Skip to content
Dem liberalen Geist eine Stimme geben - das ist sehpferd

Victim Blaming - kein Deutsch, und trotzdem allgemein bekannt?

Heute habe ich einen kleinen Eindruck von akademischer Arroganz bekommen, den offensichtlich nicht einmal die Auslöserin bemerkt hat.

Es ging um „Victim Blaming“ - und die Fragestellerin meinte, dieses Wort sei ja nun wirklich „allgemein bekannt“.

Nein, ist es nicht. Ich habe mich „erboten“, morgen beim Einkauf von Brötchen die Bäckereiwarenfachverkäuferin zu fragen, ob sie das Wort kenne. Aber das kann ich mir sparen, denn der größere Teil der Bevölkerung in Thüringen versteht kein Englisch. Und von der englischen Sprache bis zu rechtswissenschaftlichen Begriffen ist es noch einmal ein weiter Weg.

Corona - Neues Wort, neue Prozentzahl, neue Sprüche

Gerade ist ja jeder Viren-Experte. Und weil man von 35 auch noch abwärts zählen kann, haben sich einige Wissenschaftler drauf geeinigt, nunmehr ein neues Ziel festzulegen: 10 Prozent als Index-Wert.

Dabei geben sich die Wissenschaftler allerdings ebenso blauäugig wie Kanzlerin & Co., nur dass sie andere Strategien verfolgen Zitat T-Online:

(Frau... ) Brinkmann (... Virologin, 1 ...) warb beispielsweise für die "No Covid"-Strategie, zu der ihrer Meinung nach gehört: "Eine konsequent durchgesetzte Kontaktvermeidungsstrategie, um die Zahlen sehr schnell zu senken. Damit ließe sich die Sieben-Tage-Inzidenz zügig unter zehn drücken. Die Gesundheitsämter könnten wirklich wieder Infektionsketten nachverfolgen, und wir alle bekämen unser Leben zurück.

Das Blauäugige daran: „Die Kontaktvermeidungsstrategie“ ist schon da, von immer neuen Appellen der Virologen, Politiker und manchen Journalisten befeuert - aber sie ist weitgehend unwirksam. Und jede Zahl, mag sie nun aus diesem oder jedem Mund gequollen sein, verunsichert das Volk aus Neue.

Die neue Zahl heißt also: Sieben-Tages-Index unter 10

Wie schon gesagt, gehören einige wahrhaftige Wissenschaftler zu dieser 10-Prozent-Gruppe mit dem Motto "no-covid", die sich selber offensichtlich als Wissenschaftselite ansieht. Vor allem die Ökonomen unter ihnen stellen kühne Behauptungen über den Wirtschaftsstandort Deutschland auf - aus akademischer Sicht (Clemens Füst, Andreas Peichl). Solche Menschen denken immer „im Großen und Ganzen“, aber sicher nicht an die Existenzsorgen von Kleinunternehmern.

"Folgt der Wissenschaft" wird als Motto entwertet

Völlig unabhängig davon verunsichern wissenschaftliche Grabenkämpfe und Prestigediskussionen die Bevölkerung: Wenn der Index 50 ist, dann ist er fünfzig, wenn er 35 ist, dann ist er fünfunddreissig, und sei er nun 10, dann ist zehn. Ist er aber heute 50, morgen 35 und übermorgen 10 - dann fühlt sich das Volk von der Politik und der Wissenschaft buchstäblich verhöhnt. Und das völlig zu recht.

(1) Sie auch: NDR: "Mit diesem Kurs haben wir keine Chance". Worte der Virologin Brinkmann.