut, gut - ich hab letztendlich unter dem Urgestein der Goldpfötchen noch ein Blog gefunden, das diesen Namen verdient: Franziskript von Franziska Bluhm. Vielleicht hätte ich noch mehr gefunden. Aber das war ich schon nahezu erschlagen von den Bildern, die mir entgegentraten.

Vermuten, Errechnen und Codeschlösser

Gestern sah ich ausnahmsweise mal RTL, die Show, bei der eine Frage das Motto ist: „Wer wird Millionär“.

Herr Jauch stellte die Frage, wie viel Zeit ein Codeknacker wohl benötigen würde, um einen vierstelligen Code herauszufinden, konkreter:

Wie lange ein Dieb für das Öffnen eines Zahlenschlosses mit vierstelligem Code maximal braucht, wenn er pro Sekunde eine Kombination schafft.

Ich muss sagen, dass ich an der Frage nicht sonderlich interessiert war: musste man eben errechnen. Wie viele Sekunden hat eine Stunde? Ja, ja, das sollte man wissen, klar. Aber auch mir fiel es nicht sofort ein. Ich beschäftige mich nicht den ganzen Tag mit Zahlen.

Vermutungen kontra Zahlen

Der Pfarrer vermutete zunächst falsch, und ließ sich zunächst auch nicht davon abbringen, auf seinen Vermutungen zu beharren. Das Interessanteste aber war, dass er sich nicht zum Rechnen bewegen ließ. Denn „so etwas“ ließe sich natürlich relativ leicht errechnen. Doch die einzige Hürde bei den möglichen Antworten war, dass man Sekunden in Stunden umrechnen musste, um in die Nähe der Antwort zu gelangen. Das hätte vollends gereicht. Schließlich half ein Joker mit der Formel aus, die man dazu benötigen würde - sie ist sehr einfach.

Im Internet erklärt dies eine Mathematikseite durchaus richtig, aber es wäre auch einfacher gegangen: Die höchste Zahl, die sich auf einem vierstelligen Codeschloss, das im Zehnersystem (1) arbeitet, eingeben lässt, ist 9999. Nun muss man aber berücksichtigen, dass theoretisch auch die „0000“ möglich wäre, also wären es auch auf diese Weise 10.000 Möglichkeiten. Dennoch ist die höchste darstellbare Zahl mit vier Ziffern eben „9999“.

Doch warum schreibe ich dies? Weil Fakten vor Vermutungen gehen sollten. Eine „gefühlt große Zahl“ ist kein Argument, egal, wie unsere Themen gerade heißen. Gerade dieser Tage interpretiert jeder in jede Zahl das hinein, was er gerade herauslesen möchte - und das gilt für viele Bereiche.

(1) Wenn ein Code vier Stellen hat, bedeutet dies nicht automatisch, dass er im Dezimalsystem arbeiten muss.